Aufbewahrungsanstalt vs kitafrei?

Mal angenommen, die einzige verfügbare Kita wäre geprägt vom Mangel. Mangel an Platz, Mangel an Erziehern, Mangel hier, Mangel da, Mangel dort. Jegliches Programm abgeschafft, wegen Mangel. Erzieherinnen echt toll - aber sie verwalten letztlich den Mangel. Machen das beste draus.

Betreuung in der Familie wäre sichergestellt.

Aber leider keine Kinder im Umkreis - alle gehen in eben diese Kita.

Auf Spielplätzen kaum andere Kinder unterwegs, und wenn, dann ständig andere.

Turngruppen - Mangelware. Krabbelgruppe - nur für ganz Kleine. Andere Kindergruppen - Mangelware.

Nun. Kind auch dort in die Kita? Oder zuhause behalten?

Was würdet ihr tun?

Ich tue mir bei meinem Kleinen wirklich schwer mit dem Gedanken an *diese* Kita. Aber er braucht doch irgendwann andere Kinder...?

Evtl. ergibt sich was in zwei, drei Jahren, da macht eine neue Kita auf. Bis dahin ist der Kleine vier/fünf. Und ob da dann das Konzept gefällt, ist offen...

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Ich finde, in dem Alter ersetzt kein Erwachsener der Welt das Spielen mit Gleichaltrigen!

Weiß immer nicht wie Andere das machen, aber ich bekomme voll den Vogel, wenn ich zum 85. Mal an einem Vormittag im Einkaufsladen meiner Tochter einkaufen soll. Und bitte immer das Gleiche kaufen und sie möchte mit der Kasse piepen und dann einräumen und von Vorne!

Gleichaltrige spielen da voll begeistert mit, während man als Erwachsener doch spätestens nach dem dritten Mal kein Bock mehr hat. ODER? 😅

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Haha, da hast du Recht 😂

Wir haben hier zum Glück ne ganze Menge Erwachsene, die mit ihm spielen 🙃 Papa und ich, Oma und Opa, hin und wieder die andere Oma und der andere Opa, ab und zu auch mal die Tante und der Onkel, die (viel älteren) Cousinen... Also das verteilt sich dann meistens schon ganz gut.

Allerdings will ich ja auch nicht, dass er immer der Mittelpunkt der Erde ist. Ich denke, auf Dauer tut ihm das auch nicht gut, wenn gefühlt alle immer um ihn kreisen.

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Kind nur vormittags in die Kita für den Kontakt zu anderen.

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Zumindest diese Frage würde sich von alleine klären - es gibt hier nur vormittags Betreuung 🤪 Ganztag ist aus Mangel an Räumlichkeiten gar nicht möglich. Es gibt keine Küche, keinen Essplatz, keinen Schlafraum. Nix.

Schön ist anders 🫤 selbst wenn es nur morgens ist.

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Wie kann das denn eine Kita sein, wenn es allein räumlich die gesetzlich vorgegebenen Mindeststandards nicht erreicht?
Und es gibt absolut nichts anderes in der Region?

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der Soziale Kontakt in Gruppen. Spielen in Gruppen. Das ganze Selbständig werden, was im Kindergarten passiert ist, das Basteln, Singen, etc... ist doch viel wichtiger, wie Kinderyoga, Englisch oder Ausflüge (also das gekürzte wegen Mangel).

Wenn die Sicherheit gewährleistet ist "in den Kindergarten gehen" weitaus wichtiger, als das Kind zuhause behalten für Kinder älter als 3.
Ihr habt ja anscheinend kein Problem, wenn wegen Personalmangel und Krankheit hier und da in der Erkältungszeit mal überraschende Schliesstage kommen. -- das ist doch okay. Der Positive Effekt überhaupt im Kindergarten zu sein, ist doch viel wichtiger. Irgendwann ist zuhause alleine mit Mama wirklich vorbei und das ist auch gut so für die Weiterentwicklung.

Wenn der Geburtstag schief liegt, dann vielleicht nicht U3 oder sofort gleich mit drei, aber mit 3,5 oder kurz unter 4 gehört ein Kind auf jeden Fall in einen Kindergarten. (Mein Sohn kam auch im September erst in den KiGa obwohl er schon im Mai 3 wurde wegen Personalmangel, -- aber das ist doch okay...).

Und mal ganz ehrlich: --- früher (also zu meiner Kindheit), gab es diese ganzen Sonderangebote nicht, - es gab 2 Erzieherinnen für eine Gruppengrösse von 28 und es hat funktioniert bzw. die Kinder miteinander haben funktioniert und gespielt etc.... Klar: die SIcherheit muss gewährleistet sein in der Aufsichtspflicht, aber in wie weit Kinder selbständig werden, wenn nicht sofort eine Erzieherin da ist, die den Knopf zu macht, das wird oft übersehen.

