Ich spiele auch öfter mit meinem Sohn (bald 6) Memory usw aber irgendwie wenn ich ihn manchmal was sage dann kann er sich etwas nicht merken zB neulich kam er mit einem Stift zu mir und meinte „Schau mal ein Bleistift“ und ich meinte „das ist aber ein Kuli kein Bleistift“ und 2 Minuten später sagt er wieder Bleistift und ich sage ihm erneut dass es ein Kuli ist usw. Er kann sich Sachen eben nicht merken (das war jetzt mal ein simples Beispiel)
Er kommt bald in die Schule. Wie kann ich ihn fördern? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Junge nicht dazu in der Lage ist Kleinigkeiten zu merken?
Vorschulkind kann sich nie was merken
Aus nur einem Beispiel kann man meiner Meinung nach nicht viel schließen. Wenn man Jahre lang dachte der Gegenstand heißt Bleistift, dann ändert sich das nicht unbedingt nach nur einer Rückmeldung. Ich weiß auch, dass man Unkraut heutzutage Beikraut nennt, und sage trotzdem meist Unkraut. Und wenn dein Partner plötzlich sagt "nenn mich nicht mehr Johannes, ich möchte jetzt Jo genannt werden", dann wird dir vermutlich trotzdem schnell wieder ein Johannes rausrutschen. Im Gehirn ist die gewohnte Bezeichnung halt trotzdem schneller verfügbar als das, was man neu gesagt bekommen hat.
Perfekt erklärt.
Ansonsten spielt das Memory doch mal anders:
Auf dem Sofatisch liegt die Hälfte der Karten verdeckt und neben/untereinander. In der Nähe, z.B. auf dem Esstisch liegt die andere Hälfte offen.
Jetzt zieht dein Kind eine Karte von den verdeckten Karten, sagt einmal was es sieht und macht die Karte wieder zu. Dann läuft es zum Esstisch und sucht das passende Gegenstück heraus. Damit läuft es zurück zum Sofatisch und versucht die eben aufgedeckte Karte wieder zu finden.
Den Laufweg könnt ihr anfangs noch kurz halten (=muss er nicht so lange im Gedächtnis behalten) und natürlich steigern und länger gestalten. Die Schwierigkeit lässt sich auch erhöhen indem man nicht nur eine, sondern zwei Karten sich merken muss.
Ich hoffe ich habe das nachvollziehbar erklärt.
Ansonsten im Alltag kleine Aufträge geben und steigern. Z.B. "Bring bitte das Handtuch ins Badezimmer " oder schwieriger "Bring das Handtuch ins Badezimmer und räume danach noch dieses Buch ins Regal." Nur so als Beispiel.
Oder beim Kochen/Backen sagst du ihm den nächsten Schritt. Das soll er sich merken und wenn du so weit bist fragst du: "Und weißt du noch was wir jetzt machen müssen?"
Oder Rollenspiele mit dem Einkaufsladen. Du sagst ihm was du kaufen möchtest und er versucht es dir zu geben. Anfangs 2 Sachen, dann 3 oder 4. Da kannst du schauen wie stark du es steigern kannst.
Okay super Idee danke!!!
Wann merken wir uns etwas ? Wenn es für uns WICHTIG ist, wie oft hat mein Sohn mir schon Sonderfunktionen am Handy gezeigt? Oder die Thermomix- Vorführerin hat diese und jene Funktion gezeigt ? Wie war das ? 🤔
Ob Kuli oder Bleistift ist nicht wichtig....
Mach dir keine Sorgen, dass Memory funktioniert zeigt seine Fähigkeiten, wenn er will.
Ja, es gibt Kinder, die sich nur wenig merken können. Das sind Kinder, die das kleine 1x1 immer und immer, über Jahre hinweg wiederholen müssen und dann doch nicht ansatzweise so gut werden wie andere.
Wenn die Merkfähigkeit so eingeschränkt ist, würde ich es alsbald untersuchen lassen und so lange im Hinterkopf behalten.
Wir spielen gerne „Ich packe meinen Koffer und nehme mit…“
Wir lernen (auch) durch Wiederholung und das heißt notwendigerweise, dass sich Erkenntnisse nicht unbedingt beim ersten oder zweiten Hören einprägen müssen. Es ist auch ganz normal, dass Kinder im Verlauf der Begriffsbildung (die ein langer und unterschiedlich verlaufender Prozess ist) Dinge noch nicht so stark differenzieren. (Sprachliches) Lernen ist eng an Erfahrungen gebunden. Um einen Kugelschreiber von einem Bleistift oder einem Buntstift unterscheiden zu können, muss ich Differenzerfahrungen machen. Malt dein Sohn denn mit all diesen Stiften oder 'nur' mit Bleistiften? Hat er die Erfahrung gemacht, dass ein Kugelschreiber eine andere Farbe abgibt, dass man ihn Klicken kann (naja, kann man bei manchen Bleistiften auch), dass er in einer bestimmten Weise schmieren kann usw.?
Mach dir keine allzu großen Gedanken. Ich unterrichte Erwachsene. Ich muss selbst ihnen Dinge deutlich mehr als zwei-, dreimal sagen, bis sie verinnerlicht wurden. Ganz normal beim Lernen :)
Häufig ist es so, dass diese Info für das Kind als nicht wichtig eingestuft wird und dann nicht richtig zugehört und im Gehirn nicht richtig verarbeitet wurde. Also ganz normal und nicht schlimm.
Sollte das aber häufig vorkommen, trotz Konzentration muss man es beobachten und evtl untersuchen.
Meine Tochter hat eine Lernstörung schulischer Fähigkeiten und eine auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung. Ihr IQ liegt genau im Durchschnitt, ihr Arbeitsgedächtnis ist aber weit darunter. Sie lernt für eine Arbeit, kann das Thema auch noch abrufen, aber wenige Tage später ist es weg. Das 1x1 ist hier der Endgegner. Sie macht jetzt eine Lerntherapie.
Memory kann sie übrigens super!