Arbeitsstart und sehr traurig

Hallo liebe Community,

Ich könnte etwas Aufmunterung gebrauchen. Ab morgen muss ich wieder arbeiten, starte mit 30 Stunden die Woche. Ich musste auch direkt mit 30 Stunden wieder starten, da ich für die Kita, die ab August startet, einen Arbeitsnachweis brauchte, sonst wäre der Platz in unserer Wunschkita weg gewesen. Ab Januar Mönche ich auf 25 Stunden reduzieren. Bis August wird mein Sohn durch meine Eltern betreut, zu denen hat er ein super Verhältnis.

Trotzdem, mir geht’s überhaupt nicht gut. Ich hab das Gefühl ihn im Stich zu lassen und habe super Angst, dass mein Sohn sich durch mich im Stich gelassen fühlt und unsere Bindung darunter leiden könnte. Ich vergieße viele Tränen.

Mein Sohn ist knapp 14 Monate alt und ein sehr selbstbewusstes und offenes Baby. Ich weiß, dass er sehr viel Spaß an der Kita haben wird, ich habe auch oft das Gefühl, dass ich ihn häufig nicht so auslasten kann wie er es vielleicht bräuchte. Er ist super neugierig, wissbegierig und gern unter Menschen.

Ich habe einfach sorge, dass ich zu viel verpasse und unsere Bindung leidet, wir sind ein so hervorragendes Team. Aber auch wenn er mal bei Oma und Opa ist, gab es nie Probleme. Lediglich der Mittagsschlaf ist immer ein kleine Problem. Aber auch das wird sich bestimmt einspielen.

Dennoch, ich bin unfassbar traurig.
Kann hier vielleicht jemand von seinen Erfahrungen berichten ?
Ich geh eigentlich super gern arbeiten und liebe meinen Job.
Mir wird schon gesagt ich solle mich nicht so anstellen .. ich kann aber doch nichts für meine Gefühle :/

Bearbeitet von Lenia12
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Hey Lenia,

30h sind eine Hausnummer. Wow... Knallharte Auflagen...

Ich arbeite seit Mai wieder. 3x 5h im Büro, habe allerdings noch 6h Autofahrt on top (90 km -> one way).
Mir wurde es doddelschlecht je näher der Arbeitsbeginn rückte. Aber was soll ich sagen?!? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Der Jüngste macht sich derart gut in der Krippe und auch der Große macht keine Probleme und die beiden machen es mir einfach unschlagbar leicht. Mein anfängliches schlechtes Gewissen (sie wie du) ist weg und alles funktioniert.

Wir haben niemanden aus der Familie in der Nähe und müssen alles alleine wuppen. Es hat uns als Familie noch mal deutlicher zusammen geschweißt!

Bearbeitet von kindchen2018
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Das freut mich sehr zu hören, dass es euch nochmal zusätzlich zusammen geschweißt hat!
Ich glaube auch, dass unser Sohn es uns super leicht machen wird. Ich glaub ich bin da eher das „Problem“. Ich werd vermutlich noch einige Zeit an meinem Gewissen zu knabbern haben.

Finde es auch hart direkt mit 30 Stunden einzusteigen. Aber sobald er eingewöhnt ist ist, werd ich direkt reduzieren. Dann muss ich ja keinen Arbeitsnachweis mehr einreichen 😉

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Hey, na also! Wenn du die Möglichkeit hast nach der Eingewöhnung zu reduzieren ist es super!

Weißt du, Kinder sind total anpassungsfähig. Das haben die in den Genen. Und du wirst vll. merken wie gut es tun kann, auch mal wiedr ein bisschen was für dich zu haben, auch wenn es "nur" die Arbeit ist :)

