Hallo,
vielleicht kennt sich jemand aus...
Meine Enkeltochter hat sich vorhin in der Kita den Ellbogen ausgekugelt.
Eltern wurden über Schmerzen im Arm informiert, es wurde auch gesagt, es solle geröngt werden.
Mein Sohn holte sie ab und fuhr mit ihr in die Rettungsstelle.
Dort wurde geröngt und der Ellbogen wieder eingerenkt.
Soweit, so gut.
Jetzt werden Stimmen laut, die Kita hätte sich komplett falsch verhalten, wolle sich aus der Affäre ziehen. Hätte den RTW rufen sollen. Es ginge ja auch um die Kosten von eventuellen Folgebehandlungen (im Bericht des KH steht, der Unfall geschah in der Kita und es läuft über die Unfallkasse).
Die Eltern der Kleinen und auch wir sehen das anders.
Was sagt ihr?
Bin jetzt doch etwas verunsichert.
Verletzung in Kita, wie sollte verfahren werden
Passt doch so. Wichtig ist die Meldung und die Abrechnung über die Unfallversicherung (GuV). Einen RTW dafür zu binden, ist doch Schmarrn. Junior, inzwischen fast 16, hatte zwei Unfälle im Kindergarten jeweils ohne RTW. Beim zweiten Unfall, einer Platzwunde unter der Augenbraue, wurde ich auch gefragt, warum ich keine Schritte einleiten, wegen fehlenden RTW.
Stimme zu. Die Leute denken es gäbe RTWs wie Sand am Meer. Und der nächste Schlaganfallpatient muss warten, weil mal wieder keiner in 15 Minuten da sein kann. Ich denke auch, wenn kein Notfall, kann man auch selbst fahren. Klar, wenn die Eltern zB beide weiter weg arbeiten und es länger dauert bis jmd da ist, und das Kind leidet wegen Schmerzen, hätte ich auch einen geholt. Aber wenn ich so einen Anruf bekäme, wäre ich innert 10 Minuten inkl. Abholen im Krankenhaus hier, das schafft kein RTW hier auf dem Land mit Anfahrt und Planung wer raus fährt.
bei uns im Ort gibt es dafür die HvO, Helfer vor Ort. Das sind extra ausgebildete Feuerwehrkräfte, einer davon ist sogar wirklich Arzt und Notarzt. Die wohnen ja vor Ort und haben das Fahrzeug vorm Haus stehen und die waren ungelogen in 5 Minuten bei uns. Der RTW hat 10 Minuten gebraucht. Was dann auch ganz gut war, weil die Treppe runter ging es zu 4. dann doch einfacher, zu Zweit hätten die das nicht hinbekommen.
Welche Stimmen denn? Und warum meinen sie, das sei ein Fall für den RTW?
Aus dem Familienkreis. Warum habe ich im Post bereits erläutert.
Aber das ist doch Quatsch. Den RTW ruft man im Notfall. Nach deiner Schilderung war es keiner. Meine Frage zielte darauf ab, ob bzw. warum sie es für einen Notfall halten.
Es wäre dir lieber gewesen, das Kind wäre alleine mit dem RTW ins Krankenhaus gekommen? Ich glaube nicht.
Die Eltern wurden informiert (bei Abholung oder telefonisch?) und es wurde behandelt. Das, was passiert ist, ist kein Notfall und keinem RTW würdig.
In der Schule rufen wir den RTW, wenn das Kind lebensgefährlich verletzt ist oder die Eltern nicht erreichbar sind. Dann kommt das Kind alleine ins Krankenhaus. 🤷♀️
Ich verstehe es so, dass die TE das Verhalten der Kita als richtig empfindet , sie aber dafür kritisiert wird?
Ah stimmt. Dann ist doch gut!
Hi,
wäre das zu Hause passiert, hättet ihr doch auch keinen RTW gerufen, sondern wärt zum Arzt gefahren, es besteht ja keine Lebensgefahr.
Ich vermute mal, dass es ähnlich wie in der Schule gehandhabt wird, allerdings kann ich nur für BaWü sprechen, da wird im Nachgang eine Unfallanzeige von der Einrichtung erstattet und dann geht das Ganze seinen Weg.
vlg tina
Mit den Kosten ist doch total egal, das übernimmt die gesetzliche Unfallversicherung.
