Hallo zusammen,
ich hoffe, ihr könnt mir ein wenig helfen, meine Gedanken zu sortieren. Unsere Tochter (4 Jahre alt) geht aktuell in eine Kita, die etwa 15 Minuten mit dem Auto von unserem Zuhause entfernt ist. Wir selbst wohnen und arbeiten beide in einem Stadtteil, wo es auch eine Kita gibt, die nur fünf Minuten zu Fuß entfernt wäre. Nun überlegen wir, ob wir wechseln sollen, aber ich habe so viele Fragezeichen.
Ein paar Details zur aktuellen Situation:
- In der jetzigen Kita ist ein offenes Konzept, was unserer Tochter gut gefällt. Sie hat dort auch Freundinnen und Lieblingserzieherinnen, obwohl es in letzter Zeit viele Kündigungen gab (mehr als zehn Erzieher*innen haben gekündigt).
Das war auch der Grund warum wir angefangen haben nach neuem Kindergarten zu suchen.
- Die neue Kita, die wir uns angeschaut haben, ist in unserem Stadtteil und nur wenige Minuten entfernt. Sie hat ein geschlossenes Konzept, was bedeutet, dass die Kinder in festen Räumen bleiben und es feste Bezugserzieher*innen gibt, was auch seinen Charme hat.
- Unsere Tochter scheint aktuell glücklich in ihrer Kita zu sein, obwohl es Veränderungen gab und viele ihrer Bezugspersonen nicht mehr da sind, fast alle sind weg, aber Sie mag auch die neue.
Nun stehe ich vor der Entscheidung: Wechseln oder nicht? Ich habe Bedenken, ob der Wechsel sie aus der Bahn werfen könnte. Gleichzeitig wäre es so viel einfacher für uns im Alltag, eine Kita in der Nähe zu haben.
Hat jemand Erfahrungen mit einem ähnlichen Kita-Wechsel gemacht? Wie haben eure Kinder den Übergang verkraftet? Was haltet ihr von offenen vs. geschlossenen Konzepten? Und was würdet ihr in unserer Situation tun?
Vielen Dank im Voraus für eure Meinungen und Ratschläge!
Kindergartenwechsel – unsicher, ob es das Richtige ist?
Meine Mama ist Erzieherin und hält von offenen Konzepten nichts. Sie sagt, sie findet feste Gruppe und eine Bezugsperson für das Kind wichtig. Sie selbst ist in einer geschlossenen Gruppe und hat einen guten Blick auf die Entwicklung "ihrer" Kinder. Wie klappt das Schere halten, ausmalen, Ball fangen, spielen mit anderen, usw. Falls irgendwo Bedarf besteht, kann sie ganz gezielt fördern und auf das Kind eingehen. Auch schwerwiegendere Probleme fallen in Gruppen schneller auf und die Erzieherinnen können reagieren, mit den Eltern sprechen und entsprechende Maßnahmen einleiten.
Sie sagt bei offenen Gruppen fühlt sich oft keiner richtig verantwortlich und Defizite fallen weniger auf. Wenn ein Kind gerne in der Puppenecke spielt, lernt es z.B. nicht zu schneiden.
Das ist ihre persönliche Einstellung dazu und muss natürlich nicht allgemein gültig sein. Aber mir leuchtet das total ein, daher möchten wir auch mal eine geschlossene Gruppe für unseren Kleinen.
Meine Freundin hat erst vor Kurzem den Kindergarten gewechselt und ihr Sohn hat das sehr gut weggesteckt. Die Gründe waren ähnlich wie bei dir, Wohnort-Nähe und das zweite Kind ist unterwegs. Sie hat nur positiv berichtet.
Das stimmt ja voll und ganz. In fer Kita meine Tochter, du fragst jemand , wie es deine Tochter ging, dir kann niemand eine richtige Antwort sagen, weil jeder hat sie für 20 Minuten zb gesehen.
Ist leider in einigen Kindergärten mit offenem Konzept so.
Unserer hat eigentlich ein halboffenes, aber es ist ein offenes Konzept. Die Kinder sind zum Morgenkreis, der 2 x die Woche stattfindet, dann in ihrer Gruppe, aber sonst können sie rumrennen wo sie wollen.
