Spielbesuch höflich absagen?

Wie würdet ihr höflich einen Spielbesuch absagen?

Hintergrund: Eine andere Mutter aus dem KiGa, nennen wir sie Carola, hat mich angeschrieben, ihr Kind Tobi möchte mit meinem Kind spielen. Nur: Mein Kind hat nichts mit dem anderen Kind gemeinsam und auch kein Interesse. Ist allerdings sehr aufgeschlossen und nett und hat garantiert "Ja" gesagt, als Carola und Tobi ihn im Kindergarten angesprochen haben. Bei sowas mag er nicht nein sagen und er würde den Spielbesuch wahrscheinlich auch mitmachen, wenn wir darauf bestehen.
Allerdings möchten mein Mann und ich das überhaupt nicht. Tobi ist der Rabauke der Gruppe, ärgert, machen Sachen kaputt. Wir wissen auch, dass es in der Familie sehr viel TV und Süßes gibt, und scheinbar wenig Grenzen. Wir haben da echt nichts gemeinsam und würden unser Kind da auch nicht hinschicken wollen. Es passt wirklich null.
Tobi würde zum Spielbesuch auch gern sein Tablet mitbringen, allein dabei bekommen wir schon die Krise, ich finde, das geht in dem Alter überhaupt nicht...

Hätte unser Kind echtes Interesse an dem anderen Kind, würde ich über einiges hinwegsehen. Aber eigentlich ist es ihm total egal. Eigentlich erzählt er hauptsächlich, was Tobi wieder angestellt hat. (Der tut mir auch etwas leid, denn natürlich kommt er mit dem Verhalten bei den anderen Kindern nicht gut an).
Wenn wir den Besuch nun einmal mitmachen, käme sicher die Gegeneinladung, daher wollen wir damit gar nicht erst anfangen.

Nur, wie sag ich das nun höflich ab? "Hallo Carola, leider passt es für uns nicht"? Ich möchte sie ja nicht verletzen. Vor ein paar Wochen hatte Tobi schon mal direkt gefragt und da habe ich nur gesagt, im Moment passt es nicht, weil mir da auch schon die Worte fehlten. Nun kam aber die direkte Frage von der Mutter, also muss ich was antworten. Nur, was?

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Spricht was dagegen, sich gemeinsam auf neutralem Boden zu treffen?
Schlag vor, dass ihr euch gern bei passendem Wetter mal draußen auf einem Spielplatz treffen könnt. Da sollte dann auch ein Tablet keine Rolle spielen und du kommst nicht in Bedrängnis mit der Gegeneinladung.

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Kind möchte ja gar nicht und ich gleich noch weniger... ich habe mit der Mutter leider auch wirklich null Draht. So gar nicht. Habe schon einige Treffen gemacht, wo mir die Eltern nicht so zusagten, dem Kind zuliebe. Aber in dem Fall möchte ich es einfach so gar nicht.

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Wenn 1 Stunde Treffen am Spielplatz keine Option ist, bleibt dir nur eine direkte Absage: "Es tut mir wirklich leid, aber wir denken es passt nicht zwischen den Jungs". Eine Notlüge würde ich nicht erfinden, das wird mit der Zeit immer weniger glaubhaft und die Anfrage wird sich wiederholen, ggf. auch mit Geburtstagseinladung etc. Eine neue Freundin hast du damit natürlich nicht gewonnen, aber das ist ja in deinem Sinne.

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Ich würde schreiben „hallo xy vielen dank für das angebot des spieledates. Ich habe mit meinem sohn xy gesprochen leider möchte er nicht.“
Fertig 🤷🏼‍♀️

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Danke!
Nur, mein Kind sagt im Kiga immer "Ja", wenn sie bzw. Tobi ihn fragt... Kommt das nicht doof rüber?

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"Kommt das nicht doof rüber?" Die Botschaft wird an sich nicht gut ankommen 🙈

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Es tut mir leid, bei uns passt es leider nicht. Wir haben schon sehr viele terminliche Verpflichtungen und keine Luft für weitere Verabredungen.

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Solche Ausreden finde ich unmöglich, weil sie nicht wahr sind und man das dann auch mitkriegt irgendwann. Und weil man falsche Hoffnungen weckt, denn in paar Wochen wäre ja vielleicht wieder Luft und ihr wollt immer noch nicht. Ich würde bei der Wahrheit bleiben, dass das eigene Kind es sich anders überlegt habe. Und wenn es sich doch mit einem Rabauken treffen möchte, der gerne Sachen kaputt macht, würde ich das Treffen auf einen Spielplatz oder noch besser in den Wald verlegen.

