Sohn hat I-Kraft, wie kommen wir aus dem Rad wieder raus?

Hallo zusammen,

ich brauche mal Erfahrungswerte von evtl. auch betroffenen Eltern.

Ich muss dazu etwas ausholen was meinen Sohn betrifft. Ich hoffe es ist euch nicht zu lang 😊

Er hat angefangen andere Kinder ins Gesicht zu zwicken da war er 10 Monate alt. Das hat sich dann durchgezogen bis er 3 wurde. Zwischendrin hat ihn eine Tagesmutter rausgeschmissen bzw den Betreuungsvertrag gekündigt. (das fiel ca mit der Geburt seines Bruders zusammen August 2022). Das hat uns natürlich Angst gemacht und wir wollten auf keinen Fall, dass es mit 3 im Kindergarten auch schief läuft. Ein Trigger war nie zu erkennen, wir konnten es uns nicht erklären. Alle „Konsequenzen“ haben ihn noch nie nachhaltig beeindruckt.

Nach mehreren Gesprächen mit dem Kinderarzt wurden wir an das SPZ überwiesen. Dort wurde uns dann eine Integrationskraft für den Kindergarten empfohlen, welche wir beantragt und auch genehmigt bekommen haben. Der Start im Kindergarten war super, es ist selten etwas passiert Seit Februar arbeite ich wieder, das muss seine kleine Welt so erschüttert haben – denn dann ging es im Kindergarten los, so wie wir es kannten, und sie waren dann doch auch froh dass eine Integrationskraft gefunden wurde.

Nun ist es aber seit ca 8 Wochen wieder relativ „ruhig“. Also eine schwierige Phase von Februar bis ca Juni. Klar passiert mal ab und zu noch was, ich denke er wird auch immer eine Spur impulsiver bleiben als das Durchschnittskind. Aber lange nicht so, als ob er einen 1:1 Betreuung braucht. Wir bereuen es mittlerweile sehr, dass wir uns vorab solche Gedanken gemacht haben und diese Schritte gegangen sind, denn nun wird uns wirklich alles zum Nachteil ausgelegt. Wir benötigen zB einen Ganztagesplatz und bekommen diesen nun nicht, weil er eben eine I-Kraft hat und angeblich, soll man dann nur so kurz wie möglich in Betreuung sein.

Er ist allerdings ein extrem fittes Kerlchen, wird im Oktober 4. Beim Intelligenztest im SPZ lag er in den meisten Kategorien im oberen Bereich. Auch motorisch fehlt ihm nichts – im Gegenteil. Auch sprachlich war schon immer weit. Bei der Diagnostik stand eine Zeit lang der Verdacht auf Asperger Autismus im Raum aber auch das konnte nicht bestätigt werden. Ich möchte jetzt nicht, dass ihm irgendeine Diagnose „aufgezwängt“ wird. Wenn nichts ist, dann ist nichts. Dann ist er halt ein normales, kluges und impulsives Kind. Therapiemäßig konnte mir nämlich noch niemand helfen. Also generell haben wir diesbezüglich bisher wenig bis keine Hilfe bekommen. Alle paar Monate gehen wir ins SPZ und sie schreiben dann einen komischen Bericht, bei dem sie das Kind ca 30min erlebt haben. Das nervt.

Je mehr Freunde er hat (ja die hat er – trotzdem dass er manchmal aggressiv ist) und ich diese erlebe, denke ich mir oft er ist halt doch wie andere sehr wilde Jungs, manchmal eben nochmal eine Spur „drüber“ und er neigt auch zur Überreizung aber in Summe gibt es genug andere Kinder die genauso „schlimm“ sind. Eine Mutter von seinen Freunden ist auch Erzieherin und meinte sie findet absolut nichts auffällig an meinem Sohn, die Aussage einer Fachkraft hat mir auch nochmal zu Denken gegeben.

Nun stelle ich mir einfach die Frage, wie kommen wir aus diesem Rad wieder raus. Der Kindergarten stellt meines Erachtens ggü. Gemeinde, SPZ und Jugendamt alles überdramatisch dar um die Integrationskraft nicht zu verlieren, wir erhalten nämlich eine ganz andere Rückmeldung von den Erziehern. Dass alles besser sei, er das richtig gut mache usw.

