Ausschluss als Konsequenz?

Guten Abend
Ich habe heute folgendes mitbekommen als ich meinen Sohn (fast 6 Jahre alt) aus der Kita abgeholt habe.
Er geht in eine Einrichtung mit offenem Konzept.

Bei uns gibt es immer Aushänge wenn ein Kind in der Kita seinen Geburtstag feiert und welche Kinder (diese sucht das Geburtstagskind selber aus) dabei sein sollen.
Mein Sohn stand auf nun auf einer dieser Listen. Heute aber fand ich seinem Namen einfach durchgestrichen vor und ich fragte ihn, warum das so ist.
Er erzählte mit nun von folgendem Vorfall:
Als es heute die Obstzeit gab (wie ein 2. Frückstück /Zwischenmahlzeit, welches im Gruppenraum gegessen wird) waren 3 Kinder (darunter mein Sohn) wohl einen Moment unbeaufsichtigt. Sie fingen an mit 2 Obststückchen zu spielen auf dem Tisch und wohl auch auf dem Boden.
Dann heben sie die Stücken wieder auf und legen sie zurück auf den Tisch und andere Kinder wissen ja nun nicht, dass diese Stückchen schon auf dem Boden lagen.
Ein weiteres Kind, welches zugeschaut hatte, ging in dieser Zeit zu einem Erzieher und sagte, was die Kinder da mit dem Obst machen.
Als dieser hereinkommt sieht er natürlich mein Kind welches das Obst zurück auf den Teller legt.

Die Konsequenz und Aussage des Erziehers: Mein Sohn darf morgen nicht zu dem Geburtstag gehen, zu dem er eingeladen wurde und sein Name wird von der Liste gestrichen, weil er bewusst in Kauf genommen hätte, dass andere Kinder nun Obst essen müssen, welches schon auf dem Boden lag.

Was mit den anderen beiden beteiligten Kindern passiert ist, weiß ich leider nicht.

Es wurde auch nichts weiter erklärt zum Thema Umgang mit Lebensmitteln o.Ä.

Was haltet ihr von der "Bestrafung" und wie würdet ihr euch nun nach dieser Situation verhalten?

Bearbeitet von NatieLinus
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Ich finde es generell unmöglich, dass nicht die ganze Gruppe Geburtstag feiert, sondern nur vom Geburtstagskind ausgewählte Kinder, die ausserdem öffentlich ausgehangen werden. Effektiver kann man Machtspielchen und Demütigungen kaum Vorschub leisten. Auch wenn die meisten Kinder nicht lesen können, werden sie schon kapieren, dass auf der Liste die Namen der beliebten Kinder stehen, ihrer dagegen nicht. Oder dass ein beliebtes Kind damit gestraft wird, dass es mal einen Tag so sein muss wie sie.

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genau und am Ende muss man auch zum Kindergeburtstag zu Hause die ganze Gruppe einladen und in der Schule die ganze Klasse, damit ja kein Kind sich ausgeschlossen fühlt, weil die anderen Kindern könnten ja in der Schule/Gruppe über den Geburtstag reden.

Kinder sind eben meist bei ihren Freunden auf dem Geburtstag und was ist da im Kindergarten schlimm daran? Und meist gibt es da ja jetzt auch nicht den Gruppenliebling, der mit allen befreundet ist und deswegen immer eingeladen wird.

Meine Tochter hatte ihre Freundinnnen im Kiga und die hat sie auch zu ihrem Kiga Geburtstag eingeladen. Die einzige Möglichkeit auch mit einer ihrer Freundinnen zu feiern, da die Mutter nie auf Einladungen reagiert und ich hab es sogar extra auf Englisch geschrieben, damit sie es versteht. Die Feiern im Kindergarten waren der Hit und gleichwertig mit dem Kindergeburtstag zu Hause. Die Kinder lieben es und natürlich wird auch in der Gruppe kurz gefeiert, es gibt ein Geburtstagslied, die Kinder werden hochleben gelassen, aber jeder bekommt eben noch eine eigene Feier.
Ich glaube auch nicht, dass es ein Kind im Kindergarten gibt, das keine Freunde dort hat und nie zu einem Geburtstag eingeladen wird.

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Ein Kindergeburtstag zuhause ist offensichtlich nicht das gleiche wie ein Geburtstag in der Kita, wo die Unbeliebten dann allein irgendwo für sich sein können, während im Raum nebenan gefeiert wird.

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Nett und freundlich nachfragen. Kommt dann doch häufig eine andere Version zu Tage.
Dem Kind erklären, dass sein Verhalten ein No-Go war und ist.

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War auch mein erster Gedanke. Meine Kinder sind 4 und 9, und sogar wenn der Große erzählt, warum es irgendwie Ärger gab oder so, klingt seine Geschichte auch immer ganz anders und sehr viel unschuldiger und "ich hab nur aus Versehen ganz kurz mal ..." 😂

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Ich würde meinem Kind erklären, dass Handlungen Konsequenzen nach sich ziehen und das so akzeptieren. Der Junge ist 6 und wird es aushalten.

