Liebes Forum,
Wir sind vor ein paar Wochen umgezogen in ein Gebiet mit sehr vielen Kindern in der Nachbarschaft. Meine Tochter, 3,5 Jahre, hat sich recht schnell mit einem 5-jährigen Mädchen angefreundet. Ich muss ehrlich sagen, l dass ich den Altersunterschied etwas groß finde. Das andere Mädchen kommt regelmäßig, teilweise täglich bei uns vorbei. Wir geben Snacks und dann schauen sich die beiden Spielzeug an oder gehen raus. Meine Tochter war sehr schnell sehr begeistert und fragt ständig nach ihr. Letztens war draußen noch ein 7-jahriges Mädchen dabei und da fingen sie an meine Tochter etwas zu ärgern durch mit Wasser vollspritzen, dass sie komplett durch war und als meine Tochter sich wehrte warf ihr das 5-jahrige Mädchen Sand in die Augen und beleidigte sie. Auch nachdem ich sagte, dass es gut ist und sie aufhören soll. Wir müssten dann nach Hause gehen, weil sie einfach nicht mehr aufhörte mit Sand zu werfen. Klar ist das irgendwie normal zwischen Kindern. Ich Frage mich nur, ob wir den Kontakt weiter so fördern sollten? Ich finde das Mädchen nicht wirklich passend als Spielpartner. Wenn die zwei alleine spielen, dann ist meist alles gut, aber sobald ein älteres Kind dazukommt, wird meine Tochter geärgert. Habt ihr schon mal die Erfahrung gemacht und wie seid ihr damit umgegangen?
Ältere Kinder als Spielfreunde
Unser Sohn ist drei Jahre alt und hat - durch unseren Freundeskreis - einen 5,5 Jahre alten Spielfreund, den er sehr mag. Manchmal funktioniert es sehr gut, manchmal nicht so. Da unser Sohn eben nicht gleich alt ist, sind wir eben beim spielen immer da, wenn auch nicht zwingend im gleichen Zimmer.
Ich würde das durchaus unterstützen, es scheint doch toll zu klappen wenn sie allein sind. Wenn es mit einem dritten Kind zusammen nicht funktioniert, kannst du ja versuchen dass das eher nicht vorkommt bzw dann eng begleiten.
Meine beste Freundin war 6,5 und ich 9 als wir uns kennenlernten. Das ist natürlich älter, aber doch der gleiche Abstand. Der hat nie eine Rolle für uns gespielt. Freundschaften in der Nachbarschaft sind viel wert. Wenn deine Tochter zufrieden ist, dann lass es laufen.
Deine Tochter kann nur lernen dadurch. Sie macht wertvolle Erfahrungen, vielleicht auch mal scherzhafte, aber immer wertvoll.
Es im Blick zu haben ist gut und richtig, sich einzumischen weniger. Dann lieber das Gespräch suchen, gerne auch mit beiden. Soziale Kompetenz erweben klappt nicht durch Verbote, nur durch erleben.
Deine Tochter hat da eine gute Chance.
Den Altersunterschied zwischen deiner Tochter und dem 5 jährigem Mädchen finde ich nicht schlimm. Meine Tochter hatte ebenfalls eine sehr gute 5 jährige Freundin, als sie 3,5 war. Mittlerweile sind sie 6 und 7,5 Jahre alt und immer noch sehr gute Freunde.
Wobei hier nie geärgert wurde und nein, Sand in die Augen werfen finde ich nicht "normal". Das würde ich dem Mädchen ganz klar sagen, dass das so nicht geht.
Also der Altersunterschied alleine würde mich nicht stören. Der Umgang aber schon.
Unser Tochter hat damals frisch im Kindergarten auch eine ältere Freundin gefunden, auch 2 Jahre, also gleicher Abstand. Ja die war auch immer etwas dominanter aber auch gut zum Abschotten üben.
Allerdings hatten wir auch das Glück, dass die Mutter des Mädchens im Kiga auch Erzieherin war und da auch gut eingegriffen hat und das dann auch zu Hause gemacht hat, genau wie ich hier.
Beide sind immer noch dicke befreundet (jetzt 6 und 8 Jahre alt) und es gab auch kein Problem, wenn andere ältere Freundinnen dabei sind. Eine Klassenkameradin des großen Bruders (9) war sogar auf dem Kindergeburtstag mit eingeladen und kam sogar (wobei ich fürchte es für sie etwas langweilig war mit den ganzen Kleinen 4 - 6 Jahre im Schnitt :D)
Also grundsätzlich würde ich die Freundschaft nicht stoppen, aber eher dafür sorgen, dass es noch unter Aufsicht stattfindet, bis deine Kleine noch etwas größer und wehrhafter ist.