Aber klar, sie wollen natürlich ihre zusätzliche Kraft nicht verlieren. Ich bin mir tatsächlich auch nicht sicher ob sie wirklich nur für meinen Sohn tätig ist oder eben die Personallücke für alle schließt. Mein Sohn erzählt nämlich kaum von ihr.

Wie würdet ihr nun weiter vorgehen? Mit dem Kindergarten traue ich mich nicht zu „streiten“, sie können ihn ja schließlich auch ganz einfach rausschmeißen. Das habe ich auch nachgelesen – rechtlich ist da ja alles möglich.
Nun vielen Dank fürs Lesen und ggf. eine Antwort 😊 Ich würde mich sehr freuen mit anderen Betroffenen in den Austausch zu kommen.

1

Darf ich ehrlich sein? Eine I-Kraft wächst nicht an Bäumen und es wird auch nicht inflationär eine empfohlen. Voin daher frage ich mich gerade, ob du da nicht ganz viel runterspielst.

Alle anderen Kinder in der Gruppe haben auch das Recht, nicht den Aussetzern deines Sohnes ausgesetzt zu werden und keiner weiß, wann und ob es wieder losgeht. Er mag zwar so gut entwickelt sein, aber eben in diesem bereich fehlt ihm noch was, wenn er mit fast 4 noch bei Veränderungen ausflippt. Zudem bist du nicht in der Kita anwesend, dort wird er ständig mit Veränderungen konfrontiert werden und diese werden hier ja offensichtlich durch die I-Kraft begleitet, die natürlich nicht den ganzen nur eben ihm hockt. Aber das du der Kita unterstellst, das sie allers überdramatisiert (um die I-Kraft zu halten), obwohl du den Alltag dort nicht erlebst, finde ich ein starkes Stück.

Zwei Monate Ruhe sind gar nix und ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum das Ganze so negativ siehst. Geh das Thema Ganztagsbetreuung (mit I-Kraft) an, ohne I-Kraft wird in der Tat vermutlich der Vertrag gekündigt werden.

Du relativierst das Verhalten deines Kindes viel zu sehr. Wenn du denkst, da läuft auf dem Rücken deines ganz großes Ding im Kindergarten, dann mußt du ihn wohl selber betreuen. Hättest du jetzt egschrieben,d as er seit einem Jahr (trotz größerer Veränderungen in seinem Leben) Ruhe eingekehrt ist und du eine klare Weiterentwicklung erkennen kannst, dann würde ich anders antworten. Aber so? nein, tut mir leid....du solltest dringend an deiner eigenen Einstellung zum Thema I-Kraft arbeiten. Denn ich denk da liegt der Hase im Pfeffer....es kann nicht sein, was nicht sein soll.

2

Na Ehrlichkeit wollte ich ja ;-)

Ich konkretisiere mein Problem nochmal:

Wir erhalten nur noch positive Rückmeldung bzgl seines Verhaltens. Es ist auch nicht so, dass er täglich Kinder verletzt hat. Es ist auch nicht so, dass er nicht auch von anderen geschlagen wird. Dort scheinen die Jungs wohl öfter mal zu raufen.

Er hatte 3 schlechte Monate. Davor aber schon 6 gute und nun auch wieder gute - also er ist kein durchgehender Problemfall.

Wir haben nach wie vor auch keine medizinischen Indikationen/Diagnosen.
Ich hatte mich bzgl I-Kraft echt reingehängt um diese zu bekommen, weil ich Angst hatte und da vorgreifen wollte. Die Sachbearbeiterin vom Jugendamt war wohl sehr großzügig uns ggü. - überall hatte ich gehört wie schwer es sei die Genehmigung zu bekommen.

Die Dame die als I-Kraft da ist, hat keinerlei pädagogischen Hintergrund und ist eine Ungelernte. Bei einer wirklichen Fachkraft wäre ich voll bei dir zu sagen, die wächst nicht auf Bäumen. Das ist eine Mutter von 2 Kindern die nun 10h pro Woche (eigentlich für meinen Sohn) im Kindergarten arbeitet.

