Hallo ihr Lieben🥰
Ich brauche wieder Ihre Meinung. Meine Tochter 4 besucht Seit 1.5 Jahre eine Kita der Stadt , offene Konzept, sehr großer Kindergarten. Wir wohnen in einen anderen Stadtteil und der Weg bis zur Kita dauert 12-15 Minuten mindestens mit dem Auto. Da ich und mein Man in der nähe unserer Wohnung arbeiten, dauert genau so lange auch der Weg zur Arbeit bzw. Rückweg.
Wir haben bis jetzt nicht gewollt eine andere Kita aufzusuchen, weil wir immer an unsere Tochter gedacht haben, sie hat da Freundschaft verknüpft und kennt die Erzieherinnen.
Vor eine Woche wurde uns angekündigt, dass viele Betreuungskräfte gekündigt habe , die aber nicht alle ersetzt werden konnten. Deswegen wurden die Betreuungszeiten verkürzt.
Für mich wäre dass kein großes Problem, da ich Teilzeit arbeite, aber diese Situation hat uns zum Nachdenken gebracht:
Wäre es nicht besser eine Kita doch in der Nähe zu finden. Fast alle Erzieher und Erzieherin sind neue in der aktuellen Kita.
Wir sind auf der Suche gemacht und zum Glück, konnte eine Kita hier ganz in der nähe einen Platz für unsere Tochter anbieten.
Wir sind aber unsicher, sollen wir den Kindergarten wechseln? Die neue Kita hat als Träger Caritas . Ich kenne mich gar nicht aus , wie Ihre Kitas sind?
Könntet ihr vielleicht ein paar Ideen mir geben, was ihr gemacht hättest ?
Neuer Kindergarten????
Das Kind ist 4 richtig?
Da würde ich nicht mehr wechseln, wenn die kürzeren Zeiten kein Problem darstellen. Das Kind hat sich da eingelebt, hat Freunde und diese muss es wahrscheinlich in 2 Jahren alle verlassen, da sie sicher auf unterschiedliche Schulen gehen werden.
Es ist zwar nicht häufig, dennoch ist jeder Wechsel komplett was neues für die Kleinen Mäuse.
Ich würde wechseln. Euer Kind hat je nach Geburtstag und Stichtag noch zwei bis drei Jahre bis zur Einschulung vor sich, also mehr als genug Zeit um neue Freundschaften aufzubauen. Ggf. kann es dann mit bekannten Gesichtern in die Schule wechseln. Außerdem spart ihr einiges an Fahrtzeit, die ihr mit eurem Kind sinnvoller verbringen könnt.
Da im aktuellen Kindergarten auch gerade viele Erzieher wechseln, entsteht allein dadurch schon einiges an Veränderung für die Kinder.
Wir sind umgezogen, als unser erstes Kind knapp 5 war. Er hat sich trotz gravierender Sprachstörung super im neuen Kindergarten eingelebt, Freude gefunden und zwei sehr schöne KiGa-Jahre bis zur Einschulung verbracht.
Mit kirchlichen Trägern kenne ich mich nicht aus.
Bei uns ist die Ausgangslage gerade SEHR ähnlich. Wir haben uns durchgerungen zu wechseln. Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, aber ausschlaggebend war die Wohnortnähe inkl. aller Vorteile, viel kürzere Wege und Anbindung an Kinder, die mit zur Schule gehen werden.
Wenn euch die neue Kita zusagt, dann wechselt. Dass so viele Erzieher gekündigt haben, lässt darauf schließen, dass da irgendwas gewaltig schief läuft. Und selbst wenn ihr mit den verkürzten Zeiten hinkommt, würde mich das irgendwie nervös machen. Sobald die Massenkündigungswelle rollt, ist das in der Regel ein eher schlechtes Zeichen.
