Hallo zusammen,
ich benötige einmal Hilfe im Umgang mit Mann und Kind. Mein Kind ist gerade 4 geworden, sie ist allgemein sehr auf mich bezogen und schüchtern; taut aber auch irgendwann auf. Sie hat viele Freunde und ist sehr gesellig.
Mein Mann kam noch nie gut an sie ran; ist aber auch sehr ungeduldig und hat bestimmte Vorstellungen. Er verbietet viel aus Angst um sie und möchte, dass sie auf sie hört. Soll sie die grüne Jacke anziehen und sie möchte aber die rote , will er, dass sie auf ihn hört , obwohl es beides die gleichen Jacken sind , nur eine andre Farbe (dieses Beispiel habe ich mir gerade ausgedacht, um es deutlich zu machen). Es sind einfach oft auch Machtspiele.
Sie schläft nachts bei mir, er schläft getrennt von uns (Schnarcher). Wenn sie sich morgens sehen, erwartet er, dass sie ihn begrüßt und guten Morgen sagt, am besten umarmt sie ihn dabei. Sie grüßt leider nicht so wie er will, sondern auf andere Art und Weise (sie zeigt ihm begeistert ein Spielzeug, mit dem sie gerade spielt). Wenn er abends nach Hause kommt , zeigt sie ihm auch oft Dinge , rennt dabei auch auf ihn zu. Er sagt dann so was wie „erstmal Hallo!“ und selbst ich verspüre dieses „Zwanghafte“ Erwarten, das sie sicher auch spürt.
Dass sie nicht grüßt und tschüss sagt, ist mir auch ein Dorn im Auge, aber ich bin der Meinung, dass Druck da nichts bringt. Immer wieder vorleben und ermuntern mache ich anstatt dass 3 Leute sie erwartungsvoll auffordern (er mit seiner Familie)
Früher dachte ich, es wird besser , wenn sie älter wird. Langsam glaube ich, die beiden werden immer Probleme haben. Auch ich krieg mich oft mit ihm in die Haare. Wenn ich mir vorstelle, als Kind von ihm abhängig zu sein , bei all seinen Launen.. :(
Er spielt super mit ihr und ist liebevoll zu ihr, aber gerade unter Druck und stress seinerseits hat er keine Geduld. Zeit nimmt er sich nicht für schwierige Situationen. Wird es schwierig , gibt er genervt auf und übergibt an mich . Wenn ich nicht übernehme, weinen quasi 2 Leute. Ich weiß, meine Schuld zu übernehmen..
Er kann es natürlich auch nicht ab, dass sie so anhänglich bei mir ist und ich ihre Nummer 1 bin.
Langsam habe ich sogar ein besseres Gefühl, wenn die Mama ihres Freundes sie von der kita abholt als er . Da klappt wenigstens alles. Natürlich macht sie da auch vorbildlich mit, aber irgendwie ist es ja auch traurig, dass mir das ein besseres Gefühl gibt.
Er hat immer Verbesserungswünsche bei ihr und hat was zu meckern. Sie möchte gern morgens mit ihm mit dem Laufrad zur kita, das hat er immer noch nicht gemacht, weil er meint , sie hört nicht auf ihn. Er weiß es gar nicht, weil er so was seltenst mit ihr macht. Das letzte Mal ist sicher 5 Monate her. So was muss man ja auch einfach üben , um ein eingespieltes Team zu werden ..
Wenn ich ihm Situationen erkläre oder Tipps gebe, weiss ich es immer besser und er nimmt es leider wenig an .
informieren über kindliche Entwicklung oder Ähnliches tut er nicht. Wenn sie abends noch tobt und turnt, sagt er , sie macht es mit Absicht , um nicht schlafen zu gehen. Selbst, wenn sie vorher sagte, dass sie so müde ist 🤯 von ihm kommen immer so böse Unterstellungen.
Manchmal male ich mir wirklich aus, abends einen Babysitter zu engagieren, damit ich mich mit einem besseren Gefühl verabreden kann :( es klappt zu Haus, beide überleben es 😅 aber so wohl ist mir nie dabei. Es isr immer ein Überraschungsei wie es wird und wenn es schlecht läuft, höre ivh mir danach von ihm an, wie schlimm es war und das alles an MEINER Erziehung liegt (da ich ja den Großteil mache).
Gibt es ähnliche Fälle mit Kindern/Vätern in dem Alter? Wie geht ihr damit um?
Danke vorab für eure Beiträge
Kind (4) und Papa - es läuft nicht ..
Kannst du mal beschreiben, wie so ein Abend ohne dich dann abläuft? Du hast Recht für beschrieben, wie dein Partner auch verhält. Aber wie kommt das Kind damit zurecht? Eskaliert es, oder passt sich die Tochter an? Wie verhält er sich, wenn es eskaliert und du nicht da bist?