Nochmal - ich will nichts runterspielen. Ich will mein Sohn nur nichts andichten, zum Nachteil auslegen, was auch immer nur weil ich mit vorab gekümmert habe und Angst hatte dass es nach hinten losgeht.

Nun habe ich eben Angst, dass wir da nicht mehr rauskommen und es weiterhin negativ ausgelegt wird und er in einer Schublade bleibt.

4

Hey du,

Eine Freundin von mir hat ein fast identisches Problem. Ihr Sohn ist 5, extrem fit und fällt in der Kita immer wieder auf, weil er schlägt oder von den Erzieherinnen nicht handlebar ist. Sie haben dort auch eine I-Kraft vorgeschlagen, meine Freundin und ihr Mann haben es abgelehnt.

Soweit ich mich erinnere, liegt die Entscheidung da immer in letzter Instanz bei den Eltern.
Was wäre denn, wenn ihr schlicht in der Kita sagt, keine I-Kraft mehr zu wollen?
Ein Kündigungsgrund ist das bestimmt nicht. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass sie sich dann auf den Schlips getreten fühlen und jede Kleinigkeit, die euer Sohn anstellt, auf die Goldwaage legen.

Es ist sicherlich sehr, sehr schwierig.

Meine Freundin hat einen tollen Kinderarzt, er konnte mit einem Brief an die Kita seine Einschätzung aus allen Vorsorgeuntersuchungen deutlich machen.

Ich finde es auch nicht gut, wenn das auf euch als Eltern geschoben wird. Meine Freundin hat 3 Kinder, der "Problemboy" ist das Jüngste, die beiden älteren, auch Jungs, sind völlig unaufälig und gerade der Große ein sehr ruhiger und bedächtiger Zeitgenosse.

Kinder sind verschieden.

Und der Kleine bekommt auch jede Menge Grenzen aufgezeigt von seinen Eltern, ich war da oft dabei. Er testet sie eben aus und reizt sie aus bis zum letzten 😂 Er ist ein ganz bezaubernder kleiner Junge! Wie gesagt, blitzgescheit. Dickköpfig und eben manchmal auch derjenige, der einem anderen Kind eine Schaufel über den Kopf zieht. Wenn man ihn fragt, kann er aber gut erklären, warum er was macht. Das geht in der Kita immer unter, da haben die anderen Kinder schon gelernt, dass man ihm für alles die Schuld geben kann und die Erzieherinnen das glauben.

Also ich verstehe den Teufelskreis total, obwohl es nicht mein Kind ist, ich war so oft am Reden mot meiner Freundin.

Ihr seid nun sogar noch den Schritt weiter mit der I-Kraft... Ich habe dir da wirklich keine Lösung, leider. Aber ich wollte dir schreiben, dass ihr nicht allein seid damit.

Vielleicht wäre es auch bei euch eine Option, dass der Kinderatzt oder jemand aus dem SPZ einen Bericht schreibt bzw ihr diese Berichte mitbekommt und damit in der Kita vorsprechen geht?
Oder vielleicht deine Freundin, die vom Fach ist?
Die Ängste mit abstempeln etc dort genau so vorträgt.

Ich bin mir sicher, dass du nicht Unrecht hast, dass die Kitas einerseits Personalprobleme haben und andererseits auch schlecht zurecht kommen mit Kindern, die nicht dem "Standard" entsprechen.

Ich wünsche euch und dem kleinen Wirbelwind alles Gute ❤️

weitere Kommentare laden
8

So eine Integrationskraft hat ja Ziele, die in regelmäßigen Abständen im Hilfeplangesprächen überprüft werden. Beim nächsten Gespräch würde ich also deinen Eindruck schildern (Ziele sind erfüllt ) und warten was gegenargumentiert wird, sollte das dem widersprechen was dir mitgeteilt wird, dann thematisiere das.
Ich kann dir nur ans Herz legen offen und ehrlich zu bleiben, denn letztlich soll es deinem Kind helfen.
Eine Integrationskraft wird im übrigen nicht weiter genehmigt, wenn es keinen Anlass gibt, dafür ist sie zu teuer.

