Familienhilfe zwingt mich mein Kind in Kita zu tun

Hallo
Mein Sohn ist 10 Monate alt. Wir haben eine Familienhilfe bekommen da es zwischen mir und meinem Partner eine etwas größere Auseinandersetzung gab und das JA eingeschaltet wurde.
(Alkohol war im Spiel seitens ihm, seit dem trinkt er nichts mehr, seit Monaten)
Er geht arbeiten mittlerweile ect.

Ich habe 3 Jahre Elternzeit genommen. Aber die Familienhilfe will mich zwingen mein Kind in die Kita zu tun damit ich arbeiten gehe. Uns reicht das Geld völlig, ich bekomme ja schließlich auch etwas.
Darf sie mich dazu zwingen??

Viele Erzieher sagen wenn es nicht sein muss soll man es nicht tun, die gehören bis 3 zur Mutter.
Ich will es auch gar nicht, ich bekomme ja keine Kinder um sie dann abzugeben so früh. Ich habe noch eine 11 Jährige, bei der war es genauso das ich sie mit 3 in Kiga erst getan habe

Sie mischt sich sowieso viel zu sehr in unser Privatleben ein

Danke schonmal

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Die Frage ist, was die Familienhilfe damit bezwecken will. Wenn Geld nicht das Thema ist, bleiben ja nur zwei Punkte:

- Sie haben pädagogische Gründe, warum das Kind trotz des jungen Alters in eine Fremdbetreuung soll. Vielleicht zu wenig Kontakt zu Gleichaltrigen oder so...?

- Sie haben Bedenken, wenn du drei Jahre aussteigst. Hast du eine abgeschlossene Ausbildung bzw. eine feste Arbeitsstelle? Kannst du nach der Elternzeit nahtlos anknüpfen? Was passiert, wenn du dich von deinem Partner trennst? Wie selbstständig wärst du dann finanziell?

Also ich kann mir schwer vorstellen, das Geld da die treibende Motivation ist, wenn es auch objektiv für euch ausreicht.

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Es gibt noch einen weiteren Punkt. Sie haben Sorge, dass das Kind Gewalt in der Familie erlebt oder sogar selbst abbekommt die Kita ist ein sicherer Ort.
Ich kann mir vorstellen, dass es bei der TE um häusliche Gewalt ging. Da ist immer die Sorge, dass noch mehr passiert. Leider sind das oft keine einmaligen Ausrutscher.

Auch kann es der Entwicklung der Kinder z.B. beim Sprechenlernen gut tun, wenn sie in der Kita Input bekommen.

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"Sie haben Sorge, dass das Kind Gewalt in der Familie erlebt oder sogar selbst abbekommt die Kita ist ein sicherer Ort."

Ja, das ist der offensichtlichste Punkt, den ich nicht noch erwähnt habe. Das ist sehr gut möglich.

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Zwingen kann dich die Familienhilfe nicht. Aber bist du sicher, dass du sie richtig verstanden hast?

Eure Finanzen gehen sie ja erstmal nichts an. Es gibt aber trotzdem andere gute Gründe, die dazu führen, dass sie eine Kita empfiehlt.

Meine Mutter arbeitet auch in der Familienhilfe und es gibt viele Familien, wo die Mutter daheim ist und der Kita-Besuch dringend empfohlen wird (zugegeben aber bisher, soweit ich weiß, bei keinem 10 Monate alten Kind).

Es könnte zum Schutz des Kindes sein, der Förderung dienen, der Entlastung der Mutter… es gibt viele Gründe.

Rede mit der Familienhilfe. Die ist nämlich eigentlich nicht dein Feind, sondern soll dir eine Hilfe (bzw. vor allem Hilfe fürs Kind!) sein.

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Die will alles wissen.. Alles finanzielle und und und...

Er entwickelt sich super, hat auch Kontakt mit gleichaltrigen..

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Dass sie das wissen möchte, ist das eine. Denn scheinbar gibt es in eurer Familie eine Suchtproblematik und die wirkt sich unter Umständen natürlich auch auf die Finanzen aus! Und natürlich muss man das im Blick haben.

Aber, dass sie sagt, du müsstest arbeiten, damit ihr mehr Geld verdient, wird sie so nicht gesagt haben, bzw kann ich mir schwer vorstellen.

