Sohn keine Freunde - weiter versuchen?

Guten Abend,

ich möchte in grau schreiben, deshalb habe ich dieses Forum gewählt. Sorry, falls es zu lang ist.

Es geht um meinen Sohn (3 ¾ Jahre). Er ist ein als Baby schon oft alleine unterwegs gewesen, was spielen betrifft. Konnte mit einem Jahr auch mal ne Stunde sich komplett alleine beschäftigen, aber liebte es trotzdem, mit seiner großen Schwester (jetzt knapp 6) zu spielen. Auch heute noch ist er ein Kind, dass oft alleine mit seinen Autos werkelt, aber total im Rollenspiel mit der Großen aufblühen kann.

Sie ist auch seine beste und „leider“ einzige Freundin. Im Kindergarten sind sie in einer Gruppe und wenn sie mit ihren Freundinnen spielt, dann macht er was alleine oder hängt sich an die Mädchen dran. Klar, mit unter drei spielen die meisten Kinder nicht mit einander, sondern eher nebeneinander und das Sozialverhalten muss noch erlernt werden, doch irgendwie mach ich mir mittlerweile Sorgen um ihn.

Im Oktober 2023 haben wir eine Eingewöhnung versucht, doch er kam mit der Pädagogin überhaupt nicht zurecht (und sie auch nicht mit ihm). Ende November mit anderer Bezugsperson und eben in derselben Gruppe wie die Schwester ging‘s dann. Trotzdem leider oft Weinen bei der Übergabe, wobei ich beim Hinausgehen schon höre, dass er aufgehört hat und lacht. Auf jeden Fall gibt es dort einen weiteren Jungen, ein halbes Jahr älter als mein Sohn. Ich habe mich im Dezember bei der Mutter zwischen Tür und Angel etwas „ausgeheult“, weil die Eingewöhnung doch kräftezehrend war. Sie bot dann an, dass wir ihren und meinen Sohn privat zum Spielen verabreden, damit die beiden vielleicht Freunde werden. Gesagt getan. Es gab bis jetzt knapp alle 6 Wochen einen Spielebesuch.

Meine große Tochter kennt den Besuchsjungen auch (selbe Gruppe schließlich) und ich verstehe mich mit der Mutter auch sehr gut. Besuchsjunge hat auch noch einen älteren Bruder (7 und 1. Klasse schon), der auch in die selbe Kiga-Gruppe ging – somit kennt ihn auch meine Tochter. Zu viert ist es immer ziemlich laut mit denen, aber sie haben Spaß und sich fröhlich-überdreht, wobei die beiden Besuchskinder mit meiner Tochter spielen, mein Sohn ist einfach nur hinterher.

Tja, was ist jetzt das Problem? Mein Kleiner braucht immer EWIG um mal warm zu werden. Einmal haben wir auf den Besuchsjungen schon ohne Mama aufgepasst, da diese mit dem größeren einen Termin hatte. Meine Tochter hatte auch ihre beste Freundin hier (geht auch in die selbe Gruppe). Die Mädchen haben mit dem Besuchsjungen gespielt und was tut mein Kleiner? Schaut zwar ab und zu zu, jedoch bleibt er komplett für sich bei seinen Autos. Nach einer Stunde hat er dann mal kurz mitgemacht im Trampolin und ging danach wieder alleine zu seinen Fahrzeugen.
Mir tat der Besuchsjunge so leid, die Mädchen haben sich dann nämlich auch ins Zimmer verkrochen und ich habe mit dem kleinen Besucherkind gespielt.

Und so läuft es grundsätzlich, wenn wir Kinder hier haben. Egal ob von Freunden oder eben aus dem Kindergarten. Mein kleiner braucht mindestens eine Stunde, bis er auftaut und mit den anderen Kindern kommunizieren will. Manchmal denke ich mir, er scheint einfach introvertiert zu sein und braucht nicht so viele Kontakte. Und dann sehe ich - wie heute – wie er stundenlang laut lachend mit seiner Schwester durchs Haus tobt und als Elsa Eisblitze verschießt. Mit ihr kann er so ausgelassen sein, aber eben bei anderen scheint es, als ob sie ihm egal wären. Oder traut er sich schlichtweg nicht? (Er hatte lange Zeit einen unentdeckten Paukenerguss beidseits, deshalb sprach er längere Zeit eher schlecht, doch seitdem Behandlungsende explodiert er sprachlich enorm).