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Ich finde, es kommt ein bisschen drauf an, wie die 30 Std liegen. Ich arbeite auch 30 h (3 Kinder, jüngstes ist 2 3/4Jahr alt) und habe jetzt eine Projektstelle wo ich tatsächlich 8-14 Uhr arbeiten kann. Zusätzlich liegen Arbeit und Kiga 2 Laufminuten voneinander entfernt. (Also wirklich)
Da habe ich jetzt also rießig Glück. Anfahrt 12 Minuten mit dem Fahrrad.
Vorher habe ich auch 30 Std gearbeite, aber zw 6 und 15 Uhr + 20-30 Minten Fahrtweg Auto. Das war deutlich anstrengender.
Aktuell ist meine Projektstelle bis Juni 26 befristet. Mal sehen, wie es dann weitergeht. Aber dann ist Kind klein auch schon 4 3/4Jahr alt, wenn/falls sie ausläuft.
Aktuell habe ich überhaupt nicht das Gefühl, etwas zu verpassen. Allerdings startete alle Kinder erst zw 1 3/4 und 2 Jahren mit der Eingewöhnung. Das hat auch geholfen.
Und wenn reduzieren bei euch finanziell passt, würde ich das auf jedem Fall auch machen 😀

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Das ist ja perfekt für dich! Freut mich sehr :)

Also von uns zu Hause aus brauche ich 3-4 Minuten mit dem Auto zur Kita, von da aus zur Arbeit nochmal 5 Minuten. Also der Weg ist sehr überschaubar. Allerdings muss ich immer etwas Zeit für die Parkplatzsuche einrechnen. Die ist eine Katastrophe an der Uniklinik 😭

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Vielleicht kannst du ja mit dem Rad fahren? Mit dem Auto brauche ich nämlich genauso lange bis länger. Und das tägliche Sportprogramm ist auch gleich erledigt.

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halte Dir regelmässig die postiven Dinge vor:
Dein Kind lernt dazu -- hat ein bunte leben und nicht "nur mit mama daheim hocken" - bekommt Freunde, kann spiele mit anderen Kindern spielen -- bis zhum Kita-Start lernt er auch andre Dinge bei den Großeltern.

Bindung entsteht durch Qualität, nicht Quantität. Tatsächlich gibt es auch ein "zuviel", ein "hindern durch klammern".
Wichtig ist, dass er sich wohl fühlt, - dass er Spaß hat, -- das sollte dein Motor sein, dich deshalb auch besser zu fühlen und nicht in Selbstvorwürfen zu versinken.
Du ermögichst ihm Abenteuer, -- und ja: auch DU bist ein MENSCH, - nicht nur Mama..... auch du hast ein reicheres Leben, wenn mehr los ist als Windeln wechseln und auf dem Boden Klötze verschieben....

Natürlich ist es etwas früher als viele andere mit 14 Monaten, -- aber glaub mir, -- die MIttage und abende und Wochenenden sind so viel -- da kannst du keine Bindung verlieren und man muss nicht auf alles, was man vielleicht verpassen könnte sein Augenmerk legen. -- eher das positive, was er alles erleben kann.

Gedankenexperiment: denkst du der Papa, der 40 Stunden arbietet hat zu viel verpasst? - Denkst du er hat eine schlechte Bindung? -- nein: ihr seid eltern und da kommt es nicht auf die Quantität an --- die Tage haben noch sooooo viele Stunden, die ihr gemeinsam habt.... -- du brauchst dir keine vorwürfe zu machen.

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Tut mir leid. Mit 18 Monaten wurde mein Kind von Papa und Omas betreut. Für ein halbes Jahr. Ich ging danach wieder in die Elternzeit, weil es mir so schlecht ging.

Ich bin 20 Stunden pro Woche gegangen, dass war mir persönlich auf einmal zu viel. Jetzt nach Elternzeit im Oktober werde ich mit 15 Stunden pro Woche anfangen. Jeder Mensch ist anders.

Ist natürlich ganz blöd, dass du schon anfangen muss: Habe ich noch nie gehört, diese Kombination.

Gibt es ein Weg, für paar Wochen Elternzeit als Überbrückung? Unbezahlbaren Urlaub?

Eure Beziehung wird nicht schaden. 🩷

Bearbeitet von Sternschnuppe.
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man sollte auch an seine Rente denken

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Kinder sind nur eine kurze Zeit klein, die Zeit ist kostbar. Rente kannst du dir wieder aufbauen. Zeitnah.

