Mein Kind ärgert andere Krippenkinder

Seit einigen Wochen werde ich beim Abholen fast täglich darauf angesprochen, dass mein Kind (28 Monate alt) andere Kinder ärgert, wenn ihr etwas nicht passt oder nicht gefällt. Sie nimmt ihnen Dinge weg, vor allem Kuscheltiere oder Spielsachen, die sie von zu Hause mitgebracht haben. Laut den Erziehern weiß sie, dass diese Sachen nicht ihr gehören, tut es wohl aber trotzdem bewusst. Zudem kommt es vor, dass sie andere Kinder haut.

Wenn sie etwas nicht darf oder wenn etwas endet, das ihr gefällt, reagiert sie bockig, wird wütend und weint. Sie geht bereits seit ihrem ersten Lebensjahr in die Krippe. Früher wurde sie dort gelegentlich von anderen Kindern gehauen oder gebissen, worauf sie damals nicht weiter reagierte – inzwischen tut sie das aber.

Diese ständigen Rückmeldungen setzen mir zu und verletzen mich, weil ich mein Kind so nicht kenne. Natürlich kann sie stur sein und sich aufregen, aber sie beruhigt sich auch schnell wieder. Zu Hause ist sie liebevoll, teilt gerne, lacht viel und akzeptiert Grenzen, sobald ihre Emotionen abgeklungen sind. Hauen kommt nicht vor. Das habe ich auch den Erziehern gesagt, da solche Situationen zu Hause kaum auftreten. Ich habe eher das Gefühl, dass sie ihre Entwicklungsphasen besonders intensiv durchlebt.

Ich bin ratlos. Nach der Krippe spreche ich immer mit ihr über ihr Verhalten. Heute kam ich selbst in eine Situation, in der sie ein Spielzeug wollte, das ein anderes Kind gerade hatte und auch zurechtgewiesen wurde. Ich habe ihr dies auch nochmal erklärt, dass es nicht ihres ist, und sie hat es letztendlich mit einem etwas traurigen Gesichtsausdruck akzeptiert. Trotzdem wurde ich heute erneut auf ihr Verhalten in der Krippe angesprochen und kritisiert. Die Erzieher meinen, es sei vermutlich eine Phase – doch mich belastet das Ganze sehr, und ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll.

Außerdem bin ich aktuell hochschwanger und bekomme bald mein zweites Kind. Das setzt mich zusätzlich unter Druck, und ich merke, dass ich emotionaler auf diese Rückmeldungen reagiere.

Warum verhält sich meine Tochter in der Krippe so anders als zu Hause? Was kann ich konkret tun, um meiner Tochter zu helfen, mit Regeln und Grenzen in der Krippe besser zurechtzukommen?

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Hi
Ich lese da jetzt nicht unbedingt Kritik an deiner Tochter heraus sondern erstmal eine Information
Da dieses Problem eben nur in der Einrichtung auftritt und nicht zu Hause muss es eben auch dort gelöst werden
Aber dass sie dir das mitteilen finde ich normal
Kann sie vielleicht auch etwas mitnehmen, ein Kuscheltier oä

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"Trotzdem wurde ich heute erneut auf ihr Verhalten in der Krippe angesprochen und kritisiert...."

--> Komm mal bitte ganz dringend von dem Gedanken weg, dass du in irgendeiner Form kritisiert wirst. Du hast eine Information erhalten. Nicht mehr und nicht weniger. Du bewertest es nur als Kritik, was es sachlich gesehen aber nicht ist.

Die Erzieher machen nur ihren Job, und dazu gehört es eben, dir Feedback zu geben über Dinge, die in irgendeiner Form aufgefallen sind.

Oder wäre es dir lieber, wenn du nichts über das Verhalter deines Kindes erfahren würdest, nur, um dich nicht verletzt zu fühlen?

Wenn dich das ganze so sehr mitnimmt (was sicherlich NICHT die Absicht der Erzieher ist), frag doch einfach mal zurück, ob es auch Dinge gibt, die am heutigen Tag gut gelaufen sind. Auch da wirst du sicher ganz viel hören, die Erzieher haben da aber in der Abholsituation erst mal nicht den Fokus drauf, weil das keine so relevanten Infos sind. Vielleicht merken sie dann aber, dass sie bei dir im Gespräch etwas sensibler sein müssen, weil du im Bezug auf deine Tochter zu sehr auf dem emotionalen Ohr hörst und sie mehr die Balance finden müssen, wenn sie Verhalten ansprechen, das nicht ganz optimal ist.
Dann werden sie künftig vielleicht anders kommunizieren und dir ihr Feedback etwas verpacken und noch 2-3 positive Rückmeldungen geben, damit du mit einem besseren Gefühl heimgehst.

Oder du lernst, Informationen einfach als das anzunehmen, was sie sind und deine verletzten Gefühle etwas auszublenden.

