Guten Tag,
mein Mann und ich sind momentan ratlos. Unser Sohn ist 3 Jahre alt und geht jetzt seit dem 02.09. in den Kindergarten. Wir hatten überhaupt keine Eingewöhnung ich wurde gleich für 3 Stunden weggeschickt am ersten Tag. Die ersten 4 Tage bis Freitag hat so auch super geklappt und er ist gerne rein. Also sah ich darin auch kein Problem dass ich nicht mit dabei bin. Dann war seine Bezugsperson die er hatte nicht mehr da, da sie Urlaub hatte bzw. Immernoch hat. Seitdem hat er panische Angst in den Kindergarten zu gehen. Es fing Freitags an, er sagte von sich aus immer wieder er will nicht mehr in den Kindergarten. Er hatte beim Schlafengehen richtige Heulkrämpfe und meinte er hat Angst vor dem Kindergarten. Das hat sich übers ganze Wochenende gezogen. Montags früh natürlich auch Aufstand. Das nächste Problem, es wurde ein neuer Kindergarten gebaut in dem sie gestern eingezogen sind also nochmal eine Umstellung (der Umzug hätte schon Mai stattfinden sollen). Jetzt gab es die letzten Tage solche Aufstände, dass ich dann das Gespräch mit der Leitung nochmal gesucht habe. Ich wollte mit im Kiga bleiben dass er vertrauen fassen kann, dies wurde abgetan dies sei alles ganz normal da müsse er durch, damit fangen wir nicht an das möchte sie nicht. Ich habe mich leider so einschüchtern lassen dass ich mich verabschiedet habe. Ich bin noch draußen geblieben und habe versteckt durch die Glastür beobachtet, dass er sich nicht von der Erzieherin trösten hat lassen sondern er ist unter dem Tisch gekrabbelt und hat bitterlich geweint. Als er immer wieder angefangen hat zu weinen bin ich rein und habe ihn mit nach Hause genommen. Jetzt will er überhaupt nicht mehr rein und hat wirklich panische Angst. Er hat 4 Stunden danach einfach nur in meinen Armen gelegen und hat nichts gespielt.
Habe ich überreagiert? Ist das normal? Sollte ich es nochmal mit der Bezugsperson probieren? Oder direkt Kindergartenwechsel?
Ich muss dazusagen ich habe das Glück, dass ich noch nicht arbeiten muss, es wäre kein Problem erstmal ohne Kiga, es geht uns alleine um die Entwicklung unseres Kindes.
Kindergarten Eingewöhnung gab es nicht
Bei meinem Sohn ist der Kita Start jetzt Anfang September auch missglückt und wir haben ihn seit Montag dieser Woche erstmal für ein halbes Jahr wieder rausgenommen.
Hast du mal in die Konzeption geschaut?
Steht da wirklich, dass es keine Eingewöhnung gibt?
Oder hat nur das aktuelle Personal das einfach entschieden?
Ich kenne das so nicht, dass es quasi bei Ü3 keine Eingewöhnung gibt.
Oft ist die Eingewöhnung kürzer, wenn die Kids von Krippe in Kiga wechseln, weil sie es ja schon kennen- aber ganz ohne kenne ich es nicht. Auch nicht bei " erfahrenen" Kids.
Unsere Große ist von Krippe in Kiga gewechselt mit 3,9 ( hier wird nur im August gewechselt) - kannte aber weder Erzieher noch Kiga - am 1 Tag war ich nach 5 Minuten angemeldet - habe aber den Tag im Kiga im Mitarbeiterzimmer verbracht- ich sollte warten, wie es läuft....
Wenn euer Kiga nicht bereit ist eine Eingewöhnung zu machen, würde ich über einen Kigawechsel- wenn möglich nachdenken - und schauen, dass es dort nur mit Eingewöhnung geht.
Ansonsten: Wenn du nochmal mit der Leitung redest- nimm deinen Mann mit - es wirkt gegenüber der Leitung anders, wenn auch dein Mann Bedenken hat und sich kümmert -- ist später in der Schule auch so...
Ich würde mein Kind dort nicht mehr hingeben, es hört sich für ihn schrecklich an.
Unser Sohn wurde auch Anfang September eingewöhnt bzw durften wir schon Ende August kommen. Die ersten sechs Tage gab es keine Trennung von meiner Frau oder mir, wir saßen im Raum oder im Außengelände herum, als sicherer Hafen, während die Bezugserzieherin sich ausschließlich auf ihn konzentriert hat. Er hat uns nicht direkt gebracht und sich nur mit ihr beschäftigt, ist selten zu uns gekommen, aber wir waren da. Die erste Trennung war dann eine Dreiviertelstunde, ohne Probleme und alles.
Jetzt bleibt er die 3,5 Stunden, die wir betreuen lassen möchten, erzählt jedem der Kindergarten sei cool, läuft morgens gerne rein und verabschiedet sich wie selbstverständlich.
