Personalwechsel in KiTas Dortmund

Hallo,
unsere Tochter wird im Oktober 3 Jahre alt, besucht seitdem sie 1 Jahr alt ist eine KiTa eines freien Trägers.
Nach einem Jahr U3 Gruppe verließen ihre beiden Erzieherinnen gleichzeitig die Einrichtung und es wurden neue eingestellt.
Natürlich hat es seine Zeit gedauert bis sich alles eingespielt und sich alle aneinander gewöhnt hatten.
Jetzt ist sie in eine andere Gruppe gewechselt, 2 bis 6 Jahre.
Einige Mitarbeiter/innen kannte sie von vorher schon. Zum Wechsel ist dann eine gegangen, zwei sind geblieben und zwei neue sind dazu gekommen.
Eine von denen die geblieben war, ist jetzt vom einen auf den anderen Tag an einem anderen Standort eingesetzt worden und der andere der geblieben war, verlässt jetzt die Einrichtung.
Es arbeiten dort super viele von Zeitarbeitsfirmen, viele sind keine päd. Fachkräfte. Der Personalwechsel kommt mir echt extrem vor und die Kinder müssen sich ständig an neue Gesichter gewöhnen.
Wie soll man seine Kinder fremden Leuten anvertrauen wenn alle paar Wochen wieder jemand geht?
Seit einem Jahr hat diese KiTa so gut wie keine Leitung mehr, diese und die Stellvertretung sind nämlich auch vor einem Jahr gegangen.
Die Geschäftsführerin hatte die Leitung übernommen, jetzt macht es jemand von einem anderen Standort "nebenbei".
Ich überlege die KiTa zu wechseln aber ich frage mich, ob es woanders überhaupt anders ist?
Ich freue mich über eure Meinungen

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Bei uns im Elternverein war es ähnlich. Bei euch scheint es städtischer Betrieb zu sein, oder? Dass da Personal hin und hergeschoben wird, klingt für mich auch logisch, denn es ist eben ein großer Betrieb, der am Laufen gehalten werden muss.

Wir sind in einem christlichen Kindergarten und erleben dort zwar inzwischen auch Personalnot, aber immerhin seit über einem Jahr eine feste Erzieherin. Das ist in vier Jahren Kita das längste was wir hatten. 😓 Mir kommt es so lang vor, aber das ist es gar nicht. 😅 Die Situation scheint also bescheiden zu sein.

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Das ist mittlerweile Standard in vielen Einrichtungen. Und ich glaube nicht, dass es besser wird, im Gegenteil. Die Erzieher sind mittlerweile so verzweifelt, dass die von einer Einrichtung zur anderen wandern, immer in der Hoffnung, dass sie irgendwo gute Arbeitsbedingungen vorfinden. Und auch diese werden aufgrund Personalnot immer schlechter.

Zeitarbeit ist mittlerweile im Erzieherbereich sehr beliebt. Ich selbst habe es auch kurzzeitig überlegt. Ich hätte mehr verdient als über den üblichen Tarif, hätte einen Firmenwagen und Firmenhandy bekommen, 35 Urlaubstage zur freien Verfügung, keine Elterngespräche, keine Dokumentationen, keine Elternabende usw. Da ist man rein nur für die Betreuung zuständig.

Mittlerweile ist das ein gut wachsender Geschäftszweig. Immer mehr wandern zur Zeitarbeit ab und nutzen die Vorteile, die Träger setzen Zeitarbeiter ein, damit die Eltern denen nicht die Bude einrennen vor Wut, weil sie sonst Zeiten kürzen oder Gruppen temporär schließen müssten.

Für die Kinder ist das dramatisch. Seh ich auch so. Dass es sich so entwickelt, war allerdings schon vor 10 Jahren ersichtlich. Hat niemanden interessiert, am wenigsten die Eltern der damaligen Kita-Kinder, die sauer waren, weil die Erzieher auf die Straße gegangen sind, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen, um diese Entwickung abwenden zu können.
Hat nicht geklappt, im Gegenteil. Und Corona hat wie ein Brandbeschleuniger gewirkt und der EInsturz des Systems wurde rasant vorangetrieben.

Das Ende ist noch nicht erreicht. 2026, wenn der Rechtsanspruch auf GT für Grundschüler kommt, wird es noch heftiger.

Mir tun die Kita-Kinder unsagbar leid. Zu ändern ist es wohl nicht (mehr).

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Deine Informationen für Zeitarbeit sind zumindest nicht allgemeingültig! Wir hatten sehr lange eine Dame über Zeitarbeit die nur nach Tarif bezahlt wurde und die von dir genannten Vorteile nicht genossen hat.

Betreuung im GT ist easy organisiert: Ganztagsschule und ab gehts :-) Lehrer gibt es genug.

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Echt? Da sprechen unsere Schulen eine andere Sprachen und wissen jetzt schon ganz sicher, dass sie Erzieher brauchen werden, um den GT abzufedern. Ich arbeite mittlerweile selbst an einer Schule und die Planungen laufen auf Hochtouren. Und dass es genug Lehrer gibt, halte ich, zumindest je nach Bundesland, für ein Gerücht. Wenn die dann auch noch täglich von 7.30h an der Schule sein sollen und frühestens 17.00h nach Hause können, und das Montag bis Freitag inkl. Ferien ausser den 30 Tagen Schließtagen, dann wird es spannend. Wir werden es sehen, aber ich frag mich schon, wo du deine Informationen her hast.

Zur Zeitarbeit: da hat die Dame wohl eine schlechte Zeitarbeitsfirma erwischt. Hier wird mit Benefits nur so um sich geworfen und die Erzieher haben die freie Wahl. Wer trotzdem mit dem Minimum zufrieden ist, das geboten wird, legt vielleicht auf andere Dinge wert. Ist ja auch voll ok.

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Hallo,
ich kann nichts zu Dortmund sagen, wir sind seit Juni 2023 in einer städtischen Kita mit Krippe in Berlin.

Von den - ich glaube - insgesamt 16 Erziehern haben wir zwei Wechsel mitbekommen, einmal Rente bzw. gesundheitliche Gründe und einmal hab ich keine Infos. Die erste ging kurz nach unserer Eingewöhnung und die "Neue" ist bis heute immer noch da.
Die Auszubildende wird nach ihrem Abschluss vermutlich auch bleiben.

Aus dem Freundeskreis kenne ich es ähnlich, mal ein Wechsel, mal Ausfälle, aber nichts Aufregendes. Zeitarbeiter gibt es wohl, aber recht wenig in unserer Umgebung.

Also ja, ich finde das bei euch auch extrem und würde mich, vielleicht auch mal im Freundeskreis umhören, wie es sonst so aussieht.
Alles Gute!