Guten Abend,
ich schreibe in diesem Forum, weil mich ein Thema beschäftigt, das mir zunehmend zu schaffen macht. Es geht um eine Bekannte aus unserer Mamagruppe, Die Gruppe hat sich durch die Kita gebildet und unsere Mädels sind sehr gut befreundet.
Unsere Gruppe besteht aus vier Müttern, und wir treffen uns regelmäßig mit unseren Töchtern, die alle zwischen 3,5 und 4 Jahren alt sind. Üblicherweise haben alle Mütter kleine Snacks für ihre Kinder dabei, und es ist ganz normal, dass die Kinder sich auch gegenseitig bedienen. Das hat mich nie gestört.
Allerdings ist mir aufgefallen, dass eine der Mütter ihre Snackbox immer nur für ihre eigene Tochter oder die anderen beiden Mädchen öffnet. Sobald meine Tochter in die Nähe kommt, und bevor sie überhaupt die Möglichkeit hat, nach einem Snack zu fragen, schließt sie die Box und verstaut sie in ihrer Tasche.
Es würde mir niemals einfallen, ihrem Kind etwas vorzuenthalten, und doch habe ich mehrfach beobachtet, dass sie dies (nur) bei meiner Tochter tut.
Letztes Wochenende waren wir alle gemeinsam picknicken, und auch da ist es mir wieder aufgefallen: Sie bietet allen Kindern etwas an, nur meiner Tochter nicht.
Ich möchte wirklich nicht kleinlich wirken, denn ich teile gerne. Aber wenn ich bemerke, dass jemand bewusst anders mit seiner eigenen Tochter und den anderen Kindern umgeht, meine Tochter jedoch ausschließt, verletzt mich das.
Ich käme gar nicht auf die Idee, der Tochter dieser Mutter beim nächsten Mal den Snack zu verweigern, aber es nervt mich aufgrund der Umstände doch irgendwie. Und ich möchte auch nicht, dass meine Tochter merkt, dass sie anders behandelt wird. Sie hat letztens schon gesagt: „___ gibt mir nie etwas, aber du gibst ihrer Tochter immer etwas.“ Was antworten??!?!?
Von außen mag das alles vielleicht belanglos erscheinen, aber mich verletzt diese Ungleichbehandlung. Ich merke, dass ich mich innerlich immer weiter von dieser Mutter distanziere, weil ich ihr Verhalten als bewusst ausschließend empfinde.
Hat jemand einen Rat, wie ich mit dieser Situation umgehen könnte? Wir sehen uns in der Gruppe sehr oft, und ich merke, dass ich wegen dieser Ungleichheit bei den Snacks schon gar keine Lust mehr auf die Treffen habe.
Vielen Dank im Voraus für eure Gedanken dazu.
Snacks „teilen“ in Mama Kreisen
Sprich die Mutter an. Erzähle ihr deine Beobachtung und frage nach dem Warum.
Man könnte das Verhalten auch kommentarlos geschehen lassen. Aber das wäre kein ehrliche Bekanntschaft/Freundschaft.
Ich würde die Mutter von Angesicht zu Angesicht fragen, warum sie es macht. Dann kannst du schon an der Gestik/Mimik und Tonfall erkennen, ob sie gerade ehrlich ist.
Gründe können wir Fremden doch nur raten und liegen bestimmt daneben.
Vielleicht hast du irgendetwas gesagt, was ihr missfiel, vielleicht fragen die anderen Kinder höflich...
Trau dich - dann weißt du, woran du bist. Und vielleicht ist alles nur ein Missverständnis, das mit Schweigen nur größer wird.
Ist deine Tochter oft verschnupft oder am Husten? Hat sie Angst vor Ansteckung?
Ich mag dieses gesnacke insgesamt nicht so. Fand ich bei der Krabbelgruppe am Schluss furchtbar. Da haben die anderen Mütter ihre Snacks auf einem Tisch offen hingestellt. Der ganze Raum war vollgekrümelt und meiner stand mehr bei den Snacks als beim Spielen. Die Snacks braucht es doch meistens gar nicht, wenn es genug richtige Mahlzeiten gibt. Aber das ist ein anderes Thema.
Kannst du denn da einfach reingrätschen, wenn sie den anderen Kindern was anbietet. Frag mal dann laut deine Tochter: "Du, Luise, willst du auch was von den xy essen? Schau mal."
Dann kann deine Freundin die Box schlecht schließen und wenn doch würde ich genau in dem Moment möglichst sachlich nach dem Grund fragen.
Wenn du dir nicht traust, direkt zu fragen: Hast du einen guten Draht zu den anderen beiden Müttern? Kannst du sie nicht um eine neutrale Einschätzung der Situation bitten? Vielleicht verrennst du dich gerade in etwas und es sind nur Zufälle? Vielleicht nehmen die anderen es aber auch wahr? Vielleicht fällt es ihnen leichter, mal einen Kommentar fallen zu lassen oder direkt zu fragen.
Eine andere Variante wäre, die Mutter einfach mal mit Freundlichkeit aus der Reserve locken: Das riecht aber gut bei dir... / Sieht aber lecker aus... Darf ich / meine Tochter mal probieren? Dann mal schauen, was sich ergibt.