Ich hab bei deiner Schilderung wirklich ein sehr schlechtes Gefühl und würde sofort abbrechen. Abgesehen davon dass ich es unmöglich finde, überhaupt nicht einzugewöhnen mit Eltern, ist ja auch sonst viel schief gelaufen. Du hast die Möglichkeit ihn rauszunehmen, das ist so toll. Tu es, bevor sich die Angst vor dem Kindergarten derart manifestiert, dass er das nur noch negativ wahrnehmen kann - dann wird auch die Eingewöhnung in einem anderen Kindergarten schwierig. Nimm seine Ängste ernst. Das hört sich nicht wie normaler Trennungs- oder Abschiedsschmerz an, das klingt nach richtiger Panik. Dazu die Aussagen der Leiterin...ich finde es geht alles so gar nicht. Dein Kind muss da ganz sicher nicht durch!
Ich habe mit meinem Sohn schon 3 Eingewöhnungen gemacht (Krippe, Kita, neue Kita nach Umzug) und nie wäre da jemand auf die Idee gekommen, als Bezugsperson ausgerechnet diejenige zu wählen, die nach 4 Tagen erstmal im Urlaub ist, wie bescheuert ist das denn? Davon abgesehen bin ich selbstverständlich die ersten Tage immer im Gruppenraum gewesen bzw. im Aufenthaltsraum und dann auf Abruf, bis klar war, dass das Kind eine gefestigte Bindung zu den ErzieherInnen hat. Auch der plötzliche Umzug in ein anderes Gebäude, mitten in der Eingewöhnungszeit... da hätte man, nach Rücksprache mit dir, die "Eingewöhnung" (die man eigentlich nicht so nennen kann) auch evtl. auf die Zeit nach Urlaub und Umzug verschieben können, wenn du zeitlich flexibel bist. Und dass dann sogar von der Leitung ABGELEHNT wird, dass du mit dort bleibst, geht gar nicht. Macht sich dort überhaupt jemand über irgendwas Gedanken? Gibts ein pädagogisches Konzept, wenns geht aus diesem Jahrhundert? Ich finde das klingt alles sehr unprofessionell von der Kita.
Einen konkreten Tipp habe ich nicht, ich finde aber, du hast richtig gehandelt, als du dein Kind erst einmal wieder zu dir genommen hast, diese starken Trennungsängste (die in der Form nicht hätten sein müssen!) sollte man auf jeden Fall ernst nehmen.
Ich bin Erzieherin und kann zu 100% verstehen, dass du dein Kind wieder mitgenommen hast. Das war das einzig richtige.
Da lief ja alles schief, was nur schiefgehen kann. Keine Eingewöhnung, geplanter Urlaub der Bezugserzieherin, Umzug, Abwiegeln deiner Sorgen. Und das alles in nicht mal 3 Wochen. Das ist krass.
Indem du dein Sohn da rausgeholt hast, hast du sein Vertrauen in dich gestärkt. Dein Bauchgefühl hat funktioniert.
Ehrlich, wenn du es möglich machen kannst, dann melde ihn ab. Aber schildere alles, was passiert ist, beim Träger. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es die Konzeption vorsieht, dass so ein kleines Kind keine kleinschrittig aufgebaute Eingewöhnung bekommt.
Vielleicht hat der Träger noch mehr Einrichtungen und kann euch einen neune Platz besorgen. Kita ansich ist ja schon toll für ein 3jähriges Kind. Aber doch bitte nicht SO!
Du hast dein Kind aus einer Paniksituation "erlöst" - natürlich war das richtig und stimmig.
Was du beschreibst ist in keinster Weise ein Weg, ein Kind in fremder Umgebung auch nur annähernd ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Da läuft so viel schief und gleichzeitig scheint es keine Einsicht oder Reflektion zu geben. Schau dich nach einer neuen Einrichtung um. Da fehlen ja wirklich Grundlagen. Krass.
Nein, das ist nicht normal. Bei meinem
Sohn kamen im Ü3 Bereich auch neue Kinder in die Gruppe und diese wurden eingewöhnt. Vielleicht nicht so langsam wie in der Krippe, aber 1-2 Wochen wird sich je nach Bedarf genommen.
Ich würde einen Wechsel fixieren, sofern es bei euch möglich ist.
Ich antworte dir mal als Fachberatung Kindertagesstätten: Das Kind ist wortwörtlich in den Brunnen gefallen und ich würde mein Kind dort keine Sekunde mehr hinbringen. Jeder Träger untersteht einer Aufsicht. Entweder du meldest den Vorfall dem Träger oder du meldest es der Aufsicht. Ich kann das gern für dich in Erfahrung bringen, welche Aufsicht für dein Bundesland zuständig ist. Ich kenne keinen einzigen Kindergarten der Kinder über 3 nicht eingewöhnt. „Er muss da durch.“ Eine ganz tolle Aussage. Er muss niemand da durch. Das ist Gewalt an deinem Kind und gehört angezeigt.