Hallo,
ich grüble seit einiger Zeit ob ich meinen Sohn (22 Monate) ab November in die Krippe geben kann/soll.
Ich würde mich einfach über ein paar Erfahrungen bzw. Ansichten von Erzieherinnen freuen.
Mein Sohn war 7 Monate lang ein Schreibaby. Es wurde dann das Kiss-Syndrom festgestellt und eine motorische Entwicklungsverzögerung. Er kann krabbeln, sitzen und zieht sich hoch.
Er ist extrem auf Mama fixiert. Wir hatten eine sehr lange Phase in der er in jedem Supermarkt nur geweint hat und teils auch bei allen Familienangehörigen. Das hat sich mittlerweile gebessert und er bleibt auch 2x die Woche bei der Oma für 3 Stunden.
Eine Krabbelgruppe haben wir nach ca. 10 Monaten abgebrochen, da er sich überhaupt nicht wohl fühlte und nur geweint hat. Physiotherapie haben wir auch abgebrochen da er nur geweint hat sogar beim Hausbesuch. Ich wollte eigentlich ab Januar wieder mehr arbeiten und mit der Eingewöhnung im November starten allerdings möchte ich ihn nicht überfordern und ihm ggf. auch die Zeit geben, wenn er diese braucht. Und ich möchte mir die Eingewöhnung nicht versauen und dass es dann später erst recht nicht mehr funktioniert. Andererseits könnte ihm die Zeit in der Krippe auch gut tun. Er lässt sich in o.g. Situationen auch von mir nicht beruhigen und schreit so lange wir uns in der Situation befinden.
Ich bin einfach hin und her gerissen. Vielleicht teilt ihr mir eure Erfahrungen mit etwas schwierigen Kleinkindern und ob ihr eher zu einer späteren oder früheren Eingewöhnung raten würdet.
Oder wie war es als ihr die Eingewöhnung abbrechen musstet und wie lief dann der nächste Versuch?
Krippeneingewöhnung von schwierigen Kleinkindern. Erfahrungen gesucht
Wann würde er in die Ü3-Gruppe wechseln? Zum Sommer mit 2,5? Dann würde ich ihn nicht eingewöhnen. Die Zeit in der Krippe wäre mir zu kurz. Tendenziell wurden bei meinem schwierigen Kind, was aber schon unkomplizierter ist als eures, die Eingewöhnungen mit zunehmendem Alter immer einfacher. Er wurde eingewöhnt mit 14, 25 und 37 Monaten.
Eingewöhnungen haben immer lange gedauert. Zwei Monate wären zu wenig gewesen, um zuverlässig arbeiten zu können. Das ging bei uns nur fix, weil einer flexibel im HO war…
Seid ihr angebunden an ein SPZ? Frühe Hilfen o.ä.?
Wir mussten keine Eingewöhnung abbrechen, sondern haben die Einrichtung gewechselt. Das haben wir dem Kind erklärt. Allerdings ist unser auch ein Erklärbär und dem sehr offen gegenüber eingestellt.
So weit ich verstanden kann könnte er noch ein ganzes Jahr in die Krippe gehen. Das müssen wir aber nochmal genauer besprechen. Wir waren im SPZ aber wirklich eine Idee hatten die nicht und wir haben dann die Termine gelassen, da diese uns zu sehr gestresst haben. Wir kennen den Grund nicht warum er immer so schreit wenn wir wo sind. Es wäre halt auch für mich eine Entlastung, wenn er ihn die Krippe gehen würde. Vor allem auch körperlich, da das viele Tragen meinen Rücken ziemlich zusetzt.
Wenn er noch ein Jahr da bleiben kann, würde es sich aus meiner Sicht schon lohnen. Dann würde ich, gemessen an meinem Kind, den frühest möglichen Eingewöhnungstermin nehmen und hoffen, dass es klappt.
So wie du es beschreibst stelle ich es mir schwierig vor. Es war ja bisher nicht mal Krabbelgruppe oder Physio MIT dir möglich, wie soll es dann ohne dich in der Kita gehen? Vor allem da du ja selbst schreibst, dass er dich sehr braucht. Auch die motorische Entwicklungsverzögerung stelle ich mir für ihn schwierig vor, da ja alle anderen Kinder in der Kita deutlich mobiler sein werden. Meine Tochter ist 15 Monate und hat eine Regulationsstörung. Ich bin noch ein Jahr in EZ und sehr froh darum. Viele Probleme haben sich zwar deutlich gebessert aber ich bin mir sehr sicher, dass Kita im Moment noch mehr Stress als Spaß für sie bedeuten würde. Wenn du also die Möglichkeit hast würde ich ihm an deiner Stelle mehr Zeit geben und versuchen, die offensichtlichen Probleme wie die motorische Entwicklungsverzögerung anzugehen. Es klingt so, als hättet ihr damit genug zu tun.
