Ich kann nicht mehr. Ich fühle mich maximal gestresst, bin traurig und sauer zugleich.
Unser Sohn (2 +10 Monate) treibt uns einfach in den Wahnsinn. Natürlich gibt es auch schöne Momente, aber überwiegend finde ich ihn einfach extrem anstrengend und fordernd. Schon immer. Jetzt haben wir noch ein Neugeborenes zu Hause, das treibt das alles natürlich nochmal in die Höhe.
Er konnte sich noch nie lange mit einer Sache beschäftigen- aktuell noch schlechter. Er war schon immer sehr willensstark- aktuell noch extremer. Diese Wut, das extrem Fordernde (alles muss jetzt und sofort sein, sonst wird getobt) macht mich fertig.
Von der Kita bekommen wir die Rückmeldung, dass er ein sehr schlaues Köpfchen wäre, was viel Input braucht. Sie finden ihn aber nicht auffällig.
Ich hab einfach keine Vergleichsmöglichkeiten, wir haben zu wenig Gleichaltrige Kinder im Umgeld. Aber neben diesem Genervtsein hab ich auch einfach die Sorge, bei ihm etwas zu verpassen..
Verhalten sich eure Kinder auch so????
Mein Sohn, sein starker Wille und wir
Ich sehe aus deiner Beschreibung heraus nichts ungewöhnliches. Es gibt anstrengendere und weniger anstrengende Kinder.
Wo genau siehst du das Problem?
Edit: Meine Tochter ist im September 3 geworden. Sie steht nachts teils an unserem Bett und schreit, dass sie will, dass jemand mit ihr ins Bett kommt. Wir bieten ihr an bei uns zu schlafen. Sie kreischt und wirft sich auf den Boden. Dann bietet der Vater an mit ihr ins Bett zu kommen. Sie steht auf, kreischt, wirft sich wieder auf den Boden und schreit, dass sie Mama will. Ich biete ihr wieder an bei uns zu schlafen. Sie kreischt wieder.
Irgendwann ist Ruhe und sie kommt zu uns.
Sie ist in der Kita super angepasst und ein absolut liebes Kind. Zuhause ist es seit einigen Monaten anstrengend, denn sie kreischt bei allem. Und oft weiß sie auch nicht, was sie will und kreischt dann.
Von meinem Sohn aus weiß ich, dass er dann gerne eine Stunde geschrien hat, weil er sich gar nicht beruhigen konnte und sich nicht beruhigen ließ. Wir wussten nicht was er will. Deswegen waren wir bei der Erziehungsberatung, dessen Ergebnis es war, dass es normal ist. Mit der Zeit lernt man einen Weg damit umzugehen und es wird weniger anstrengend. Dann kommt der nächste Entwicklungsschub. Auch bei Kindern, die in einigen Bereichen weiter sind, ist die emotionale Reife doch nur normal und es passt dann nicht mehr zusammen.
Bei meinem Sohn ist es bedeutend besser, wenn er am Tag adäquat gefördert wird. Förderung bedeutet nämlich auch immer gemeinsame Zeit. Das bleibst mit einem Baby oft auf der Strecke/ist nicht möglich. Aber das sind normale Unwegsamkeiten des Familienlebens.
Ich habe gleich zum Anfang deines Textes darauf gewartet wann du schreibst, dass du schwanger bist oder er gerade Bruder wurde.
Wie oft ich über die Jahre genau das gelesen habe 😁
ICH persönlich denke, das eigene Nervenkostüm ist in dieser Zeit sehr dünn, jeder muss seinen Platz wieder finden usw. Rückblickend wäre ich mit unserem Größeren viel verständnisvoller umgegangen als ich es tat als seine kleine Schwester geboren wurde. Ich denke da brauchen sie einfach doppelt so viel Aufmerksamkeit und Liebe. Kann man viel im Netz darüber lesen.
Er ist ja selbst noch so klein und braucht euch 💕 bei uns entspannte es sich super als ich mit ihm regelmäßig alleine was machte. War bei uns damals zB immer Mittwochs ins Schwimmbad, nur ich und er. Bekam den Tipp damals vom Kinderarzt 🤗
„ Wie oft ich über die Jahre genau das gelesen habe 😁“
Weil das der klassische Altersabstand ist.
Für mich klingt es auch nicht ungewöhnlich, aber lässt sich natürlich ohne konkrete Beispiele schwer vergleichen.
"Diese Wut, das extrem Fordernde (alles muss jetzt und sofort sein, sonst wird getobt) macht mich fertig"
Starke Emotionen gehören in dem Alter ja einfach dazu. Das heißt nicht, dass du dich abhetzen musst, Forderungen sofort zu erfüllen. Wichtig finde ich, keine Angst vor den Emotionen des Kindes zu haben. Die Wut gehört dazu und kommt so oder so. Unsere Aufgabe als Eltern ist es dann, gelassen zu bleiben und dem Kind während seiner emotionalen Achterbahnfahrt Sicherheit zu geben. Mit einem Neugeborenen ist das nicht so einfach, deshalb waren wir damals 2 Monate gemeinsam in Elternzeit. Unsere Kinder haben den gleichen Abstand und da die Geburt eines Geschwisterkindes sehr aufwühlend ist, war das ältere Kind natürlich sehr betreuungsintensiv.
