Umzug mit Kind(ern) mit Förderbedarf?

Hallo zusammen :)
Meine Frau und ich haben 2 gemeinsame Söhne im Alter von 4 und (fast) 2 Jahren. Der Große geht seit seinem 2. Geburtstag in eine Regelkita, seit 1 Jahr mit Integrationskraft. Der Große soll in den nächsten Monaten in die selbe Kita kommen. So viel erstmal zu den aktuellen groben gegebenheiten. Bei unserem Großen gibt es mächtig Verzögerungen in der Entwicklung. Er spricht noch nicht und ist auch motorisch sehr auffällig. Wir sind logischerweise daher auch vollständig an alle möglichen Unterstützungzentren angebunden. Seinen kleinen Bruder beobachten wir daher auch Haarscharf, und haben ihn vorsichtshalber nun ebenso für einen Check im SPZ angemeldet. Es sind auch leichte Auffälligkeiten bei ihm zu sehen, jedoch nicht in dem Ausmaß und der deutlichkeit wie es beim Großen der Fall war. Daher haben wir jetzt auch beide Kinder vorsichtshalber in einer Integrativen Kita angemeldet. Den großen, um ggf. mit ihm im nächsten Jahr zu wechseln, und den kleinen, falls die Auffälligkeiten deutlicher werden sollten, damit wir direkt einen Platz haben.
Jetzt zu unserem Problem: Wir würden gerne Umziehen. Aus privaten Gründen am allerliebsten in eine komplett neue Region 🙈.

Das Ausmaß dieser Problematik und unser Gedankenzirkus dahinter könnt ihr euch vorstellen. Mal angenommen wir ziehen in 6 Monaten um. Okay, bleiben die Kids halt ein paar Monate bei uns bis zum nächsten Kita Jahr. Aber hätte dann eine Integrativ Kita dort überhaupt einen Platz so "kurzfristig"? Wenn nein, gäbe es eine Regelkita die ihn nehmen würde? Wie lange dauert es bis wir dann mal wieder eine Integrationskraft in der neuen Region gefunden haben?

Und versteht mich nicht falsch! Es geht hier nicht darum, dass ich mir denke "Oh mein Gott, dann sind die beiden über Monate dauerhaft zuhause das ist nicht stemmbar" - meine Frau ist komplett Zuhause und kümmert sich wunderbar um die beiden, und ich selbst bin zum aushelfen ebenso im Homeoffice verfügbar. Heißt bzgl. der Betreuung ansich ist das weniger unsere Sorge. Vielmehr ist es die Förderung die in einem Kindergarten den Kindern flöten geht, ebenso der direkte Kinderkontakt und allgemein das Setting Kita und Tagesstruktur. Da machen wir uns leider viel, viel mehr gedanken...

Habt ihr vielleicht Ideen, Tipps, Tricks oder auch anregungen dazu? Wir fühlen uns regelrecht hier angekettet würden aber sehr gerne in neuen Gefilden einen Neustart machen. Möchten aber gleichzeitig nicht, dass unsere Kinder aufgrund dieses Wunsches am Ende die leidtragenden sind, weil ihnen die Förderung und die Kita dann auf längere Zeit "durch die Lappen" geht...Ich hoffe ihr versteh was ihr meint :)

Ich bedanke mich schon jetzt!

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Ich würde bis zur Einschulung warten -.- Doof, aber i-Plätze sind rar (bei und schnell weg) und i-Helfer noch seltener. Wobei ihr euch selbst in der auch als Begleitung anmelden dürftet. Allerdings halte ich es im Kindergartenalter für ungünstig, weil es die Abnabelung behindert.

Das wolltest fu wahrscheinlich nicht hören, ne? 😅

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Alles gut 😊 solche Gedanken schwirren uns auch im Kopf rum und das war eig. auch unser Plan A). Bis ca. 3/4 - 1/2 Jahr vor der Einschulung vom Großen umziehen und den ganzen Tam tam damit umgehen. Tja, dann hat der kleine halt ebenso leichte Auffälligkeiten gezeigt, was im Endeffekt irgendwo zu dem selben Ergebnis führt, nur für den kleinen eben statt den großen. Und wenn wir bis zur Einschulung vom kleinen dann wieder warten reißen wir den großen ja wieder raus. Es ist einfach zum Haare raufen 😂

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Wie wahrscheinlich ist es denn, dass der Kleine auch eine I-Kraft brauchen wird? Sind die Auffälligkeiten tatsächlich so ausgeprägt, oder schließt ihr zu sehr von einem Kind aufs andere?

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Ich weiß ja nicht wohin ihr ziehen wollt.
Solltet ihr das Bundesland wechseln wollen , dann schaut vorher ganz genau, wie es in dem Bundesland geregelt ist.

Ich wohne in NDS - hier gibt es zusätzlich zu I Plätzen auch einen heilpädagogischen Kindergarten.
Allerdings gilt ab Klasse 1 Inklusion - d.h. alle Kids werden normal eingeschult ( es sei denn sie haben sozial - Emotionale Probleme) - aber Kids mit GB bspw gehen in eine Regelschule.
Und mit anderen Entwicklungsverzögerungen eben auch.
Mit Glück gibt es eine SB ( da kocht jeder LK seine Suppe)....


Von daher - vor dem Umzug genau schauen, was ist dort gegeben und ist das für die Kids geeignet.
Was für Vorraussetzungen brauchen die Kids um ggfls Förderung zu bekommen...


Ich persönlich denke, wenn ihr sowieso umziehen wollt - ist es einfacher vor der Schule. Denn Schulwechsel heißt immer komplett neues System - ich würde das vermeiden.

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Eigentlich ist ein Umzug mit Kindern mit Förderbedarf nun nicht SO schlimm. Meine beiden Söhne sind seit Geburt schwerbehindert/ schwer mehrfachbehindert und hatten/haben wirklich immer alles an Eingliederungshilfe was möglich war. Das fing mit Frühförderung noch vor dem Kindergartenbesuch an, dann kam der Kindergarten (I-Platz mit I-Kraft im Regel-Kiga) und danach die inklusive Beschulung mit sonderpädagogischen Förderbedarf, Schulbegleitung, Notenschutz, Nachteilsausgleichen.
Mein Ältester ist nun 18 Jahre und macht gerade Abitur. Er ist in der Zeit 5 mal umgezogen. Mein Jüngster ist 16 Jahre und hat die Schule nach dem Berufsbegleitenden Abschluss verlassen. Er ist 4 mal umgezogen. Es ist eben viel Bürokratie, aber durchaus möglich.

Wichtig ist: Erst nach der erfolgten Ummeldung darfst du überhaupt aktiv werden und im neuen Wohnort alles beantragen und suchen. Nun kommt es etwas auf die Entfernung zum bisherigen Wohnort an. Ist die Entfernung täglich fahrbar und die neue Gemeinde kann euch nicht sofort einen I-Platz am neuen Wohnort anbieten, beantragst du eben, den bisherigen Platz als Gastkind weiterhin zu nutzen. Bei uns war das überhaupt kein Problem, obwohl Gastkinder dort normalerweise nie genehmigt werden. Aber die Begründung war eben stichhaltig.
Den nächsten freien I-Platz am Wohnort bekommt ihr dann sofort. Ihr seid nicht am Ende einer Warteliste.

Ich weiß nicht, was du unter einer Integrativ-Kita verstehst, ich kann dir aber absolut versichern, dass es mindestens 1 Bundesland in Deutschland gibt, in dem es AUSSCHLIESSLICH Regelkitas gibt. Hier ist jedes Kind inkludiert.
Informiert euch vorher.