Hey ihr lieben
Mein Sohn ist 6 er wurde ein Jahr zurückgestellt und soll erst nächstes Jahr mit der Schule anfangen.
Gründe: Er ist sehr klein für sein Alter, hatte Konzentrationsprobleme (sind mit Ergotherapie aber dran), immernoch die Windel gehabt (kurz vor seinem 6. Geburtstag dann aber endlich keine Windel mehr)
Jetzt haben wir aber das Problem, dass er sein Stuhlgang nicht hält. Es ist IMMER was zwischen den Pobacken. Wenn ich ihn frage sagt er, dass er es merkt. Dann frag ich ihn warum er mir dann nicht bescheid gibt und er zuckt nur mit den Schultern. Ich werde langsam irre! Erst das riesige Problem mit der Windel, die er einfach nicht loslassen wollte, und jetzt das. In der KiTa ist es mit dem Toilettengang auch ganz schwierig. Er hält den Urin den ganzen Tag ein und geht erst zu Hause wieder aufs Klo. Die Erzieher möchten, dass wir ihn deswegen früher abholen. Wir haben auch schon versucht dort zusammen auf die Toilette zu gehen damit er sieht, dass es dort genauso ist wie zu Hause. Aber er weigert sich und hat angst. Jetzt sagen die Erzieher er hätte nicht wirklich ein Bezug zum eigenen Körper und dass das beim spz geklärt werden sollte. Was meint ihr kann da was dran sein?
Kurze vorgeschichte dazu:
Er hat als baby zb nie wirklich sein Penis angefasst wenn ich ihn gewickelt habe. Aucz später hatte er gar kein interesse daran sein Penis anzugucken. Mit 4 wurde er beschnitten. Er wollte sein Penis danach auch nicht mehr ansehen oder anfassen
Das ist aber inzwischen gar nicht mehr so. Er sieht hin und dässt es auch an wenn auch etwas widerwillig. Zb beim Pinkeln um es runter zu drücken. Manchmal weigert er sich und manchmal macht er es
Ich weiß gar nicht mehr was ich tun soll ich bin so verzweifelt.
Jedesmal wenn ich wieder Kot in seiner Unterhose sehe könnte ich ausrasten. Manchmal schreie ich ihn auch an dieser Geruch und das ständigr auswaschen seiner Unterhosen machen mich wirklich fertig.
Es ist so viel auf einmal aber ich hoffe etwas zu lesen was mir weiter helfen kann. Danke schonmal 🤎
KiTa sagt Kind hat kein Bezug zum eigenen Körper
Der Kinderarzt und das SPZ können dir helfen. Beim einkoten gibt es zB Standardvorgehensweisen/Therapien. Auch der Rest klingt relativ auffällig. Ich würde lieber gestern als morgen aktiv werden.
Irre ich mich oder scheint das Problem die Angst/Ekel/Unsicherheit/Scham vor dem Toilettengang zu sein und nciht der Stuhlgang an sich?
Wenn er die ganze Zeit versucht es zu verdrücken ist ja klar, dass das irgendwann nicht mehr klappt. Und, dass er das Gespür verliert für "so fühl es sich an, wenn der Punkt erreicht ist, an dem ich einfach auf die Toilette gehen und den Darm entleeren kann".
KÖnnte mir gut vorstellen, dass für ihn ein voller Darm sich anfühlt wie "ach das verdrück ich für gewöhnlich noch gut 3 Stunden" und je nach Konsistenz der Stuhls oder je nach Bewegung/Aktivität/geistiger Ablenkung usw. sind es aber halt keine 3 Std. und es geht in die Hose.
Ich würde da spezielle Beratung suchen und eben die Termine im SPZ. Hör dich mal um, bei uns gibt es da spezielle Sprechstunden für Einnäss-/Einkotproblematik in der Kinderklinik der nächst größeren Stadt. Vielleicht wäre das etwas...oder vielleicht den Kinderarzt fragen, ob er jemanden kennt der sich speziell damit auskennt. Gar ncith im Sinne das ganze zu untersuchen (das auch), sondern euch die psychischen Hintergründe zu erklären und was das Verdrücken usw. dann letztlich auch auf körperlicher Ebene "angestellt" hat, wie jetzt eben ggf. das Zusammenspiel der Muskeln gestört ist, oder das Körpergefühl und wie man das trainieren kann oder so. Und auch Hilfe für dich...weil ausrasten ist natürlich nicht gut (wenn auch verständlich)...es macht ja noch mehr Druck und Angst, das steigert sicher nicht, dass Muskeln ungehindert anspannen und entspannen können und dass das Körpergefühl und VErtrauen in den KÖrper steigt.
Oh man...meine Tochter hatte eine Beckenbodenschwäche...ich weiß zumindest im Ansatz, wie sehr einen das stresst. Ich hoffe für euch alle, dass ihr schnell Hilfe bekommt.
Putzt dein Sohn sich nach dem großen Geschäft selbst ab?
Wir hatten das Thema auch bei unserem Sohn mit 4,5. in der Kita absolute Verweigerung und wenn ich ihn abholte war dann was in der Hose. Er ist dann ganz bewusst weg von den Erziehern gegangen damit es keiner merkt.
Bei uns hat es tatsächlich geholfen mit ihm das abputzen zu üben. Er hat auch Scham und geht jetzt im Kindergarten alleine ohne Bescheid zu geben, dass er groß muss.
Seitdem klappt es auch zu Hause.
Mhm, professionelle Abklärung macht Sinn. Fühlt sich ja sicher auch für ihn schlimm an, wenn er die ganze Zeit muss, aber es nicht rauslassen kann. Das sind ja irgendwann sogar Schmerzen. Was hemmt ihn? Angst wäre meine Vermutung, kann natürlich auch falsch sein. Jedenfalls hat er so oder so einen hohen Leidensdruck (physiologisch aber auch psychisch). Er benötigt Unterstützung.
Schau bitte auch mal auf dich, was dich da so antriggert und kümmere dich drum. Es ist in keinster Weise hilfreich, deinen offenbar aufkommenden Ärger (aufgrund eigener Hilflosigkeit?) an deinem Sohn auszulassen. Es wird Ängste nur verstärken. Wie gesagt, er braucht Unterstützung und nicht Druck, Bestrafung und Beschämung.
Ich würde es auch im SPZ abklären lassen.
Und bei der Ergotherapie würde ich die sog.Mototherapie ansprechen, da geht es um die eigene Tiefenwahrnehmung.
Vielen Dank das werde ich ansprechen
beim SPZ sind auch Neurologen angschlossen - mag ja auch was mit Wahrnehmung, Reizen, neurologisch sein?
Bei uns kriegt man für Kinder keine Termine bei Neurologen, -- geht nur übers SPZ. Und dort haben sie auch noch andere Fach-Arzt-Sparten, die evtl. passen.
Ihr wart schon bei einem Urologen?
Nein beim Urologen waren wir noch nicht
Hast du das auch schon mal bei der Ergotherapie angesprochen? Gerade was Körperwahrnehmungsstörungen betrifft, können sie ja auch sehr hilfreich sein.
Die ständigen Schmierer sind ein deutlicher Hinweis auf Verstopfung. Das würde auch dazu passen, dass er absichtlich einhält. Bitte schimpfe ihn deshalb nicht. Er kann nichts dafür!
Besprich das außerdem unbedingt mit dem Kinderarzt und lies dich mal ein bei der Organisation "Knopf im Bauch" zu Verstopfung bei Kindern. Es gibt auch ein gutes Buch von denen zum Thema.
Alles Gute!