9

Solche "Ziele" habe ich glaub noch keine gesehen. Ich muss da glaub echt mehr hinterher sein, was genau die I-Kraft macht.

Weißt du wie oft dieses Gespräch stattfinden soll und wer daran teilnimmt? Dann frage ich mal an, wann dieses Gespräch stattfindet.

Ja natürlich bleibe ich da ehrlich - also was habe ich davon wenn nicht... (außer dass es mein Sohn ausbaden muss) Aber eine Benachteiligung und ein Schlechtreden möchte ich auch nicht akzeptieren.

11

Also aus meiner Erfahrung heraus muss eine I-Kraft alle 6 Monate neu beantragt und begründet werden, in diesem Zeitfenster wird dann auch ein Gespräch angeordnet. Dabei ist man als Eltern, ein Vertreter der Kita/Schule, die Integrationskraft, ein Vertreter der Trägerschaft der I-Kraft ( Lebenshilfe, DRK...) und der Kostenübernehmer, dass wäre in der Regel ein Vertreter des Jugendamts.

Wenn ein Kind eine Ikraft hat, wird in der Regel wirklich genauer hingeschaut und manchmal kann das unfair werden,weil bei unbegleiteten Kindern eben niemand da ist, der/die alles mitbekommt. Mir war es deshalb immer wichtig genau zu schauen was den Unterschied macht und welche Ziele verfolgt werden.

weitere Kommentare laden
10

Hallo Melmelon,

Ich komme selbst auch dem Bereich und mir sind beim Lesen folgende Punkte aufgefallen und ich möchte dir gerne mitgeben:

- die I-Kraft muss nicht zwingend für deinen Sohn da sein. Sie kann auch die Gruppe unterstützen, sodass eine gelernte Fachkraft mehr Zeit für deinen Sohn hat.

- momentan läuft es MIT der I-Kraft in der Kita super. Ich würde erstmal Ruhe rein kommen lassen, gerade da dein Sohn scheinbar auf Veränderungen two recht sensibel reagiert.

- such mit der Kita das Gespräch und frag konkret nach einem Gesprächstermin.
Frag in welchen Situationen er ihrer Meinung nach Unterstützung benötigt und was vielleicht auch schon besser klappt.

- in der Kita und zu Hause können Kinder total verschieden sein. Auch wenn einige Sachen zu Hause super laufen, klappt es he in der Kita gar nicht. Genau so aber manchmal auch andersrum.

- eine I-Kraft ist kein Nachteil und drückt deinem Sohn keinen bleibenden Stempel auf. Die Schule erfährt davon nur, wenn ihr es möchtet. Das ist oft eine Sorge von Eltern.

Liebe Grüße und euch alles Gute!

18

Vielen Dank!

Wenn du aus dem Bereich kommst - weißt du wie normalerweise die Kommunikation mit so einer I-kraft läuft? Gibt es da einen regelmäßigen Austausch?

Ich sehe sie leider nie, weil sie später anfängt als ich ihn bringe und schon weg ist wenn ich ihn abhole.

Wenn ich ein Gespräch fordere ist immer gleich noch die Leitung mit dabei die die ganze Zeit das Wort übernimmt .

Dass wir keinen bleibenden Stempel bekommen, hoffe ich wirklich sehr! Er soll auch weiterhin die Chance haben es dann alleine zu schaffen. Momentan ist er auf einem sehr guten Weg.


Danke Dir!

14

Es muss ja eine Diagnose vom SPZ geben und auch Berichte.
Was steht da und vor allem: wie stellt3sich die Entwicklung dar?
Steht das SPZ im Austausch mit DDR Kita? Hast du deine Zustimmung und Schweigerechtsentbindung gegeben?
Hast du einen verschriftlichten Entwicklungsbericht von der Kita?

Welche Behörde zählt die I-Kraft? Auf welcher Grundlage?

