In der Kita-Gruppe wird mit 2erlei Maß gemessen?

Hi!

Ich muss mir hier mal Luft machen! Heute Morgen habe ich meine Kinder (6 und 3) zum Kindergarten gebracht und wurde von der Gruppenleiterin der Großen angesprochen, dass ich doch künftig bitte keine Süßigkeiten mehr in die Brotzeitdose packen soll. Ich war zuerst total irritiert, denn normalerweise packe ich immer Brot mit Käse oder Wurst belegt sowie kleingeschnittenes Obst (Apfel, Pflaume, Kaki, Kiwi, Mandarine o.ä.) ein. Manchmal - also wirklich nicht jeden Tag - gibt es dann noch 2 kleine Himbeer-Reiswaffeln, ein paar kleine salzlose Brezeln oder in der jetzigen Zeit 1 Mini-Lebkuchen dazu. Meine Tochter isst ihre Brotdose meistens komplett auf.

Bei der Nachfrage kam raus, dass der Mini-Lebkuchen als Süßigkeit gilt und sowas in der Kita nicht erlaubt ist. Auch die Reiswaffeln sind nicht gerne gesehen, aber würden bisher noch toleriert - zukünftig sollte ich aber besser darauf auch verzichten. Ich sagte dann, dass es mir nicht klar war, dass es so streng gesehen wird und wie es denn dann dazu passt, dass
a) bei Geburtstagen immer Schokomuffins der anderen Eltern verteilt werden dürfen, dass
b) an Geburtstagen auch kleine Gummibärchenpackungen und Lollies an die Kinder verteilt werden (die sie aber erst zu Hause essen dürfen) oder da Gummibärchen aus einer großen Tüte in der Gruppe verteilt werden und dass
c) andere Kinder Nutellabrote oder Honigbrote zur Brotzeit essen dürfen, aber es meiner Tochter verboten wird, dass sie ab und an mal einen Mini-Lebkuchen oder einen anderen Snack mit in ihrer Brotbox hat.

Wegen den Nutellabroten etc. wehrte die Gruppenleiterin nur ab, dass sie davon nichts wüsste und es nie mitbekommen hätte (ich weiß aber von anderen Eltern und auch meiner Tochter, dass deren Kinder teilweise NUR solche Brote mitbekommen, weil sie laut den Eltern sonst gar kein Brot essen) und dass sie wegen den Sachen an den Geburtstagen die anderen Eltern schon angesprochen hätte, aber viele halt trotzdem immer etwas mitbringen...

Ich habe dann nur gesagt, dass ich es zur Kenntnis nehme, aber nicht einsehe und meiner Tochter auch weiterhin einen Mini-Lebkuchen mit einpacke wenn ich das für richtig halte. Ich habe da so "pampig" reagiert, weil wir vor kurzem schon mal eine ähnliche Diskussion wegen Stiften hatten. Andere Kinder bringen immer mal wieder besondere Bunt- oder Filzstifte mit, mit denen sie dann in der Gruppe am Maltisch malen und am Nachmittag nehmen die Kinder diese Stifte wieder mit nach Hause. Meine Tochter wollte mal ihre Glitzer-Buntstifte mitnehmen und die Gruppenleiterin sagte mir direkt, dass das nicht erlaubt ist und ich musste sie wieder mitnehmen. Nur um dann am nächsten Tag von einer verwunderten Mutter zu hören, dass ihre Tochter an dem Tag Stifte mitgenommen hat und es kein Problem war - es hätte auch in der Vergangenheit nie einen Kommentar dazu gegeben. Ich fragte dann nochmal bei der Erzieherin nach und die wehrte da auch mit einem "ich weiß von nichts" und einem "das kann nicht sein" ab. Ich bezweifele aber, dass die anderen Eltern und auch die Kinder alle lügen...

Mit meiner Tochter gab es in der Kita nie Probleme und bei den Elterngesprächen wurde immer wieder gesagt, dass sie nichts negatives sagen können, dass meine Tochter sehr sozial ist (den Kleineren auch gerne mal hilft, es auch kein Problem mit dem Teilen gibt usw.), sehr umgänglich ist und auch immer begeistert bei Gruppenaktivitäten dabei ist. Also sie ist jetzt kein schwieriges Kind weshalb ich denken könnte, dass die Gruppenleiterin ihr gegenüber vielleicht weniger tolerant ist.