Meine Tochter (18) hat zwei sehr enge Freundinnen, die eine 1,5 Jahre jünger, die andere 1,5 Jahre älter.
Und diese zwei Freundinnen hat sie tatsächlich schon ihr Leben lang.
Es kann also auch bei einem solchen Abstand eine durchaus dauerhafte Freundschaft entstehen.
Genauso gut kann es aber sein, dass die älterne Kinder jetzt nur kurz Lust haben sich mit deiner Tochter zu beschäftigen und sich dann wieder eher an Gleichaltrigen orientieren.
An deiner Stelle würde ich einfach abwarten, wie sich das ganze entwickelt.
Meine beste Freundin ist 1,5 Jahre jünger als ich. Wir haben uns kennengelernt, da wa sie noch jünger als deine Tochter jetzt. Wir sind jetzt bald seit 45 Jahren befreundet.
Den Altersunterschied finde ich jetzt auch gar nicht schlimm. Im Kindergarten sind ja auch 3-6 Jährige in einer Gruppe.
Was für mich gar nicht geht ist dieses Sand werfen, ein 5 Jähriges Kind weiß nämlich normalerweise das das nicht geht. Da hast du völlig richtig reagiert, ich würde dann auch gehen mit meinem Kind. Ist sie denn immer alleine unterwegs ohne Eltern? Ich würde aufjedenfall immer dabei sein.
Huhu,
meine Kids haben sich grundsätzlich immer an älteren Kindern orientiert und mit ihnen gespielt, und das sowohl im privaten Kreis als auch im Kindergarten. So wirklich mit gleichaltrigen befreundet waren sie beide erst ab Vorschulalter, da hatten sie aber auch keine andere Wahl mehr )
Also den Altersunterschied an sich finde ich völlig unproblematisch, die andere Sache muss man natürlich gut beobachten.
Liebe Grüße
Mit meinem älteren Kind kenne ich beide Situationen. Mit damals 3,5 Jahren war es mit einem frisch 5-Jährigen Kind befreundet und das war eine Freundschaft fast auf Augenhöhe. Gleiche Kita-Gruppe, gleiche Nachbarschaft. Manchmal war das ältere Kind etwas ungeduldig mit meinem, weil es den Altersunterschied nicht greifen konnte. Die Körpergröße war fast gleich. Mein Kind war richtig vernarrt in das andere Kind.
Als das ältere Kind dann in die Schule kam (2 Jahre vor meinem) und nur noch Zeit mit anderen Schulkindern verbringen wollte, war mein Kind natürlich traurig und enttäuscht, hat aber schnell im Kindergarten andere Freunde gefunden. Also es war auch kein Drama dann.
Andersrum ist mein jetzt Vorschulkind auch mit einem genau 2 Jahre jüngeren Kind gut befreundet. Die beiden spielen sehr gerne zusammen. Klar gibt mein Kind den Ton an, aber auf eine wie ich finde freundliche Art. Die beiden streiten eigentlich nie. Nur manchmal können sie sich nicht auf eine Aktivität einigen und machen dann halt unterschiedliche Dinge oder einer geht einfach und lässt den anderen stehen. Aber das hat jetzt nichts mit dem Altersunterschied zu tun, das machen beide noch manchmal.
Generell ist es in unserer kinderreichen Nachbarschaft wie ich finde sehr schön, dass Kinder völlig unterschiedlichen Alters bunt gemischt miteinander spielen. Da bringt das 6-Jährige Kind dem 2-Jährigen geduldig Rollerfahren bei oder das 9-Jährige Kind leitet ein großes Versteckspiel mit 5 Kindern zwischen 2 und 9 Jahren an. Ich glaube, dass das für die Kinder völlig natürlich und bezüglich der sozialen Fähigkeiten sehr wertvoll für alle Beteiligten ist.
Meine eigenen Kinder haben übrigens fast 3 Jahre Altersabstand und spielen sehr gerne, fantasiereich und ausdauernd miteinander.
Was das Sandwerfen betrifft, natürlich ist sowas blöd. Und auch die 2 gegen 1 Dynamik. Aber das hat mit dem Altersabstand nicht so viel zu tun, zeigt ja eher, dass auch 5-Jährige noch nicht besonders reif sind. Das kann auch unter gleichaltrigen passieren, dass Freund A abgeschrieben ist, wenn Freund B dazu kommt. Ja das ist für uns Eltern hart mitzuerleben. Mein Rat wäre: Lass dein Kind selbst entscheiden, wie es damit umgehen möchte und was es in einer Freundschaft hinnehmen möchte und was nicht. Dein Kind darf und muss da eigene Erfahrungen machen.