Hallo zusammen,
eine Frage an euch.
Meine Tochter wird bald 3 Jahre alt. Sie kam im Oktober, mit 2 Jahren und 8 Monaten, in die Krippengruppe der Kita. (Es gilt das Alter zu Beginn des Kita Jahres, eigentlich wollten wir sie jetzt im Januar direkt in den Kindergarten stecken, geht aber laut Satzung der Gemeinde nicht).
Sie hat als Baby/Einjährige natürlich mit Essen gespielt und gematscht, mit knapp 2 ist sie beim Abendessen gern mal aufgestanden... Alles kein Ding. Über den Frühling/Sommer hat sie toll mit Besteck gegessen und ist am Tisch sitzen geblieben. Im April wurde sie große Schwester.
Seit Oktober geht sie also in die Krippe und hat teilweise Rückschritte gemacht. Z. B. gab es viele Diskussionen, dass sie wieder Windel will, obwohl sie seit Sommer tagsüber windelfrei ist. Klar, hat sie sich vom kleinen Bruder abgeguckt, sagt aber auch, dass ja "xy in Krippe" auch eine Windel hat. Gut, so langsam ist das mit der Windel kein Thema mehr.
Aber beim Thema Essen hab ich Bauchweh. Sie matscht und spielt damit wieder öfter. Klar, hat sie sich in der Krippe abgeschaut. Da sind ja auch einjährige Kinder. Aber sie hat nun mehrfach erzählt, dass ihr und anderen Kindern Essen/Nachtisch weggenommen wurde, wenn sie damit gespielt/gematscht haben.
Einerseits verstehe ich die Erzieherinnen, andererseits schauen sich nun mal die älteren Kinder (die in diesem Kita Jahr 3 werden) das Verhalten von den jüngeren nunmal ab. Sie dafür zu bestrafen finde ich persönlich nicht in Ordnung. Wobei ich nicht weiß, ob den Einjährigen auch das Essen weggenommen wird...
Generell sollte Essen nicht als Strafe entzogen werden bzw. als Belohnung eingesetzt werden, finde ich. Mir ist aber auch bewusst, dass die Erzieher irgendwie agieren müssen.
Meine Frage: wie findet ihr das? Wie würdet ihr reagieren?
Bald hab ich sowieso Entwicklungsgespräch und da wollte ich mal neutral fragen, ob es stimmt, dass den Kindern Essen weggenommen wird.
Ich bin echt unschlüssig, wie ich das Einordnen soll. Weil meine Tochter auch oft noch Hunger hat, obwohl sie matscht/spielt. Und anscheinend wirkt die Erziehungsmethode "Essen wegnehmen" ja nicht.
Danke für euer Feedback. Bitte lieb bleiben. 🙂
Essen wegnehmen wenn damit gespielt wird?
Also grundsätzlich weiß ich, was du meinst.
Ich bin auch dagegen, Essen als Belohnung oder Bestrafung einzusetzen.
Hier gibt es zum Beispiel auch keinen Nachtisch der an Bedingungen geknüpft ist, also wenn "gut" gegessen wurde. Wenn ich Nachtisch anbieten möchte, dann darf mein Sohn den haben unabhängig davon, wie viel und wie er vorher gegessen hat. Manchmal isst er den auch quasi zwischendrin und dann das normale Essen weiter. Auch das ist ok.
Wenn unser Sohn zuhause mit dem Essen matscht, ignorieren wir es aktuell, weil sich sein Verhalten verstärkt, wenn er Aufmerksamkeit bekommt.
In einer Krippe halte ich as aber für nicht umsetzbar. Dort würde er ja zumindest von den anderen Kindern in irgend einer Form Aufmerksamkeit bekommen, sodass das sicherlich nicht helfen würde.
Auch das Argument, dass sich das Kind das von den anderen Kindern anguckt, zählt für mich nicht. Es sollte ja jedes Kind nach seinem Entwicklungsstand berücksichtigt und behandelt werden.
Von daher verstehe ich, wenn die Erzieher das Essen - nach vorheriger Ankündigung und bei mutwilligem Gematsche- wegnehmen.
Was ich allerdings erwarten würde, wäre eine "neue Chance" für den Nachtisch. Also ich fände es unangebracht, wenn das Kind keinen Nachtisch bekommt, weil es die Suppe verschüttet hat oder so. Das wäre für mich keine Konsequenz mehr sondern eine Strafe und damit nicht in Ordnung. Da würde ich mich auch beschweren, denn wenn ich als Eltern Essen bezahle, das dem Kind dann absichtlich vorenthalten wird, geht aus meiner Sicht nicht.
Hi!
Also bei uns zu Hause ist das Essen auch weg wenn nur noch rumgematscht oder damit gespielt wird. Wenn er glaubhaft versichert, dass er noch Hunger hat, bekommt unser 3,5jähriger noch eine Chance. Danach ist das Essen aber wirklich weg. Kam erst selten vor. Ich finde einfach, so geht man nicht mit Essen um. Wir reden ja nicht von Babys, die das Essen erst lernen. Und wer spielt, ist satt. Ich würde auf jeden Fall das Gespräch mit den Erziehern suchen. Vielleicht machen sie das auch als Verwarnung. Ich kann mir schon vorstellen, dass sie nicht 12 Kinder dort haben wollen, die das Essen zermatschen, weil die Kleinsten das machen. Ohne Vorwarnung direkt wegnehmen fänd ich auch hart, aber ich glaube kaum dass es so abläuft.