Aber die Erzieher reden hier miteinander, wenn was vorgefallen ist, erfahre ich das immer von der Erzieherin aus der Gruppe. Auch wird dort regelmäßig geschaut, dass alle Kinder mal basteln und es wird auch den etwas bastelfaulen schmackhaft gemacht. (Bei meinem Sohn hat das aber auch nichts gebracht :D, der hat erst mit 5 das Bastelfieber entdeckt und konnte dann auch direkt super schneiden, vorher hat er immer sofort aufgehört, wäre zu schwer :D )
Genauso wie die Kinder, die immer nur im Sandkasten sitzen, dazu animiert werden auch mal zu klettern und zu toben oder mit den Fahrzeugen zu fahren. Meine Tochter hat einer ihrer Freundinnen das Fahrradfahren beigebracht. Sie hat mit einer andern Freundin hinten gehalten und das Mädchen ist gefahren, bis sie keine Hilfe mehr brauchten. Was waren die Mädels alles stolz :D
Es gibt für jede Altersklasse einen "Kurs" Die Minis lernen mit Klaramaus was über die Jahreszeiten, Fest etc., die Midis lernen viel über den Wald und die Natur und fahren auch in den Wald und die Maxis haben das Vorschulprogramm mit Besuchen in der Schule, Verkehrsschule, Erste Hilfe Kurs und sonst einfach jede Woche eine Stunde in der sie sitzen und Aufgaben erledigen (Schwungübungen, Schneideübungen usw.)
Von daher kann das Konzept, wenn es gut umgesetzt ist ganz bereichernd für die Kinder sein und hat den Vorteil, dass man dann die Räume thematisch besetzen kann. Einer ist der Bastel- und Malraum, der andere der Toberaum, dann gibt es eine rießige Puppenecke unten und man kann noch oben auf eine 2. Ebene über die gesamte Zimmerbreite und dort oben ins Häuschen. Und dann gibt es noch das Zimmer mit den Autos, Legos, Duplos, Kugelbahnen. Das muss dann nicht in jedem Zimmer alles vorhanden sein, was in einem geschlossenen System ja dann der Fall ist. Es bietet einfach mehr Raum, aber natürlich müssen die Erzieher dann auch gut vernetzt sein.
Hi,
ich würde dann wechseln. Ich finde es wichtig, dass der Weg auch zu Fuß zurück gelegt werden kann. Einfach um schon zu üben für die Schule dann.
Meine Kleine ist gerade eingeschult worden und man merkt ihr die Sicherheit im Straßenverkehr schon echt an. Sie schaut toll, auch wenn der Weg mal versperrt ist, weiß sie was zu tun ist (Bei uns wird gerade Glasfaser verlegt. und natürlich hat die Firma die ganzen Sommerferien überall angefangen nur nicht auf dem Schulweg, da haben sie pünktlich zum Schulbeginn angefangen)
Sie kommt da nicht in Panik oder bekommt Angst, weil sie alle diese Hindernisse schon öfter mal kennen gelernt hat.
Bei meinem Sohn war es genauso. Gestern ist unsere Kleine schon den halben Schulweg alleine heim gelaufen, sie ist extra schnell gelaufen, damit wir nicht hinterherkommen :D
Von daher, ja wechselt. Besondres wenn mal noch ein zweites Kind kommt, ist ein kurzer Fußweg Gold wert, bevor man das Kind in den Maxi Cosi packen muss und ins Auto laden, dann wieder ausladen.
Wenn ich merkte die Kleine wird müde, habe ich sie direkt in die Tragetasche vom Kinderwagen gelegt (bzw. wenn das Wetter gut genug war, gleich raus in den Hof in den Kinderwagen und dort schlafen lassen). Wenn es dann los ging, war sie gemütlich am schlafen und nix mehr mit umladen oder sonstiges. In den Kindergarten konnten wir problemlos mit dem Kinderwagen rein und bis zur Garderobe.
Deine Tochter scheint sehr offen zu sein, wenn sie all die Wechsel gut verkraftet hat und natürlich ist es etwas doof mit den Freundinnen, aber sie findet im neuen Kindergarten sicher auch welche und mit denen wird sie dann wahrscheinlich ja auch eingeschult. Weiß nicht wie bei euch die Verteilung ist mit der Grundschule. Bei uns im Ort gibt es nur eine, daher kommen alle, aus allen Kindergärten auf die gleiche Schule. Da du aber Stadtteil schreibst, schätze ich da gibt es mehrere Schulen und dann ist die Chance auf einen gemeinsamen Schulstart wahrscheinlich höher, wenn sie im selben Stadtteil auch in den Kindergarten geht.