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Das Verhalten tritt in der Krippe auf. Zuhause nicht, sagst du.
Nun, dann muss es wohl in der Krippe bearbeitet werden.

Du sprichst bereits mit deiner Tochter. Was wünscht sich denn die Krippe, was du darüber hinaus tun sollst?
Wie wird in der Krippe auf ihr Verhalten reagiert?

Das würde ich einfach mal nachfragen, bei der nächsten Rückmeldung, die du erhältst.

Vielleicht steht deine Tochter unter Stress, vielleicht ist es nur eine Phase, vielleicht ahmt sie Verhalten von anderen Kindern nach etc.

Und dass ein Zweijähriges Kind ein Spielzeug will, das ein anderes hat und versucht es wegzunehmen.... naja das ist jetzt kein soo ungewöhnliches Verhalten.

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Ich war in einer ähnlichen Situation und zunehmend ratlos was die tägliche Rückmeldung an mich soll. Ich habe das Thema natürlich mit meinem Kind besprochen. Zu Hause hatten wir auch mal solche Trotzresktionen. Darauf habe ich jeweils entsprechend reagiert und das Ganze begleitet.
Ich habe irgendwann die Erzieher ratlos und auch etwas verzweifelt zurück gefragt: Was ist der genaue Auftrag an mich? Ich bin in der Situation ja nicht dabei. Ich kann nicht eingreifen. Zu Hause kriege ich die Situationen gut moderiert. Ich kann keine Konsequenzen ziehen, weil es nicht bei mir passiert. Ich bespreche es regelmäßig mit meinem Kind. Was ist der Auftrag an mich? Was soll ich tun?

Daraufhin räumte die Erzieherin ein, dass ich nichts tun kann und sie die Situation jeweils in der Kita gelöst bekommen müssen. Daraufhin wurden die Meldungen auch weniger. Eher alle 1 bis 2 Wochen ein Stand wie es läuft. Also ich finde es total wichtig eine Rückmeldung zu bekommen, aber nicht täglich wegen normalen Entwicklungsschritten. Die Trotzphase ist ja was völlig normales.

Bei uns ging es darum, dass mein Sohn gebaute Dinge anderer Kinder kaputt machte und manchmal nicht hörte, wenn er sich z.B. im Bewegungsraum hinsetzen sollte oder so.

Also mein Ratschlag: Frag beim nächsten Mal nach was die Erzieherin denn empfiehlt was du konkret machen sollst oder ob du was machen kannst. Wie du damit umgehen sollst, weil es zu Hause anders ist.

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Es könnte auch gerade die Entwicklungsphase sein, wo Kinder vom Allein- bzw. Nebeneinanderspielen zum Miteinanderspielen finden. Da muss Kontaktaufnahme und menschliches Miteinander eben erstmal geübt werden und mehr Konflikte sind dann auch einfach dran.
Ich kann auch nicht wirklich herauslesen, ob du die Kritik hörst oder ob sie tatsächlich formuliert wird. Gerade wenn die Erzieher selbst von einer "Phase" sprechen, höre ich der erstmal eher Beobachtung und keine Bewertung.
Was kann dir helfen, dich frei davon zu machen? Auch an einem Kind, was in diesem Alter das von dir aufgezählte Verhalten zeigt, ist überhaupt nichts falsch! Ich halte es für wahrscheinlich, dass das Fachpersonal das gut einordnen kann.

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Du kannst da gar nichts tun. Du bist ja nicht dabei. Das ist Sache der Fachkräfte sich darum zu kümmern. Ich vermute jedoch, dass du aufgrund deiner Schwangerschaft empfindlicher bist und es lediglich eine harmlose Rückmeldung ist. Falls nicht, würde ich dem mal zuvorkommen. „Heute würde ich mich über eine positive Rückmeldung freuen. Was gibt es denn Positives über mein Kind zu berichten?“ 😊

Bearbeitet von Steff318
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Das ist doch keine Kritik. Du musst doch wissen was vor Ort passiert und wie sich dein Kind verhält. Ich bin dankbar wenn ich etwas erfahre. Damit wir es zu Hause eben auch noch besprechen können. Stell dir mal vor sie sagen dir das zig Jahre lang nicht. Das wäre doch furchtbar. Es ist wirklich toll dass sie dir so viel Rückmeldung geben. Du musst schleunigst deine Einstellung dazu ändern. Sie muss im Sozialverhalten halt noch viel lernen. Mit Gleichaltrigen in einer Gruppe ist das eben sehr schwer. Gerade wenn man das 1. Kind in der Familie ist. Ist ja logisch dass es zu Hause nicht vor kommt. Mein Sohn ist 5. Er ist zu Hause total unauffällig. Im Kindergarten in der Gruppe fällt er aber auf. Das nehme ich sehr ernst und bin dankbar dass ich das weiß. Und da die Schule bald kommt bekommt er jetzt Hilfe mittels Ergo