Übertreibe ich? Problem mit Kinderarzt

Hallo ihr Lieben,
Es tut mir leid, aber ich muss mich mal auskotzen. Ich entschuldige mich schon mal wenn der Post etwas emotionsgeladen ist.
Und zwar lag mein Sohn (zu der Zeit 2,5 Jahre) im April/Mai 4 Wochen im Krankenhaus, da er eine Lungenentzündung hatte, die zur Sepsis wurde. Das ganze war sehr traumatisch und die ersten Tage waren sehr ungewiss ob er es schaffen würde. Er lag 2,5 Wochen auf der Intensivstation. Es war eine echte Achterbahnfahrt.
Er hatte davor einen langen Husten, war dauererkältet. Es wurde aber immer abgetan als: naja das ist halt so bei Kindern. Und so ist es ja auch. Aber aus dem Grund sind wir auch nicht bei jedem Huster, Schnupfer oder was auch immer zum Arzt. Zitat vom Arzt: durchhusten bis Ostern ist normal. Naja da macht man sich halt auch nicht mehr so die Gedanken.
Jetzt sind wir natürlich alarmierter und lassen einen Husten, der lange andauernd schon mal zwischendurch abchecken ob es auf die Lunge gegangen ist.
Nun ist mein Kleiner das erste Mal seit seiner schweren Krankheit wieder krank. Fing vor 2 Wochen an mit Husten, im laufe der Woche kam hohes Fieber dazu, der Husten hält sich bis heute, so dass ich gestern (Donnerstag) schrieb ob ich mit ihm heute Morgen (Freitag) mal zum abhorchen kommen kann.
Mein Mann war dann heute Vormittag da und der Arzt vermittelte ihm, dass wir quasi übertreiben mit unserer „Angst“. Wir müssten das mal ablegen, Husten ist normal, wir könnten ihn eh nicht abschotten durch das Geschwisterkind. Es gäbe keinen Grund zur Angst, das Kind ist „Grund gesund“, hat halt nen Infekt. Kommen sie wieder wenn er 40 Fieber hat kam dann noch. Und lachend hinterher: naja sie dürfen auch bei 39 kommen.
Im Grunde genommen finde ich das ja auch gut, dass er uns klar macht, dass wir bei ihm nicht mehr Angst haben müssen das was passiert als bei anderen Kindern. Aber ich gehe nach dem Erlebnis auch mit dem Großen eher mal zum abhorchen wenn der Husten komisch klingt. Wobei der Husten vom kleinen nicht mal „komisch“ klang an Tag X.
Ich muss zugeben, dass wir nach dem erlebten 2 mal da waren ohne das der Kleine einen Infekt hatte, er hustete einfach nochmal vermehrt. Das hätte im Nachhinein nicht sein müssen aber zu dem Zeitpunkt waren wir einfach noch sehr verunsichert.
Ansonsten gehe ich nicht bei jedem Huster oder Schnupfer hin. Sondern nur wenn sich etwas länger zieht als „normal“.
Der Kleine geht ab Januar auch in den Kindergarten, geht zum kinderturnen usw. Wir schotten ihn nicht ab oder sonstiges. Fand die Kommentare einfach übergriffig.
Bin einfach total verunsichert wann ich dann überhaupt noch gehen soll.
Musste mir das mal von der Seele schreiben. Finde halt nachdem was wir erlebt haben ist es doch normal, dass man alarmierter ist? Wenn dein Kind vom einen auf den anderen Tag Tod krank ist. Ich kenne viele Eltern die nicht sowas erlebt haben und längeren Husten ebenfalls abklären lassen.
Fühle mich jetzt wie ne Angst gesteuerte Helikopter Mutter. Aber so ist es wirklich nicht mehr, so war es anfangs, aber es hat sich schon deutlich gebessert.
Ich will einfach nur mal Objektive Meinungen zu dem Thema lesen, da ich das ja doch mit anderen Emotionen sehe.
Allerdings kam schon öfter etwas in der Richtung von ihm und auch andere haben sich schon beschwert.

