Kind hat zu wenig?

Ich hoffe auf Erfahrungen bzw. Meinungen zu folgendem Thema.
Die Woche erst war ich wieder bei anderen Müttern zu Besuch, wo wirklich alles erdenkliche an Spielzeug und Utensilien fürs Kind vorhanden ist. Im Garten auch alles vorhanden was man sich nur vorstellen kann, ein richtiges Spieleparadies.
Da komme ich mir immer richtig schlecht vor, weil wir nichtmal halb so viele Dinge haben und ich denke dann immer, mein Kind hat zu wenig. Was natürlich Quatsch ist, wir leben hier immer noch sehr privilegiert.
Geht es euch manchmal ähnlich?

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Und mit wie vielen dieser Sachen spielen sie wirklich? Regelmäßig? Wir halten das bewusst klein, auch weil wir einfach noch Luft nach oben wollen. Was sollen sich die Kinder jemals noch im vernünftigen Rahmen wünschen, wenn wir sie jetzt schon zuschütten? Wir sind uns da zum Glück auch innerhalb der Familie einig. Die Großeltern schenken eher etwas Praktisches oder etwas zum Verbrauchen, unsere Geschwister samt Partnern ein größeres Gemeinschaftsgeschenk. Von uns selber hält sich das auch in Grenzen. Die Freunde der Kinder haben wieder ganz anderes Spielzeug, insofern ist die Freude auch groß, wenn sie sich besuchen und mal mit was anderem spielen können. So bleibt der Reiz auch frisch. Ich könnte ihnen das auch alles kaufen, aber es wäre schnell langweilig und zu viel. Insofern - mach dich echt frei davon. Weniger ist manchmal mehr.

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Unsere Tochter hat sehr viel Spielzeug aber ich werde auch von meinen Bekannten zu gemüllt mit Spielzeug, Bücher, Puzzle und Kleidung. Unsere ist ein Nachzügler.

Dazu ab und zu ein Lustkauf auf dem Flohmarkt und schwupps hat sie zehn Schleichpferde. 😉

Wenn es Geschwister gibt ist es ja auch gleich viel mehr Spielzeug da.

Wenn dein Kind zufrieden ist, ist doch alles gut.

Dieses Vergleichen bringt niemanden weiter. Höre damit auf und liebe wie bisher weiter.

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Meine Tochter hat auch ein Zimmer was platzt. Das liegt aber a. Daran , dass ich als Kind wirklich nichts hatte und ich deswegen meiner Tochter immer alles geben will und b. Daran das ich eine große Familie habe und sie immer überall mal was bekommt. Zum Geburtstag hatte sie insgesamt über 30 Geschenke und nur 6 davon waren von mir und meinem Mann…wenn ich bei anderen Eltern bin, die weniger an Spielzeug haben , hab ich keine Gedanken das deren Kind etwas fehlt. Solange du weißt , dass dein Kind alles hat was es BRAUCHT und auch ab und an bekommt was es WILL, ist ja alles in Ordnung. Manchmal ist weniger mehr. Manche Spielsachen meiner Tochter sind nach Monaten noch unangerührt… dafür verschenke ich meist alles für was sie zu alt wird :)

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30 Geschenke, alleine 6 davon kamen von euch? Das ist ja total krass. 😲

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Ja 30😅 sie hat aber auch meine Eltern als großeltern, meine beste Freundin , 3 Tanten und 1 Onkel von mir , die Eltern meines Mannes als großeltern, 4 Onkel und 1 Tante von meinem Mann , zwei urgroßmütter von meinem Mann und natürlich Freunde der Familie. 😅 da kommt was zusammen. Von uns hat sie (zum 3. Geburtstag) eine Babyborn, ein aquadoodle, ein Spielzelt mit Tunnel für ihr Zimmer , ein interaktives Bodenpuzzle, ein zählen lernen Lernspiel und zwei tonies als set bekommen :)

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Ich denke das Angebot muss zum Kind passen. Wir haben bewusst sehr wenig Auswahl, weil Mini bei zu viel Angebot die Sachen eher herum schmeißt anstatt damit zu spielen. Zudem hat er in der Krippe und bei Freunden weitere Dinge zum ausprobieren und ich rotiere das Spielzeug regelmäßig, damit es trotz kleiner Auswahl interessant bleibt. Wenn ich die vollen Spielzimmer der Freunde sehe frage ich mich schon ab und an, ob wir zu wenig haben. Letztlich sehe ich aber im Alltag, dass unser System eben doch besser zu uns passt als das Überangebot bei anderen Familien. Deswegen ist der Gedanke meistens schnell wieder verflogen.

