In letzter Zeit wird mein 5 Jähriger wieder öfter wütend und bockig. Er schreit dann immer sehr sehr laut. Mein Problem ist folgendes. Er wird wieder vermehrt bei Kleinigkeiten sauer, und beginnt laut zu schreien. T Shirt in der Wäsche, Beuder teilt nicht mit ihm usw. Zunächst lässt er sich dabei auf den Boden fallen und rennt mir direkt in den Arm und schreit laut "trösten". Ich nahm ihn früher bei Wut immer direkt in den Arm, evt. Hab ich ihm das so antrainiert und nun kann er mit seinem
Frust nicht umgehen😭 Es wäre auch ok, wenn es ab und zu so passiert. Aber erst geht an schlechten Tagen von früh an durch. Er nimmt Strategien nicht an andere als dieses Brüllen. Mein Mann sagt immer zu ihm, beruhig dich erst und dann helf ich dir. Er schreit bei ihm weniger, aber es fühlt sich an als würde er seine Wut da einfach unterdrücken. Ich will ja das er sie rauslässt, aber nicht durch dieses entsetzlich laute Brüllen wie ein Baby. Ich denke, ich hab das selbst leider verbockt eben. Wut und Trösten passt irgendwie nicht. Wenn ich aber sage, beruhig dich erst, hängt er sich an mein Bein. Er sucht Nähe, obwohl er erst mal für sich sein sollte. Ich kann ihn aber nicht mit 5 bei jedem Ding trösten und auffangen. Wie würdet ihr das angehen? Ich sag schon dass mir das zu laut ist. Aber ich finde keine Strategie, die er in der Wut annimmt. Nehm ich ihn nicht in den Arm, fängt er jetzt an mich zu schlagen. Hat jemand einen Tipp, wie ich beim nächsten Anfall ihn begleite ohne dieses Trösten. Fühlt er sich dennoch angenommen, wenn ich sage geruhig dich erst mal? Oder ist das dann unterdrücken ?
Sohn will bei Wut getröstet werden und schreit aber gleichzeitig laut.
Wut rauslassen passt auch nicht.
Wenn das Kind die Nähe möchte, würde ich versuchen das möglich zu machen (wenn nichts dringendes dagegen spricht). Ich sehe da nichts schädliches. Wichtig ist natürlich, dass das Kind auch jederzeit Nähe haben darf, wenn es nicht schreit und wütend ist. Die Nähe ist ja keine Belohnung fürs wütend sein.
Für mich klingt das erstmal nicht besonders schlimm und ungewöhnlich. Ich denke, er ist in einem Zwiespalt. Er weiß,dass er sich bei dir gut beruhigen kann und braucht dich deshalb, aber er ist auch zu sauer.
Ich finde es okay, ihm die Nähe zu geben, wenn er sie braucht. Ich finde aber, dass du auch eine Grenze ziehen darfst. Also, wenn er in dein Ohr schreit, muss er runter vom Arm, das ist zu laut und geht nicht... Och setze zum Beispiel auch Kinder wieder runter, wenn sie auf dem Arm angefangen mich zu schlagen oder zu treten oder mir weh zu tun, ich bin auch nicht der Prellbock für alles.
Vielleicht kannst du versuchen, liebevolle alternative Strategien anzubieten. Dich zu ihm runter setzen und die erzählen lassen, warum er wütend ist. Ihn fragen, wo im Bauch die Wut sitzt, vielleicht mit ihr reden. Zusammen in ein Kissen schreien, das kann auch spaßig sein. Ich würde ihn das andere aber nicht verwehren, wenn er lieber in den Arm genommen werden möchte. Das ist schon okay. Schadet nur einfach nicht, noch eine zweite Strategie an der Hand zu haben, die er vielleicht irgendwann alleine einsetzen kann.
Ich glaube,dein Sohn hat noch keine geeignete Strategie dafür, wie er sich beruhigen soll, und das ist in dem Alter auch völlig in Ordnung!
Wenn wir alle mal ehrlich sind: wenn wir Erwachsenen so richtig wütend sind, hilft es dann,wenn jemand sagt "beruhig dich erstmal!"? Also mich regt das zumindest eher mehr auf...
Ich habe hier auch einen sehr oft wütenden Fünfjährigen, mir kommt das total bekannt vor was du beschreibst und es fällt mir oft sehr schwer nicht selber wütend zu werden, aber ich glaube er ist oft auch in Not weil er nicht einordnen kann was eigentlich los ist. Ich versuche ihn zu fragen was er braucht- drüber reden, helfen,kuscheln, Pause? Wenn er mich haut setzte ich ihn auch weg, biete ihm aber trotzdem an da zu bleiben. Wenn er dann bereit ist- das entscheidet er- können wir mittlerweile erstaunlich konstruktive Gespräche führen. Was ihn wütend gemacht hat, wie es dazu kam, was man vielleicht machen könnte in so einer Situation. Er kann da glaub ich immer besser mit umgehen, war ein langer Weg und ist definitiv noch nicht einfach.. aber wird langsam besser.
Ab und an lesen wir auch Bücher wie "Wim ist wütend " und so, wo spielerisch Strategien drin vorkommen.
Und aus eigener Erfahrung... Bitte nicht durch Entzug von Nähe dafür strafen, dass er wütend ist. Also ihn nicht wegschicken bis er sich beruhigt hat. Das mag erstmal klappen, aber die Wut geht dann oft nach innen oder das Kind verinnerlicht, dass seine Gefühle nicht erwünscht und nicht okay sind.
Hi,
meine Tochter hatte das die letzten Monate auch wieder extremer (sie ist 6 und wird jetzt eingeschult, ich denke da liegt das Problem)
Wir haben es auch mit viel Verständnis und so weiter versucht, aber ich hatte das Gefühl es wird immer schlimmer. Da sie nun nicht mehr so klein ist, haben wir ihr dann erklärt, dass es völlig ok ist sauer und traurig zu sein, wenn man seinen Willen nicht bekommt oder was blödes passiert. Aber das dieses Gekreische aufhören muss und sie damit ja eh nichts erreicht.
Seit dem Gespräch und 2 x konsequentem Durchziehen der vorher mitgeteilten Konsequenzen (und nein die waren nicht logisch in dem Zusammenhang, aber vorher bekannt) ist es deutlich besser geworden. Sie ist immer noch sauer und broddelt vor sich in, aber das Gekreische ist weg. Wir lassen ihr dann ihre Ruhe, wenn sie die will. Wenn sie kuscheln will darf sie das natürlich.
Sie ist also deutlich in der Lage ihre Wut anders rauszulassen. Es gibt ja viele Möglichkeiten und Kreischen muss nun wirklich nicht sein.
Von daher finde ich das Vorgehen von deinem Mann gut, auch ich hab ihr schon vorher gesagt, wenn sie so kreischt, nehme ich sie nicht in den Arm, weil mir dann die Ohren wehtun.
Kinder sind in dem Alter schon in der Lage sich selbst auch etwas zurückzunehmen, aber wenn sie mit einer Strategie immer durchkommen, nutzen sie die natürlich.
Von daher einigt euch auf ein Vorgehen und zieht das dann gemeinsam durch.