Ich will nicht in den Kindergarten

Hallo Zusammen,

Meine Tochter wird bald 3 Jahre alt und geht seit mitte September in den Kindergarten. Vorher war sie seit Anfang des Jahres bereits 3 Vormittage die Woche schon in einer Krippe, dort gab es nie ein Problem.
Die Eingewöhnung im neuen Kindergarten ging, wie auch schon in der Krippe, problemlos.
Seit letzter Woche möchte sie aber jetzt nicht mehr in den Kindergarten. Schon beim Aufstehen fängt es an, dass sie weint und sagt sie will zu Hause bleiben. Sie beruhigt sich immer wieder, aber sobald wir im Kindergarten sind, weint sie nur und beim Verabschieden klammert sie sich an mir fest, schreit nach mir und weint immer.
Wir haben eine wirklich tolle Bezugserzieherin, bei der sie sich dann auch irgendwann beruhigt. Es ist dann auch ok dort, sagt die Erzieherin. Ich musste sie aber auch schon früher holen, weil sie einfach nicht dort bleiben möchte. Momentan geht das noch, aber ab Dezember muss ich arbeiten. Wir haben extra früh gestartet, damit sie dort gut ankommen kann und jetzt das.
Vorgefallen ist wohl nichts im Kindergarten, eine Freundin hat sie auch gefunden und sonst ist sie immer freudestrahlend hin.
Es zerreißt mir das Herz, wenn ich sie schreiend dort lasse, auch wenn ich mir sicher bin, dass sie dort gut aufgehoben ist.
Aber was kann ich tun? Hört das wieder auf? Ich weiß nicht weiter und bin für jegliche Antworten dankbar.

1

Die Phase hatten beide Kinder bei mir. Die Kleine etwas mehr. Eingewöhnung war auch bei beiden problemlos. Bei meinem Sohn fing es nach 6 Monaten an, bei der Kleinen dann als sie ohne großen Bruder gehen sollte :D. Sie hat allerdings nicht geweint, zumindest, wenn ihre Lieblingserzieherin da war, da ist sie dann mit. Aber sie wollte dann auch in die Schule, wie der Große. Den haben wir morgens ja immer in die Schule gebracht und sind dann zum Kindergarten.

Allerdings waren sie dann im Kiga gerne und es gab keine Probleme und ich musste nie früher abholen. Es war bei uns wirklich nur die Trennung.

2

Ich würde die Freundschaften in der Kita stärken: lade die neue Freundin zu euch ein, erstmal mit der Mama odet zusammen auf den Spielplatz. Wenn noch andete Kinder interessant sind, die dann auch mal. Ab a. 3 Jahren entwickeln sich erste Freundschaften. Es gibt nichts besseres als wenn die Kinder gut in die Gruppe integriert sind.
Deshalb gehen sie ja in die Kita: bestenfalls freuen sie sich morgens schon darauf ihre Freunde zu treffen.

Alles Gute euch

3

Unser Sohn geht seit Anfang September, ohne vorher in Fremdbetreuung gewesen zu sein. Die Eingewöhnung lief gut, dann gab es einen Einbruch, wie es oft typisch ist. Da er uns sehr belastet vorkam - starke Schlafstörung, Klammern im Kindergarten und daheim, kein spielen mehr - hatten wir dann ein Gespräch im Kindergarten, das sehr gut und aufschlussreich für uns war. Kurz darauf hat sich bei ihm die Anspannung etwas gelöst, aber er wollte jetzt auch kürzlich zwei Wochen nicht gehen. Abholen musste er nie, aber es gab ein paar Wochen wo er immer wieder und wieder zwischendrin geweint hat.
Gerade geht er morgens wieder problemlos, letzte Woche wollte er mittags nicht mitkommen weil es so cool war, diese Woche wartet er glaube ich etwas zur Abholzeit, zumindest saß er gestern und heute bei einer Erzieherin.