Ich selbst arbeite seit über einem Jahr für die Caritas. Vorher war ich bei einem anderen kirchlichen Träger. Zwar bin ich jetzt im Bereich Schule tätig und nicht mehr Kita, aber über die Caritas an sich kann ich nix schlechtes sagen. Da kocht zwar auch jeder einzelne Verband in den verschiedenen Bundesländern sein eigenes Süppchen, aber ausschlaggebend für eine gute Kita ist selten der Träger, sondern die Leitung und das anwesende Personal. Wenn euch das zusagt, ist doch alles super.
Hallo
wir wohnen in NDS - die Caritas ist ein katholischer Träger, deshalb erwähne ich das.
Unsere Kids waren hier im katholischen Kiga - wir waren sehr zufrieden.
Das Personal dort ist seit Jahren - einige feierten damals 25 Jahre im Kiga.
Hier arbeiten sie in Anlehnung an Reggio und mit festen Gruppen und fester Tagesstruktur.
Das war uns sehr wichtig und die Konzeption wurde auch so umgesetzt, wie sie schriftlich verteilt wurde.
Die kirchlichen Feste wurden auch im Kiga begannen und es gab Gottesdienste dazu in der Kirche, den die Kids mitgestaltet haben.
Unsere Kids waren übrigens ungetauft im Kiga und wir Eltern sind evangelisch.
Es gab damit nie ein Problem.
Unsere Kids waren von 2011-2014 und von 2015-2020 in dem Kiga - in der Zeit hat 1 Erzieherin gekündigt - aber nur weil sie zu ihrem Freund gezogen ist und der 50 km entfernt wohnte und ihr die Fahrerei zuviel war.
Ich würde an euer Stelle wechseln.
Denn ich denke, es kann nur besser werden.
Wenn sehr viele gemeinsam quasi kündigen....dann ist das kein gutes Zeichen und es wird sicher schwer, neue Leute zu finden, denn das fällt einfach auf.
Vielen Dank für die lange Antwort, haben insgesamt 8 Erzieher und Erzieherinnen gekündigt. Ich weiß es nicht ob , es viel für einen Kindergarten, der 100 Betreuungsplätze anbietet, ist?
Oh ja, das ist sehr sehr viel.
Und ich bleib dabei, da liegt irgendwas im Argen.
Ich hab 12 Jahre in einer Kita gearbeitet, die über die ganzen Jahre ein konstantes Team hatte. Mal wurde jemand schwanger, ein paar sind in der Zeit in Rente gegangen, ab und zu gab es auch Kündigungen, weil derjenige einfach einen Tapetenwechsel brauchte, aber generell war das Personal sehr zuverlässig und langfristig da. Und wir konnten wirklich erstklassige pädagosche wertvolle Arbeit abliefern. Die einzelnen neuen Kolleginnen, die kamen, konnten sich schnell integrieren, weil sie ein starkes Team hinter sich hatten.
Dann gab es einen Leitungswechsel, und nach einem Jahr begann die Kündigungswelle (ich bin damals auch gegangen). Ein Großteil des Stammpersonals, das teils schon 20 Jahre in der Einrichtung war, ist gegangen. Einige vor mir, und mittlerweile auch ganz viele nach mir. Du kannst davon ausgehen, dass in einer Einrichtung, in der so viele gehen, nicht mehr gut und pädagogisch gearbeitet werden kann. Zum einen wird es nicht einfach, 8 Stellen wieder zu besetzen, und wenn jemand kommt, braucht es seine Zeit, bis sich das Team wieder gefunden hat. Und pädagogische Arbeit ist zu 99% Teamarbeit. Wenn es da kriselt, leidet jeder einzelne darunter.
Und wenn so viele zeitgleich aufgeben, dann kann das kein doofer Zufall mehr sein. Dann stimmt entweder menschlich was nicht, oder die Arbeitsbedingungen sind so schlimm, dass es krank macht. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und meistens halten wir es irgendwo länger aus, als es uns guttut. Ich gehe davon aus, dass eure jetzige Kita einfach nur (noch) schlecht ist, und das überträgt sich auf Dauer auf die Kinder und auch auf die Eltern.
Ein Wechsel scheint mir sehr sinnvoll.