Keine Ahnung, aber meint ihr ich habe richtig reagiert? Es ist das letzte Kita-Jahr meiner Tochter und ich will jetzt kein riesen Fass aufmachen, aber sehe auch nicht ein, alles hinzunehmen und zu befolgen, obwohl es bei anderen Eltern der Gruppen-Kinder wohl anders gehandhabt wird...
Meine Kleine ist auch in der Einrichtung, aber in einer anderen Gruppe und da sieht man es zum Glück alles entspannter.

Bearbeitet von Turoqueen
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Hm, ärgerlich ist das natürlich. Ich denke mir aber in solchen Fällen, dass die Regeln für alle gelten. Wir halten uns dran. Was die anderen machen und ob sie "erwischt" werden, ist nicht meine Angelegenheit.

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Ich kenne es eigentlich nur so, dass gerade die Brotdosenregeln für ALLE Kinder in der Einrichtung gelten.

Das steht eigentlich in der Konzeption der Einrichtung -- wenn da steht " gesundes Frühstück ist mitzugeben" dann sind halt für alle Kekse, Schokocreme etc verboten.

Das hat normaler Weise nicht 1 Erzieherin für sich zu entscheiden...

Kann es sein, dass deine Tochter " das Glück" hat immer zufällig beim Frühstück in der Nähe der Erzieherin zu sitzen? So dass sie es immer mitbekommt?


Bezüglich Spielzeug kenne ich es auch nur so - entweder gibt es einen Tag in der Woche " Spielzeugtag" wo jeder der möchte was mitbringen kann-- aber nur an dem Tag.
Oder es ist komplett verboten und wer was mitbringt, darf es 1x zeigen und dann landet es in dem Schrank der Erzieherin und wird beim Abholen erst wieder rausgegeben.


Ich würde an deiner Stelle mal schauen, was bei Euch in der Konzeption steht- zum Thema Frühstück und Spielzeug.
Die Konzeption - wenn du keine zu Hause hast- muss dir die Einrichtung zur Verfügung stellen.

Und je nachdem was dort drin steht, danach würde ich handeln.

Steht zu beiden Themen nichts Konkretes drin - dann hast du das Beste Argument wenn wieder was kommt....

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Ja , du hast richtig reagiert! Im Leben ist es doch immer wieder so, dass Autoritäten, eine Person ,zum gängeln raussuchen . Du möchtest das nicht sein , also sag deutlich, was du denkst!
In der Kita , in die meine Kinder gehen, wird kein Essen verweigert, die Erzieherinnen, sind der Meinung, dass es nicht gut ist, dem Kind Essen schlecht zu reden und das sie lieber, das essen ,was sie mögen, anstatt bloßgestellt zu werden , vor den anderen Kindern. Wenn ein Kind also, ausschließlich, nur Nutellabrot isst , dann ist das so .

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Da sollte man aber erstmal Folgendes festhalten: Es gibt keine "Kita-Pflicht". Du bringst Dein Kind freiwillig dorthin, weil DU es gerne möchtest. Du könntest es auch zu Hause lassen, bis die Schulzeit beginnt, wenn es Dir nicht passt, dass eine Kita Regeln aufstellt.

Insofern steht es für mich VÖLLIG AUßER FRAGE, dass man die Regeln der Kita akzeptiert - und wenn es dazu gehört, dass man keine Süßigkeiten zum Frühstück mitgibt, dann wird sich dran gehalten.

Den restlichen Krempel mit irgendwelchen "Autoritäten, die einen gängeln wollen" überlese ich lieber, das geht schon wieder in eine sehr nervige Richtung, die wir hier lieber aus dem Thema raushalten...