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Für draußen haben wir auch alles , für drinnen haben wir im Vergleich zu allen anderen aber sehr wenig dafür allerdings sinnvolles / wertiges Spielzeug das auch bespielt wird . Hier gibt es keine vollgestopften Kinderzimmer , Spielzeug wird unter den Geschwistern auch weiter gegeben für uns passt das so ich finde es ausreichend.

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Es kommt ja drauf an, WAS die anderen haben. Nicht jedes Spielzeug ist für jedes Kind (und jedes Alter) sinnvoll. Ich hole mir woanders gern Inspirationen, was ich unseren Töchtern noch schenken könnte (Weihnachten, Geburtstag,...) und freue mich, wenn sie woanders etwas ausprobieren können. Haben dadurch schon oft schöne Geschenkideen entdeckt. Ansonsten vergleiche ich nicht so viel. Wir haben zum Beispiel sehr, sehr viel Lego. Das ist aber "versteckt" und nicht immer zugänglich. Das Spielzeug ist auch generell auf 3 Räume verteilt, daher wirkt es weniger, als bei anderen in einem Spielzimmer. Nur draußen haben wir leider kaum Möglichkeiten, dafür ist aber der Wald und Spielplatz nahe... Also nein, so richtig schlecht komme ich mir nicht vor, wir leben privilegierter als viele andere Menschen und die Kinder haben alles was sie brauchen.

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Ja klar, natürlich sind wir privilegiert, aber man sieht sich halt doch immer in seiner Bubble.

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Aber die kann man doch gut erweitern, vor allem wenn man sich dessen bewusst ist... Der berühmte Blick über den Tellerrand.

Bearbeitet von micawho
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Mehr Zeug führt nicht unbedingt zu mehr Zufriedenheit. Im Bekanntenkreis gibt’s hier auch eine Familie, da stehen überall im Haus Massen rum. Da wird auch oft ohne Anlass kistenweise Zeug vom Flohmarkt mitgenommen. Nach Besuchen dort kriege ich von meinen Kindern auch immer zu hören „Ich will x, ich will y, und dann noch z, ach ja und noch abc…“ und kurz danach ist es wieder vergessen 🤷🏼‍♀️ Wir versuchen tatsächlich die Geschenkeflut einzudämmen.

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Ich habe mal eine Dokumentation über Spielzeug gesehen.

Da haben sie zwei Kinder mit Einkaufswagen in einen Spielzeugladen geschickt und sie durften alles kaufen, was sie wollten. Dann haben sie eine Woche lang mit installierten Kameras das Spielverhalten dokumentiert.

Ergebnis: Die Kinder waren unzufrieden, haben viel gestritten und kaum ausdauernd gespielt.

Dann haben sie komplett alles Spielzeug aus den Häusern geräumt (dabei auch gezählt, wie viele Spielsachen die Kinder hatten) und nur einen riesigen Karton und Stifte dagelassen.
Dann haben sie wieder eine Woche lang das Spielverhalten dokumentiert

Ergebnis: Die Kinder waren zufriedener, haben kreativer und ausdauernder gespielt und auch viel stärker mir dem Rest der Familie.

Wir versuchen, auf wenig Spielzeug zu achten.

Ein "Spielparadies" führt oft einfach zur zur Überforderung.

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In meinem Umfeld gibt es teilweise sogar Kinder, die ein separates Spielzimmer haben, weil der ganze Kram gar mich in das reguläre Kinderzimmer passt. Ich kaufe meinem Kind auch gerne mal was Neues zum Spielen, aber das sind teilweise wahnwitzige Dimensionen. Was ich beobachte bei eben jenen Familien ist entweder, dass es ihnen schwer fällt, den eigenen Konsum zu regulieren oder aber tatsächlich auch, dass die Eltern selbst gar nicht so gerne etwas mit ihren Kinder spielen oder unternehmen. Da wird zum Beispiel nicht gern zum Spielplatz gegangen, sondern sich lieber ein ganzer Spielplatz in den Garten gestellt. Das soll kein Pauschalurteil sein, sind nur meine persönlichen Erfahrungen. Ich glaube folglich nicht, dass man ein schlechtes Gefühl haben muss, wenn der Nachwuchs noch durchs eigene Zimmer laufen kann, ohne ständig über Spielzeug zu stolpern ;-).