Wenn du mit den Berichten nicht einverstanden bist oder mit der Diagnose, dann dringend eine Zweitmeinung bei einem möglichst renommierten Institut (z.b. an der Uni angesiedelt, o.ä.) einholen.

Die Frage sollte immer sein: was nützt und hilft deinem Kind (und auch den anderen Kindern in der Einrichtung) am besten?

Tatsächlich gibt es Fälle, in denen Kitas zusätzliche Hilfen auf diese Weise forciert haben. Genauso kommt es vor, dass Eltern sich selbst das Verhalten ihrer Kinder schön reden.

Beides ist nicht schön, aber nachvollziehbar.

Ich würde mir auch folgende Frage stellen:
Wenn das Kind in die Schule kommt und sein Verhalten bleibt herausfordernd: wie gut kommt er in der Schule, wo viel weniger Aufsicht herrscht und von den Kindern erwartet wird, sich an Regeln zu halten, ohne eine Schulbegleitung klar?
Denn: eine Schulbegleitung ist oft schwer bis gar nicht zu erhalten, wenn ein neuer Antrag gestellt werden muss. In etlichen BL kann das erst nach dem 1. oder 2. Schuljahr überprüft und beantragt werden. Dann sind die Kinder schon in der 3. Klasse und bis der Antrag durch ist und jemand gefunden wurde, ist die GS manchmal schon rum.

17

Wir habe keine Diagnose. Es gab damals einen Bericht mit "Verdacht auf Störung des Sozialverhaltens" und es gab auch mal einen "Verdacht auf Asperger"

Eine gefestigte Diagnose wurde nie gestellt, haben wir bis heute nicht. Bei allen Autismus Tests, EEG, Intelligenztests usw kam nichts raus wo man hätte mit einer Therapie ansetzen können bzw was auffällig gewesen wäre.

Deshalb verfestigt sich meine Meinung immer mehr, dass er wohl doch nichts hat, zumal das auch seine Entwicklung im Verhalten zeigt.

Die Kita war mit dem SPZ in Kontakt, natürlich gebe ich da eine Zustimmung zur Schweigepflichtentbindung.

Einen verschriftlichen Entwicklungsbericht der Kita kenne ich nicht, habe ich darauf Anspruch? Vielen Dank für den Hinweis! Genau dafür ist die Diskussion mir hier so wichtig!
Wir hatten nur ein Entwicklungsgespräch mit seiner Bezugserzieherin im Februar. (Ohne I-kraft, ohne Leitung)

Genehmigt wurde das vom Jugendamt auf Grund der Empfehlung des SPZ auf Grund eines Verdachts vor über einem Jahr.

Mein Sohn kann sich an Regeln halten, schwierige Situationen haben sich bei ihm immer ergeben in "wilden" Situationen bei denen er am Toben war oder wenn es trubelig/wild/laut war, ihm zu viel wurde.. Ansonsten kann er ganz normal am Stuhlkreis teilnehmen, sich beim Essen oder sonstigen Aktivitäten in die Gruppe einfinden, singt beim Singkreis mit, helfen, aufräumen, hat feste Freunde, spielt Rollenspiele usw.

23

Du brauchst keine Diagnose für einen I-Platz. Die allerwenigsten Kinder haben in dem äußerst jungen Alter bereits ihre endgültige(n) Diagnose(n).
Mein Ältester bekam seine erste Diagnose im Alter von 6 Jahren … das war NACH der Einschulung. Trotzdem hatte er bereits ab dem 1. Kindergartentag eine I-Kraft.
Mein Jüngster bekam seine erste Diagnose im Alter von 4 Jahren und die bisher letzte Diagnose im Alter von 14 Jahren.

So junge Kinder können noch nicht getestet werden. Daher haben sie zwar klare Auffälligkeiten und man weiß, dass da „IRGENDWAS“ ist, aber ohne genaue Testung können das einfach zu viele, äußerst verschiedene Behinderungen sein.

15

Hast du dir dein Kind mal im Kindergarten angeschaut ? Mal hospitiert vor der I Kraft ? Mit der I Kraft ?

Ist deine Grundlage zur Beurteilung der Situation nicht nur irgendwie Hörensagen???