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Ich würde an eurer Stelle wechseln. Die dummen Sprüche könnte er gerade bei eurer Vorgeschichte unterlassen. Meiner Meinung nach ist es ja gravierend, eine Lungenentzündung mit sich abzeichnender Sepsis zu übersehen. Es wird vielleicht nun jemand schreiben, dass es gerade bei Kindern schwierig sein könne, eine Lungenentzündung festzustellen, da sie häufig atypische Verläufe haben können, keine eindeutigen Symptome zeigen, im Alter von 2.5 Jahren ihre Beschwerden nicht selbst schildern können etc. bla bla. Genau für den Zweck braucht man den Kinderarzt. Die meisten Konsultationen sind ja aus medizinischer Sicht sonst nicht besonders relevant, häufig auch nur, weil man einen Wisch für den Arbeitgeber benötigt.

Ich hätte an deiner Stelle dem Kinderarzt auch direkt gesagt, was für ein unsensibler Klotz er sei bei eurer Vorgeschichte. Aus meiner Sicht hast du es genauso verdient, mit Respekt behandelt zu werden wie er.

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Ohje ihr armen! Wie gut, dass er wieder gesund geworden ist. Ich kann deine Sorge verstehen.
Und ich denke, man muss es erst wieder lernen, sich auf sein "ist-normal-Gefühl" zu verlassen.
Und ich glaube, du darfst den Kia da nicht zu ernst nehmen. Ich kenne und arbeite berufsbedingt öfter mit einigen Kia zusammen und ich habe leider kein gutes Bild vom Kia. Auch unsere eigene Kia (3 Kinder) ist leider keine Glanzleuchte ..
Mein Tochter haben wir im Oktober, 2 Tage vorm 3 Geburtstag, nachts um 2 ins KH gefahren und dort wurde eine Sättigung von 87- 90% gemessen. Ich dachte sie hatte einen Asthmaanfall und war emotinal einigermaßen stabil und auch versiert.(mein Sohn hat leider auch Asthma und nimmt seit dem 4 Geburtstag Dauermedikation - daher sind wir einiges gewohnt)
Im KH hieß es dann Bronchitis und wir mussten erstmal da bleiben. (Keine anderen Symptome, außer mini- minimal Schnupfen)
Es waren nur 2 Nächte, aber dieses gepiepse und die Dauerüberwachung hat mich ganz schön fertig gemacht. Wir wurden mit unklarer Diagnose entlassen. Wahrscheinlich eine Mischung aus Bronchitis und Asthmaanfall. Und jetzt bin ich immernoch wirklich angespannt, wenn sie mal hustet oder bisschen Schnupfen hat. (Und das ist ja seit Okt. quasi Dauerzustand) ich habe wirklich erst gestern Nacht das Hochlagerkissen aus ihrem Bett genommen, weil die im KH aus so entlassen hatten, dass sie hoch liegen soll, wegen der Atmung. Ich habe mich wirklich selbst voll doof gefühlt, aber ich weiß jetzt schon, dass ich mir wieder voll Sorgen machen werde, wenn sie mal wieder krank ist.
Man muss erst wieder vertrauen lernen. Und Kommentare vom Kia nach wichtig und unwichtig filtern. Alles Gute euch!

Bearbeitet von Bekks
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Generell muss man erstmal festhalten: Du kannst jederzeit, wenn Du es für richtig hältst, zum Kinderarzt gehen. Letztlich ist er ein Dienstleister, der Geld dafür bekommt, dass er Dein Kind untersucht. Wenn der Arzt meint, dass Ihr übertreibt, dann ist das seine persönliche Meinung. Jeder hat ein anderes Toleranz-Level, was er noch als "normal" durchgehen lässt, und was einer ärztlichen Behandlung bedarf. Wenn es für Euer Bauchgefühl wichtig ist, dass man einen Husten lieber einmal öfters abchecken lässt, dann lasst es machen. Ich sehe da kein Problem, egal was er sagt

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Hallo!