Solche Zusammenhänge werden von Betroffenen aber durchaus gezogen. Eine Klientin warf meiner Mutter vor, dass sie ihr die Kinder nur weg nehmen will, weil meine Mutter keine Hunde mag. Der Hund der Klientin war bissig, was natürlich eine Gefahr darstellt, zudem war’s nur eine von vielen Gefahren (Vernachlässigung, Drogen, etc.). Sie war trotzdem überzeugt, dass das alles nur daher kommt, weil meine Mutter (angeblich) keine Hunde mag.

Daher mein Rat: reflektiere, warum ihr die Familienhilfe habt. Reflektiere, ob sie diesen Rat WIRKLICH aus diesem Grund gegeben hat und frage ruhig so lange explizit nach, bis du es verstehst - eine gute Familienhilfe erklärt dir alles! Und es zeigt guten Willen deinerseits.

Alles Gute für euch!

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Hi,

eine Familienhilfe bekommt man nicht umsonst.

Und ja die mischt sich ein, wenn Missstände da sind. Das du die evt. nicht siehst und die Situation bei euch zu Hause als normal oder besser ansiehst, weil dein Partner nicht mehr trinkt, heißt nicht, dass die Situation gut ist.

Gelegentlich ordnet das Jugendamt auch Krippe oder Kindergarten an, damit das Kind stundenweise aus der Familie raus ist und normalen Umgang kennen lernt. Kein Streit, bessere Sprache, etc.

Mit 10 Monaten fände ich es jetzt auch etwas früh, aber ich bin sicher, es gibt Gründe dafür und die wurden dir auch genannt und sind nicht nur: Wir wollen das Sie arbeiten gehen. Sie werden dir sicher gesagt haben warum.

Evt. damit du eine Ausbildung machen kannst und eigenständig wirst, falls der Umgang mit deinem Partner nicht wirklich förderlich ist und du nicht abhängig bist. Weil Elterngeld gibt es ja nicht ewig.

Von daher, falls du wirklich nicht verstanden hast warum, dann frag sie nochmal. Warum sie will das du arbeitest, warum sie es für sinnvoll betrachtet so ein kleines Kind in die Krippe zu geben.

Und sonst kannst du auch gerne mal Situationen schildern, in denen du denkst sie mischt sich zu sehr ein. Dann kann man auch eher beurteilen, wie es bei euch zu Hause zugeht.

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Sie sagt damit ich arbeit3n gehe und Leute sehe.. Ich bin aber gerne alleine und habe meine Leute wo ich hingehen nur kapiert sie das nicht

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Sie wird das schon kapieren. Vielleicht empfindet sie deine Leute aber nicht unbedingt als große Unterstützung, wenn es hart auf hart kommen sollte. Oder hat den Eindruck, dass es dort ebenfalls Baustellen gibt.

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"ich bekomme ja schließlich auch etwas"

Aber was bekommst du denn?

Elterngeld gibt es ja nur ein Jahr. Bzw. Zwei bei Elterngeld plus, aber dann sehr wenig.

"Er geht arbeiten mittlerweile"

Mittlerweile. Heißt, ihr wart vorher von irgendeinem Amt abhängig?

"Sie mischt sich sowieso viel zu sehr in unser Privatleben ein"

Ich befürchte, das ist ihre Aufgabe.

Wie siehst du das? Was sollte ihre Aufgabe bei euch sein?

"und das JA eingeschaltet wurde"

Eingeschaltet wurde - von wem?

Das heißt, ihr habt euch nicht selbst Hilfe gesucht und erkannt, dass ihr Probleme habt. Sondern von außen hat sich jemand Sorgen gemacht.

Das Jugendamt kam vorbei, empfand die Sorgen als gerechtfertigt und schickt euch eine Familienhilfe.

Heißt, sie machen sich auch nicht Sorgen wegen einem einmaligen Streit (den gibts überall mal), sondern die sind langfristig besorgt.



Ich würde dir raten, deinem Kind zuliebe zu kooperieren. Vielleicht siehst du nicht, was bei euch schief läuft. Aber irgendwas scheint schief zu laufen.

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Ich bekomme EG ja. Davor war ich arbeiten, also ebenfalls nicht Amt. Ich habe genug verdient und er jetzt auch.

Das JA wurde eingeschaltet ja weil er 1x!!! Zuviel trank und es bei uns laut wurde, und andere dachten er schlägt uns und so was aber nicht der Fall war!
Deswegen die Hilfe. Die sollte laut JA nur schauen ob alles ok ist bei uns, was es auch ist.
Sie sagt ja Selber es ist alles ok

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Hmm, aber Elterngeld endet ja irgendwann?

