Hallo zusammen,
Unser Sohn ist 3,5 Jahre alt und bis jetzt altersgerecht und normal entwickelt. Er geht seit 08/23 in den Kindergarten. (Der Kindergarten ist draußen und hat nur einen Bauwagen als Unterschlupf) nun hat sich nach und nach ein Ritual entwickelt, wovon er überhaupt nicht mehr loskommt: nach dem Mittagessen wartet er auf der Treppe von dem bauwagen bis ich ihn abhole, in dieser Zeit möchte er nichts anderes tun. Früher abgeholt werden endet in einem Drama, denn er möchte dort auf der Treppe warten und wenn er nicht an der Treppe steht wenn ich im Kindergarten ankomme bricht seine kleine Welt zusammen, so hat er gestern geschrien und gewütet ca. 30 Minuten lang. Beim Abschied am Morgen muss er immer das selbe sagen, ohne geht es nicht. Nun habe ich weiter darüber nach gedacht und mir fällt immer mehr ein was er immer wieder tun muss, denn sonst weint er und wütet. Einige Beispiele: immer wenn er Heim kommt / sein Vater heim kommt „veräppelt“ er ihn, dass er noch im Kindergarten ist und versteckt sich, nach einigen Sekunden ruft er „buh“. Immer wenn wir aus dem Auto in der Garage aussteigen, muss er warten bis das Tor sich automatisch schließt, damit er sich darunter stellen kann und es „aufhalten“ kann und es automatisch wieder hoch fährt. Seit ca. 1 Woche soll ich alles fotografieren (eine Pfütze sieht wie ein Tier aus, seine Karotte wie ein Gesicht was er gebissen hat, schöne Hunde/ Autos usw.) , wenn ich mit ihm alleine bin damit er es zuhause seinem Papa zeigen kann, das mache ich nicht außer es ist wirklich etwas schönes im Wald usw was man eben fotografiert. Dabei fließen auch oft Tränen. Einige Zeit war alles „wer zuerst“ auf Toilette ist, aufsteht, am Auto ist, das Licht anmacht usw. das hat einige Zeit gedauert bis nicht mehr darauf bestanden wurde und er geweint hat, inzwischen fragt er „magst du das Spiel spielen wer zuerst?“ und entsprechend nach Laune sagen wir ihm ja / nein und das wird weitestgehend akzeptiert.
Ansonsten ist er wie gesagt absolut unauffällig und ein wunderbares kluges liebenswürdiges Kind.
Findet ihr das Verhalten besonders auffällig und beobachtungswürdig? Ist es nur eine Phase wie jede andere auch? Sollte es unterbunden werden?
Bitte um Rat!
DANKE und alles Liebe
Auffälliges Verhalten?
Klingt nach frühkindlichen Autismus
Am besten mal zu entsprechenden Ärzten gehen, um eine Diagnose zu bekommen, da die es genauer sagen können, was dahinter steckt
Klingt überhaupt nicht danach. Frühkindlicher Autismus ist die schwerste Form und geht mit starken Sprachstörungen einher.
Das Kind hier ist scheinbar motorisch und sprachlich altersangemessen entwickelt.
Danke für die Antworten, genau er ist komplett durchschnittlich entwickelt, spricht überdurchschnittlich gut und auch sehr lange schon, motorisch nie auffällig gewesen, schon seit er 18 Monate alt ist trocken. Im Kindergarten beim Elterngespräch wurde gesagt er ist komplett unauffällig, total integriert und „sehr klar und geerdet“ und er ist wirklich toll entwickelt, „wie eine alte Seele“ da er wohl ziemlich tiefgründig wirkt und fortgeschritten.. das einzige „Manko“ was er hat ist diese festgefahrenen Routinen
Aber manches davon ist normal für das Alter
Hatten wir auch in dem Alter:
Immer wieder das Gleiche jeden Tag aufs Neue 😅 und ich habe mich immer wieder gefragt wann es wohl aufhört und wann man nicht mehr jeden Tag bloß gleich darauf reagieren muss damit es keinen Gefühlsausbruch gibt…
Irgendwann war’s dann vorbei.