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Nein, keine Hoffnungen wecken. Deshalb steht da nicht "Wir haben DERZEIT keine Luft" sondern generell nicht.
Bei 90% der Familien, die ich kenne, ist es nicht gelogen und trifft zu. Wer schon pro Kind 2 bis 3 Spielverabredungen hat oder Freunde mit Kindern, der hat nun mal einfach keine zeitlichen Kapazitäten mehr.
Frei verabreden können sich die Kinder dann ja gerne im Grundschulalter.

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Mein Sohn hat mir mal gesagt, dass Er sich gerne mit Max verabreden will. Ich habe Max Mutter dann über die hinterlegte Mail kontaktiert.

Sie hat mir dann sowas in der Art geschrieben:

"Hallo Helga, Max möchte leider nicht Florian spielen. Falls sich da in Zukunft was ändern sollte, melde ich mich. Viele Grüße Maria"

Ob ich das nett fand? Nein. Ob das der Mutter egal sein kann? Ja. Schließlich wollen ja weder sie noch ihr Sohn was mit meinem zu tun haben, also ist doch egal dass ich verletzt bin 😅
Besser also so ein ausweichender sch... von wegen "Ach Marie würde ja soooo gerne aber ist gerade so schüchtern/hat gerade angst vor Kindern mit schwarzen haaren/ja auf jeden Tag lass mal nach einem Termin schauen, ab Mai 2028 ist Marie frei, ach ne, doch nicht, Mai 2029, ach, mal schauen".

Die Nachricht war klar, höflich und die Message eindeutig. Nein, weder Mutter noch Kind waren danach sympatieträger Nummer 1 bei mir. Aber das ist doch wirklich vollkommen egal. 😊 Also alles gut. 😊

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Danke, das finde ich total hilfreich. Ich möchte ja auch nicht lügen oder Ausreden erfinden, fände ich andersrum auch total blöd. Es ist nur unangenehm, so mehr oder weniger direkt die (unerfreuliche) Wahrheit zu sagen, ich würde mich ja auch nicht darüber freuen.
Tatsächlich ist es mir aber auch nicht so wichtig, was Carola dann über uns denkt, muss ich ehrlich sagen.

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Die Situation ist so oder so unangenehm. Aber dann besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Die einzige Alternative zu klaren Worten wäre halt nach Australien auswandern und alle Kontakte löschen, nicht dass Kind und sie dich dann im nächsten Urlaub dort besuchen kommen 🤣

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Ich finde, ihr solltet dem anderen Kind eine Chance geben. Das Tablet soll bitte zuhause bleiben. Vielleicht ist das Kind netter als du glaubst?

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Wir kennen ihn ja schon ein bisschen. Er kann auch nett sein. Oder halt frech. Mit dem Kind an sich habe ich ja auch kein Problem, ist halt wie alle Kinder in dem Alter noch klein und lernt noch vieles. Ich glaube aber, dass es beim Besuch nicht gut laufen wird, aus diversen Erfahrungen mit meinem und anderem Kindern.
Vielleicht machen wir das mal, wenn wir wirklich die Zeit und den Kopf dafür haben, bei uns ist aktuell auch eh zu viel los, da stresst mich sowas nur zusätzlich. Wenn mein Sohn das wirklich möchte, würde ich es auch ermöglichen. Aber nicht, wenn er heute ja und morgen nein sagt, das gibt nur Chaos.

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Du tust weder dir, noch Sohnemann ein Gefallen, wenn du versuchst an " der Wahrheit" herumzumanövrieren.

Finde deutliche, klare, knappe Worte und stelle die Situation ein für allemal richtig :
Es tut mir Leid, auch wenn Leo im Kindergarten dem Spielbesuch zugestimmt hat, möchte er sich derzeit nicht mit Tim verabreden.
Viele Grüße - Claudia

Alles gesagt, Thema durch.

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Danke! Du hast völlig recht, ehrlich ist am besten. Hätte auch nicht gedacht, dass ich mich damit so schwer tue.
Vor allem wohl, weil mein Kind eben mal so, mal so ist - er stimmt zu, dann doch wieder nicht, dann vielleicht doch...
Ich kenne ihn aber und wenn er nicht so richtig von sich aus will, klappt es in der Regel dann auch nicht gut ("Mama, Tobi soll nach Hause gehen, ich habe keine Lust mehr"...).