Nach der Elternzeit wieder einsteigen, ja. Aber du willst ja drei Jahre zuhause bleiben?

Hast du für diese restliche Zeit Rücklagen? Oder verdient dein Partner genug für euch beide?

Ich verstehe schon, dass sie da nachfragt. Wenn dein Mann erst seit kurzem arbeitet, wäre es eventuell unklug, sich von ihm abhängig zu machen.

Da ist es schon eine legitime Frage, wie ihr das geplant habt.

Ist dein Mann noch in der Probezeit bei seiner Arbeit?

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Ich hatte damals Dank meiner Depression auch eine Familienhilfe und ja sie ist dazu da sich einzumischen. Den hier geht es nicht um dein Befinden oder deines Partners sondern im das Kind.

Es ist auch sinnvoll dein Kind in die Kita zu geben damit du wieder arbeiten gehen kannst. Viele Frauen würden gern länger zu Hause bleiben können es aber nicht. Verdient dein Partner genug um euch zu finanzieren? Ist das OK... Braucht ihr staatliche Hilfe wäre es sinnvoll von dieser Weg zu kommen. Das hat die Familienhilfe auch im Blick.

Ich würde immer mit ihnen kooperieren den sie wollen dir nichts böses sondern dir oder euch helfen.
Das musste ich auch erst lernen das für mich, war einfach "blind", für Missstände und mir half es wenn mich er drauf aufmerksam gemacht hat.
Nur wenn du kooperierst wird sie irgendwann sagen können und mit gutem Gewissen das ihr ihre Hilfe nicht mehr benötigt.

Also ja sie wird sich einmischen wenn sie sieht das etwas nicht richtig läuft auch wenn du es erstmal nicht siehst.

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Er verdient genug um uns 4 zu ernähren und es bleibt genug übrig. Ich habe noch eine 11 Jährige Tochter also von daher verstehe ich es sowieso nicht.
Es war immer alles super, nur das eine Mal und nicht mal Gewalt mit im Spiel. Die vom JA (ganz junges Ding) nimmt es aber an und sagte wir brauchen die damit die schaut das alles ok is
Selbst die Hilfe sagt es sei alles ok.
Nur will sie das ich ihn in Kita tue obwohl ich 3 Jahre EZ genommen habe und danach da wieder anfange

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Dann kann ich mir nur vorstellen das du dir ein eigenes soziales Netzwerk aufbauen sollst und dich nicht einigeln.
Denn deine Worte: Ich bin gern allein.. zeigt schon das du eher zurück gezogener bist.

Denn es gab Gewalt auch wenn du es gern runterspielen magst. Gab zwar keine körperliche Gewalt, aber psychische Gewalt durch das schreien etc. pp.

Würde aber einfach klipp und klar kommunizieren das es für dich vor dem 2 Lebensjahr nicht in Frage käme das Kind in die Kita zu geben.. denn man sollte auch die Eingewöhnung vor Ende der EZ abgeschlossen haben.

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Nein sie kann dich nicht zwingen und du solltest auch klar kommunizieren, dass dies auch anders geplant ist.

Ich würde sie fragen, warum sie es für angezeigt hält, ein Kind so früh in die Kita zu geben bei der derzeitigen Personalsituation in vielen Kitas.

Wenn dein Mann ist arbeiten ist, wenn das Kind in der Kita wäre, wo bitte erspart man dann dem Kind die Gewaltsituation ( wie in einigen Antworten erwähnt)?

Es ist sicherlich mit deiner Firma auch schon so abgesprochen, dass du 3 Jahre Erziehungszeit nimmst.
Warum soll dein Kind einen Kitaplatz besetzen , den es nicht benötigt, ein anderes aber schon...

Vielleicht hast du eine übereifrige Familienhilfe erwischt.
Es gibt doch sicher Gespräche im JA da würde ich das Thema ansprechen.

Am Ende bleibt noch die Möglichkeit einen Anwalt zu beauftragen, eure Interessen zu vertreten.
Aber noch ist es dafür zu früh

Also, so lang das Kindeswohl nicht gefährdet ist, kann sie da nichts.
Du kannst mit der Teilnahme an verschiedenen Baby- / Kleinkindkursen und Gruppen, dem Argument Förderung entgegen wirken.

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Sie sagt immer damit ich unter Leute komme, damit ich 3 Stunden arbeiten gehen kann.

