Kind hat Angst vor Menschen

Hallo. Meine kleinste Tochter (3,5 Jahre), hat extreme Angst vor Menschen und das schon immer. Sie hat als Baby nur mich und ihren Papa akzeptiert und hatte sogar Angst vor den älteren Geschwister, die durften ihr nicht zu nahe kommen, später fing sie an zu weinen sobald ich nur die Namen der Geschwister nannte. Oma, Opa, Tante, Onkel, Freunde die sie von Anfang an kennt, werden nicht akzeptiert. Sie klammert sich dann an mich und lässt mich nicht mehr los. Eine Betreuung durch Familie oder Freunde geht überhaupt nicht. Sie schreit sich in rage, versucht zu flüchten und verletzt sich selber. Kindergarten wird nach einer extrem langen und schwierigen Eingewöhnung mehr oder weniger von ihr geduldet. Zumindest für wenige Stunden. Wenn sie morgens erfährt, dass sie ganztags zur Kita muss, eskaliert sie komplett, schreit, schlägt und tritt um sich wenn ich sie anziehen möchte, reißt sich an der Straße von meiner Hand los und rennt Richtung Hauptstraße ect. Da ich inzwischen Alleinerziehend bin und der Vater den Kontakt abgebrochen hat, ist es noch schwieriger. Soziale Kontakte hab ich kaum noch. Wie ich Elternabende, Arzttermine ect organisieren soll weiß ich nicht. Sie ist auch ein sehr lautes und forderndes Kind und sprengt sämtliche Lehrergespräche, Elternabend ect. Wenn ich sie mit nehme.
Beim SPZ waren wir schon, da hieß es es ist Erziehungssache. Wenn ich mich dann an Beratungsstellen wende zwecks Erziehungstips heißt es, meine Tochter ist schon auffällig und ich mache soweit alles richtig.
Solange weiß ich nicht mehr weiter. Kinderarzt ist auch keine Hilfe.

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Oh je, das klingt sehr herausfordernd für dich, aber auch anstrengend für deine Tochter.

Haben die beim spz dich wirklich mit diesen Worten weggeschickt ? Ich arbeite selbst im spz und auch wenn wir sehen, dass es Erziehungssache ist, unterstützen und beraten wir die Eltern.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass sie eine besondere Wahrnehmung hat. Vielleicht nimmt sie alles intensiver wahr, Gerüche, Stimmen etc. es gibt Menschen, die schnell in einen overload geraten.
Ich würde dir raten, dich doch nochmal ans spz zu wenden und auf eine genaue Diagnostik zu bestehen (körperlich, wahrnehmungstechnisch -wird meist durch Ergotherapeuten gemacht - sensorische Integrationsstörung oder Regulationsstörung wären die Stichwörter, aber auch eine psychologische Diagnostik. Sowie dazu eine Elternberatung begleitend.

Wie waren denn Schwangerschaft und Geburt, die Zeit im Wochenbett? Eine Freundin arbeitet in dem Bereich und es gibt auch schon so früh die Möglichkeit eines unerkannten Traumas.

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Uns wurde auch noch vom SPZ geraten dass ich und meine Kinder in einer psychosomatischen Klinik gehen. Allerdings ist dies nicht möglich, da ich noch 2 Schulkinder habe. Meine eine Tochter war jetzt durch einen Klinikaufenthalt schon zu lange raus und muss nun eine Klasse wiederholen.
Ansonsten wurde halt darauf gepocht, dass es erziehungssache ist und mit der richtigen Erziehung sich diese Verhalten bessert.
Allerdings konnte die Erziehungsberatungsstelle und auch eine Sozialpädagogin keine wirklichen Erziehungsfehler feststellen. Fanden das Verhalten meiner Tochter aber schon auffällig.
Leider haben wir keine weiteren Termine vom SPZ aus bekommen. Kinderpsychater und Psychologen finden meine Tochter noch zu jung, um irgendwas zu machen.

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Ach je, das klingt ja wirklich blöd. Ich kenne es von Kuren so, dass dort vormittags durchaus auch Schulaufgaben bearbeitet werden. Aber ob da jetzt soviel bei rum kommt, wenn du mit allen fährst?

Hm, so einen richtigen anderen Rat habe ich dann leider auch nicht mehr für dich. Sind denn die spz bei euch auch wohnortgebunden oder gäbe es noch ein anderes?

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Also ich finde es zu pauschal zu sagen das sei Erziehungssache. Denn das ist es ganz sicher nicht immer. Mag stellenweise so sein aber hier glaub ich ehrlich gesagt auch nicht dran.
Ich würde ehrlich gesagt auch mal mit einen Arzt oder Fachmann sprechen was man hier tun kann notfalls eben mit Unterstützung. Das ist sicherlich hilfreich.

Ela