Krippe mit einem Jahr Hilfe

Hallo ihr lieben,
vielleicht kann hier jemand mein Mama Herz etwas beruhigen. Mein Sohn geht ab dem 01.04. in die Eingewöhnung. Ich beginne ab dem 01.04. wieder zu arbeiten. Mein Mann macht die Eingewöhnung. Positiv ist, ich habe meine Arbeitsstelle für meinen Sohn gewechselt. Ich übernehme eine Leitungsposition in einer Kita und mein Sohn darf dann dort in die Krippengruppe. Ich sagte immer, ich arbeite nur in einer Kita arbeiten würde, wo ich auch mein Kind unterbringe. Bei seiner eingewöhnung ist er noch zehn Monate alt aber wir geben ihm mit Absprache der Kita alle Zeit der Welt. Also wenn es sein muss auch zwei Monate. Wir beginnen auch mit 30 Stunden und gehen dann auf 40 aber im besten Fall kann er immer nach sechs Stunden abgeht werden. Ich hätte ja auch immer ein Auge auf ihn und könnte notfalls auch mal in seiner Gruppe schauen wie es ihm geht. Er ist von seiner Entwicklung auch schon sehr weit, laut Ärztin, aber das sagt ja nichts über das Verhalten in der Kita hinterher.

Mein Problem jetzt. Ich bekomme nur gerade überall entgegen geschleudert, was für eine schlechte Mutter ich bin. Ich bin die Hauptverdienerin und verdiene etwas mehr als das doppelte aber das versteht keiner. Sie wollen eher das mein Mann noch mehr arbeiten geht. Dann ist er gar nicht mehr da. Es geht so weit, dass ich jetzt wirklich denke, eine schlechte Mutter zu sein dabei dachte ich, er ist wenigstens nicht komplett fremd betreut sondern trotzdem bei mir und er darf auch jederzeit zu mir. Ich weiß, dass ich es dadurch schon besser habe als andere Mütter die wieder arbeiten müssen. Ist das jetzt also so falsch wie wir es machen.

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Dieser Schuldkult ist typisch deutsch. Selbst in der nicht unbedingt progressiven Schweiz arbeiten viele Mütter nach einem Jahr längst wieder, und Väter sowieso. Denen macht man auch in Deutschland kein schlechtes Gewissen.

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Jeder muss seinen eigenen richtigen Weg finden!
Du kennst euer Kind am besten.
Du musst aber auch wieder arbeiten und das ist das Beate für eure Familie!
Dass der Papa die Eingewöhnung macht ist häufig auch positiv für die Kinder, habe ich mal gelesen.
Klar ist 10 Monate früh.
Ich kenne sowohl Kinder die noch früher als auch viel später in die Krippe/Kita gegangen sind und es war immer total Kindabhängig ob es da gerne hin gegangen ist oder nicht- nicht Alters abhängig!
Die Eingewöhnung klappt wohl bei jüngeren Kindern auch besser als bei etwas älteren.

Es gibt immer jemanden, der was zu meckern findet. Lass die Leute doch vor ihrer Türe kehren:)

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Lass die Leute reden und hör einfach nicht hin….
Was interessiert es dich? Solange ihr mit eurem Weg zufrieden seid, ist doch alles gut.

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Unsere Tochter kam mit 12 Monaten in die Kita. Eingewöhnung hat auch der Papa gemacht, weil er eh in Elternzeit war, ich hatte schon 2 Monate früher wieder angefangen zu arbeiten.
Als schlechte Mutter sehe ich mich deshalb nicht. Ich sorge für unsere Familie, indem ich unseren Lebensunterhalt sichere. So wie es Millionen anderer Eltern auch tun. Sind denn alle Vollzeit arbeitenden Väter per se schlechte Väter?

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Fühl dich gedrückt. Im Endeffekt hast du als Mutter eh verloren. Arbeitest du zu wenig ist es falsch, arbeitest du zu viel. Das betrifft ja JEDEN Bereich im Leben als Mutter. Es ist absolut unmöglich dass dein Bekanntenkreis es wagt über dich zu urteilen. Ehrlich. Würdest du jetzt eine Ausbildung in Vollzeit machen, wäre es schon wieder akzeptiert. Es ist euer Leben und niemand hat seine Meinung dir gegenüber kund zu tun. Außer du fragst natürlich 🙃 Als Mutter musst du lernen ein dickes Fell zu haben. Als Vater dagegen gewinnst du wenn du nur 1 mal mit dem Kind zum Spielplatz gehst. So ist das leider in der Gesellschaft.