1. Bin gerne für mich und 2. Habe genug Freunde die Kinder im gleichen Alter haben. Die spielen ja auch zusammen.

Vor allem, ea gibt ja nicht mal Gewalt bei uns, meine 11 Jährige kann das bezeugen. Aber die vom JA (ganz neue, junge) glaubt es nicht.

Wir hatten jetzt seit Januar (seit wir die Hilfe haben) JA Mitarbeiter Wechsel 4 Stück... eine hat aufgehört, die andere geht dahin und und... 2 davon haben wir nicjt mal kennen gelernt.
Von daher gab es noch kein einziges Gespräch im JA.

Und ja mit meiner Firma ist es so abgesprochen das ich nach 3 Jahren wieder komme.

Finanziell geht es uns sehr gut

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Wenn du mit deiner Familienhilfe nicht zufrieden bist, kannst du dich an den Träger und/ oder ans Jugendamt wenden.
Oder dich anwaltlich beraten lassen.
Nicht jede Familienhilfe passt zu jeder Familie.

Niemand hier kann aus der Entfernung beurteilen, wie die Situation bei euch zu Hause ist. Ob dein Kind gefährdet ist etc.

Es wird einen gewichtigen Grund geben, warum das Jugendamt entschieden hat, euch eine Familienhilfe an die Seite zu stellen.

Ob das nun ein einmaliger Ausraster deines Partners unter Alkoholeinfluss war (Gewalt gegen dich oder auch gegen euer Kind?) oder ob noch mehr im Argen liegt, kann hier niemand wissen.
Vielleicht weißt du es nicht mal selbst (das ist keineswegs böse gemeint, manchmal sind Menschen Meister im Verdrängen um überleben zu können).

Mit zehn Monaten gäbe es hier bei uns zum Beispiel keine einzige Einrichtung, die dein Kind aufnehmen würde.

Vielleicht kannst du dir mal in einem ruhigen Moment alle positiven Aspekte einer Betreuung zuhause aufschreiben. Und das dann mit der Familienhilfe durchgehen (wer schreibt bleibt, ist einfach immer noch so).

Lass dir im Gegenzug von ihr aufschreiben, welche Vorteile sie in einer sehr frühen Fremdbetreuung sieht (nur, dass du arbeiten kannst, wäre ein bisschen wenig, vermutlich hat sie noch andere Punkte).

Zeig ihr, dass du dich mit der Situation auseinandersetzt und dir Gedanken machst.
Und dokumentiere alles für dich.

Ihr nehmt regelmäßig die U-Untersuchungen wahr?
Demnächst müsste ja wieder eine anstehen, oder?
Dann sprich doch mal den Kinderarzt an, welche Meinung er zu früher Fremdbetreuung bei deinem Kind hat.

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Sehr guter Beitrag!
Klug, sachlich mit sehr gutem Rat!

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Ich habe bereits eine 11 Jährige Tochter also ja, alle Us werden immer gemacht.

Und es war einmalig, keine Gewalt uns gegenüber, es wurde nur angenommen.

Aber das glaubt die vom JA nicht. Das ist ne ganz junge, neue.

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Was ich noch nicht verstanden habe, ab wann soll dein Kind denn in die Kita? Jetzt aktuell wird vermutlich eh keine Kita einen Platz haben, und ob ab August noch was möglich ist hängt sehr vom Vergabeverfahren bei euch ab. Hier bei uns ist die Bewerbungsfrist Ende November.

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Sie möchte das er am besten schon jetzt geht. Bei uns geht es halbjährlich und jährlich eben wo man rein kann.

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"Jetzt aktuell wird vermutlich eh keine Kita einen Platz haben"

Warum? Wie kommst Du darauf?

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Verstehe mich nicht falsch, aber wenn es bei euch so laut war, dass Nachbarn gedacht haben, dass er euch alle schlägt, dann wird das ja keine Lappalie gewesen sein.
Du redest das ganz schön klein.
Wir können das natürlich alle nicht beurteilen, das sind nur die Sachen, die du hier selber aufzählst, aber selbst da passt so einiges nicht. Und genau in dieser Thematik ist es echt ziemlich unangebracht, eine Grundsatzdiskussion zu starten, ob Fremdbetreuung ok ist oder nicht. Denn in schwierigen Familienverhältnissen profitieren die Kinder davon, das ist nun mal Fakt.
Ich glaube kaum, dass bei euch alles so super ist, sonst wäre wegen einem einmaligen vor allem nichtigen Streit direkt das Jugendamt an Board. Ob du das selber so siehst oder nicht? Naja, gibt genug, leider!, Frauen die sehr lange die Realität ausblenden können.