Hallo,
bald steht der Herbst vor der Tür und mein Kind (4) hat im Freundeskreis eine Freundin, die zu Hause einen Kamin / Ofen hat, mit einer Glaswand davor, die heiß wird.
Bisher war ich bei den Verabredungen zum Spielen dabei. Nun geht mein Kind auch mal ohne mich zu dem anderen Kind und seiner Mama.
Ich habe Bauchschmerzen bei dem
ungesicherten Kamin, mein Kind kennt so was nicht , ich kann mir aber vorstellen, dass sie gefahrenbewusst Abstand hält. Jedoch nicht, wenn sie tief im Spielen versunken ist und sie tobt auch viel und knallt auch zu Haus mal hin.
Ich habe tierische Angst; dass sie gegen den heißen Kamin fällt. Ein Kind aus dem Bekanntenkreis hatte sich beim Fallen abgestürzt an der Glaswand und starke Verbrennungen an den Händen mit Hauttransplantation. Oder die Vorstellung, dass sie mit dem Gesicht dagegen kommen 😥
Wie steht ihr dazu? Ich habe das Gefühl, ich bin die einzige, die so denkt und weiß auch nicht, wie die Mama es findet, wenn ich plötzlich wieder dabei sein will oder verlang, dass der Ofen in der Zeit nicht an ist.
Aber es treibt mich um vor Sorge. Das Gitter, was die mal um den Kamin um hatten, hatten sie abgenommen, als ihr Kind größer wurde und die Gefahr erkannte. Mein Kind kennt die Gefahr nicht.
Leider habe ich auch kein gutes Vertrauensgefühl bei der Mama, da sie immer sehr locker ist und sagt, dass ja ständig was passieren kann.
Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Selbst wenn alle sagen, dass sie da lockerer wären, hätte ich immer noch Sorge.
Bin gespannt auf eure Meinungen
Angst vor Verbrennungen am Ofen im Herbst/ Winter ?
Wir haben auch einen Kamin im Wohnzimmer. Im Sommer wird das Gitter abgehängt und im Winter wieder hingestellt. Die brauchen sich ja nur mal blöd zu schubsen und einer fällt aus Versehen dagegen. Ich kann deine Angst da gut nachvollziehen.
Aber die Meinungen dazu scheinen auseinander zu gehen. Als ich das Gitter aufgestellt hatte, kommentierte eine Freundin: Ach so, habt ihr das gelöst.
Ich hab zurück gefragt was es noch für Lösungen gibt und sie meinte ernsthaft: Na, Lernen durch Erfahrung sammeln. 😲
Meine Kids waren da 1 und 3.
Also egal, welche Meinung andere haben. Ich würde mein Kind auch nur hinschicken wenn der Kamin aus ist und sonst müssen sie halt bei uns spielen.
Wir haben selbst so einen ungesicherten Kamin und ja, ich bin da unbesorgt. Das hilft dir aber nichts.
Spielen die Kinder denn überhaupt im Wohnzimmer dort und nicht im Kinderzimmer? Ansonsten bitte doch drum, ob er während des Besuchs ausbleiben kann, du wärst so besorgt. Ich würde vielleicht innerlich etwas die Augen darüber verdrehen, aber das zusagen und mich auch daran halten. Das wäre dann doch eine gute Lösung.
Ich würde die andere Mutter wohl ansprechen und ihr erklären, dass du dir Sorgen machst, dass dein Kind die Gefahr, die vom heißen Kamin ausgeht nicht richtig einschätzen kann.
Ich würde Ihr berichten, dass dein Kind zuhause oft wild spielt und du dadurch vorsichtiger geworden bist.
Dann ist es keine Kritik an ihrem Umgang mit dem Kamin, sondern nur ein Hinweis bezüglich des Spieles deines Kindes.
Ich habe auch kein Problem wenn man mich für eine Helicoptermutter hält, solange mein Kind sicher ist.
Ich würde Sie daher bitten das Gitter für diese Zeit aufzustellen.
Könnte man denn beim Spielen bzw. bei Besuch von Kleinkindern nicht etwas vor die Glaswand stellen? 2 Stühle mit Husse, so dass man nicht so einfach an die Wand heran- oder dagegen kommt? Irgendetwas, das man schnell hinstellen und wieder wegnehmen kann?
In welchem Jahrzehnt bist du aufgewachsen? Ich erinnere mich gut an den Backofen meiner Mutter aus den 80ern - da wurde die Glasscheibe beim Backen glühend heiß. Isolierte Scheiben wie heute waren da kaum zu finden.