Beispiele… hm. Wenn er fertig ist mit essen, darf er von uns auch auf aufstehen. Aber er muss dann alleine spielen bis wir fertig sind. Und dann berührt oder macht er alles andere, als mit seinem Spielzeug. Er reißt zb Blätter aus einem Notizbuch und guckt uns genau dabei an. Oder er schüttet Wasser aus. Solche Dinge, die sich einfach alle hintereinander anreihen. Oder er geht an den Schlafzimmerschrank und räumt alle Bettdecken aus, oder Gürtel. Und die werden dann auch nicht mehr eingeräumt, egal wie penetrant wir ihm sagen, dass er die auf jeden Fall jetzt wieder zurück räumt.
Er wirkt einfach oft, dass er gar nicht weiß, wohin mit sich..
Hm okay, bei uns war ich dem Alter alles recht kindersicher. Das Schlafzimmer war abgesperrt und Notizbücher lagen auch nicht herum. Wasser gab es außerhalb der Mahlzeiten nur in auslaufsicheren Trinkflaschen, die das Kind nicht öffnen konnte. Das lag gar nicht daran, dass das Kind auf Zerstörung aus war, sondern einfach sehr neugierig und impulsiv und nicht in der Lage, so vielen Versuchungen zu widerstehen.
Aber es klingt natürlich - wenn er euch dabei anschaut - nach einem sehr gezielten Versuch eure Aufmerksamkeit zu bekommen. Ist es denn momentan auch in anderen Situationen, außerhalb vom Essen, so, dass ihr keine Zeit für ihn habt? Hat er das Gefühl zurückstecken zu müssen? Vielleicht sogar, dass das Baby ihn auf Platz 1 ersetzt hat?
Klingt absolut normal.
Durchhalten und ganz wichtig...nicht aus Angst immer sofort nachgeben.
Dann ist halt Mal eine Stunde Theater.
Ich finde aber,wenn man sich drauf einstellt, bevor man "nein" sagt ,und dann runter zählt,bis das Theater los geht, ist es auszuhalten.
Als wenn man immer versucht genau das zu umgehen .
Ihr tut ihm damit keinen Gefallen.
Es wird besser
Wenn er im Kindergarten grundsätzlich unauffällig ist, also auch nicht aggresiv gegenüber anderen Kindern o.ä., würde mir dazu einfallen, dass er vielleicht einfach nicht so richtig ausgelastet ist?
Geht ihr viel raus mit ihm, kann er sich auch mal auspowern und Neues ausprobieren und entdecken?
Die Kita hat bisher sozial nix negatives rückgespiegelt. Er sei anderen Kindern gegenüber offen.
Wir gehen viel mit ihm raus, manchmal will er aber auch nicht
Ist schwierig aus der Ferne zu beurteilen. Du schreibst, ihr habt nicht wirklich Vergleichsmöglichkeiten, es könnte also sein, dass euer Sohn einfach ein ganz normales Kleinkind in der gefürchteten Autonomiephase ist😅
Unser Soh ist erst 2, aber wir merken auch gerade ganz extrem, dass er immermal "schwierige" Phasen hat, in denen man einfach nur komplett genervt ist von seinen Marotten... Momentan ist das Anziehen so ein Thema. Neue Kleidung wird erstmal grundsätzlich abgelehnt und zwar mit riesigem Theater. Dann will er keinen Pullover drüber ziehen, die und die Hose nicht etc.. Da spielen sich manchmal richtige Dramen ab, etwas, das ich um ehrlich zu sein komplett unterschätzt habe - zumindest in dem Alter schon. Der gleichaltrige Sohn einer Freundin will nur noch bestimmen, wann man wohin geht oder wieder zurück (Spielplatz etc.). Da geht es auch manchmal nicht ohne großes Geschrei und auf den Boden werfen.
Ich glaube durch manche Sachen muss man einfach durch und sich darauf verlassen, dass es nur eine Phase ist und besser wird.
Achso und zum Thema alleine oder länger mit etwas beschäftigen: Ich glaube das ist einfach Typsache. Meine Nichte ist 5 und sie kann sich bis heute kaum mal selbst beschäftigen, sondern es soll immer irgendwer daneben sitzen. Das war bei ihr schon immer so. Unser Sohn hat dagegen schon früh angefangen, sich ins Spiel zu vertiefen. Da kann man wahrscheinlich nicht viel machen, bei dem einen Kind kommt das früher, bei dem anderen später.
Zwei Jahre alt und dazu Geschwisterkrise. Kurz nach der Geburt der kleinen Schwester bin ich mit meiner Großen auch durch ein tiefes Tal geschritten. Es war wahnsinnig anstrengend, aber leider ist das normal.
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