Hier in der Stadt gibt es fast nur Kitas mit offenem Konzept.
Außer Waldorf und katholischer Kiga.
Wir haben damals sehr lange gezittert, ob die Große im katholischen einen Platz bekommt, weil sie nur 10 freie Plätze zum Sommer hatten.
Letztendlich haben wir damals den letzten Platz bekommen.
Ich hätte meine Kids nie in ein offenes Konzept gegeben - ich habe dort ein Praktikum gemacht ( vor den Kids) und fand es sehr unstrukturiert, sehr laut und ruhige unauffällige Kids rutschten immer durch. Auch das Frühstück - zu allen Zeiten und oft ohne Aufsicht- fand ich sehr .....
Außerdem - auch wenn das Gegenteil behauptet wird - kein Erzieher kann dir von 120 Kids genau sagen, wie sich jedes Kind entwickelt.
Freunde von uns hatten ihren Sohn in einer offenen Kita - dort wurde ihnen gesagt, er wäre überfordert und sollte 1 Jahr länger bleiben, er wäre noch nicht schulreif...usw usw
Das Gegenteil war der Fall - er war unterfordert - ist - entgegen der Kita Meinung - mit 5 1/2 zum Feb Quereingeschult worden ....- ist jetzt in der 13 und macht Abi.
Bei uns hat die Kita damals vom geschlossenem zu offenem Konzept gewechselt. War meinem Kind herzlich Wurscht. Ich glaube je älter die Kinder sind, desto einfacher ist das.
Bei uns haben einige Kinder zum Ende ihrer Kitakarriere auch die Kita gewechselt. Richtung Wohn- und dann auch Einschulungsort. Find ich per se nicht doof.
Ich würde die Entscheidung nicht von irgendwelchen Konzepten abhängig machen, sondern davon wie du dein Kind einschätzt. Wie lange würde mit so einem Wechsel brauchen?
Mein Sohn hätte das nicht ab können.
Ich würde das davon abhängig machen, wie sozial flexibel deine Tochter ist. Es gibt Kinder, die sehr fixiert auf bestimmte Freunde oder Erzieher sind, da wäre ein Wechsel schon ein großer Einschnitt. Von deinem Post her klingt es aber so, als wäre deine Tochter sozial sehr aufgeschlossen und als könnte sie sich schnell an neue Personen gewöhnen. Das klingt gut, dann würde ich wechseln, um die Alltagsabläufe zu vereinfachen.
Würde sie denn tendenziell mit den Kindern vom “neuen” Kindergarten dann auch in die gleiche Schule gehen? Das wäre für mich definitiv ein Argument für den neuen Kindergarten!
Ansonsten würde ich es auch am ehesten davon abhängig machen, wie offen mein Kind für einen Wechsel ist.
Evtl mal mit dem Kind in dem anderen, neuen Kindergarten vorbei schauen und es fragen, ob es ihm dort auch gefallen würde. Dass man hi laufen könnte etc. Wenn es sich dann komplett sträubt, würde ich eher im alten bleiben, wenn es offen ist, auch den neuen in Betracht ziehen.
Da du das Konzept ohnehin nicht ändern kannst, würde ich es einfach so annehmen wie es ist. Dein Kind scheint mit dem offenen keine Probleme zu haben! Da wird es beim geschlossenen sicherlich auch gut zurecht kommen:)
Ich würde nicht nur wegen zehn Minuten Wegstrecke die Kita wechseln, wenn das der einzige Grund ist.
Deine Tochter hat Freundinnen, fühlt sich wohl und ist gut integriert.
Du hast keine Garantie, dass dies in der anderen Kita auch so wird. Das Risiko wäre mir zu hoch nur um es bequemer zu haben.
Dein Kind verbringt viel Lebenszeit in der Kita, da ist es enorm wichtig, dass sie sich wohl fühlt.
Sollte der ständige Personalwechsel oder darin begründeten Missstände deine Tochter belasten, wäre der Wechsel also im Sinne des Kindes, würde ich deine Gedanken total nachvollziehen können.