3,5 J. lehnt Papa seit Geburt von Geschwisterchen komplett ab

Hallo zusammen,
unser Familienleben wird gerade stark durch unseren 3,5 jährigen Sohn auf die Probe gestellt 😞 er war schon immer sehr Mama-bezogen, aber früher in einem halbwegs normalen Rahmen, so wie ich es auch von anderen Kindern oft gehört habe (nur Mama darf ins Bett bringen / wickeln / trösten).

Seit der Geburt unseres 2. Kindes vor vier Monaten hat das ganze extreme Züge angenommen. Der Papa darf eigentlich gar nichts mehr, alles soll ich machen und wenn ich gerade nicht kann, dann wartet er lieber oder schmollt. Wenn ich darauf bestehe, dass das jetzt der Papa macht (z.B. ihm ein Brot schmieren), dann verzichtet er lieber ganz darauf, anstatt das Brot von Papa anzunehmen. Mittlerweile redet er auch kaum noch mit dem Papa, sondern ignoriert ihn meistens komplett und tut so als würde nur ich existieren. Oder er kommuniziert seine Ablehnung deutlich mit „geh weg“, wenn mein Mann sich z.B. beim Vorlesen zu uns auf die Couch setzen will.

Klar, die Geburt des Geschwisterchens hat sein Leben auf den Kopf gestellt. Ich hab viel zum Thema nachgeburtliche Geschwisterkrise gelesen und erkenne viele „Symptome“ bei ihm. Oft wird dann geraten, dass man den Erstgeborenen in dieser Zeit mit Liebe überschütten soll, damit er merkt, dass er sich meiner Liebe sicher sein kann, auch wenn da jetzt noch ein Baby ist. Oder z.B. den Wunsch ernst zu nehmen, dass nur ich ihm sein Essen zubereiten soll, weil ich ja auch diejenige bin, die das Baby stillt. Das habe ich gemacht und in den Augen meines Mannes hab ich seine Fixierung auf mich dadurch noch schlimmer gemacht 🙄😕 generell ist mein Mann gerade sehr genervt und verletzt von der Situation und hat jetzt mehr oder weniger aufgegeben, weil er einfach nicht an ihn rankommt. Ich kann’s ihm irgendwie auch nicht verübeln, er hat sich sehr lange sehr um unseren Sohn bemüht, ist dank Home Office sehr viel zuhause präsent und hat - als er noch durfte - auch die Care-Arbeit mit übernommen. Manchmal hab ich das Gefühl, dass unser Sohn in ihm noch einen weiteren Konkurrenten neben dem Baby sieht, quasi noch ein Dritter, der ja auch ab und zu meine Aufmerksamkeit fordert.

Naja, ich bin gerade ziemlich überfordert und weiß nicht, wie man diese Situation am besten löst. Ist es immer noch nur eine Phase, die irgendwann von alleine vorbei geht? Muss ich ihn öfter ablehnen und quasi erzwingen, dass er den Papa akzeptiert? Das fühlt sich für mich falsch an, gerade in der aktuellen Zeit, wo er noch so mit der „Entthronung“ zu kämpfen hat.
Habt ihr irgendwelche Tipps?

Bearbeitet von kristina.89
1

Sind die beiden denn mal alleine miteinander? Für längere Zeit? Ist es dann genauso?

2

Achso stimmt, das hatte ich vergesse zu erwähnen: ja die beiden sind auch regelmäßig alleine, dann klappt alles wunderbar

3

Dann macht das doch einfach weiterhin so.
Ich kann mich an die Situation erinnern, als mein Baby mit so 6/7 Monate meine abgepumpte Milch trinken sollte (war nach der Geburt wieder VZ unterwegs, MS gab's nicht, er war die Situation also schon quasi sein Leben lang gewöhnt).
Bei meinen Großeltern war das all die Monate immer ohne Probleme gegangen. Jetzt hatte mein Mann Urlaub und ich war im Homeoffice.
Dieses Kind wäre lieber verhungert, als auch nur einen Schluck aus der Flasche zu nehmen, während ich im Nebenzimmer saß!
Ich hatte schon vollkommen Panik, denn ich musste dann auch außer Haus und sah mein Baby schon verhungern - und siehe da, 0,0 Probleme!
Ist das nervig? Definitiv! Aber schlimm? Ich glaube nicht. Wenn alles super klappt mit dem Papa wenn du nicht dabei bist, dann lasst das doch erst einmal so laufen und teilt euch mehr auf.
(So ist es übrigens bis heute: Wenn ich auf Geschäftsreise bin, klappt ins Bett bringen ohne jegliche Probleme und viel besser und schneller als wenn ich da bin. Ich bin jedoch zuhause und mein Mann soll ins Bett bringen, brüllt ndas Kind nur nach Mama 😅

Bearbeitet von gandine

4

Ist völlig normal. Solange du da bist, musst du jetzt alles machen, alleine schon aus gleichbehandlungsgründen.