Früher ist es oft eskaliert, und sie hat viel nach mir geweint. Er kam dann gar nicht an sie ran und hat dann auch irgendwann aufgegeben.
Mittlerweile kommen Sie eigentlich ganz gut klar, aber beide müssen sich da quasi mit drauf vorbereiten 🙉 . Sie halten sich aber auch fast nur zu Hause auf, wo alles seinen geregelten Ablauf hat. Manchmal reagiert er aber auch „falsch“ in sensiblen Situationen , dann ist sie beleidigt und geht von ihm weg und er kommt nicht mehr an sie ran. Das dauert dann seine Zeit, bis sie wieder zueinander finden. Manchmal regeln es dann auch die Medien..
Vielleicht wäre es in so einer festgefahrenen Situation besser, wenn die Ratschläge von jemand anderem kommen...? Dann ist es nicht gleich so aufgeladen.
Das wäre auf jeden Fall besser. Aber er spricht so detailliert nicht mit anderen darüber.. Er bittet niemanden um Rat ..
Er spricht nur oberflächlich und hört von Kollegen, dass deren Kinder im eigenen Bett schlafen oder vernünftig am Tisch sitzen und essen und dann vergleicht er das mit ihr und denkt auch wieder schlecht..
Reden ist da wahrscheinlich auch nicht so gut, sondern eher sehen. Also mal so Papa-Ausflüge oder Aktivitäten mit anderen Vätern? Da kann man in dem Moment einen Tipp geben oder locker kommenteiren. Bei uns klappt das unter uns Geschwistern ganz gut (also dass die Brüder untereinander was sagen - ich halte mich da öfter raus, weil ich nicht in dieses "Ich bin eine Frau, ich weiß es sowieso besser als jeder Mann!"-Ding verfallen will 😉). Da kann man recht einfach sagen "Jetzt krieg dich mal ein, ist doch kein Grund, XYZ so anzumotzen!" Das hilft meiner Erfahrung nach mehr als jeder Kommentar der eigenen Ehefrau, wenn die Lage schon so gereizt ist.
Ich habe leider keine Lösung, finde mich aber in vielem wieder! Aber unsere Tochter ist erst 2,5. wir haben recht viel Streit um die Erziehung leider. Er hat mir sogar „Maternal gatekeeping“ vorgeworfen, weil ich mich Zuviel einmischen würde.
Bei uns ist es aber so, dass mein Mann recht viel macht. Er bringt sie ins Bett und badet sie immer zum Beispiel. Er ist aber generell so streng. Zum Beispiel achtet er total auf sauberes Essen ohne Kleckern und starrt sie dann ständig an. Oder er macht Sachen mit Festhalten, anstatt mit ihr zu reden. Dann weint und wehrt sie sich natürlich und er hält sie weiter fest etc., also zum Beispiel beim Jacke anziehen. Wenn ich dann einschreite, bin ich wieder die böse. Oder er macht Einschlafbegleitung, indem er sich neben sie ins Bett legt und am Handy rumdaddelt. Vorlesen ist nicht… ein paar Sachen klappen auch gut, beispielsweise spielen sie gerne zusammen Ball. Aber es hat ständig Konfliktpotenzial. Was er aber auch sagt: wenn ich nicht da bin, also nicht in der Nähe, wenn er auf sie aufpasst, weint sie seltener. Das glaube ich auch.
Es ist nicht die gleiche Situation wie bei euch, aber ich sehe schon einige Parallelen.
Das ist beruhigend zu lesen, dass es noch jemandem ähnlich geht! Und dass ihr auch dieses Konfliktpotenzial habt, genau das ist es.. Dir war das früher , vor der Entscheidung ein Kind zu bekommen, auch nicht bewusst, oder ? Ich muss mir immer mal anhören, ob man das nicht vorher wusste, dass es so „schwierig“ wird mit dem Partner .. Aber selbst wenn, hätte man sich ja nicht gegen ein Kind entschieden 🙉
Bei uns fing es schon mit dem Hund (kam 2019) an. Da haben wir auch unterschiedliche Ansichten. Vorher waren wir quasi neun Jahre ohne grosse Streitigkeiten zusammen! Hätte ich selbst auch nicht für möglich gehalten.
Klingt nach einem Menschen, dem Erfahrung im Umgang mit Kindern fehlt. Er scheint sehr unsicher und ängstlich, kompensiert das mit Kontrolle und kommt in Ärger/Wut, wenn das nicht funktioniert. Statt in die Verantwortung für seine Themen zu kommen, hilft er sie dir und eurer Tochter über.
