Rückmeldung nach Kita, falls auffällig?

Hallo!
Wir haben unseren Söhni aktuell erfolgreich im Kindergarten eingewöhnt. Er ist jetzt 2 J und 9 Monate. Die Eingewöhnung lief wirklich super und er scheint da auch gut zurecht zu kommen. Die Erzieherinnen haben uns bisher immer (nur) positive Rückmeldungen gegeben. Ich hatte dann auch mal gefragt, wenn was wäre, ob man uns das Spiegeln würde; da hieß es ja.
Zu Hause ist er super anstrengend. Er will am liebsten durchgehend beschäftigt werden. Gehört eher zu den aktiven Kleinkindern.
Ich hab mich jetzt schon mehrmals gefragt, ob die Erzieher einem nach so kurzer Zeit (jetzt 3 Wochen) schon eine Rückmeldung gegeben hätten, wenn sie ihn in irgendeiner Art und Weise auffällig fänden?
Von seinem Temperament finde ich ihn manchmal sehr anstrengend und frage mich teilweise auch, ob das in Richtung hyperaktiv gehen könnte.

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Ich bin Lehrerin und kann dir sagen, dass mich Eltern manchmal in Gesprächen verwirrt anschauen und fragen, ob ich vom richtigen Kind spreche. Weil es oft so unterschiedlich ist, wie sich Kinder zu Hause und im Kindergarten / Schule geben. Auch bei unserer kleinen Tochter haben wir vor Kurzem die Rückmeldung erhalten, dass sie im Kindergarten so ruhig und angepasst / lieb ist, dass man sie kaum merkt. Zu Hause genau das Gegenteil, inkl. Arztbesuche wegen Unfällen / Übermut...
Das könnte also durchaus eine Erklärung sein, dass dein Kind im Kiga tatsächlich ganz anders ist.
Andererseits haben die ErzieherInnen ja deinen Sohn nicht den ganzen Tag genau im Blick - im Sinne von bewusst beobachten. Dazu gewöhnt sich dein Sohn gerade erst ein und da sind manche Dinge noch nicht so schlimm. Die ErzieherInnen versuchen erstmal ihren Weg zu finden.
Ich würde davon ausgehen, dass sie dir gravierende Auffälligkeiten dennoch mitteilen würden. Du kannst sie ansonsten ja auch konkret auf Verhalten XY ansprechen. Lügen würden sie sicher nicht...
Davon abgesehen würde ich das Wort "hyperaktiv" nicht mit einem nichtmal 3jährigen in Verbindung bringen...

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Er ist ein Kleinkind. Anstrengend zu sein ist die Default-Einstellung 🤷🏼‍♀️

Unsere Kinder verhalten sich teilweise in der Kita auch anders als Zuhause. Da sie dort permanent Input und gleichaltrige Spielkameraden mit ähnlichen Interessen haben, läuft das oft entspannter als Zuhause, wo Mama und Papa eben nicht nonstop spielen, vorlesen und bespaßen können.

Was das Aktivsein betrifft: Mein Mann jagt die Kinder abends bei jedem Wetter über Stock und Stein, damit sie sich auspowern. Man merkt es deutlich, wenn das mal fehlt, dann wissen sie gar nicht wohin mit ihrer Energie und springen um 22 Uhr noch durchs Haus... Vielleicht mehr körperliche Aktivität am Nachmittag / Abend einbauen?

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Nach drei Wochen wird dein Kind sich wohl noch nicht „normal“ verhalten. Der Knick kam bei den mir bekannten Kindern oft erat so um Weihnachten herum.

Wenn es dich aber interessiert, würde ich nachfragen. Die Erzieher wissen ja gar nicht, was für dich „normal“ ist und was sie dir berichten sollen. Vielleicht ist dein Kind in der Kita auch sehr lebhaft, aber sie halten es nicht für berichtenswert, weil es eben auch nur ein lebhaftes Kind ist. Frage daher nach!