Wie heißt es so schön?!
„Es ist alles eine Phase..“
Also meiner Meinung nach total normal für das Alter 😊
Finde daran nichts auffällig.
Mein Sohn ist noch jünger, aber bestimmte Abläufe müssen bei ihm auch immer gleich sein.
Ähnliche Beispiele:
Er wartet nachmittags an der Tür oder am Fenster auf Papa und will dann auch nichts anderes mehr machen, bis Papa da ist.
Weil eine bestimmte Tonie Figur mal in einen bestimmten LKW gesetzt wurde, muss sie jetzt immer in diesem LKW sein.
Wenn wir an Gartentoren vorbei gehen, müssen sie geschlossen werden. Unser eigenes sowieso, aber auch fremde.
Ich denke, so etwas gibt einfach Sicherheit.
Mein Sohn ist motorisch normal und sprachlich eher im hinteren Bereich, aber noch im Rahmen, entwickelt und es gibt keine weiteren Auffälligkeiten.
Kind auch bald 3,25 Jahr alt und hat auch solche Rituale.
Ich finde das Verhalten, welches du beschreibst, ziemlich normal.
Hey 👋🏼
Nee überhaupt nicht auffällig. Meine Tochter ist 4 und ist auch so.
Manchmal gibt's hier einen Wutanfall weil ich die Autotür öffnen soll aber Oma es macht.
Dann wenn wir 2 Bücher lesen, sagt sie immer den gleichen Satz vorher "das ist kleiner, das ist größer, das zuerst" (sogar wenn wir vorher schon ausgemacht haben, welches zuerst kommt).
Übrigens habe ich noch einen 6 jährigen mit vermeintlich autistischen Zügen, vielleicht auch/mit ADS (sind derzeit in der Diagnostik) und er hatte ein solches Verhalten nie. Hat auch nie so energisch nach Ritualen verlangt wie sie jetzt. Manchmal sage ich aus Scherz zu Freunden "Meine Güte, manchmal ist mein unautistisches Kind autistischer als das autistische."
Naja aber wie das so ist - kennste einen Autisten, kennste genau einen.
Dennoch: glaube, es ist das Alter! Es hat meiner Meinung nach einerseits mit der schon erwähnten "Sicherheit" zutun aber auch mit "bestimmen wollen". Bei meiner Tochter zumindest.
LG juju
VIELEN DANK an alle, das beruhigt mich doch sehr 💐💐💐💐
Naja die Frage ist für mich, wie lange er schon auf diese Dinge besteht.
Dass Kinder immer und immer wieder das gleiche im gleichen Ablauf machen wollen ist doch nicht ungewöhnlich, aber irgendwann wechselt es dann zu einem neuen Spiel oder Ritual.
Unser Sohn liest mit seiner Mami jeden Abend im Bett, danach reitet er auf ihrem Rücken zu mir ins Wohnzimmer, versteckt seinen Kopf an ihr und möchte dass ich ihn suche, was ich tue und ihn dann entdecke. Wir laufen zusammen zurück zum Schlafzimmer, er fragt mich "Musst du noch auf Klo", ich antworte mit ja und Frage ebenfalls, er sagt auch ja. Während ich zur Toilette gehe kuschelt er nochmal mit Mami im Bett, ich komme ins Zimmer, er läuft zur Toilette, legt sich dann zu mir ins Bett und zieht sich die Decke über den Kopf. Ich suche ihn nochmal, dann kommt er in den Arm zum schlafen.
Wir ändern das nicht ab, ist auch nicht möglich - er geht nicht zur anderen Toilette während ich im Bad bin, wir machen das nacheinander, so ist das eingespielt und so hat es zu sein. Solche wiederkehrenden spielerischen Rituale geben doch Sicherheit. Warum nicht jeden Morgen mit den gleichen Worten verabschieden oder eben auf der Treppe warten? Warum nicht täglich das gleiche Begrüßungsspiel mit Papa? Ich sehe nichts was dagegen sprechen sollte.