Mein Sohn hatte zum Glück keine Eifersucht in dem Sinn oder Probleme mit dem Baby,, er war damals 3,3 Jahre und wollte aber trotzdem mehr Mama. Er hatte z.B. die ersten 2 WOchen die Wahl ob Papa oder Mama ihn in den Kindergarten bringt. Er wollte Mama, gut, dann bin ich eben mit ihm in den Kindergarten gefahren und Papa blieb mit Baby daheim. Ging dann eben nicht zu Fuß sondern mit dem Auto, damit es nicht zu lange dauert, weil so ein 3 Tage altes Kind natürlich immer zu den ungünstigsten Zeiten Hunger bekommt :D

Auch abends, wenn die Kleine dann mal während der Bettzeit Hunger hatte, hatte mein Sohn auch die Wahl, soll der Papa bei ihm bleiben oder will er auf mich warten. Er wollte lieber auf mich warten, bis ich die Kleine gestillt hatte. Netter Nebeneffekt. Er ist natürlich in den 15 Minuten dann öfter schon eingeschlafen gewesen und dafür haben wir ihn überschwänglich gelobt, so dass wir relativ schnell dabei waren, dass er plötzlich alleine einschlafen konnte und ich nicht mehr dabei bleiben konnte.

Ich hab das einfach dann auch zu ihm gesagt. ich kann dir gerne ein Brot machen, aber dann musst du warten. Wenn du es schneller haben willst, dann kann der Papa es machen. Oft ist das nämlich dann auch kein Hunger, sondern einfach Aufmerksamkeit wollen. Von daher hat er die Aufmerksamkeit bekommen, aber musst eben warten, bis ich mit meiner anderen Aufgabe fertig war. Allerdings kannte er das auch schon von früher, ich habe auch nicht immer alles stehen und liegen lassen, weil er was wollte. Von daher war das nichts Neues für ihn und er hat das dann akzeptiert. Vom Papa wollte er dann nur selten ein Brot, immer dann, wenn er eben wirklich Hunger hatte :D

Und sonst, schick die 2 raus an die frische Luft. Fußball spielen, Spielplatz, Fahrrad, Laufrad fahren, was auch immer bei euch passt. Und zu Hause muss dein Mann eben da durch, euer Sohn macht das nicht aus Boshaftigkeit der kann einfach nicht anderes im Moment. Er ist der Erwachsene und sollte damit umgehen können.

5

Naja, Stellschrauben sind meiner Meinung nach auch
- eigene Abwesenheit
- Akzeptanz
- "mit gutem Beispiel vorangehen"
- Fokus vorerst verschieben.

1) Den Beiden genug Zeit zu Zweit geben.
2) Ich mag den Vergleich mit dem Lieblingsessen.
Wenn du da bist und eben entwicklungsbedingt Bezugsperson Nr. 1, dann entscheidet er sich nicht GEGEN den Papa, sondern FÜR dich. Wenn du zwei Essen zur Wahl hast und das eine ist dein Lieblingsessen, kann das zweite lecker sein wie es will, du wählst dein Lieblingsessen. Trotzdem findest du das andere Essen auch gut. Vielleicht kann dein Mann versuchen, die Situationen umzubewerten. Auch wenn es schwer ist: Es ist nichts persönliches.
3) Wie gehst du mit deinem Mann um und wie reagierst du in solchen Situationen? ZB. könntest du in der Vorlesesituation sagen "Ich möchte, dass er hier bleibt. Wir sind eine Familie/Der Papa ist mein Mann" oder "Komm, dann setz dich neben mich. Ich mag deine Nähe" oder oder oder. Wenn er Brote macht, die dein Sohn ablehnt, dann freu du dich drüber. Wichtig ist, dass dein Mann auch sichtbar Teil eurer Familie ist und zumindest du auch Annäherungsverhalten zeigst.
4) Vielleicht ist es hilfreich für euch, wenn dein Mann eben vorerst Dinge übernimmt, wo es einen Konsens gibt. Also sich mehr um dich und das kleine Kind kümmert (Trage, Spaziergänge, Pflege etc). Natürlich sollte er trotzdem nicht aufhören, dem Großen zumindest Angebote zu machen.

Es ist auf jeden Fall eine Phase. ;)


6

Das war bei uns sehr lange so ohne Geschwister Kind.
Mein Mann hatt und macht Sachen die ich NICHT mache.
Bei meinen Mann gibt es Einschlaggeschichten.
Bei mir nur Toni Box
Bei meinen Mann gibt es Mall Gummibärchen.
Bei mir nie.
Bei meinen Mann darf sie schertzen und Turnen.
Mir ist das zu wild.

Seit dem der Papa da so besondere Sachen macht ist er sehr hoch im Kurs. Und ich kann. Mall ohne Kind Atmen 😂😅😂