Geh deinen Weg und steh dahinter. Sag deinen Leuten wie du dich fühlst. Dass sie deine Entscheidungen bitte respektieren sollen. Und es steht ihnen nicht zu ihre Meinung zu äußern, denn dann respektieren sie dich ja nicht. Die wissen gar nicht was sie mit ihren Sprüchen anrichten. Das darfst du denen ruhig sagen ♥️

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Mach Dich nicht fertig! Du siehst euer Kind, Du hast bei der Krippe ein gutes Gefühl, und mal ehrlich: Du musst arbeiten gehen, weil es nicht anders klappt. Was sollst Du denn sonst machen? Zuhause sitzen, den Mann die finanzielle Hauptlast tragen lassen und hoffen, dass er nicht zusammenbricht, weil sonst das Einkommen wegfällt? Dann bist Du wiederum in den Augen aller verantwortungslos, weil kein Einkommen da ist.

Unser Kind ging mit 11 Monaten in die Krippe, weil ich nach einem Jahr Elternzeit wieder Vollzeit arbeiten musste. Mein Mann arbeitet ebenfalls Vollzeit. Wir haben beide Dienst ab 8 Uhr (spätestens), und holen sie im 16 Uhr wieder ab. Dem Kind gefällt es dort, und sobald wir zuhause sind, spielt einer mit ihr, während der andere den Haushalt macht.

Wenn ihr ein gutes Gefühl habt und euch einig seid, dann lasst die Leute reden (ich verweise auf Lasse reden von den Ärzten).

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Hallo,

also möchten dein Umfeld, dass das Kind quasi ohne Vater aufwächst, weil der nur arbeitet damit du in Elternzeit bleiben kannst? Findet dein Mann das fair?
Und das sind dann wahrscheinlich die gleichen Leute, die hinterher sagen, dass der Vater nur so eine schlechte Bindung zum Kind hat, weil er sich ja nie Zeit genommen hat...

Den Preis als Rabenmutter gewinne ich. Ich arbeite wieder Vollzeit, seit Mini 6 Monate alt ist, dann ist der Vater in Elternzeit gegangen. Mini ist mit 1 in die Krippe gekommen, wir arbeiten nicht da.
Ganz ehrlich, das war übel, und ich bin froh, dass ich nirgendwo als entlaufener Panda eingefangen wurde.

Aber zuhause bleiben wäre für mich schlimmer, entsprechen haben wir eben auch geplant. Mini und ich haben trotzdem eine gute Bindung zueinander und ich stille immer noch. Länger als ich je wollte.

Auf die Krippe haben wir wirklich hingefiebert. Im Gegensatz zu uns ist Mini wirklich sozial und was wir ihr an Kontakt und Input liefern konnten war einfach nicht genug.
Mit Kita ist sie viel ausgeglichener und sie geht auch gerne, denken wir.
Teils haben wir ein Kind abgeholt, das geweint hat, weil es gehen musste und gerade anfangs haben wir gewitzelt, dass wir doch stattdessen eins von den Kindern mitnehmen könnten, die sich freuen uns zu sehen.
Gefühlt kann Mini jetzt auch jeden Tag was neues und wenn sie weiß es geht zur Kita verabschiedet sie sich freiwillig von mir. Sonst nicht.

Also nein, nachdem ich mir die Einrichtung angeguckt hatte, hatte ich deshalb absolut kein schlechtes Gewissen. Und du bist ja noch dichter dran.
Ich glaube du musst da eher für dich drauf achten, dass du arbeitest und nicht nur dein Kind in den Fokus stellst. Vertrau deinen Kolleginnen. Vertrau deinem Kind, das wird es toll machen.
Stell die Ohren bei blöden Sprüchen auf Durchzug.

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Das schlimme an diesen Diskussionen finde ich ja immer, dass sowas niemals jemand zu einem Mann sagen würde.

Ein Mann der seine Kinder am Tag nur 1 Stunde sieht, weil er sonst arbeiten ist, ist der tolle Brotverdiener, der seine Familie unterhält, damit die Frau zu Hause bleiben kann um sich einen faulen Lenz zu machen (überspitzt formuliert).

Macht es so, wie ihr es für richtig haltet.

Wir haben den ganz klassischen Weg gewählt. Ich war 3 Jahre zu Hause mit jedem Kind und dann sind sie in den Kindergarten und ich habe wieder angefangen zu arbeiten. Glücklicherweise kann ich 100% HO arbeiten, so dass wir keine weitere Betreuung außer Kiga brauchten. Jetzt sind beide in der Schule und ich kann die Kleine auch morgens bringen, wenn sie zur 2. Stunde hat. Mittags kommen sie alleine heim.