Soll ich weiterhin den Kontakt zum Besuchsjungen halten? Die Mutter ist ziemlich verplant immer. Wir sind in den kleinen Ort dazu gezogen, sie ist hier geboren und braucht mich als Kontakt also gar nicht. Wenn wir aber ein Playdate haben, dann ist es oft stundenlang und ziemlich lustig; auch für die Kinder eben. Kann mir wer von seiner Erfahrung berichten, wie ich meinem Sohn helfen könnte – egal in welche Richtung? Ich bin selbst eher extrovertiert und komme mit diesem „ich spiele nur mit meiner Schwester oder alleine“ nicht zurecht innerlich, lasse mir aber natürlich ihm gegenüber nix anmerken.

Die Betreuungspersonen im Kindergarten können mir nicht wirklich sagen, ob er mit anderen Kindern viel spielt bzw auch den Kontakt zu anderen Kindern außer seiner Schwester sucht. Es scheint zwei ältere Mädchen zu geben, die ihn gerne betüddeln, doch mir geht es eher um das aktive Suchen von Freundschaften mit halbwegs Gleichaltrigen, das bei ihm fehlt. Meine große Tochter hat eine beste Freundin seit Geburt an, ich wünsche mir so etwas eigentlich auch für den Kleinen. Schließlich sind wir in einem kleinen Ort, hier werden Freundschaften im Kindergarten in die Grundschule weitergetragen. Ich habe Angst, dass er immer außen vor bleibt.

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Guten Morgen,

vorab, deine Gedanken und Sorgen sind nachvollziehbar, gerade wenn man selbst gerne unter Menschen ist und das ältere Kind auch gerne in Kontakt mit anderen ist, fällt es schwer zu akzeptieren, dass das weitere Kind sich selbst genug ist, auch wenn innerfamiliär ein gutes Verhältnis zur Schwester besteht.

Du schreibst, dass dein Kind sprachlich explodiert, hast du einen Sohn gefragt, wie seine Meinung zu den Verabredungen bzw. Kontakt zu den anderen Kindern ist, was er möchte und wie er sich fühlt? Mit fast 4 kann er bestimmt schon was dazu sagen.

Es mögen einige schreiben, dass sich freundschaften in der Schule neu entwickeln, aber aus Beobachtung und Erfahrung (bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen und sehe, wie sich die alteingesessenen vernetzen und in diese Vernetzung werden die Kinder in Freundschaften „verbandelt“), kannst du mit Übergang in die Schule recht haben.

Hast du schon mal versucht Kontakte zu knüpfen außerhalb des Kindergartens, beim Turnen z.B.? Das wäre noch eine Möglichkeit, ansonsten vllt gelegentlich mit dem anderen jungen Verabredungen planen, sofern es allen dabei gut geht.

Auch wenn es dir als Mutter dein Herz bricht, versuche dich damit anzufreunden, dass dein Sohn weniger Sozialkontakte braucht als andere und nicht deine Vorstellungen (die ich absolut nachvollziehen kann) ihm überzustülpen.

Bei mir hat es 13 Jahre gedauert, bis ich akzeptiert habe, dass mein Sohn so ist wie er ist, er schon immer sich selbst genug war, er wenig Kontakte braucht und sich nach Zusammensein mit vielen Menschen erstmal zurückziehen muss und sich nicht noch beispielsweise nach der Schule verabreden muss.
Als Kleinikind bei Tamu und im Kindergarten war er integriert. Im letzten Kindergartenjahr hatte er eine recht feste Freundschaft, die sich nach 5 Wochen Grundschule auflöste. In der Grundschule pflegte er lockere Kontakte, aber der „beste Freund“ (so wie wir das vllt nich von früher her kennen, bzw ich von meiner älteren Tochter ats der Grundschule) war nicht dabei.
Worauf ich immer geachtet habe, dass mein Sohn Sport macht und zum Glück ist er in einer mannschaftssportart zuhause. Auch da war er immer integriert, aber keine dicken Freundschaften.

Irgendwann sagte er mal zu mir, ich brauche keine Kontakte außerhalb von Schule und Sport. Das war der Zeitpunkt, an dem ich versucht habe, ihn so zu akzeptieren wie er ist, was Freundschaften angeht. Ich habe ihn da auch nicht mehr bedrängt.

Von da an ging es mit Freundschaften eher bergauf, inzwischen trifft er sich außerhalb von Schule auch mal mit Freunden, aber immer und ständig braucht er das nicht. Er ist in klasse und Mannschaft integriert, das fühlt sich für mich gut an.

Bitte überdenke deine Erwartung an Freundschaften und an deine Kinder. Stülpe ihnen nicht deine Vorstellungen über. Ich mein das nicht böse, da ich diesen Prozess selbst gegangen bin.