Ich fände Kita durchaus sinnvoll, aber wahrscheinlich reicht eine normale nicht aus, da die sich nicht so auskennen.
Also ein klein wenig Mut wollte ich dir schon zusprechen. Ein Kind in meinem Umfeld, das auch ein Schreibaby war, extrem Mama fixiert, und Fremden gegenüber sehr abweisend, hat die Eingewöhnung mit 16 Monaten gut gemeistert. Es hat 10 Wochen gedauert. Das Kind hat seine Wutanfälle, die extrem sind, nur zu Hause. Es hat keine motorische Verzögerung und ich glaube, dass euer Kind deiner Erzählung nach deutlich mehr Probleme hat, aber ja einen Versuch ist es vielleicht wert. Es dürfte sehr von der Einrichtung abhängen und der Bezugsbetreuerin.
Du hast ja einen gewissen Teil der Entwicklung geschildert. Ob es auch sonstige Auffälligkeiten (Sprache, Essen, Spielverhalten, Schlafverhalten, kognitive Entwicklung) gibt, lässt sich deiner Erzählung nicht entnehmen. Ich denke, das alles wird eine große Rolle dabei spielen, ob es nun klappen könnte oder nicht.
Vielen Dank für deine Antwort.
Also sprachlich tut sich momentan sehr viel. Schlafen war auch immer etwas schwieriger aber mittlerweile läuft es ganz gut.
Er versteht sehr viel.
Eine Regulationsberaterin hat uns auch schon ein paar mal zu Hause besucht und wir haben ein Geburtstrauma versucht zu lösen. Manches wird langsam besser. Die motorische Entwicklungsverzögerung kann irgendwie keiner so richtig einordnen. Die Physiotherapeutin sieht eigentlich nur dass er leicht Hypoton ist und er eben das Kiss-Syndrom hatte. Wir bleiben natürlich dran nur nach Absprache mit den ganzen Institutionen war eine Pause bestimmt mal sinnvoll.
Hey, mein Sohn (17 Monate) ist zwar nicht ganz so extrem wie deiner aber er ist auch lange Zeit sehr „reizoffen“ gewesen, also schnell überfordert, v.a mit neuen Situationen und Umgebungen. Supermarkt ging irgendwann, aber wenn wir dann zb in den Baumarkt gegangen sind (wo er noch nie war), gabs auch wieder Geschrei, und so in allen neuen Situationen. Mit 11 Monaten sollten wir auch Physio machen da er noch nicht krabbelte. Das ging auch absolut nicht, weder dort noch bei uns zu Hause, er hat nur geweint sobald sich die Physiotherapeutin nur in seiner Nähe befand. Wir mussten es dann auch abbrechen und wollten es zu einem späteren Zeitpunkt probieren, aber war nicht notwendig da er dann anfing zu krabbeln.
Auch hängt er extrem an mir, sogar Papa wurde lange Zeit komplett abgelehnt. Ich habe mir solche Gedanken gemacht wie das in der Kita werden soll.
Wir haben es ganz langsam angehen lassen und tatsächlich war die Eingewöhnung überhaupt kein Problem, er hat schnell Vertrauen zu seiner Erzieherin gefasst, was ich nie im Leben erwartet hätte. Bei der Trennung gab es auch mal ein paar Tränen aber absolut im normalen Rahmen und er liess sich sofort von der Erzieherin beruhigen. Jetzt geht er gerne in die Kita und ist von 8:30 bis 11:45 Uhr dort.
Was ich sagen will, ich würde es mit der Kita versuchen. Es kommt auch sehr auf die Erzieher und die Einrichtung an, inwieweit sie bereit sind auf ihn einzugehen. Aber einen Versuch wäre es wert.
Alles Gute euch
Vielen Dank für deine Antwort. Ich bin echt froh, dass es auch andere Kinder gibt die „einfach etwas anders sind“. Ich hab oft schon gedacht was mache ich nur falsch, dass es immer ist. Ich danke dir und wünsche euch auch alles Gute.
Du machst nichts falsch. Manche Kinder sind eben so…Bei mir ist es das dritte Kind und er ist in dieser Hinsicht ganz anders als die Geschwister es in dem Alter waren. Ich habe bei ihm nichts anders gemacht.