Wenn es irgendwelche Folgen geben sollte, übernimmt die natürlich auch die Unfallkasse, zur Not ein Leben lang, auch wenn das jetzt extrem weit hergeholt klingt. Denkt jemand an mögliche Regressansprüche? Die sind im Unfallversicherungsrecht nur bei sehr schweren Verstößen möglich, müssten auch bewiesen sein und außerdem allein Sache zwischen dem Kindergarten und der Unfallversicherung.
Was hätte denn der Rettungswagen geändert? Es gab doch gar keinen Anlass dazu.
Ich finde RTW sollte ultima ratio sein. Wenn die Eltern das Kind abholen und selbst ins KH fahren können ist das doch auch für das Kind wesentlich angenehmer? Mein Kind hätte panische Angst mit fremden Sanitätern im RTW zum KH zu fahren. Ich wäre richtig sauer wenn das passieren würde obwohl es vermeidbar war.
Unsere Tochter hat sich mit 15 Monaten bei den Tageseltern den Ellenbogen gebrochen. Die dachten, dass „nur“ das Radiusköpfchen ausgerenkt ist und haben uns dann angerufen, dass wir mit ihr zum Arzt gehen sollten. Also ähnlich wie bei euch.
Auch bei uns haben sich alle möglichen Familienmitglieder und Freunde berufen gefühlt das zu kommentieren. Von „hätte man einen Krankenwagen rufen müssen“ (am besten noch mit Notarzt und Luftunterstützung) bis hin zu, dass solche Verletzungen nur durch Misshandlungen entstehen können und wir die Polizei einschalten müssen.
War natürlich alles Schwachsinn, aber ich verstehe, dass es einen verunsichern kann.
Lass dir gesagt sein, dass euer Gefühl richtig ist. Ihr seid am Kind dran und merkt ja, ob es ihm soweit (hoffentlich) gut geht. Wie andere ja schon geschrieben haben ist eine Fahrt ins und die Warterei im Krankenhaus alleine ohne Eltern viel schlimmer als die eigentliche Verletzung.
Rechtlich sollte auch alles geklärt sein. Der Kindergarten wird eine Unfallmeldung gemacht haben (im Zweifelsfall können die Eltern ja nochmal nachfragen, habe ich damals auch gemacht, weil ich im Krankenhaus darauf hingewiesen wurde) und gut ists.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Verwandtschaft sich auch bald wieder beruhigt, wenn sie ihren eigenen Schock verdaut haben und dann auch nichts mehr davon wissen wollen, dass sie wohl im ersten Moment etwas übertrieben haben 😉
Gute Besserung an die Enkelin 🍀🍀🍀
Danke. Und danke für den Tip, wegen der Unfallmeldung in der Kita nachzufragen. Das gebe ich auf jeden Fall weiter.
LG
Ein ausgekugelter Ellbogen ist schmerzhaft, aber absolut kein Notfall der einen RTW notwendig macht.
Die Kita hat absolut richtig reagiert - euch angerufen, über den Unfall informiert und das Kind in die elterliche Obhut und Sorge gegeben.
Im übrigen - solange keine lebensbedrohliche Situation vorliegt, dürfen am Kind keine medizinischen Handlungen vorgenommen werden. Das ist immer Entscheidung der Sorgeberechtigten.
Selbst wenn ein RTW gekommen wäre, hätte das Kind in der Notaufnahme warten müssen, bis Mama/Papa da ist. Vorher wäre absolut nichts passiert.
"
Im übrigen - solange keine lebensbedrohliche Situation vorliegt, dürfen am Kind keine medizinischen Handlungen vorgenommen werden. Das ist immer Entscheidung der Sorgeberechtigten."
Das ist so falsch, im Rahmen der Ersten Hilfe darf man relativ viel. Ansonsten dürfte man, laut deiner Aussage, in der Schule beispielsweise nicht mal ein Pflaster kleben, weil das ist eine medizinische Handlung.
Ein Kühlpack beispielsweise übrigens auch.
Nein, ist es nicht.
Abgesehen davon, dass ich von Dingen wie Röntgen usw. sprach, ist selbst das kleben eines Pflasters und das geben eines Kühlpacks etwas, was mit den Sorgeberechtigten abgeklärt sein muss.
Natürlich macht man es und wahrscheinlich wird niemand etwas dagegen sagen.
Im übrigen - wir mussten in der Schule und Kita unterschreiben, dass solche Handlungen (Pflaster, Kühlpack usw.) von uns gestattet werden.