Alles Gute.

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Ich würde ihn in Ruhe lassen und ihm keine Freunde aufzwingen. Sondern ihn selbst entscheiden lassen- fragen ob xxx zum spielen kommen soll und wenn ja, dann bspw zusammen mit dir ein Gesellschaftsspiel machen oder so " als Eisbrecher" und dann die Kids spielen lassen.
Wenn nein, das einfach akzeptieren.

Bei uns ist die Große von klein auf der Typ gewesen, dass sie Kontakte sucht und überall dabei ist. Ganz unerschrocken - egal ob sie jemanden kannte oder nicht- sie war dabei. Eingewöhnung in Krippe und Kiga sehr einfach und problemlos.

Der Kurze ist 6 Jahre jünger. War seit der Geburt immer mit, wenn die Große irgendwo war oder was hatte. Eingewöhnung in Krippe - schwierig.
Im Kiga ging es dann.
Mit 4 wollte er - wie die Große - Jiu Jitzu machen-- er kannte den Trainer und die Räume durch die Große da schon 3 Jahre! War mit auf Wettkämpfen etc. Er hat 6 !!!! Monate lang außer auf Fragen mit "Ja" nicht mit dem Trainer geredet ....
Im Kiga hatte er keinen festen Freund, er hat mitgespielt oder alleine.
Mit seiner Schwester hat er immer gerne und wild gespielt 😉

Mittlerweile ist er 10 - und hat im letzten Jahr vor der Einschulung - obwohl er durch COVID von März bis Juni nicht im Kiga war - einen Entwicklungssprung gemacht.
Er sucht selber Kontakte, geht alleine überall hin, er spielt mit Freude Theater- hatte in der GS selbst die KL überrascht mit seiner Bühnenpräsenz in der 2 Klasse vor Publikum/ Eltern aufzutreten.
Seit er 8 ist hat er durch die Theatergruppe immer Auftritte im Theater ...
Er hat ganz wenige gute Freunde, aber ihm reichen die, weil er viele Kontakte durch viele Hobbies hat. Er hat am Nachmittag gerne seine Ruhe und dann geht's zum jeweiligen Hobby - aktuell jeden Tag.
Dadurch hat er soziale Kontakte, ist gut integriert im Sport.
Sehr gut gefällt ihm der Spielmannszug, dort sind die Kontakte von jung bis alt und er kommt mit allen gut klar.

Das hätten wir mit 4 niemals gedacht- weil wir eben verwöhnt waren von der Großen - egal was man ihr vorschlug, sie war vorne dabei...
Der Kurze hat sich in der Krippe mit fast 3 nicht mal vom Fotografen fotografieren lassen - auf dem Gruppenbild sitzt er auf dem Schoß der Erzieherin und hat den Kopf seitlich versteckt ..

Und jetzt steht er auf der Bühne vor 500 Leuten und spielt seine Rolle ....und es ist kein Problem dass ihn alle angucken, Fotos gemacht werden etc.

Freunde über gemeinsame Hobbies zu finden wäre sonst ja ggfls auch was für deinen Sohn, denn dann besteht schon eine Gemeinsamkeit für eine Sache.

Und wenn dein Sohn keine Freunde braucht, dann ist das so.

Du lässt dir sicher auch nicht aufzwingen etwas zu Brauchen, nur weil jemand meint Du brauchst das jetzt, oder? 😉

Bearbeitet von Elise22
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Hallo, ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir geht - hier ist es sehr ähnlich wie bei euch!
Meine jüngere Tochter ist etwas jünger als dein Sohn und spielt ebenfalls fast ausschließlich mit ihrer großen Schwester (fünfeinhalb) und deren bester Freundin, auch im Kindergarten. Wenn meine Große krank ist, ist es sehr schwierig für die Kleine, in den Kindergarten zu gehen. Dort hängt sie sich dann an die beste Freundin und ich habe schon bemerkt, dass die wohl mittlerweile auch davon genervt ist. Die beste Freundin und auch andere Freundinnen meiner großen Tochter haben sogar Schwestern im Alter meiner jüngeren Tochter, aber die ignoriert sie komplett, sie will immer nur mit den Großen unterwegs sein! Wie deine Tochter ist meine Große auch eher extrovertiert und sehr sozial, hat viele Kontakte und findet schnell Anschluss. Die Kleine ist wie dein Sohn ganz anders.