Ich sehe hier Kinder, die Unterstützung dringend benötigen, aber keine I Kraft bekommen, weil es eben nicht krass genug ist. Und jetzt zu lesen, dass ein Kind unberechtigterweise eine I Kraft bekommen hat ❓ Na, ich weiß nicht, erscheint mir im Ganzen nicht schlüssig.

Bevor du den Rückwärtsgang einlegst, schau mal, was dein Sohn so treibt in der Kita.

16

Hey, ja ich war auch schon im Kiga dabei in der Beobachterrolle und erwarte natürlich auch entsprechende Rückmeldung der Erzieher wenn etwas passiert. Die ja aber wie gesagt positiv ist.

Der Kiga war und ist immernoch überrascht, dass wir diese Genehmigung bekommen haben ohne Diagnose usw.

Und meine privaten Erlebnisse sind kein Hörensagen :-)

20

Hallo,
ich kenne einige Eltern, die Kinder mit I-Kräften haben, ich kenne I-Kräfte, ich kenne die ganzen Verfahren und ich HABE Kinder, die seit Anbeginn immer eine I-Kraft, später Schulbegleitung, hatten.

Deine Ansprechpartner sind:
1.: das SPZ
2.: das Amt, was die Eingliederungshilfe bei euch zahlt.

Mit dem Kindergarten redest du darüber nicht. Der hat da kein Mitspracherecht. Auch wenn oft etwas anderes vermittelt wird.

Erstmal ist die Aussage, dass I-Kinder keinen Ganztagsplatz bekommen völliger Schwachsinn und gegen das Grundgesetz. Das wäre nämlich eine klare Benachteiligung von Behinderten. Das soll dir die Kita doch bitte schriftlich geben. Selbstverständlich können die Stunden eines I-Kindes auch entsprechend aufgestockt werden. Mein Ältester hatte im Kindergarten 15 Wochenstunden und einen Ganztagsplatz … Du siehst also - es geht. Das war eben keine 1:1 Betreuung. Das muss das SPZ erstmal klarmachen, dass das nicht notwendig ist. Mein Jüngster hatte zeitweise bis zu 35 Stunden … Ganztagsplatz eben.

Melde dich bei rehakids.de an.

Noch etwas: Lass dich nicht verunsichern. Sinn und Zweck der I-Kraft ist eigentlich, dass das Kind selbstständig wird und irgendwann ohne weitere Hilfe auskommt. Bei vielen Kindern wird das nicht passieren, weil chronische Erkrankungen oder Behinderungen dahinter stehen, die nicht heilbar sind. Wenn es bei euch funktioniert hat, ist es gut.
Du kannst das Amt auch bitten selbst zu hospitieren. Kinder reagieren immer anders auf Mama und Papa. Die Eingliederungshilfe könnte dir dann sagen, ob es sinnvoll ist.

Mein Ältester ist jetzt 18 Jahre - er hat bis jetzt noch eine Schulbegleitung. Wir wollten zu Beginn der weiterführenden Schule reduzieren, aber dann kam die Pubertät und letztendlich mussten die Stunden sogar erhöht werden.
Mein Jüngster ist mit der Schule fertig. Er hatte bis zum Schluss eine nahezu vollumfängliche Schulbegleitung.

Bearbeitet von kati543
22

Oh wow! Danke! Dass wir den GT Platz auf Grund der I Kraft nicht bekommen, habe ich schriftlich. Na da frage ich dann wirklich nochmal nach. Danke für den Input!!