Was bei uns geholfen hat, als er nicht gehen wollte:
Wir haben ihm zugehört. Also direkt morgens, wir haben uns einfach angehört was er zu sagen hat, dass er nicht möchte, dass es ihm nicht gefällt, dass er zu Hause bleiben will. Wir haben nicht wie vorher direkt gesagt: Aber da ist es doch schön und du kannst dies und das machen, aber du musst hin weil wir arbeiten gehen etc. Sondern nur wiederholt "Du möchtest gerne hier bleiben" und so.
Dass er nicht geht war nie eine Option und darum ging es gar nicht, sondern einfach dass er sieht, dass wir ihn verstehen und seine Gefühle einfach Mal annehmen. Wenn ich mich über meinen Chef auslasse will ich ja auch nicht angeblich vernünftigen Widerspruch, sondern dass sich das jemand einfach Mal anhört.

Im Kindergarten selbst - wir bringen ihn abwechselnd - haben wir schnell abgegeben und total ritualisiert, um Sicherheit zu geben: Schuhe aus, Schlappen an, auf den Arm genommen, der Erzieherin geben, gleich gehen, am Fenster winken. Wir sprechen morgens auch nicht mit den Erzieherinnen. Nach einer Woche, wo er sich zum Teil weinend festgeklammert hat, ist dieses Ritual so drin, dass es problemlos funktioniert.

Außerdem hatte sich in oben genanntem Gespräch ergeben, dass unser Kind sich wohl viel mehr Gedanken macht als Altersgenossen. Das war uns bis dato nicht bewusst. Wir haben dann Fotos von unserer Arbeitsstelle gemacht und ihm gezeigt und genau erklärt, was wir tun während er in den Kindergarten darf. Das ist ihm bis heute sehr wichtig - wir arbeiten wechselweise im Büro und im Home Office - und er informiert sich auch jeden Morgen, wer wo arbeitet an dem Tag.

Unterstützend haben wir außerdem Bachblüten angefangen zu geben.

Und wir haben seine Zeit dort um eine Stunde verlängert, in der noch ein Spielkreis und ein Imbiss stattfinden, um ihm mehr Integration in die Gruppe und deren Aktivitäten zu ermöglichen.

Also zusammen gefasst: Es wird auf jeden Fall besser! Aber ich finde es trotzdem eine gute Idee, mal die Erzieherinnen anzusprechen und zu fragen, welche Ideen sie haben oder woran es ihrer Meinung nach liegt. Bei uns war das richtig gut, dass wir unser Bild von ihm und das Bild der Erzieherinnen auf ihn zusammen werfen könnten, das hat glaube ich allen Beteiligten geholfen, um es ihm leichter zu machen und da Ideen zu entwickeln.

Ansonsten heißt: Ich will da nicht hin glaube ich auch oft eher: Ich will lieber daheim bleiben oder ich will bei dir sein. Das fühle ich in Bezug auf die Arbeit sehr, ich bin auch lieber daheim ehrlich gesagt xD Unseren Sohn haben wir tageweise abwechselnd betreut bis er in den Kindergarten kam, und er hat oft viel geweint wenn Mami gegangen ist... nicht weil er ungerne bei mir ist. Sondern weil er noch lieber bei Mami ist. Diese Situation war uns so also grundsätzlich vertraut.

Alles Gute für euch!

4

Vielen Dank für Eure Beiträge! Ich hoffe wirklich, dass es eine Phase ist und bald wieder vorbei ist.

Ich rede mit ihr auch darüber und höre ihr zu. Sie möchte einfach mit Mama zu Hause bleiben. Aber es hilft ja nichts, ich muss leider arbeiten gehen.

Mit der Erzieherin bin ich immer in Kontakt. Sie meint, es ist einfach die Erkenntnis, dass so der Alltag jetzt aussieht. Es ist nicht mehr neu und aufregend und eben jeden Tag ohne Mama.

Und wegen ihrer Freundin: Sie möchte gerne mit ihr Spielen, allerdings soll sie einfach zu uns zum Spielen kommen. Dann können sie zu Hause spielen und müssen nicht in den Kindergarten.