Unser Sohn (4) hat gestern mit den Nachbarjungs (4) vom Garten aus Schießspiele gespielt. Die Gartenschlaeuche ( ohne Wasser) wurden zu Flammenwerfern umfunktioniert. Die Nachbarjungs haben dann zu unserem Sohn gesagt "Du verbrennst. Du bist tot." Da habe ich gesagt, dass solche Kriegsspiele keine schönen Spiele sind, weil es gerade 2Kriege gibt und in der Ukraine und in Gaza Menschen durch Schießen sterben. Und dass es schlimm ist, wenn jemand tot ist. Der Vater war gerade am Rasenmähen und meinte, ich sollte nicht übertreiben. Ich bin dann mit unserem Sohn reingegangen.
Habe ich übertrieben? Vielleicht hat es dem Vater (Russlanddeutscher) nicht gefallen, dass ich den Krieg in der Ukraine genannt habe.
Ich finde aber, dass man bei Kindern solche Spiele unterbinden sollte. Unser Sohn hat auch keine Wasserpistolen, die wie echte Pistolen aussehen, sondern so Paw Patrol Pumpen. Wasserbomben werde ich Wasserballons nennen.
Im Kiga unterbinden sie auch solche Spiele. Ich hatte ein kurzes Gespräch mal mit einem Erzieher, weil unser Sohn mal solche Sachen zu einem anderen Kind gesagt hat. Das andere Kind soll deshalb Albträume bekommen haben. Ich denke, das geht da um wie ein Infekt... Die Kinder verstehen nicht gar nicht was das bedeutet und plappern das nach von anderen.
Schieß- Rollenspiele bei 4jaehrigen
Der 3 jährige Sohn von Freunden hat gerade eine "XY passiert und dann aussieht AB und dann GH und dann bist du tot!" Phase. Also ganz ohne Schießspiel 😅
Ich würde Schießspiele wohl zulassen, aber es etwas versuchen zu lenken. Also besprechen, was sie da so sagen und heftigeres mit Erklärung untersagen. Schießspiele in Richtung von Markieren/Fangen fänd ich okay.
Ich finde es aber eben auch sinnvoll darüber altersgerecht aufzuklären. Ob das nun bei deiner Aussage der Fall war oder ob das nur ermahnend war, kann ich nicht beurteilen.
Bei uns gehen auch diese Spiele gerade durch die Kita.
Die Kita ist da dran , und unterbindet sofort.
Ich erkläre meinem Sohn immer wieder , daß er nicht auf Menschen oder Tiere schießen darf.
Er ,,schießt" dann auf Gegenstände .
Aber tote und verletzte will ich hier nicht haben.
Er hat keine Waffen bzw Pistolen etc aber Kinder sind ja kreativ. Die nutzen dann andere Gegenstände dafür.
Er hat es schon ganz gut verstanden mittlerweile.
Aber den Kindern Kriege zu erklären, das verstehen die doch noch garnicht. Das können sie ja garnicht .
Lg
Man kann Vierjährigen Krieg auch schwer so vermitteln, dass sie es wirklich begreifen, aber keine Angst bekommen.
Wir versuchen immer einen Mittelweg. Sie dürfen mit Wasserpistolen spielen, wenn jemand eine dabei hat, aber wir sprechen mit ihnen über das Thema (was wir sowieso müssen, weil wir Soldaten in der Familie haben und man den Beruf erklären muss). Wir nehmen es ernst, dramatisieren aber nicht. Im Kindergarten gibt es das nicht, dafür spielt man eben Ritter - und köpft sich mit dem Schwert 🤷🏼♀️ Dieses "Du bist tot!" - Ding ist eben in einem gewissen Alter faszinierend.
Ich finde schon dass sie verstehen wenn man sagt dass sich da sehr viele Menschen streiten und aufeinander schießen und tot sind.
Das ist mir rausgerutscht. Ich hatte erst gesagt, dass es schlimm ist wenn jemand tot ist und man ihn vermisst und als das nichts gebracht hat habe ich den Krieg erwähnt ohne lange über eine pädagogisch sinnvolle altersgerechte Erklärung nachzudenken
Ja, aber für Kinder ist oft "Der ist dann tot" nicht wirklich dramatisch. Sofern Kinder nicht selber erlebt haben, dass jemand stirbt und dann nie wieder da ist, bleibt das abstrakt. Denn derjenige, den sie gerade mit der Pistole gemeuchelt haben, steht eben wieder auf.
Ich bin total dafür, Kindern das nahe zu bringen und es nicht zu verharmlosen, aber in dem Alter sind dem Verständnis Grenzen gesetzt. Und das ist manchmal ganz gut so. Es kann für Kinder auch belastend sein, das Ausmaß zu begreifen. Unser älteres Kind beginnt zu verstehen, was Krieg wirklich bedeutet, weil er eben durch zwei Berufssoldaten in der Familie präsent ist - das spielt dann vielleicht nicht mehr Räuber und Gendarm, hat aber sehr konkrete Angst. Und die sollte kein Kind in dem Alter haben müssen. Deswegen muss man da einen Mittelweg finden, so lange Kinder so klein sind.
Ich verstehe es gut, dass du dich mit solchen Spielen nicht wohl fühlst, das geht mir ähnlich. Aber: Kinder verarbeiten im Spiel, was sie hören und erleben. Das Thema "Tod" und auch "Krieg" ist so abstrakt, dass es schwer zu verstehen ist, auch deshalb spielen so viele Kinder solche Spiele gern.