Der große Punkt ist das Zurechtkommen in der Gruppe.
Das Soziale. Das einordnen. Sich finden oder auch durchsetzen lernen.
Das fehlt Kindern einfach, die nicht im Kindergarten waren.

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"Und mal ganz ehrlich: --- früher (also zu meiner Kindheit), gab es diese ganzen Sonderangebote nicht, - es gab 2 Erzieherinnen für eine Gruppengrösse von 28 und es hat funktioniert bzw. die Kinder miteinander haben funktioniert und gespielt etc."

Dito. Ich staune auch manchmal über die Erwartungshaltung an heutige Kitas. Für mich war der Kindergarten zu meiner Zeit ein Ort, wo man gemeinsam spielte, sang, bastelte und sich im Außengelände ordentlich die Hosen ruinierte. Da gab es kein Programm, und Aktionen vielleicht 1-2x im Jahr - das war dann meist das gemeinsame Plätzchenbacken und der Besuch vom Nikolaus. Einmal in der ganzen Zeit (also fast 3 Jahre!) wurde ein Theaterstück geprobt. Wir hatten keine Französisch-Dozentin, keine Geschichten-Erzähler, keinen reisenden Clown, keine Ausflüge über 100 km ins Seaworld, wir sind kein Eis essen gegangen, hatten keine schlüpfenden Küken im Kita-Flur und machten keine Müllsammelaktionen im Ort.

Ging auch. Und fühlte sich nie nach "Aufbewahrung" an, sondern nach sau-cooler Zeit mit den Freunden.

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Da geb ich dir Recht.

Aber ein Beispiel: früher lag da Bastelzeug und es durfte gebastelt werden.

Heute ist das weggeschlossen. Nicht dass ein Kind sich verletzt 🤷

Gefühlt ist es eine laute Gummizelle voller Verrückter. Gummizelle, denn es ist alles so abgesichert, dass sich ja keiner verletzt.

Aber Hauptsache es stehen auch noch Bettchen in dem engen Raum. Falls doch ein Kind einschläft in dem ganzen Krach und Trubel. Ist Vorschrift 🫠

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Musst du das Kind dann für 5 Tage die Woche hinschicken? Wenn nicht, würde ich ihn für 2 Vormittage anmelden zwecks spielen mit anderen Kindern und sonst mit/in der Familie betreuen.

P.s. hab noch einen Beitrag von dir gelesen. Wenn nicht mal gebastelt und rausgegangen wird, dann würde ich mein Kind zuause behalten, wenn es beruflich machbar ist. Nur zum überdrehen und einem anderen den Platz wegnehmen muss das doch nicht sein. Und ich bin eigentlich pro Kita. Aber wenn es nur eine "Anstalt" ist....

Bearbeitet von scharada
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Mhmm, guter Punkt. Das kann ich vielleicht mal abchecken, ob ich ihn nur an x Tagen die Woche hinbringen könnte... Vielleicht wollen das auch andere Mamis so machen und man kann sich einen Platz quasi teilen 🤔

Wird abgecheckt. Vielen Dank für den Input 👍

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Huhu,

ab einem Alter von etwa 3 Jahren finde ich das soziale Miteinander, das es heute eben oft so nur in der Kita gibt, weil da eben "alle" hingehen, wichtig. Besonders dann, wenn es keine Geschwister oder nah dran lebende Cousins und Cousinen gibt.

Die Kita bei euch klingt allerdings wirklich überlastet. Mein Kind brauchte anfangs auch Ruhe und viel Zuwendung - ob das bei euch überhaupt ginge, musst du einschätzen.

Wenn ihr aber nicht zwingend auf diese Betreuung angewiesen seid, kann man es ja durchaus probieren. Gerade, wenn es eh nur bis mittags wäre, ist das vielleicht ein guter Einstieg.

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Ja, ob er eben die notwendige Zuwendung bekommen könnte... Ich kann das nur sehr schwer einschätzen.

Wer weiß, vielleicht würde er sich auch voll ins Getümmel stürzen 😂 halte ich aber für unwahrscheinlich 🙃

Vielleicht kann ich ihn auch einfach mal anmelden und wenns dann in.der Eingewöhnung so gar nicht klappt, dann eben abbrechen 🤔

Start wäre ohnehin erst mit drei, also in einem Jahr. Nur anmelden müsste ich ihn eben alsbald.

Wer weiß, wie er sich auch bis dahin entwickelt.

Vielleicht zerdenke ich das auch einfach viel zu sehr 🤪

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Vielleicht sieht in einem Jahr ja auch sonst alles anders aus 😉

Anmelden ist doch erstmal gut - und dann kannst du weitersehen. Wenn ihr woanders einen "besseren" Platz bekommt, ist dann doch auch gut. Ihr unterschreibt ja nix sofort, oder?

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Hi,

käme jetzt darauf an was es bedeutet.

Bedeutet es einfach. Die Kinder dürfen spielen wie sie wollen, es wird verhindert, dass sie sich die Köpfe einschlagen und Streits werden geschlichtet, aber es gibt keine Angebote zum Basteln, Ausflüge etc., dann würde ich auf jeden Fall schicken ab 3 Jahre.

