Kita Start und plötzlich Verlustangst

Hallo,

Ich bin sehr verunsichert und mich interessiert, wie es bei euch lief.

Mein Kind, 1:9 Jahre ist offen, mutig, selbstbewusst und eigentlich extrovertiert, probiert gerne aus, möchte alles selbst machen, kennt es, zwischendurch den ganzen Tag von den Großeltern betreut zu werden.


Ich dachte, der Kita Start wird ein Klacks, doch Pustekuchen:

Mein Kind beobachtet nur die anderen, ist schüchtern und fängt wahnsinnig an verzweifelt zu weinen, wenn es zur Trennung kommt (bisher 1,5 h maximal). Sobald ich nicht mehr da bin, beruhigen die Erzieherinnen es und das klappt.
Nun begann ja das Wochenende und seit dem schreit unser Kind panisch, sobald Mama oder Papa nur den Raum verlassen (Kind hatte nie eine Fremdelphase zuvor), und zwar so lange und so panisch, bis man wieder zurück kommt.

Ich kenne mein Kind so überhaupt gar nicht und mache mir Sorgen, ob das alles zu viel ist, ob die Eingewöhnung falsch läuft (kurze Abgabe, bei weinen ohne trösten meinerseits, sondern Erzieherinnen trösten) oder was los ist.

Gibt es hier jemanden, bei dem es auch so lief und hat jemand einen Tipp für mich? Legt sich das wieder von alleine oder sollen wir aktiv etwas verändern?

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Ja bei meinem eigentlich extrovertierten Kind lief es leider auch so und ich habe ebenfalls sehr gezweifelt, ob das alles seine Richtigkeit hat. Was ich aber berichten kann, ist dass es bei uns vorbei ging. Nach 4 Wochen war es viel besser und nach 6 Wochen war die Eingewöhnung geschafft und das Kind ist dann Jahre lang sehr gerne in die Kita gegangen (ist morgens fröhlich zum Gebäude gerannt, hat am Wochenende geweint, weil es nicht hin durfte).
Solange noch keine richtige Bindung zu den neuen Bezugspersonen besteht, kann es für die Kinder echt hart sein. Wenn dann auch noch die Kindergruppe einschüchternd wirkt, ist es doppelt schwierig. Aber es ist ein gutes Zeichen, dass sich das Kind dort schnell trösten lässt. Und ja für weitere "Trennungen" im Alltag hat das Kind dann eine Zeit lang keine Kapazitäten. Aber auch das hat bei uns nach der Eingewöhnung schnell wieder nachgelassen.

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HI,

meine Kinder hatten so eine Klettenphase beide und sind beide erst mit 3 Jahren in den Kindergarten.

Beide konnten problemlos bei Oma und Opa bleiben, aber zu Hause konnte ich niergendwohin alleine gehen. Bin ich dann mal beim Großen auf den Elternabend, hat die Kleine dann auch geheult, weil Mama weg ging, da war sie 1,5 Jahre alt. Der Papa konnte sie dann auch beruhigen und zwar auch relativ schnell, sobald ich außer Sicht war, aber das ging eine ganze Weile, das Mama nicht weg gehen sollte. Bei Oma und Opa war es aber ok, nur bei mir zu Hause nicht :D

Kindergarten ist ja nochmal was anders. Bei Oma und Opa kennt er die Umgebung, er kennt Oma und Opa und hat da eine gewisse Sicherheit. Kiga ist der Ort neu, alle Menschen neu und dann geht der einzige Mensch den man wirklich gut kennt und bei dem man sich super sicher fühlt. Das ist ganz normal, dass es da Tränen gibt (hatte meine Kinder beide mal auch Phasenweise obwohl sie sonst problemlos in den Kindergarten sind).
Gut ist schonmal dass die Erzieher ihn dann schnell beruhigen können. Oft ist es nämlich einfach nur die Trennung die doof ist für die Kinder. Danach ist es dann gut und sie haben Spaß.