Viele Grüße!
Danke dir!
Woher weißt du, dass die Erzieherinnen "Essen wegnehmen"?
Also ich hab meinen Kids auch das Essen weggenommen wenn sie damit rumgespielt und rumgematscht haben.
Denn wer hunger hat wird essen.. wird gematscht scheint man ja erstmal keinen Hunger mehr zu haben.
Daher mit den Kids geredet ob sie noch hunger haben und ob sie noch weiter essen wollen.. gerade weil dann bis zum Nachmittag (Da gab es dann noch Finger-Food wie Obst, Gemüse oder so) erstmal nichts mehr gibt.
Das sie bedenken müssen die Zeit zu überbrücken und oft klappte es dann auch wieder.
Kinder müssen auch lernen (und dazu ist ein 3 jähriges in der Lage) das mit Essen nicht gespielt wird.
Da gibt es auch kein Argument das schaut es sich doch ab.. dann erklärt man es dem Kind das sie noch klein sind und er/ sie ja größer und ein Vorbild sein sollte etc. pp. Wie auch immer man es dem Kind halt näher bringen kann. Da ist ja jedes Kind anders.
Dauert.. und man redet sich den Mund fusselig, aber man hat ja damit irgendwann auch Erfolg.
Ich danke auch dir für deine Antwort! 🙂
Wenn unser Kind das Matschen anfängt ist es satt. Dann bitten wir einmal darum normal zu essen, wenn sie dann sagt dass sie satt ist kann sie aufstehen, das will sie lieber als matschen. Wenn sie dann doch noch was essen will kann sie im Stehen oder auf unserem Schoß nochmal probieren aber meistens reicht ihr dann eine Gabel voll oder so.
Ganz selten wird mal wirklich mit dem Essen doll gespielt, das wird es nicht gemocht oder es ist kein richtiger Hunger, dann kommt das Essen auch weg und es gibt dann ein Knäckebrot oder Zwieback zum Mümmeln bis wir fertig sind mit essen.
Bei der Tagesmutter läuft es ähnlich. Die dürfen auch mit den Händen essen wenn sie wollen, aber nicht werfen und nicht so dass danach renoviert und sich umgezogen werden muss. Sonst kommt es auch dort weg und es gibt zur nächsten Mahlzeit noch eine Portion mehr (also statt Obst als Snackmahlzeit dann eben noch ein Brot oder etwas vom Mittagessen).
Mh, mein Kind spielt im Kindergarten auch mit Essen, sagt aber ihm wurde es nie weggenommen. Ich würde mir dies aber fast wünschen
Zuhause haben wir es auch beendet: Zu viel herumgekaspere, werfen, schmieren,.. und das Essen kommt weg. Die Regeln sind klar und der Lerneffekt schnell vorhanden.
Die Entschuldigung: „Die anderen haben aber auch..!“ gilt bei uns NIE. Egal was die anderen machen oder haben, legitimiert es kein Fehlverhalten oder überzogene Wünsche meiner Kinder. Genauso haben wir an unsere Kinder aber auch keine Ansprüche, weil andere Kinder es etwas tun. Jeder ist für seine Handlungen selbst verantwortlich und muss dafür die Konsequenzen tragen.
Dass Kinder sich vom anderen doofes Verhalten abschauen ist normal. Das wird auch nach der Krippe nicht besser - eher schlimmer. Es ändert aber nichts. wenn andere aus dem Fenster springen, springen meine auch nicht hinterher (hoffe ich 🫣)
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die matschenden Kinder satt sind. Hungrige Kinder sind in Kitas wohl ohnehin nicht auszuhalten
Dass Kinder nach der Kita hungrig sind ist wohl auch eher normal. Besuchskinder essen bei uns auch erstmal, selbst wenn sie zuvor im Kindergarten gegessen haben.
Wer mit dem Essen spielt in dem Alter hat keinen Hunger mehr, also weg damit.
Einen gewissen Grad an "Matschen" haben wir immer erlaubt (also am Anfang, als das mit dem Essen losging, nicht mehr mit fast 3.). Gehört ja dazu, wenn das Kind selber isst. Und dann muss es auch mal kurz fühlen, wie glibberig die Bananenscheiben sind und wie schön sie sich zerdrücken lassen.
Aber wenn das zu viel wurde - also aus einem "das Essen untersuchen" dann ein "mit dem Essen spielen" wurde, oder das Essen zu unappetitlich wurde - haben wir angefangen, zu ermahnen.
Wenn Worte nicht geholfen haben, den Teller kurzzeitig außer Reichweite genommen. Es dann noch mal probiert.
Und im Zweifel kam der Teller ganz weg.
Essen ist zum Essen und Spielzeug ist zum Spielen.
Und die Kinder nach jeder Mahlzeit zu baden, ist auch nicht toll ...