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Schade, dass du dem anderem Kind keine Chance gibst. Du bist doch bei dir zu Hause dabei und kannst jeder Zeit eingreifen. Evtl wirst du überrascht sein und das andere Kind harmoniert bei euch wunderbar mit eurem Kind. Vielleicht braucht es einfach mal neuen Input wie man sich mit anderen Kinder beschäftigen kann ohne tablet🤷‍♀️
Ich würde es ausprobieren und wenn du feststellst es hat überhaupt nicht funktioniert, dann kannst du das genauso kommunizieren.

Bearbeitet von Vierfach-Mami
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Ich sehe das genau so und finde es tatsächlich krass, wie aussortierend hier die Eltern handeln wollen.

Was machen sie, wenn das Kind mit 14 dann wirklich komische Freunde hat?

Man hält ja immer sein Kind für das tollste, das man aber ein anderes so schlecht darstellt .. puh… es sind kinder.. wenn ihr Sohn im KiGa ja sagt, dann heißt das ja irgendwo schon, dass er Lust hätte nur wahrscheinlich merkt er durch die Haltung der Mama, dass er diese Lust doch nicht haben sollte

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Sehe ich genauso, zumal ich nicht der Meinung bin, dass ich als Mutter immer mit den Eltern der Freunde meiner Kinder befreundet sein muss🤷‍♀️

Außerdem fängt da doch schon das "helicoptern" an, wenn man dem Kind beibringt " Du sagst ja und Mama klärt dann für dich, dass du eigentlich gar nicht willst." Ich möchte das meine Kinder lernen für sich selbst einzustehen.🤷‍♀️

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Liebe TE,

vielleicht bist du auch ein wenig voreingenommen. Ich würde es ausprobieren. Mein großer Sohn damals in der 1 oder 2. Klasse einen Schulkamerad zu Besuch. Die Mutter rief bei uns vorher an, ob das ok wäre. Ihr Sohn hatte ADHS. Zwar hatte ich da etwas Bedenken innerlich, aber da mein Jüngster (damals noch ungdiagnostiziert, bewege sich sowohl im Autismus als auch im ADHS-Spektrum) auch Besonderheiten hatte. Wir kamen damit übrigens gut zurecht. Der stand einmal auf den Esszimmerstuhl und da sagten wir das hier andere Regeln herrschen und er bitte wieder runtersteigt. Man muss es einem Besucherkind halt klarmachen. Ganz ehrlich, der konnte sich wirklich benehmen.

Aber letztendlich muss du es selber wissen, Ich finde, man sollte Kindern einfach mal eine Chance geben. Ja und wenn es nicht klappt, dann wars das.

LG Hinzwife

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Danke, ich nehme mir die ganzen Vorschläge auch zu Herzen, aber ich habe gerade einfach keine Kapazitäten für einen potenziell anstrengenden Besuch. Vielleicht irgendwann demnächst mal, aber aktuell geht es mir wirklich nur um eine möglichst höfliche Absage. Dafür habe ich hier viele gute Vorschläge und Formulierungen bekommen. :-)

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Ich finde es irgendwie total traurig. Du wirst nicht die einzige Mama sein, die da keinen Bock drauf hat. So kommt es schnell, dass Kinder ausgeschlossen werden, die nicht so sind, wie es in die Gesellschaft passt und das Ganze nimmt Fahrt auf. Dadurch dass das Kind sich ausgeschlossen und nicht akzeptiert wird rebelliert es noch mehr und wird immer schwieriger und anstrengender.
Nicht, dass es jetzt deine Aufgabe wäre das zu lösen, einfach nur als kleiner Denkanstoß.
Wie würdest du dich fühlen, würde dein Kind nie zum Spielen oder zu einem Geburtstag eingeladen werden.

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"Tobi ist der Rabauke der Gruppe, ärgert, machen Sachen kaputt. Wir wissen auch, dass es in der Familie sehr viel TV und Süßes gibt, und scheinbar wenig Grenzen. Wir haben da echt nichts gemeinsam und würden unser Kind da auch nicht hinschicken wollen. Es passt wirklich null."

Tut mir leid, wenn ich das lese, schüttelt es mich. Du suchst also nach einer höflichen Formulierung für: "Wir halten uns für etwas Besseres als euch, daher möchten wir keinen Kontat haben."

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Mich schüttelt es eher bei dieser Unterstellung... aber heute ist ja auch Feiertag und es haben viele Leute viel Zeit, alles mögliche zu interpretieren.

Ich bin mit dem Thema hier jedenfalls durch und bedanke mich bei allen, die konstruktiv auf meine Frage geantwortet haben. :-)

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Genau. So sehe ich es auch