Aufklärung kindliche Sexualität im Kindergarten

Meine Tochter (3 J) liebt es, sich selbst und andere zu verarzten.
Geschlechter in Penis und Vagina zu unterscheiden, findet sie auch noch sehr wichtig.
Sie guckt sich ihr Poloch und ihre Vagina auch mal im Spiegel an.
Da ist ja nichts verwerfliches bei. Sie will einfach nur ihren Körper näher kennenlernen und verstehen,wo Pipi und Kacka rauskommt.

Im Kindergarten wurde das sowohl in der Krippe (z.B. mit dem Buch "Die Kackawurstfabrik" ) unc im Ele-Bereich (Stichwort "Persönliche Grenzen wahren") thematisiert.

Ich denke weniger, dass die Erzieher da sagen werden. Ja, kommt alle und erkundet gegenseitig euren Körper, sondern vielmehr, dass die Kinder lernen. Mein Körper gehört mir und da darf kein Anderer ran, außer ich erlaube es.

Eben um zu verhindern, dass Kinder zu Doktorspielen genötigt werden und auch um Missbrauch zu vermeiden. Ich hätte mich gefreut, wenn sowas mal im Kindergarten in einem richtigen Kurs für die Kinder stattgefunden hätte.

Meine Kinder können immer mit allen Fragen zu mir kommen, gestern kam meine Kleine (6) aus dem Nichts mit Fragen nach Tampons und Pubertät und Blutung und Kinder kriegen usw. Da kamen die tollsten Fragen und es war ein schönes Gespräch. Sie wollte dann auch gar keine Gute-Nacht-Geschichte sondern mehr hören, warum bekomme ich mal eine Blutung, wie oft, tut das Weh, wie passt das Baby eigentlich durch die Scheide und in den Bauch. Wir haben dabei gekuschelt und ich habe ihr alles erklärt bis sie zufrieden war.

Kinder in dem Alter können sehr neugierig sein, aber leider auch entwicklungsbedingt manchmal noch etwas Distanzlos und da ist es doch gut, wenn ein Kind gelernt hat, ich darf andere Kinder nicht einfach überall anfassen sondern muss fragen und die Kinder auch gleichzeitig lernen, auch mich darf niemand einfach anfassen.

Nachtrag: vielleicht bin ich auch skeptisch, weil es in einem Kindergarten im Nachbarort einen Übergriff mehrerer Kinder auf ein anderes Kind gab. Das Kind hat nein gesagt und trotzdem hat keines der anderen Kinder dieses nein akzeptiert oder Hilfe geholt.
Außerdem wird diese Aufklärung nicht von den Erzieherinnen gemacht sondern von jemand externen. Wenn es dir Erzieherinnen machen würden, wäre es vielleicht auch noch Mal was anderes

Ich verstehe, dass es erstmal Irritation hervorruft, wenn Sexualität thematisiert werden soll, obwohl das für die Kinder bislang kaum Thema war.

Dass deine Kita sich dazu Externe holt, finde ich super! Denn das heißt, dass sie das Thema Aufklärung und Schutz vor Übergriffen ernst nehmen und professionell vermitteln wollen.
Keine Sorge, das wird sicherlich altersangemessen und einfühlsam vermittelt- und Wissen und Aufklärung schützen, wie schon geschrieben wurde, am Besten vor Gewalt!

In deiner Umgebung gab es einen Übergriff- schrecklich. Ich glaube aber nicht, dass die Wahrscheinlichkeit für so etwas steigt, wenn die Kinder durch Aufklärung in der Kita mitbekommen, dass man sich gegenseitig anfassen kann, denn auf die Idee kommen sie früher oder später sowieso. Im Gegenteil wird ein Übergriff unwahrscheinlicher wenn ALLE Kinder wissen, wo die Grenzen beim Spielen und Berühren liegen.

Ja, hat's gegeben. Ich finde es auch richtig, dass Kinder ein Vokabular für alles haben, was dieses Thema betrifft und dass sie wissen, was andere dürfen und was nicht. Und was normal ist und was problematisch. Und auch, dass sie wissen, dass sie über dieses Thema sprechen können, d.h. dass dein Kind "XY hat meinen Penis angefasst, obschon ich Stopp gesagt habe" sagen kann. Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendwer zu irgendwas animiert worden wäre. Das Problem liegt aus meiner Sicht mehr im Kopf von Erwachsenen. Für uns ist ein Geschlechtsorgan mit Geschlechtsverkehr verbunden, für Kinder halt nicht.

Ganz ehrlich?

Ich würde es mir ganz genau und detailliert zeigen lassen, was da besprochen werden soll.

Ist das nicht möglich, würden meine Kinder bei dem Termin zuhause bleiben.

Nicht weil ich prüde oder verklemmt bin. Meine Kinder sind aufgeklärt.

Aber seit dem Skandal mit dem Körpererkundungsraum der bei einer Kita geplant war, ist wohl klar, dass es nichts gibt, was es nicht gibt. Und da geht der Schutz meiner Kinder, vor irgendwelche Konzepte, Ideen oder sonst was.

Finde die Idee dahinter sehr gut, denn leider sind nicht alle Kinder aufgeklärt, weil manche Eltern bei Fragen dazu Scham empfinden oder im schlimmsten Fall alles "da unten" als unrein empfinden.
Mein Kind würde es wahrscheinlich eher etwas langweilen, weil komplett aufgeklärt.

Bei uns war das auch so. Die Vorschulkinder wurden aufgeklärt und die Eltern vor vollendete Tatsachen gestellt....Einige Mamas waren darüber gar nicht glücklich. Wir haben auch einige muslimische Kinder im Kiga, deren Eltern das gar nicht gut fanden. Es würde keine Rücksicht auf die Vorstellungen der Eltern genommen. Man hätte meiner Meinung nach vorher mit den Eltern sprechen sollen.
Vielleicht möchten sie das nicht nicht und ihr Kind selbst aufklären.

Wir hatten auch einen Doktorspielskandal: einem Mädchen wurde von anderen die Windel runtergezogen, was als Missbrauch von den Eltern interpretiert wurde. Das war definitiv nicht okay, aber Missbrauch trifft hier meiner Meinung nach nicht zu, weil du Kinder noch kein sexuelles Empfinden haben.
Daraufhin kam eine Sexologin zu uns und hat einen Vortrag über die sexuelle Entwicklung der Kinder gehalten. Fazit: Kinder haben schon im Mutterleib Orgasmen und die Leiterin hat davon berichtet, wie angeblich Kinder masturbieren...😳 Ich fand das alles sehr übertrieben.
Jetzt sind sie sehr streng bei uns: die Kinder dürfen nicht kuscheln und sich nur auf der Toilette umziehen. Noch nicht einmal das T Shirt darf auf dem Gang gewechselt werden...