Die direkte Ansprache wäre zwar wahrscheinlich zu favorisieren, aber wenn du dich nicht traust, wären das vielleicht zwei Alternativen...
Generell bin ich ja immer für in dubio pro reo: Soll heißen, vielleicht ist ja auch etwas vorgefallen, weshalb sie "Angst" hat, deinem Kind etwas zu geben (Allergien, ein unbedacht doofer Kommentar, ein Verhalten deinerseits).
Hallo,
das kann durchaus auch ein blöder Zufall sein oder macht sie direkt vor deiner Tochter die Dose zu und für ein Kind, das nicht ihre Tochter ist, wieder auf?
Oder: Habt ihr euch mal über Essen unterhalten und dabei kam etwas, woran du dich nicht so dirket erinnerst, was das verursacht haben könnte? Hat dein Kind irgendwas mal gesagt, oder ist es tendenziell übergewichtig oder schmutzige Hände, also vorher was weiß ich, Sand klebt, dein Kind in der Nase rumgebohrt hat und deshalb möchte sie nicht, dass es in ihre Dose fasst? Gibt ja durchaus seltsame Möglichkeiten.
Hat deine Tochter mal nett gefragt mit bitte und so? Fragen die anderen Kinder?
Beim gemeinsamen Picknick, wenn man ausmacht, jeder bringt was mit, wäre das sehr komisch überhaupt die Dose zwischendurch wegzutun.
Ich würde mein Kind trotz allem offensiv hinschicken und es super nett fragen lassen. Mal sehen, was die Mutter dann macht und wie sie schaut...
Alles Gute.
Das ist ja komisch. Gibt es da einen Grund? Hast du eine Vermutung was da die Ursache ist?
Ich denke das ganze einmal ansprechen hilft... Du liebe Antje, meine Tochter Lilli hätte auch gerne noch einen Keks/ Apfelschnitz/ karottenstick. Hach, du bist ja immer schnell mit dem wegpacken,hättest du noch einen für sie?
Mich würde das total ärgern. Selbst wenn die Finger deiner Tochter verklebt sind, kann sie ihr ja einfach einen Keks in die Hand geben 😅
Hast du vielleicht mal erwähnt, dass du beim Essen pingelig bist? Dann traut sie sich vielleicht nicht deiner Tochter etwas anzubieten.
Vielleicht solltest du einfach mal wenn sie die Box schließt sagen „schon okay, Xy darf ruhig einen Keks essen“
Ich glaube, so würde ich es versuchen. Berichte doch mal, wenn du mehr weißt
Als frischgebackener Vater habe ich mir ja damals naiverweise vorgestellt, dass wir Eltern alle im gleichen Boot sitzen und solidarisch untereinander wären. Dass man sich gegenseitig den Rücken freihält, auf andere Kinder aufpasst, wenn es notwendig ist usw. Die Realität ist halt eine andere. Von gewissen Leuten kommt nie etwas zurück, andere Eltern fordern, was man als Elternaktion für Lehrerinnen etc. alles machen könne, rühren dann selbst aber keinen Finger etc. Die Realität ist halt die, dass man auf allerlei Leute trifft. Und wenn man mal Leute findet, mit denen man auf einer Wellenlänge ist, können garantiert die Kinder nichts miteinander anfangen. Und wenn doch, wohnen sie garantiert so, dass man nur selten etwas gemeinsam unternehmen kann.
Unsere Tochter ist mittlerweile sechs. Ich sehe es so: Ich mache den ganzen Zirkus hauptsächlich für unsere Tochter, damit sie ihre Freundschaften pflegen kann. Wenn in der Auswahl an Eltern einige dabei sind, mit denen man gut klar kommt, ist es aus meiner Sicht schon gut. Für mich selbst habe ich meine Freunde, die ich schon vorher hatte, wenn sowohl die Kinder als auch die Eltern befreundet sind, wäre es quasi der Sechser im Lotto. Ich würde mich an deiner Stelle weiterhin pfleglich verhalten, Snacks wie bisher allen anbieten und das Ärgernis in Kauf nehmen. Damit dein Kind seine Freunde sehen kann und du vielleicht zumindest mit einigen Müttern gut klar kommst, wenn auch nicht mit der einen, von der die Rede ist.
Sehr treffend geschrieben :).
Ich würde immer einen besonderen Snack nur für deine Tochter einpacken, etwas, dass einen Ticken besser ist als das restliche Essen und ihr das entweder nach so einer Aktion oder kurz vor Schluss anbieten, als Entschädigung.
Trotzdem würde ich die Beobachtung bei der anderen Mutter auch mal ansprechen. Am besten vor Zeugen. Vielleicht ist das andern ja auch aufgefallen.
Eines noch: Ich würde die Wahrnehmung deiner Tochter bestätigen.
„Das ist komisch, da müssen wir mal nachfragen“ ist besser als „ich fühle mich ungerecht behandelt und meine Mutter sieht das gar nicht oder ihr ist es egal. Vielleicht stimmt mit mir etwas nicht, weil andere mich so behandeln dürfen?“