An "mangelnder Auswahl" an potentielle Freunden kann es eigentlich wie bei euch hier auch nicht liegen, auch außerhalb des Kindergartens treffen wir uns viel mit anderen, sind im Kinderturnen und Musikschule und ich habe auch schon Treffen mit Kindern in ihrem Alter auch ohne ihre Schwester initiiert, aber wie dein Sohn braucht sie da sehr lange, bis sie "auftaut" und spielt dann auch eher für sich als mit dem anderen Kind - genau wie bei euch!

Ich bin mittlerweile sehr offen und pflege viele Kontakte und Freundschaften hier im Ort, wo wir zugezogen sind, aber als Kind war ich viel allein, eher Außenseiter und wurde auch gemobbt. Daher habe ich große Angst, dass meiner jüngeren Tochter so etwas auch passieren könnte, denn ich habe darunter gelitten. Deshalb kann ich gut nachvollziehen, dass du dir da Gedanken machst.

Deine große Tochter kommt doch wahrscheinlich nach den Sommerferien auch in die Vorschulgruppe, oder? Bei uns ist es so. Wir haben ein offenes Konzept im Kiga, aber die Vorschüler haben einen Raum für sich, in den die jüngeren Kinder nicht hinein dürfen. Einerseits habe ich natürlich Sorge, dass meine Kleine dann ganz allein da steht, wenn die Große und ihre beste Freundin dort sind, andererseits verstehe ich natürlich auch, dass die Große auch für sich sein will mit ihren Freunden und sehe es irgendwie als Chance für die Kleine, sich mal allein nach gleichaltrigen Freunden umzusehen.

Spätestens wenn ihre Schwester nächstes Jahr in die Schule kommt, ist sie ja ohnehin "auf sich gestellt". Die Vorstellung, wie sie ganz allein und traurig in einer Ecke sitzt, bricht mir das Herz, aber die Erzieher, die ich darauf angesprochen habe, fanden das bisher alle nicht ungewöhnlich und meinten, es wäre oft so, dass die jüngeren Geschwisterkinder sich an ihre großen Geschwister hängen und spätestens wenn die in der Schule sind, eigene Kontakte finden. Das beruhigt mich etwas und darauf setze ich meine Hoffnungen. Tatsächlich war es auch bei zwei Familien, die ich kenne, genau so. Deren jüngere Töchter sind mittlerweile gut in die Gruppe integriert, seit die Großen in der Schule sind.

Vielleicht machen wir uns ja auch ganz unnötig so einen Kopf und nächstes Jahr sieht alles schon ganz anders aus 🙂. Drücke euch ganz fest die Daumen und wünsche euch alles Gute und du siehst, ihr seid nicht allein, es geht auch anderen so! 🍀

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Dein Sohn ist nicht mal 4 ;) meine Große ist jetzt 5 und erst seit einem 3/4 entwickeln sich bei ihr feste Freundschaften. Sie geht in die Kita, seit sie 2 ist. Wir hatten öfter Playdates, fand sie auch ganz gut, aber jetzt erst fordert sie sie vehement ein und bleibt auch alleine dort ;) mit ihrer Cousine war sie übrigens seit Geburt ein Dreamteam, bis heute ist das die beste Freundin und mit der wurde und wird immer gespielt.

In der Kita spielt sie trotzdem auch durchaus mal alleine. Find ich aber nicht schlimm.

Dein Sohn hat eben in seiner Schwester ne gute Freundin, ist doch top. Aber spätestens, wenn sie zur Schule geht und sie „getrennt“ werden, wird er sich neue Freunde suchen müssen und das wird er sicher auch tun ;)

Unsere Kita trennt Geschwister aus diesem Grund oft (oder sogar immer?) in der Kita 😅

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Bei uns ist es genau umgekehrt. Die
Grosse will alleine sein und Ruhe haben nach einem Tag in der Kita. Der Kleine will Menschen und Action. Ich bin eher wie die Große, weshalb ich dann gerne auch den Papa mit dem Kleinen zu den Playdate schicke.
Für mich war es schlimm als Kind. Ich musste immer zu Mannschaftssport, Chor etc. Ich habe mich dort ganz unwohl gefühlt und dadurch auch keine Freundschaften geschlossen. Erst als Erwachsene hab ich gelernt, dass es okay ist wie ich bin. Mein Bedürfnis war Ruhe zum auftanken und nicht permanent Freunde sehen.
Als Jugendliche hab ich dann rebelliert und den Nachmittag auf einer Parkbank gelesen, meine Mama dann angelogen, dass ich beim Chor gewesen wäre...
Dein Sohn kann sich äußern. Geh darauf ein, was er will. Gelegentlich einen Kontakt anbieten, kann nicht schaden, auch wenn er aktiv nicht mit macht, kann es trotzdem schön für ihn sein. Nur wenn er sagt er will gar nicht, würde ich das sei lassen.