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Ich habe ja gar nichts dagegen wenn die Kita Regeln aufstellt. Mir ist schon klar, dass sonst das komplette Chaos ausbricht, wenn jeder macht was er möchte und wie er es möchte... Aber ich sehe es auch nicht ein, dass meiner Tochter immer wieder Dinge verboten werden, die bei mehreren anderen Kindern in der Gruppe toleriert werden. Es ist nun halt schon das 2. Mal innerhalb kürzester Zeit, dass mir das so auffällt

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Ich verstehe die Logik dahinter auch nicht, aber bei uns ist es auch so, dass kleine Süßigkeiten nicht gehen. Nutella und marmeladenbrot aber schon - ich finde das auch äußerst fragwürdig, mache da aber kein Fass auf…

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Naja, gegen Butterkekse und Tuc-Kekse in der Brotbox sagt aber auch niemand etwas. Die sind selbst in der Krippe erlaubt und da sitzen die Erzieherinnen ja direkt mit am Tisch und sehen das. War aber nie Thema. Meine Tochter hat in der Krippe nie Kekse oder so mitbekommen, nur zum Schluss dann mal eine selbst gemachte Bananenwaffel o.ä., aber sonst immer belegtes Brot und Obst. Deshalb verstehe ich nicht so ganz warum Butterkekse erlaubt sind, aber ab und an mal ein Mini-Lebkuchen (ohne Schokolade) dagegen dann nicht... Auch von anderen Kindern in der Gruppe meiner Großen weiß ich, dass sie immer mal wieder einen kleinen Snack mitbringen - beim Waldtag wird sogar eine ganze Tüte Gummibärchen für alle in der Gruppe in den Rucksack gelegt und dann verteilt. Das geht schon seit Jahren so und ist weder beim Elternbeirat (wo ich ja in) noch bei den Elternabenden je Thema gewesen.

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Ich versteh ja schon die Logik nicht, dass das tägliche Brot mit Streichwurst vom Discounter in Ordnung ist, das gelegentliche Brot mit selbstgekochter zuckerreduzierter Marmelade aber nicht.

Was ich damit sagen will: Ich finde Ernährungskonzepte in der KiTa generell fragwürdig. Letztlich ist es Sache der Eltern, wie sie ihr Kind ernähren. Und jedes Kind hat andere Essensvorlieben. Ich bin auch mal von einer Erzieherin angesprochen worden, weil meine Tochter regelmäßig Laugengebäck dabei hatte (neben Obst) dabei hatte. Sie hat aber keine belegten Brote gegessen, egal was drauf war (gut, Schokocreme hatten wir nicht getestet, wollte ich aber auch nicht ;-)). Somit gab es nur 2 Möglichkeiten: Ein trockenes Brötchen oder eine trockene Brezel. Bei einem trockenen Brötchen wäre ich vermutlich genauso angesprochen worden. Dass andere Kinder Fruchtriegel, Quarkbällchen oder sogar Milchschnitte in der Brotdose hatten, war in meinen Augen problematischer, aber ich persönlich hatte das Gefühl, dass wir als Akademikerfamilie anders gemessen wurden als die Sozialfälle in der KiTa (die KiTa lag am Rande eines Brennpunktviertels).

LG

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Bitte reib dich nicht an solchem Kleinkram auf!
Deinem Kind geht es nicht schlechter, wenn es keinen Mini-Lebkuchen und keine aromatisierten Reiswaffeln bekommt. DIR tut es nicht gut wenn du dich in solche "die machen aber, dann will ich auch"-Diskussionen verlierst.
In ein paar Jahren fängt bei euch der Kram mit der Schule an, dann ist sowieso der ganze "Wir geben den Kindern kein Süßes" Kokolores vorbei.
Pack dir die Lebkuchen zum Abholen ein und gib sie nachmittags.

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Ja, ich bin froh, wenn die Große nächstes Jahr in die Schule kommt und der Blödsinn dann vorbei ist ;-) Aber wahrscheinlich gibt es dann wieder was anderes worüber man sich aufregen kann *g*

Es geht ja nicht nur um den kleinen Lekuchen oder die Reiswaffeln die meine Tochter künftig nicht mehr essen darf, sondern einfach darum dass andere Dinge mit in die Gruppe ringen dürfen und meine nicht.

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Haha - bei meiner Tochter sind sie viel strenger in der Schule mit der Frühstücksdose als im Kindergarten. Da ist nämlich wirklich auch das nutellabrot verboten.