Deine Gefühle und Gedanken kann ich voll verstehen. Allerdings kannst du ihn nicht zwingen, sich mit seinen Themen auseinanderzusetzen. Es wäre natürlich sehr schön und hilfreich, wenn er um diese Dynamik wüsste und sich mit sich auseinandersetzt.
So oder so geht es meines Erachtens nur, wenn er sich in seiner Elternrolle und mit eurem Kind sicherer fühlt. Was hilft (wenn er dafür offen/empfänglich ist):
1) Sicherheit kommt nur durchs Machen. Zeit mit seiner Tochter verbringen, zunehmend auch nicht nur zu Hause. Auch mal unsichere Situationen bewältigen (gemeinsam auf den Spielplatz, mal Baden gehen etc.). Was die beiden zusammen geschafft haben, wird auch ihn stärken und er sich vielleicht nach und nach mehr zutrauen.
2) Fokus auf das, was klappt. Du kannst auch benennen/übersetzen, was du siehst (zB. "Sie möchte es dir zeigen, weil sie sich auf dich gefreut hat" oder auch "ich hab vorhin gesehen, wieviel Spaß sie hatte, mit dir zu spielen", "Ich hab gesehen, wie cool du in der Situation reagiert hast" oder oder) Positiv bestärken kann man nicht genug.
3) Unsicherheit normalisieren. Eigene Unsicherheiten benennen und erzählen, was du dann in der Situation gemacht hast oder wie du mit Unsicherheit umgehst. Vielleicht hilft es ihm, mal hinter sein Verhalten zu schauen und perspektivisch auch mal die eigene Unsicherheit zuzulassen oder sogar anzusprechen.
4) Elternfreunde sind Gold wert, jemand mit dem er sich austauschen kann, wo er sieht, wie andere mit bestimmten Situationen umgehen.
5) Abgrenzen. Gib ihm seine Themen zurück. Du musst nicht seine Probleme lösen und du bist auch nicht für Situationen verantwortlich, wo er nicht weiter weiß. Lass Situationen (wo es nicht krass zulasten des Kindes geht) auch laufen, damit er Erfahrungen sammeln kann. Sei auch mal nicht da. Deine Tochter kann durchaus lernen, dass verschiedene Menschen mit ihr unterschiedliche Lösungen finden.
Eine wichtige Frage:
Ist der Mann der Vater des Kindes?
Falls ja, geht das alles gar nicht, was du beschreibst.
So darf man nicht mit einem Kind umgehen.
Ich hatte auch so jemanden als Mann und Vater und sogar zwei Kinder, bis ich es verstanden hab. Die Kinder leiden unter einem solchen Menschen und du auch auf Dauer, weil du dir immer Druck machst, dass sie so handelt wie er will, obwohl es völlig unrealistisch ist.
Ich hab mich getrennt als der Kleine grad 2 war und es war das beste was ich für mich und die Kinder machen konnte.
Alles viel einfacher, befreiender, zwangloser.
Ständig achtet man darauf, dass das Kind es dem Vater recht macht, weil er sonst schlecht gelaunt ist, das hält auf Dauer niemand aus, muss man auch nicht. Mach das beste für dich und dein Kind.
LG
du willst doch, dass sich was ändert oder? bei beiden nehme ich an. dann sprichst du mit ihr und sagst, morgen Abend geht Papa mit dir schwimmen. das wird echt ganz toll! deine kleine darf gar nicht merken, dass dit unwohl ist. mit deinem Mann sprichst du auch, dass jetzt regelmäßige Vater -Tochter Unternehmungen dran sind. und vielleicht allem lass den Gedanken nicht zu, dass er das nicht so gut kann wie du. das ist oft so drin.
und als nächstes musst du beide ins kalte Wasser werfen (bildlich gesprochen), d. h. du bist nicht zuständig, das müssen jetzt beide lernen. klingt hart, aber das ist wohl schon so lange der Fall, dass nur du für sie zuständig warst, und nicht nur weil du wolltest, sondern auch wie das Kind wollte. und der Papa hat sich nicht gefordert gefühlt, da ziehen sich Väter dann auch gerne zurück .
Was machst du denn wenn du krank bist oder zur Zahnbehandlung musst? auswärtiger Termin oder so?
Also hab nur schnell überflogen aber so ähnlich war es auch bei uns...
Meine Tochter konnte nur mit mir ;) unser Problem ist nun Geschichte und es lag bei uns am schlafen! Der Papa schläft seit einem Jahr wieder im Bett mit und seither klappt es gut. Er macht sie auch nachts teilweise und ich musste akzeptieren bei Papa gibt es andere Regeln. Es hat auf alle Fälle funktioniert.