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Mein Sohn kommt im Herbst in die zweite Klasse Grundschule und hat bis heute keinen „festen Freund“. Er ist gut in der Klassengemeinschaft integriert, oft zu Parties eingeladen und ist auch nicht um Gäste verlegen, wenn er selbst eine Party feiert. Dennoch haben die Verbindungen zu den Kindergartenkollegen nicht gehalten und in der Schule gibt es keinen besten Freund.

Ich selbst habe zwei Freundinnen, mit denen ich seit 44 Jahren befreundet bin, seitdem wir uns mit 3 im Kindergarten kennengelernt haben. Ich bin aber weit und breit die Einzige damit. Sehr viele Menschen wechseln ihre Kontakte und Freundesrunden je nach Lebensabschnitt und -Schwerpunkten.

Und nicht zuletzt gibt es auch Leute, die keine so engen Verbindungen brauchen, weil sie gut mit sich sein können und dabei nichts vermissen. (Mein Sohn tendiert in die Richtung. Es könnte gut sein, dass ihm später die Familie schwerpunktmäßig genug ist. Mein Mann ist gleich, der hat Arbeitskollegen und Sportskameraden - das war’s.)

Mach dir also keine Sorgen, stop worrying, dein Sohn wird seinen Weg und Platz in der Welt finden. Du musst nicht deine Bedürfnisse und Erwartungen über ihn stülpen. Er hat seine eigenen Bedürfnisse und wird sie sich erfüllen. Hab Vertrauen in den „Seelenplan“ deines Kindes und seine inneren Fähigkeiten.

Zum ist 3.5 wirklich nicht alt. Es kann sein, dass er in ein paar Jahren einen best Buddy hat, mit dem er durch Dick und Dünn geht - wenn IHM das ein Bedürfnis ist. ;-)

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Ich würde da ganz entspannt bleiben. Jedes Kind hat einen eigenen Charackter. Genau wie jeder Erwachsene. Dein Sohn ist 3. Meiner hat mit3 1/2 mal langsam angefangen mit anderen Kindern zu spielen. Vorher wenig Interesse gehabt oder es war eher ein nebenher spielen. Was auch völlig normal ist. Jetzt mit 5 hat er 2-3 feste Freunde im Kindergarten. Bzw spielt er auch mal zwischendurch mit anderen Kindern. Mit 4 hat er angefangen konkret zu fragen ob wir uns mal mit x treffen können.

Was sagt denn dein Sohn zu dem Jungen? Möchte er ihn überhaupt einladen?

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Laufen diese Spielebesuche denn immer so ab, dass so viele Kinder da sind und dass Deine Tochter samt Freundin etc. immer dabei ist? Wenn Dein Sohn seine Schwester als seine beste Freundin ansieht, dann ist für mich zumindest nachvollziehbar, dass er sich dann auch bei diesen Verabredungen an sie dranhängt. Es gibt ja dann keinen Grund für ihn, sich mit dem anderen Jungen in seinem Alter zu beschäftigen, das auch noch da rumsitzt...
Gibt es auch mal Verabredungen, wo nur die beiden Jungs sich alleine treffen, ohne dass die große Schwester dabei ist? Ich hab das Gefühl, solange es so ist, wird er immer eher an ihr dranhängen, weil es für ihn dann schlicht keinen Veranlassung gibt, irgendwen anderes näher kennenzulernen. Er ist ja zufrieden so, wie es ist. Ich könnte mir deshalb vorstellen, wenn Deine Tochter bald in der Schule ist, dass er im Kindergarten dann auch mehr auf andere zugeht, weil seine Bezugsperson dann eben nicht mehr da ist.

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Paar Überlegungen: Dass Kinder um die vier sich in den bereits bestehenden Freundeskreis eines älteren Bruders oder einer älteren Schwester einklinken, habe ich in der Nachbarschaft schon öfter gesehen. Ein mittlerweile weggezogenes Nachbarsmädchen hatte z.B. regelmässig ihre jüngere Schwester mit dabei. Und Besuche mit mehreren Kindern in Dreieckskonstellation haben immer das Potential, dass jemand aussen vor bleibt.

Und das andere: Hat dein Sohn denn Leidensdruck? Wünscht er sich einen eigenen Freundeskreis von Gleichaltrigen, unabhängig von seiner Schwester? Ich habe in deinen Ausführungen nichts gelesen, dass er mit der aktuellen Situation unzufrieden wäre. Wenn er nicht unzufrieden ist, würde ich einfach weiter machen wie bisher.