Auch ich habe blöde Sprüche gehört: Von Glucke, bis Heimchen am Herd, lässt sich von ihrem Mann aushalten usw. War mir aber völlig egal, genau wie meinem Mann. Wir waren uns einig, keine Fremdbetreuung vor 3 Jahren. Wir haben alles gut durchgerechnet ob das mit 3 Jahren EZ passt und zum Glück ging auch alles gut. So gut, dass wir uns sogar in der 1. EZ nach 1,5 Jahren ein Haus gekauft haben.

Und das ist das wichtige. Es muss für euch passen, wenn du und dein Mann euch da einig seid, dann zieht das so durch. Ihr als Familie müsst damit glücklich sein, niemand außerhalb eurer kleinen Kernfamilie hat da Mitspracherecht. Und ich finde es toll, dass du in der selben Einrichtung bist. Bei uns hatten die Erzieher auch immer ihre Kinder in der Einrichtung, dann eben nur in einer anderen Gruppe (außer während Corona, weil sonst bei einer Infektion gleich 2 Gruppen geschlossen worden wären.) Das war für die Kinder gut und auch für die Eltern (gleiche Schließzeiten, wenn das Kind krank war, wussten die Kollegen, dass es meist auch wirklich krank war, also kein, naja, ob das jetzt wirklich nötig war) Bei Verletzungen mussten die Eltern nicht erst in den Kindergarten. Tatsächlich sind die Kinder sehr selten zu ihren Eltern (gut die waren dann auch schon über 3 Jahre), sondern zu ihren Erziehern. Die Kinder konnten das ganz gut unterscheiden, wann Mama eben Mama war und wann Erzieherin.
Von daher ist das eine tolle Sache und dein Mann sollte auf keinen Fall noch mehr arbeiten, gemeinsame Zeit ist super wichtig.

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Es würde niemals jemand zu einem Mann sagen, weil man davon ausgeht, dass ein 10 Monate altes Kind zu Hause bei der Mutter ist.
Ich verstehe deinen Gedanken, aber in diesem Fall kann man es nicht anwenden, da ja beide Elternteile das Kind so früh in Fremdbetreuung geben

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Ja, aber bei einem Mann würde niemals jemand auf die Idee kommen und ihn fragen, ob er denn nicht einfach mehr arbeiten könnte, damit seine Frau nicht arbeiten gehen muss.

Da kommen dann Verständnis, dass es heute ja schwierig ist und beide arbeiten gehen müssen und gezwungen sind, das Kind so früh in die Betreuung zu geben.
Bei der Frau wird erwartet dass sie zu Hause bleibt und dann bitte doch der Mann mehr arbeitet, sie hat ihre Karriere hinten anzustellen.

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Huhu,

Hier, ich bin auch so eine Rabenmutter :-D

Bei uns ist es ähnlich. Ich verdiene mehr als das doppelte von meinem Mann. Deswegen hat er bewusst seine Stunden von 40 auf 35 reduziert, da uns die Zeit, die er dadurch zur Verfügung hat wichtiger ist, als dass er vielleicht 100€ mehr verdient. Ich gehe voll arbeiten, was hier 38h sind.

Ich hatte bei beiden Kindern exakt 1 Jahr Elternzeit. Mein Mann wollte nur 2 Monate nehmen, aber diese haben wir verteilt in meiner Elternzeit, so dass wir auch mal zusammen zu Hause waren. Ich bin also genau nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen. Unsere beiden Kinder sollten ab da jeweils zur Tagesmutti gehen und somit mussten sie natürlich zu diesem Zeitpunkt schon eingewöhnt sein. Damit sie genug Zeit für die Eingewöhnung haben, haben wir die Große mit fast 11 Monaten angefangen einzugewöhnen und der Kleine war 10 Monate alt. Hing vom Geburtstag ab, da man ja genau zum Geburtstag wieder arbeiten muss.
Nach 3 Wochen waren wir bei beiden ca. durch mit der Eingewöhnung und ab da gingen sie dann von früh 7:30 Uhr bis 15:00 Nachmittag. Und obwohl ich ja noch in Elternzeit war, hatte ich dann jeweils noch 2-3 Wochen Zeit für mich, weil die Kinder ja schon in der Betreuung waren. Und ich habe es genossen.

Hier im Osten ist dieses Modell allerdings nicht so verpönt und daher wird man hier auch nicht als Rabenmutter bezeichnet. Hier ist es mehr oder weniger üblich, dass man nach einem Jahr wieder arbeiten geht.

Bei dir kommt ja noch dazu, dass du sogar in der selben Kita arbeitest. Das ist doch super!

Wenn es für euch so ok ist, dann lass dir nix einreden. Ich drücke die Daumen, dass mit der Eingewöhnung alles klappt!

LG