Eigene Freunde in der Kita finden

Mal eine Frage an alle, die zwei oder mehrere Kinder in der gleichen Einrichtung haben: Wie lange hat es gedauert, bis das zweite, dritte, vierte... Kind nicht mehr am ersten klebte? Kind 1 ist jetzt langsam, aber sicher von Kind 2 genervt, weil das - obwohl sonst eigentlich eine kleine unerschrockene Rampensau - keine Sekunde voneinander getrennt sein will. Was logistisch gar nicht geht, weil sie in unterschiedlichen Gruppen sind, und natürlich Kind 1 auch nervt. Man hat schließlich seine eigenen Freunde, mit denen man spielen will.

Können wir das sonst noch irgendwie unterstützen? Oder muss man einfach abwarten und hoffen, dass es wird? Es ist wirklich nur in der Kita so, Zuhause oder mit Freunden alles kein Thema.

1

Wie viel Zeit können die Kinder denn überhaupt gemeinsam verbringen, wenn sie in unterschiedlichen Gruppen sind?
Bei uns war das garkein Problem, aber ich denke auch nicht, dass du da groß was tun kannst, du kannst höchstens nochmal mit den Erziehern sprechen.

2

Bei uns ist es so, dass beide seit August in dieselbe Einrichtung gehen und mein jüngeres Kind sich noch recht am älteren Kind orientiert. Wenn sie draußen sind spielen sie quasi immer zusammen, wechselweise mit Kindern aus beiden Gruppen.
In der Gruppe sucht sie sich eigene Spielpartner, spielt aber eben noch recht viel nebeneinander.

3

Hallo,

Kind 1 erklären, dass es für Kind 2 nicht verantwortlich ist und genauso Kind 2 erklären, dass es Kind 1 bitte in Ruhe lassen soll.
Und bei Kind 1 nicht um Verständnis werben, klar zu verstehen geben, dass es sich abgrenzen darf.

Viele Grüße

4

Wo sind denn überhaupt die Überschneidungen wenn sie in unterschiedlichen Gruppen sind?

Mein Kleiner ist in der Krippe und mein Großer ist Kindergarten der gleichen Einrichtung. Ich gebe morgens erst den Kleinen ab, während sich mein Großer schon selbstständig in der Garderobe umzieht. Dann bring ich den Großen in seine Gruppe.
Sie können sich mal auf dem Flur begegnen. Theoretisch darf der Große den Kleinen auch besuchen gehen. Macht er aber nicht und muss er auch nicht, wenn er keine Lust hat. Der Kleine darf nicht zu den Großen rüber. Erst nächstes Jahr, wenn er dann wechselt.

Draußen haben sie beide ein eigenes Spielgelände. Da winken sie sich mal zu. Der Große stand anfangs mal länger am Zaun. Also eine halbe Stunde. Die Erzieher fanden das nicht schön, weil Beide nicht zurück ins Spiel kamen. Ich hab dann mit dem Großen gesprochen und es ihm erklärt. Er kann kurz Hallo sagen und soll dann weiterspielen gehen. Das klappte dann auch gut.

Wo treffen deine Beiden denn überhaupt aufeinander? Können die Erzieher dann nicht auch eingreifen, dass jeder in seiner Gruppe bleibt?

5

Das Frühstück ist ein bisschen fließend, da lässt man ihn oft mit in den Raum, wo sie auch ist, weil er sonst die ganze Zeit jammert. Morgenkreis ist getrennt, danach kommt ein bisschen Programm. Sobald sie dann aber draußen sind (und die Kita ist darauf angelegt, dass man sehr viel draußen ist, was wir ja eigentlich super finden) klebt er an ihr. Sie weiß, dass sie nicht für ihn verantwortlich ist und mit ihren Freunden spielen darf, wie sie will. Aber es siegt eben immer ihr Beschützerinstinkt und sie kümmert sich um ihn. Die Erzieher versuchen da schon, was nur geht, animieren und initiieren...aber die Mittel sind da natürlich draußen begrenzt.

7

Ah, ok. Das ist dann natürlich schwieriger.

Beim Frühstück würde ich mit den Erziehern besprechen, dass sie dem Jammern nicht nachgeben. Schließlich ist dein großes Kind nicht dafür zuständig, dass der Kleine aufhört zu Jammern, sondern die Erzieher müssen trösten und ablenken. Mit der Zeit ist es dann bestimmt auch Gewöhnung, dass sie getrennt frühstücken. Es ist auch das Signal an den Kleinen, dass er sich auf seine eigene Gruppe fokussieren soll.

Und bei der Gartensituation würde ich die Große bestärken, dass sie den Kleinen auch mal stehen lassen darf. Dann müssen die Erzieher da sein und den Kleinen auffangen.
Insgesamt wäre es sicherlich günstig, wenn die Kinder in seiner Gruppe für ihn vertrauter sind. Vielleicht tatsächlich über Spielverabredungen.

6

Hallo,

ich hatte auch zwei Jahre lang zwei Kinder in einer Gruppe. Was half: Spielverabredungen außerhalb der Kita für das jüngere Kind. Möglichst ohne Beisein des älteren (bei uns also zB während Kind 1 im Turnen ist oder so). Und dann mal die Erzieherinnen fragen, wer da so als Spielpartner in Frage käme, ähnliches Alter und Interesse wie Kind 2. So konnte besser Kontakt geknüpft werden, und daran dann in der Kita aufgebaut werden.

Viele Grüße
mavikelebek

8

Sprich es mit den Erziehern an, die haben am meisten Möglichkeit das zu unterbinden und Kind 2 zu unterstützen eigenen Freunde zu finden.

Unsere waren damals in der selben Gruppe (durch Corona ging das nicht anders) und unsere Tochter hat den großen Bruder gekonnt ignoriert die erste Zeit und sich lieber Mädchen zum spielen gesucht :D Danach haben sie eine zeitlang auch noch miteinander gespielt, aber dann hatte sie ihre Freundinnen und er war abgemeldet. Was auch gut so war, weil er den Kiga dann ja auch verlassen hat.

9

Mein Sohn hat Anfang September im Kindergarten angefangen. Nach etwa vier Wochen war die große Schwester nicht mehr sein Anker, sondern ein Kind wie seine Freunde auch.

10

Ich kenne es. Das hört nach ein paar Wochen von allein auf. Ich habe dem älteren immer geraten, sich gerne auch mal abzugrenzen, wenn er mit seinen Freunden alleine spielen mag. Das muss man dem Älteren klar machen. Er war anfangs sehr im Zwiespalt, weil er einerseits Ruhe wollte und andererseits fur seinen Bruder da sein wollte. Dem Älteren muss also bei Bedarf diese Verantwortung genommen werden und mittlerweile machen beide komplett ihr eigenes Ding.