Bei uns in der Kita wird es so gehandhabt, dass keine Waffen mitgebracht werden dürfen, aber wenn zB mit Stöcken gekämpft oder geschossen wird ist das okay, solange alle Kinder einverstanden sind und keiner verletzt wird. Ich sage zu meinen Kindern meist dass ich es nicht mag schießen zu spielen und nicht will dass sie auf mich zielen. Und ich erkläre ihnen auch sachlich und möglichst kindgerecht warum ich das nicht mag, verbiete das Spiel aber nicht.
Bei uns war es so auch bislang nur eine kurze Zeit wirklich interessant, auch so mit 4, jetzt sind sie fast 6.
"Aber: Kinder verarbeiten im Spiel, was sie hören und erleben."
Naja meine Kinder hören und erleben Schießereien und Kämpfe ausschließlich im Spiel mit anderen Kindern. Und die Kinder die ich kenne, die es nicht von anderen Kindern haben, haben es definitiv aus (nicht altersgerechtem) Medienkonsum.
Ich sehe es so wie du!
Kriegsspiele werden hier auch nicht gespielt.
Polizei und Feuerwehr nachzuspielen ist hier als Alternative ein gern gespieltes Rollenspiel.
Meine Jungs sind 5 und 8 und das ist normal. Die machen aus allem "ich schieß dich an und du bist tod" spiele. Sei es mit Wasserbomben und ja sie haben Spielzeugwaffen. Auch Kinder können spiel von Realität unterscheiden, auch wenn es ihnen abgesprochen wird. Sie können Fiktion oft nicht von Realität unterscheiden was echt ist und was nicht, weshalb es FSK Klassen gibt. Aber zwischen Spiel und echtem Leben unterscheiden sie sehr wohl. Und obwohl sie Kampfspielr machen, sind sie total entsetzt und schockiert wenn es echten Menschen schlecht geht oder sie zb bei Nachrichten am Rand Dinge mitbekommen bzw mein 8 jähriger hat 3 Ukrainische Flüchtlinge in der Klasse.
Das der Vater so reagiert hat nix mit Russlanddeutsch zu tun. Es klingt Stereotyp ja aber Jungs stehen auf Wettkämpfe und auf Kampfspiele. Nicht alle, aber die meisten und nein da muss man nichts aufbauschen. Und hier vergeht kein Tag an dem es nicht heißt "ich hab dich getötet" oder "jetzt bin ich tot". Die spielen auch zb Stumble guys und "sterben" wenn sie wo runterfallen. Ich unterscheide schon zwischen spiel und Realität. Wenn ich da jedesmal n Fass aufmache, bei bald 3 Jungs... würd ich welk werden.
Ich hab als Kind auch Schießspiele gemacht, weil an mir ein Junge verloren ging... und hab mit Wasserpistolen, Gummipfeilen und so Vorstufen von Nerf etc gespielt und spaß gehabt. Nie würde ich aber im echten Leben Gewalt verherrlichen oder bagatellisiert. Gewalt ist für mich nur in Form von Notwehr und Nothilfe, sowie erste Hilfe erlaubt und legitim/notwendig/unumgänglich... nie aber um Macht zu demonstrieren oder sein Willen durchzusetzen.
Beim Spielen greife ich nicht ein. Wenn aber Streit körperlich wird, dann schon. Das is bei Kindern aber auch normal, gehört für mich aber unterbunden. Spiel ist Spiel und erst ist ernst.
Ich habe es auch lange versucht zu unterbinden, der Sohnemann baut sich dann halt aus Lego Pistolen und spielt ab und zu so was (wie alle seine Freunde auch). Das kann man nicht wirklich vermeiden, finde ich, alle Jungs haben diese Phase, sie werden deswegen nicht zu Gewalttäter wenn sie gross sind. Also ja, Du hast einbisschen übertrieben.
Ich finde das auch schwierig....
Mein Sohn hatte diese Phase auch schon, in der er Schießen gespielt hat.
Ich habe mit ihm geredet und ihm erklärt, was das bedeutet und dass ich es nicht schön finde.
Dazu meinte er nur verständnislos: "Aber ich spiele doch nur. Das sind doch bloß Legosteine! Da wird keiner echt verletzt."
Und dass Krankenhaus oder Feuerwehr (also ein Brand) doch auch nichts Schönes sind und er es trotzdem spielt, weil es ja nicht echt ist.
Gar nicht so leicht!
Beim Schießen fügt man jemandem absichtlich Leid zu, während eine Krankheit oder ein Feuer meist unbeabsichtigt sind..... so hätte ich es vielleicht begründen können, ist mir aber in dem Moment nicht eingefallen.
Also, ich bin eigentlich schon dagegen, aber ich kann schon verstehen, dass Kinder auch Sachen nachspielen, die "nicht schön" sind. So verarbeiten sie wahrscheinlich auch Dinge, die sie nicht gut einordnen können.
Ich (übrigens auch Russlanddeutsche) finde auch, dass du übertreibst. Und meine Meinung hat nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun. Lasst doch Kinder einfach Kinder sein. Jungs haben schon immer gern Krieg, Cowboy und Indianer usw gespielt. Und es gab auch zu der Zeit Kriege. Aber heutzutage muss man in allem political incorrectness sehen. Man muss doch so kleine Kinder nicht mit Erzählungen über Tote in Gaza /Ukraine usw belasten. Sie spielen nur!!! Und wenn man solche Spiele verbietet, dann werden sie umso reizvoller. Irgendwann haben sie genug gespielt und spielen etwas anderes. By the way, im Moment gibt es nicht nur die 2 Kriege, aber alle anderen Kriege und Opfer scheinen irgendwie unwichtig zu sein 😆 Wie auch immer: ja, ich bin derselben Meinung wie der Vater des Jungen. Lass Kinder einfach Kinder sein und spielen. Sie werden noch früh genug mitbekommen wie grausam und böse die Menschheit ist.