Das Sozialverhalten können sie dort unter Kindern besser lernen als mit Erwachsenen, ist einfach so. Ich hatte beide Kinder bis 3 zu Hause und beide haben im Kindergarten das deutlich schneller gelernt als es zu Hause möglich gewesen wäre.

Wir haben auch Kinder in der Familie. Mein Mann und ich haben beide je ein Geschwisterchen, aber die sind alle kinderlos. Ich habe auch keine Cousinen, mein Mann hat welche aber da besteht kein Kontakt (teilweise wohnen die in Amerika), da es früher mal Streit gab in der Familie.

Daher hatten wir auch nur in der Krabbelgruppe (aber da waren wir mit 2 Jahren dann auch fast die Ausnahme, nur 2 Familien, wo relativ schnell Nummer 2 hinterherkam waren dann noch da) und im Turnen Kontakt zu anderen Kindern.

Von daher würde ich den Platz nehmen und ihn spätestens mit 4 schicken, falls euch 3 da noch zu früh ist und eben nur 3 - 4Stunden, je nachdem was bei euch buchbar ist. Meiner ging von 9-13 Uhr. Vielleicht wird die Personalsituation ja auch etwas besser (eher unwahrscheinlich) aber ob das in einem neuen Kiga dann besser klappt. sei dahingestellt.

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Wir haben nicht mal beim Turnen einen Platz bekommen, obwohl wir ihn schon mit einem Jahr auf die Warteliste haben setzen lassen 😭

Somit sind wir aktuell komplett auf persönliche Mamikontakte angewiesen, um Gleichaltrige zu organisieren 😑

Es ist echt ein Elend. Wenn ich überlege, wie das in meiner Kindheit war. Da war die Welt einfach eine völlig andere 🫠


Du hast schon Recht, zumindest um die Anmeldung werden wir ihm zuliebe wohl nicht herumkommen. Und wenns gar nicht geht... Dann muss ich ihn halt rausnehmen.

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Genau und mit etwas Glück lernst du so noch ein paar Mamas kennen und ihr könnt Spielverabredungen treffen. Dann hast du ein paar Kontakte, das ist besser als nichts.

Bei uns im Ort war auch eine ewige Warteliste, aber 2 Orte weiter (Tipp bekam ich in der Krabbelgruppe) gab es eine Gruppe, morgens um 10 Uhr und da konnte man jederzeit kommen, war auch noch günstiger vom Jahresbeitrag für den Sportverein. Und die Trainerin hat es deutlich besser organisiert. Aber die war auch 75 und hat schon einige der Eltern als Kinder im Turnen gehabt :D Also massig Erfahrung und super lieb.

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Mein zweites Kind kam mit 3 1/4 in den Kindergarten und da habe ich gemerkt, dass es wirklich „reif“ war. Es hat den vermehrten Kontakt mit den anderen Kindern einfach gebraucht. Bis 3 war es echt noch okay, aber dann hat man gemerkt, dass es einfach nötig ist.

Gibt es keine anderen Kindergärten im Umkreis? Zur Not auch etwas länger fahren?
Private Kindergärten, Elterninitiativen oder ein Waldkindergarten? Der ist für lärmempfindliche Kind sowieso das beste.

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Auf Waldkindergarten wäre ich total scharf. Das wäre auch genau sein Ding.

Evtl wird dann der neue Kindergarten im Ort einer. Ist aber alles noch offen 🫤

Und drum herum in den anderen Dörfern gibt es alles mögliche an tollen Konzepten. Waldkindergarten, Waldorf, Montessori,... Leider immer immer immer nur für die Kinder des jeweiligen Dorfes 🫤

Private Kindergärten sind vielleicht noch ein Punkt... Bisher hab ich über die Homepages der umliegenden Dörfer gesucht. Vielleicht gibt es auch noch andere 🤔

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Gerade Waldkindergärten sind ja meinst Elterninitiativen. Wir sind auch in einem Waldkindergarten, da es aber ein Verein ist und kein offizieller Kindergarten der Gemeinde, findest du ihn auch nicht über die Gemeindeseite. Musst vielleicht echt noch ein bisschen googeln und dich umhören. Drücke dir die Daumen!

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Ich würde mein Kind mit 3 Jahren anmelden und es zumindest ausprobieren. Wieder abmelden oder nur 3 Tage die Woche hinschicken, kann man das ja immer noch überlegen.

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Wie alt ist das Kind?
Ab 3 oder 4 würde ich in dem Fall die Mindestbuchungszeit nehmen. Also so spät wie möglich bringen und und vor dem Mittagessen holen. Bei uns sind das 3,5 Stunden. So hat er Kontakt zu anderen Kindern, profitiert vom Freispiel und am Nachmittag habt ihr jede Menge Zeit zum Basteln, für schöne Unternehmungen, Hobbys, raus gehen etc