Meine Tochter ist in der Krippe hyperangepasst und verlässlich und strebsam gewesen. Sie hat nie Mist gebaut. Zuhause kann sie nicht stillsitzen, wirft Sachen um, rennt überall gegen und ist bei jedem Mist dabei. Das war ein interessantes Entwicklungsgespräch. 😅

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Mein Sohn war auch so ein Kind, das ganz viel Beschaeftigung und Input gefordert hat und sehr viel Bewegung brauchte. Die Rueckmeldung von der Kita war immer, dass er aktiv aber unauffaellig war. Heute ist er 12 und ganz normal. Er macht viel Sport und powert sich noch immer gerne regelmaessig aus.

Ich glaube, gerade aktive Kinder, die aber wirklich nur aktiv, energiegeladen und bewegungsfreudig sind, aber ansonsten neurotypisch, schaffen es in Kita und Schule ganz gut, sich anzupassen und ihre Energie zu zuegeln. Dafuer muessen sie dann nachmittags einiges nachholen. Ist anstrengend fuer die Eltern, aber eigentlich ein Zeichen, dass das Kind schon ziemlich reif ist, fuer sein Alter und sich gut in eine Gruppendynamik einfuegen kann.

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meine Tochter war in der Kita oder Schule auch komplett anders als Zuhause.

So kurz würdest du sicher nur eine Rückmeldung erhalten, wenn was gravierendes wäre.
Oder beim Abholen gibts mal einen Hinweis und nicht gleich einen Termin.

Ein erstes Gespräch gibts meinst einige Zeit nach der Eingewöhnung und dann einmal im Jahr Richtung Sommer (bei uns).

Aber grundsätzlich musst Du dich in Zukunft dran gewöhnen: hört du nix, ist alles okay. -- für mehr haben die Erzieher oder Lehrer keine Zeit.
Wenn Du selbst das Gefühl hast, da wäre was (leichtes), musst Du aktiv fragen -- sonst wirst du von Erziehern oder Lehrern nix hören und das heisst dann automatisch "alles okay".

Bearbeitet von tr357
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Meine Tochter handhabt das genauso. Im Kindergarten macht sie toll mit und zu Hause häufig nicht. Ihr reichen dann Anweisungen und sie möchte auch entscheiden.

Meine Schwester ist Erzieherin, sie sagt so geht es vielen Kindern. Wir müssen uns vorstellen dass die Kinder vom Krach und Input her jeden Tag auf einem Festival sind. Da ist es doch kein Wunder wenn die zu Hause ausflippen weil es reicht. Besonders nach den großen Ferien.

Versuche einfach deinem Kind Ruhe zu geben und Entscheidungen. Schwer, weil es nicht immer geht. Aber wenn sie bis zum Abendessen erst einmal freier entscheiden durften, klappt es vielleicht mit der Kooperation beim zu Bett bringen. Das versuche ich nun. Gestern Abend war schon viel bessere Stimmung zu Hause.

Meistens ist das Problem hausgemacht. Man ist genervt und kommandiert rum, dabei ist es das letzte was die Kids gerade vertragen und drehen noch mehr ab.

Alles gute euch und Nerven aus Drahtseile 😅

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Ich gehe davon aus, dass er euer einziges Kind ist. Überlege mal. Zu Hause ist er alleine bzw hat nur dich. Im Kindergarten hat er ganz viele Spielkameraden, ein großes Angebot an Spielmöglichkeiten und es ist alles neu und spannend.

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Von mir würdest du nach 3 Wochen noch keine Rückmeldung bzgl. irgendwelchen Auffälligkeiten bekommen. Ich finde das zum einen nicht fair dem Kind gegenüber, aber auch für die Eltern wäre das ein doofer Start.

Wenn ich den EIndruck habe, dass bei einem Kind Handlungsbedarf besteht (in welcher Richtung auch immer), dann beobachte und dokumentiere ich das erst mal über Wochen, bespreche es im Team, lass andere Kollegen genau drauf gucken und erst dann suche ich das Gespräch. Bestenfalls direkt mit einem Lösungsvorschlag, um die Eltern nicht im Regen stehenzulassen.

Gerade in der Anfangsphase zeigen Kinder sich jedoch noch nicht so, wie sie wirklich sind. Das dauert, bis sie wirklich angekommen sind, und mein Job ist es, das sensibel zu begleiten und nicht zu bewerten und zu be-oder verurteilen. Darum lass ich mir da Zeit. An allererste Stelle steht die Beziehung. Zu Kind und Eltern. Wenn die gut und vertrauensvoll ist, sehe ich weiter.