Und obwohl ich schon als Baby immer in der großen Küche krabbelte und später immer wild durch die Küche rannte, habe ich mich nie verbrannt. Warum? Weil mir meine Mutter schon als Baby sehr verständlich zeigte, dass das Glas bei angeschaltetem Licht im Ofen tabu war - sie hielt meine Hand knapp an die Scheibe, bis ich die Hitze spürte. Ab da hielt ich mich immer vom angeschalteten Ofen fern.
Ähnlich würde ich es beim Kamin halten. Zeigen, dass die Scheibe bei Feuer heiß wird. Und dann ermahnen, dass ein Sicherheitsabstand von 1,5 Meter zum angefeuerten Ofen sein muss. Ohne Feuer ist anfassen erlaubt. Das sollte ein 4jähriges Kind verstehen.
Das Zeigen und Ermahnen muss ich alles der anderen Mama überlassen, denn ich bin ja nicht dabei. Und da fehlt das Vertrauen.
Ich freue mich für dich, dass dir nichts passiert ist. Denke aber, dass der Vergleich hinkt.
Selbst wenn ich es total falsch liege und du recht hast - die anderen Kommentare hier helfen mehr, und gehen einfühlsam auf meine Situation ein.
Darfst du die Wohnung der Mama nicht betreten? Es wäre doch sicher möglich, gemeinsam den Ofen zu begutachten und zu zeigen, wie heiß er wird. Und dann eine entsprechende Regel aufzustellen, etwa dass in dem Bereich bei Feuer nicht getobt wird.
Es tut mir leid, wenn mein Kommentar nicht einfühlsam für dich war. Aber ich finde immer, dass zu viel Vollkasko-Denken heutzutage die Kinder gefahrenblind macht. Und von einer anderen Mutter zu erwarten, dass sie für mein Kind Gefahrenquellen absichert, finde ich zuviel. Da führe ich lieber mein Kind behutsam an die Gefahr heran. Oder ich lasse mein Kind dort eben nicht mehr spielen. Das wäre bei mir etwa bei ungesicherten Gewässern der Fall.
Hallo,
ich bin mit einem Koksofen in der Küche aufgewachsen und habe es ohne Verbrennungen geschafft, meine Schwester auch und alle Besuchskinder ebenso.
Direkt vor einem Ofen ist es so heiß, da magst du nicht spielen, dazu ein Wohnzimmer ist kein Sportplatz, da muss kein Kind wie narrisch durch die Gegend laufen. Zum Toben kann man in den Garten gehen.
Wir haben keinen Ofen, aber viele Kindergartenkumpels hatten damals einen und keinem Kind ist etwas passiert. Order in allen Haushalten war immer ein Wohnzimmer ist ein Wohnzimmer und kein Tobezimmer.
Ich kenne nur einen schweren Verbrennungsunfall und der ist über vierzig Jahre her, da hat sich der kleine Sohn der Nachbarsfamilie am Holzkohlegrill versucht hochzuziehen.
Ansonsten, dem Kind erklären, dass was ein Ofen ist.
Viele Grüße
Das kannst du ganz offen kommunizieren. Wenn es in eurem Bekanntenkreis einen Fall gab, dann versteht sie dich.
Dein Kind muss die Gefahr lernen. Im Winter ganz auf dem Besuch verzichten würde ich nicht, eher die Freundin um eine Barriere bitten. Drei vier Stühle mit Lehne nach außen zum Beispiel.
Dein Kind versteht die Gefahr, sie muss da ja nur nicht gegen stolpern. Bei meinem Mädchen würde es reichen und sie würde damit auch keine Höhle bauen oder so.
Ihr seid ja auch dabei.
Fangen spielen ist in der Zeit einfach nicht. Nur draußen.
Wir haben im Bekanntenkreis auch einen Jungen, der sich am Schwedenofen schlimm verbrannt hat.
Wir waren dort selbst zu Besuch und damals war der Junge schon mit zwei Jahren äußerst gefahrenbewusst und er wusste ganz genau, dass er nicht an den Ofen fassen darf. Er hat das auch immer beachtet.
Hat ihm leider aber auch nicht geholfen, als er versehentlich dagegen gestolpert ist.
Wir hatten anfangs immer ein Gitter um unseren Kamin, mittlerweile betreiben wir ihn gar nicht mehr.
Ich hätte aber als Gastgeber-Mutter gar kein Problem damit, was davor zu stellen, wenn der Ofen an wäre und du mich freundlich fragen würdest.
Sollte die Mama das nicht wollen, würde ich die Kinder in der Heizperiode tatsächlich auch lieber nur bei uns spielen lassen.
Verbrennungen hinterlassen häufig lebenslange großflächige Narben und ich finde, das muss wirklich nicht sein.