Meine Tochter wurde die letzten 1,5 Jahre vom Opa in den Kindergarten gebracht. Am Anfang durfte er noch mit rein, aber dann hat sie beschlossen, dass sie groß ist und das alleine kann. Er durfte also nur bis zur Tür.

Wenn ich sie dann mal gebracht habe, musste ich mit rein kommen, ihr beim Umziehen zusehen und helfen und sie in ihren Gruppenraum bis zu ihrer Erzieherin bringen :D

Bin schon gespannt wie es in 2 Wochen dann in der Schule wird :D Da muss sie alleine reinlaufen und sie will, dass ich sie bringe. Aber das bekommen wir auch hin.

Also mach dir nicht zu viele Gedanken, es ist gerade ein großer Umschwung und zu Hause müsst ihr da eben jetzt etwas nachsichtiger sein und einen kleinen Rückschritt in Kauf nehmen. Dafür macht er einen großen Schritt nach vorne in der Betreuung.

Mein Sohn hat auch das erste halbe Jahr mehr oder weniger beobachtet, er hatte 2 - 3 Jungs mit denen er dann ab und an gespielt hat, war aber sonst meist alleine. Dann hat er seine 2 besten Freunden getroffen und die blieben dann auch die ganze Kindergartenzeit.

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Geduld haben. Es gibt vermutlich auch Phasen, wo die Eingewöhnung einfacher ist. Wir haben vor der ersten Fremdelphase eingewöhnt, in einer Phase, wo unsere Tochter mit absolut jeder Person mitgegangen wäre, die sich angeboten hat, so dass die Erzieherinnen dann schon zu den Bekannten gezählt haben, als sie gekommen ist. So zwischen 1.5 und 2 Jahren war es bei uns auch sehr ausgeprägt mit dem Fremdeln. Lange Abgabe führt nach dem, was ich bei anderen Eltern gesehen habe, eher zu Drama ohne Ende, nicht zu einer insgesamt besseren Situation. Ich würde es ausserdem immer genau gleich gestalten, vielleicht mit irgendeinem Ritual. Wir haben sogar vom Aufstehen an bis zur Übergabe in der Kita immer alles genau gleich gestaltet. Ich denke, dass genau dies den Kindern auch Sicherheit gibt, wenn alles seinen gewohnten Gang geht.

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Hallo,

ich finde mich in deinem Text stark wieder und bin langsam wirklich auch verzweifelt und am Ende.

Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt und ist zuvor bereits 1,5 Jahre zur Tagesmutter gegangen. Er war dort in 3 Wochen eingewöhnt, immer gut gegessen, immer geschlafen.

Nun sind wir bereits seit 2 Wochen in der Kita und diese wollen einfach nicht trennen! Er ist eine Klette an mir. Zu Hause erkenne ich ihn nicht wieder. Er isst schlecht, kommt jede Nacht auf meinen Bauch um dort zu schlafen. Ich darf ihn nicht mal 5 Minuten bei Oma und Opa lassen.

Die Kita sagt er ist noch nicht soweit mit Trennung - aber ich muss ja auch die ganze Zeit neben ihm sitzen, wie soll er da Bindung aufbauen? Ich habe nur drei Wochen Urlaub und dachte damit sind wir gut aufgestellt - jetzt bröckelt das Kartenhaus und ich habe keine Ahnung wie das alles weitergehen soll und wie ich nächste Woche wieder arbeiten soll, wenn nicht endlich eine Trennung stattfindet (ich kenne meinen Sohn ja am Ende auch am besten und sage seit einer Woche den Erzieherinnen, dass er sich erst einlassen kann, wenn ich nicht da bin, aber meine Worte werden nur belächelt..)

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Für mich stellt sich die Frage, wie lange er denn schon in der Eingewöhnung ist und wie schnell man getrennt hat? Vielleicht ging es für deinen Sohn zu schnell?