27

Viele haben ja schon ausführlich und konstruktiv geantwortet. Ergänzend dazu möchte ich auch noch eine andere Perspektive mit einbringen.
Wenn mein Kind im Kindergarten von einem anderen Kind verletzt wird und es ist bekannt, dass dies häufiger auf diese Art und Weise passiert, dann wäre ich mehr als sauer! Jeder Mensch hat das Recht auf Unversehrtheit. Meine Erwartung sot ganz klar, dass der Kindergarten seiner Aufischtspflicht hier nachkommt um dad zu verhindern. Ich verstehe absolut dass sich der Kindergarten da absichert. Da hört der Spaß echt auf. Wir sprechen ja hier nicht davon, dass ein Kind stolpert und hinfällt oder davon dass es mal zu einer kleine Rauferei kommt, sondern davon, dass dein Kind Jahre lang systematisch andere Kinder absichtlich verletzt. Das ist kein Spaß. Natürlich könnt ihr nichts dafür, und klar gibt es solche Kinder, aber wenn das mein Sohn wäre, würde ich alles dafür tun, dass mein Kind keine anderen Kinder verletzt, also auch der I Kraft zustimmen. Dass 2 Moante nichts passiert ist wäre mir da aus beiden Perspektiven erstmal egal.

28

Es ist ja nichtmal zwei Monate lang nichts passiert, sondern es war relativ „ruhig“ wie sie schreibt und „Klar passiert mal ab und zu noch was, ich denke er wird auch immer eine Spur impulsiver bleiben als das Durchschnittskind.“

Also gab es auch in diesem Zeitraum wohl Vorfälle.

29

Ja du hast recht. Das kommt noch erschwerend hinzu.

weiteren Kommentar laden
30

In deinem Ausgangstext schreibst du, dass dein Kind im Oktober erst 4 wird. Woher weißt du dann, dass er „nichts“ hat?
Bei meinem Neffen konnte das ADHS mit V.a. Asperger erst ab 6 Jahren diagnostiziert werden bzw. die Diagnose ist noch nicht abgeschlossen. Davor war er „nur“ wild und teilweise unberechenbar. Er spielt gerne mit seinen Cousinen, also meinen Töchtern, aber man kann die 3 nicht alleine lassen, weil diese Aussetzer, die für Außenstehende aus dem nichts kommen können, heftig sein können und auch mit Verletzungen einher gehen können. Vllt erkennen die Erzieher etwas, was du in deinem Sohn nicht erkennen „willst“. Vllt ist er wild, aber eben nicht nur wild. Bevor ich mir also Gedanken machen würde in „welche Schiene“ dein Sohn gerät, würde ich mir Gedanken darüber machen, ob nicht doch Auffälligkeiten vorliegen.

33

Hey,

Wissen tu ich das natürlich nicht. Aber ich habe mittlerweile mehrere Bücher gelesen und bin der Meinung es passt nicht auf meinen Sohn. Bin natürlich keine Fachkraft und deswegen werden wir auch weiter zu den Terminen gehen. Aber auch alle Autismustests waren bisher absolut unauffällig. Also wirklich nicht mal „knapp“ oder so. Wenn er was hat, soll er auch entsprechende Hilfe bekommen!

Ich wollte damit auch nur sagen, dass ich ihm keine Diagnose aufzwängen will, damit halt endlich mal was da steht (und das Gefühl habe ich im SPZ). Sondern er vielleicht wirklich einfach nichts hat. Die Dame von der Frühförderung war mit den SPZ Berichten auch nicht so zufrieden - aber wollte nichts weiter dazu sagen. Da ist man dann halt völlig hilflos…

Wie gesagt, wir können ihn alleine mit Kindern spielen lassen. Das ist kein Problem. Er schafft es es auch wenn es zB zu schwierigen Situationen mit seinem Bruder kommt, dass er mich bittet zu helfen. Das ist super! Das hat vor einem Jahr noch nicht funktioniert, da hat er schon zugehauen bevor er nachgedacht hat.

38

Das ist doch ganz egal ob die i Kraft für deinen Jungen da ist. Sie hilft doch der ganzen Gruppe. Der Gruppenschlüssel ist doch dann auch besser für die ganze Gruppe.
Dein Junge hat doch kein Schild um.
Vielleicht hat dein Junge bald wieder eine schlechte Phase und dann sind alle froh, wenn er nicht wie die Axt im Wald rum hacken kann.

Wir haben ein Mädel in unserer Gruppe die spuckt und schlägt etc. Ich wäre froh wenn da eine Person wäre, die sie zurück pfeift und für sie da ist. Mein Kind leidet unter dem Mädchen und die Erzieher können leider nicht alles sehen.