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Ich habe natürlich mit meinem Kind geredet.
Mir geht es grundsätzlich darum, ob dieses Verhalten es rechtfertigt, ihn von dem Geburtstag auszuschließen?
Ist das die logische Konsequenz, die ein Kind auch nachvollziehen kann?

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Würde dem Kind nochmal sagen, dass man mit essen nicht spielt und dass man nichts vom Boden isst, vor allem vom Kita-Boden, wo tausend Kinder rumlaufen.
Dann würd ich ihm sagen, dass der Erzieher gemein ist und dass manche Erwachsene einfach doof sind. Das eine hat ja nun nichts mit dem anderen zu tun. Er soll nochmal fragen, ob er nicht doch dabei sein kann.

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Das würde ich ihm NICHT sagen, er muss ja mit diesem Erzieher noch eine Weile zurecht kommen!

Lieber sagen, dass sein Verhalten nicht okay war, aber man selbst die Strafe etwas überzogen findet, dass es traurig für den Sohn ist, der Erzieher da aber nun mal seine eigenen Regeln durchsetzen und festlegen darf.

Besser wäre es gewesen, der Erzieher hätte die Sache erklärt und erst mal eine Warnung ausgesprochen, bevor er eine unvorhergesehene Strafe verhängt.

Dem Sohn würde ich sagen, dass es noch andere Geburtstage geben wird und dass er sich an dem Tag trotzdem eine schöne Zeit machen soll, ohne Geburtstagsfeier dann halt.

Aber nicht jetzt noch zusätzlich die komplette Beziehung zu diesem Erzieher vergiften, den er noch eine Weile täglich sehen wird!

Bearbeitet von Toschkalee
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Danke für eure Antworten ❤️

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Ich finde das absolut nicht in Ordnung.
Manchmal übertreiben Kinder, auch in diesem Alter. Es sind nunmal Kinder!!!
,,Erzieher" übertreiben gerne mal, viele von ihnen sind sehr sadistisch veranlagt . Wenn wir alle mal ehrlich wären... bei der Fremdbetreuung , möchten wir Eltern doch nur , dass das Kind ,,unbeschadet" nach Hause kommt. Der Erzieher, in deinem Fall , hat es doch gesehen, niemand hat das schmutzige Obst gegessen!!! Es würde reichen, den Kindern zu erklären, dass das komplett blöd war , aber nein! Es wird etwas gesucht, dass dem Kind und sogar dir , als Mama richtig weh tut .
Das ist eine individuelle Entscheidung und definitiv keine logische Konsequenz.

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Ich bin auch, wie schon jmd anders geschrieben hat, absolut gegen diesen ätzenden neuen Trend in manchen Kitas, nur mit ausgesuchten Freunden Geburtstag zu feiern. Das kann man zuhause beim Kindergeburtstag machen, da müssen aber die anderen Kinder nicht quasi zuschauen und sich mies fühlen. Furchtbar! Wäre das in unserer Kita so gelaufen, wir hätten da sicherlich nicht mitgespielt! Gott sei Dank hat der Spuk in der Schule ein Ende, da gibt’s wieder für jedes Kind in der Klasse einen Muffin o.ä., es wird gesungen und gut ist!

Die Strafe finde ich auch total daneben! Wenn schon Kinder aussuchen dürfen, wen sie einladen (wie gesagt, finde ich unmöglich, aber so ist es ja nun bei euch), dann hat da ein Erzieher nichts durchzustreichen! Dein Sohn kann morgens beim Frühstück helfen, Tische abputzen oder was auch immer. Da gibt es sinnvollere Konsequenzen.

Ich rege mich nicht so schnell über Sachen auf und weiß, dass Erzieher/innen und Lehrkräfte nicht alles „perfekt“ händeln können, aber hier würde ich nicht klein beigeben!

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich finde das total schräg und höre das zum ersten Mal.
Ich kenne es aus unserer Einrichtung und aus denen von Freunden und Familie nur so, dass der Geburtstag in der Gruppe gefeiert wird.
Die Eltern geben was mit zum Essen, das wird meist beim Frühstück angeboten und es gibt ein paar Geburtstagsrituale. Dann ist auch wieder gut. Mit den engen Freunden wird dann außerhalb der Kita gefeiert.

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Die vernünftige Konsequenz wäre gewesen, dass die Kinder eben alles saubermachen müssen, also das Obst entsorgen und den Boden und Tisch wischen.

Fertig. Mehr braucht es da nicht.

Und einfach ein Kind vom Geburtstag zu streichen obwohl es vom Geburtstagskind ausgesucht wurde ist nicht nur dem Kind unfair gegenüber, sondern auch dem Geburtstagskind.

Sowas gab es bei uns im Kindergarten nie.

Ich würde da das Gespräch mit den Erziehern suchen und darum bitten, logische Konsequenzen zu nutzen. Eben aufräumen und sauber machen und eine Aufklärung warum das gefährlich ist.