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Also a und b finde ich okay , es ist Geburtstag und was besonderes. Zu c kann ich nur sagen das der Lebkuchen wahrscheinlich eher auffällt als der schokoaufstrich, ich kann ja schlecht jedes Brot auseinander klappen-also denke ich bleibt es oft unentdeckt.
Ich weiß aber nicht was so schlimm ist diesen Lebkuchen beim hinbringen oder abholen zu essen , warum muss man denn Kindern immer wieder vorleben das es sich nicht an regeln gehalten werden muss.
Natürlich muss das gruppenpersonal alle gleich behandeln! Echt komisch das es da nicht so ist

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An Geburtstagen gehört Süßes mitbringen irgendwie dazu finde ich für mich ist das etwas anderes wie dem Kind süßes in der Brotdose mitgeben . Süßes in der Brotdose wird nicht gerne gesehen wenn der Kindergarten das nicht möchte sollte man versuchen sich dran zu halten . Nutella oder Honig das zählt auch zu süßem da hast du natürlich recht entweder hat sie es wirklich nicht mitbekommen oder es wird toleriert weil die Kinder sonst nichts anderes essen auf dem Brot und gar nichts frühstücken auch nicht so toll ist . Ich würde mir den Lebkuchen einfach knicken den kann dein Kind doch auch nach der Kita essen . Das eigene Stifte mitbringen nicht gern gesehen wird kann ich verstehen das kann nur unnötig zu Konflikten und traurigen Kindern führen wenn Kinder ihre Stifte nicht teilen möchten , ein Stift kaputt geht , Stifte weg und nicht mehr auffindbar sind da können die Erzieher nicht gegen aufpassen . Filzstifte halte ich zusätzlich für schwierig weil da auch schneller was mit angemalt wird das man nicht so leicht wieder weg oder rausbekommt . Wenn es dich stört dann wende dich doch an den Elternrat das die es kommunizieren und sich eine einheitliche Regelung die für alle zu gelten hat gefunden wird .

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Ohman, das hört sich sprichwörtlich nach Kindergarten an!
Wie die anderen schon sagten, denk dir deinen Teil, lächel, spiel mit.
Und wenn du deinen Schatz vom Kindergarten abholst sagst du laut, so dass ALLE das mitkriegen „Jetzt geht’s nach Hause und da bekommst du GAAANZ VIELE LEBKUCHEN! 😅

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Ich bin selbst Erzieherin in einer Kita (derzeit in Elternzeit) und gebe dir vollkommen recht: Es wird oft mit 2erlei Maß gemessen!
Hinter den Ernährungsregeln steckt meiner Meinung nach oft keine richtige Struktur.
So habe ich es in der Krippe unserer Kinder erleben müssen, dass auch ich angesprochen wurde und innerlich hab ich gekocht,weil dahinter überhaupt kein Sinn stand.
Als Beispiel wurde auf dem elternabend ein Foto von einem "tollen" gesunden Frühstück gezeigt. Naja Es war Obst und Gemüse dabei keine Frage, aber eben auch Weißbrot mit Salami belegt 😅 wie gesagt Kinder waren unter 3 (Krippe!). Ich hab unseren Sohn dann ein Sesamknäckebrot mit Blütenhonig gemacht und wurde abgesprochen, dass das doch kein geeignetes Frühstück in der Krippe wäre...hä?😅
Genauso bringen einige Kinder dort Laugen gebäck vom Bäcker mit. Da unser Sohn den Großteil nicht schaffen würde, habe ich ihm kleine Knusperbrezeln eingepackt, die wären aber nicht erlaubt, weil es unter "süßigkeit/ fast food" zählt🤦‍♀️
Die Kinder durften auch nichts zum Geburtstag ausgeben, aber die Erzieher haben zu ihren Geburtstagen immer ungefragt Smarties (wie gesagt u3!) verteilt.
Kurz um (es gab noch sehr viele ungereimheiten) es war einfach nicht verständlich. Zum Abschluss der Krippenzeit habe ich der Leitung einen Flyer für eine Ernährungsberaterin in die Hand gedrückt und ihr mitgeteilt, dass es noch Aufklärungsbedarf in der Einrichtung gibt😅