Ich bin eine von denen, die Krankheiten erst ernst nimmt, wenn der Kopf unterm Arm ist. Ist nicht immer gut, aber ich verstehe nicht, warum viele bei Kinderlitzchen ein Drama machen.

ABER in deinem Fall würde ich sagen: Nee, du übertreibst kein bisschen. Ihr seid maximal verstört und verunsichert. Zu Recht. Da kann man als Kinderarzt denken, was man will, aber sagen sollte er:" Ich habe abgehorcht, es ist alles in Ordnung. Wenn Sie Angst bekommen, die ich nach der Geschichte gut verstehe, kommen sie sofort her. Abhorchen ist ja kein Ding. Hier ist meine Telefonnummer, auch für nachts."
Ihr würdet den nämlich wahrscheinich niemals nachts anrufen, hättet aber eine enorme Sicherheit.

Der Spruch mit dem Abschotten ist selten dämlich.

Ihr werdet mit der Zeit ganz von allein merken, dass die Angst nachlässt und ihr wieder besser einschätzen könnt, ob das Kind nun ernsthaft krank ist oder "normal" krank.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, den KiA zu wechseln, dann macht das. Das vertrauen ist ja wohl dahin.

LG

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Nein, du übertreibst nicht bei der Vorgeschichte. Wobei ich eh bei Husten lieber 1 mal zuviel abhorchen lasse, als zu wenig. Meine Tochter ist empfindlich was MOE Entzündung angeht, da bin ich auch recht unentspannt und gehe auch zügig zum Ohren anschauen, wenn mir was komisch vorkommt.
Falls du kannst, Wechsel den Kia. Bei uns selbst als Privatpatient nicht möglich..Ich wohne in einer Metropolregion.

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Hallo,

ganz schlimm, was ihr da durchmachen musstest.

Wir sind wirklich selten beim Kinderarzt, aber ein längerer Husten gehört abgeklärt.

Alles Gute

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Meine Tochter hatte auch mehrere Lungenentzündungen. Bei einer hieß es auch, dass es echt knapp war. Dadurch bin ich auch sehr vorsichtig und gehe bei starkem, länger anhaltenden Husten zum Arzt. Wobei ich es irgendwann selbst an der Atmung gesehen habe, dass was nicht stimmt. Sie hat dann auch im Ruhe Zustand sehr schnell geatmet.

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Hallo.

Ihr Armen. Da habt ihr ja ganz schön was durch...

Ich würde so blöde Kommentare einfach überhören. Gerade mit der Vorgeschichte lieber einmal mehr zum Arzt als ein Mal zu wenig.

Unser Mittlerer hatte mit 4 Monaten eine Pyelonephritis mi 1 Woche im KH. Am Mittag vor der stationären Aufnahme waren wir noch bei der Vertretung von KiA - die uns wieder nach Hause geschickt hat, weil sie bis auf Fieber nichts finden konnte. Und Urin in 2 Stunden Wartezeit nicht geklappt hat. Weil er schon ziemlich exukiert war. Am Nachmittag hat er das trinken dann ganz eingestellt und wir sind uns KH. Er war fix und fertig und hatte sehr hohe Entzündungswerte. 1 Woche iv Antibiose.

Von da an war ich bei unklarem Fieber mit ihm auch öfter beim Arzt. Habe immer wenn er mir komisch vorkam Urin getestet. Völlig egal was ob das jemand für übwrtrieben hält. Letztlich ist es die Gesundheit meines Kindes.

Und Abhören tut ja nicht weg.
Liebe Grüße

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Ich finde ihr übertreibt überhaupt nicht, mit der Vorgeschichte würde ich es genauso machen. Lieber einmal „unnötig“ gegangen, als einmal nicht gegangen, obwohl es nötig gewesen wäre. Leider ist ein Kinderarztwechsel ja oft ein Ding der Unmöglichkeit.
Ärzte sind nicht allwissend, und wenn ihr als Eltern ein schlechtes Gefühl habt, dann hat das auch Gewicht. Ob ein blöder Kommentar kommt oder nicht, das darf euch dann egal sein. 👍🏼👍🏼