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Ich arbeite Vollzeit, mein Kind ist 3, das zweite kommt im Oktober.
Ich bin 7 Monate in EZ gewesen , hab aber 15 Stunden gearbeitet in der nächsten EZ wird es wieder so laufen.
Nach 7 Monaten bin ich wieder Vollzeit arbeiten gegangen, mein Mann ist dann 7 Monate im EZ gewesen und ab 12 Monaten kam unser Kind in die Kita geht seitdem 40 Stunden , mein Mann arbeitet auch VZ und Zeiten die nicht abgedeckt sind werden von meinen Eltern/ ,Großeltern übernommen.
Bei Kind 2 haben wir es genauso vor.
Ich habe also diese Sorgen nicht und stelle aber auch keine Bindungstrauma fest , auch mein Mann hat eine sehr enge Beziehung zum , obwohl er ja nach der EZ auch wieder den ganzen Tag weg ist
Ich stelle fest dass unsere Tochter von den weiteren Bezugspersonen profitiert .
Meine Eltern und Großeltern sind für meine Tochter eine große Bereicherung .
Sie lässt sich von allen 4 genauso trösten, ins Bett bringen, baden, wie von uns Eltern.
Ich muss mir keine Sorgen machen wenn ich mal ein paar Tage nicht da bin.
Das ist sehr schön zu wissen und ich empfinde daa als durchweg positiv.

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Ich verstehe dich. Die Zeit geht so schnell vorbei. Trotzdem würde ich dir raten, jetzt erst einmal zu starten, um dann zu gucken, wie es dir damit geht. Wenn es nicht geht, dann gibt es sicher Lösungen. Ich bin wieder eingestiegen, als mein Sohn 15 Monate alt war. Ebenfalls mit 30 Stunden. Ich habe die Zeit genossen, wieder in meinem Bereich zu arbeiten und mein Sohn hat gleichzeitig die Zeit in der Kita genossen. Trotzdem kommt das Gefühl immer wieder auf. Wichtig ist, die gemeinsame Zeit qualitativ zu nutzen. Ich drücke dich mal aus der Ferne. Ganz liebe Grüße 🖖

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Mein Kind ist mit 13 Monaten zur Tagesmutter bekommen und ich habe mit 30h wieder gearbeitet. Ich konnte keinerlei Schmälerung der Bindungsqualität feststellen. Ich verbringe ja trotzdem die Nachmittage mit Junior und das sind immerhin 6-7h des Tages. Das finde ich jetzt nicht wenig.
In wenigen Wochen kommt Junior in die Kita und ich gehe dann wieder Vollzeit arbeiten. Ich mag meinen Job, Junior mag andere Kids um sich - für uns ist es die Lösung, wo sich alle mit wohl fühlen. Gib dem ganzen also erstmal eine Chance und schau wie es läuft. Vielleicht bist du in ein paar Monaten sogar froh, dass dein Kind Vormittags anderen Input bekommt, genau wie du auch. 😉

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Hallo,

Nach dem ersten Kind habe ich nach 10 Monaten wieder Vollzeit gearbeitet. Mein Kind hat morgens die Arme nach seiner Erzieherin ausgestreckt und hat sich nachmittags über uns gefreut ;-) Wir sind beide Lehrer, da sind wir durchschnittlich mit 30-35 Stunden Betreuung ausgekommen und haben eben oft noch abends gearbeitet.

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Hallo Lenia,
Ich glaube so eine neue Lebensphase bringt immer etwas Wehmut mit sich. Es ist eine besondere und innige Zeit, die endet. Da darf man traurig sein.
So wie du deinen Sohn beschreibst bin ich zuversichtlich, dass du ihm mit der Kita nicht schadest. Er wird bestimmt Freude haben andere Kinder kennen zu lernen und viel Neues zu erleben.
Aber nichts desto trotz ist es verständlich , dass du trauerst und bestimmt auch Respekt vor der neuen Doppelbelastung hast.
Vielleicht können da die Großeltern weiter etwas unterstützen und deinen Sohn ab und zu früher aus der Kita holen oder dir etwas Me Time verschaffen um das Ankommen in einer neuen Arbeits/Kitaroutine zu erleichtern?