Freunde weit weg- keine gleichaltrigen Gleichgesinnten im Kiga! °lang°

Hallo!
Mein Vierjähriger geht in einen super Kindergarten, in dem er gut gefördert wird und wo ihm das Programm Freude bereitet.
Allerdings sind seine "Freunde" nicht auf seiner Ebene, d.h. es gibt keine Gleichaltrigen mit denen er seine geliebten Rollenspiele spielen kann und experimentieren kann, sowie toben in der Natur und sammeln von Stöcken,Steinen etc..
Die Älteren wollen nicht mit ihm spielen, obwohl er bei Kleingruppenarbeit bei den fünfjährigen in der Gruppe ist.
An der Zahl der kids liegt es nicht, in der Gruppe sind sechzehn Kinder drei und vier Jahre alt.
Angesagt sind Fernsehen und teure Spielzeuge bei den kids hier- mein Sohn spielt am Liebsten mit seiner Fantasie, seiner Sprache und ohne Material.
Besonders deutlich wird unser "Problem" am Nachmittag, wo einfach mal jemand zum spontanen Spielen fehlt.
Wir wollten jetzt am Kindergeburtstag etwas "nachhelfen", haben ein großes Kinderfest geplant- mein Sohn hat sich so gefreut und sich Spiele gewünscht, die für die anderen kids aber eine Überforderung waren- sie verstanden gar nicht was das soll (Kinder von drei bis fünf), obwohl ich als gelernte Erzieherin echt alles altersgerecht geplant hatte, die Reise zu den Piraten und die verschiedenen "Abenteuerstationen".

Auch Nachmittags beim Turnen und Reiten entstehen keine Freundschaften, da die kids sich dort ja nur mal alleine für ne dreiviertel Stunde sehen.
Will jetzt aber nicht sagen, dass mein Sohn so eine Ausnahme ist, er hat zwei Freunde mit denen er super gleichberechtigt spielen kann, gleichalt wie er, allerdings 100km entfernt und 600km entfernt von uns, aus unserer früheren Heimat.
Was können wir tun, meint ihr das wird mit Schulanfang nächstes Jahr besser, wenn kids aus anderen Kigas dazukommen?
Meint ihr das ist Zufall, kann am Wohnviertel, Bildungsstand der Leute oder ähnlichem liegen?
Sorry, will nicht dass das blöd klingt- ich weiß nur nicht was ich tun soll- er ist oft so traurig, weil er ja auch (noch) keine Geschwister hat und ich hier auch nur Freunde ohne Kinder habe.
Habe sogar schon Anzeigen aufgegeben, aber nichts:-(.

Viele Grüße!
Marti

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Hallo,hast du schon einmal an andere Hobbys wie Tanzen, Theater spielen , Musik gedacht. Das sind bestimmt er die Interessen deinens Sohnes. Ansonsten mußt ihr und dein Sohn sich Anpassen, wenn ihr ein Fest plant und nicht an die anderen Kinder denkt (Rollenspiele sind nicht Jedermanns sache)muß es ja ein Reinfall werden. Meine Kinder brauchen kein Spielzeug und sind mit Brettern, Ästen, Seilen vollauf zufrieden. Außerdem können sie sich Stundenlang beschäftigen, ich bin immer Überrascht wie viel Kinder von Ihren Eltern bespiet werden. Wie meinst du das mit dem Bidungsstand,Ich wohne z.B. in einem sehr gemischten Wohnviertel, Sozialenbrennpunkt und Einfamilienhäuser bunt gemischt. Ich habe fast nur Kontakt zu Eltern mit ähnlichen Status. Es hat sehr lange gedauert bis mein Sohn einen Freund in einer kleinen Wohnung besuchen durfte. Die Eltern schämen sich das sie in so herruntergekommenen Häuser leben. Aber mit den Interessen hat das göube ich eenig zu tun. Außer das meine Kinder viel mehr Anregung bekommen.

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Hallo!
Danke für Deine Antwort.
Wir wohnen hier erst vier Monate, deshalb weiß ich nicht warum das hier so ein Problem ist. Es war nur eine Idee mit dem Bildungsstand, da wir hier auch in einem sehr gemischten Viertel wohnen in der Stadt und vorher in einem kleinen Dorf, wo alle Kinder sehr behütet und gefördert aufgewachsen sind.
Es ist wirklich hier unser aktuelles Problem- selbst mit den zweiundhalbjährigen Kindern in unserer früheren Heimat konnte unser Sohn besser spielen und hat auch seinen dritten Geburtstag schon mit einem Thema und Spielen gut verbracht, bei denen alle mithalten konnten.
Und zu den Hobbies: Eigentlich finde ich turnen und reiten genug "Programm" für eine Woche, vor Allem weil er seine Hobbies mag.
Ich verurteile niemanden der seine Kinder wenig fördert, lade auch gerne unterschiedlichste Kinder zu uns ein- aber wenn die Kinder einfach nichts miteinander anfangen können?
Ich finde es halt wirklich nicht normal und bin es auch nicht gewöhnt, daß manche Vierjährige nur an Mama kleben, absolut unselbständig sind, weder zuhören noch angemessen antworten können und nicht etwas Neues spielen möchten.
Wahrscheinlich habe ich meinen Sohn dazu erzogen, daß er manches als selbstverständlich sieht und hier erst merkt, daß andere Kinder nicht so erzogen sind.
Viele Grüße!
Marti

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Hallo,das mit den Hobbys wollte ich euch vorschlagen, Damit ihr Kinde trifft die "Besser" passen. Da können sich bestimmt Freundschaften entwicklen. grade wenn Aufführungen geplant sind. Mein einer Sohn hat auch Problme im Kindergarten , er hat keine Kinder die den richtigen Draht zu ihm haben. Ich habe Problme mit Kinder die ich immer beaufsichtigen muß und die ich bespielen(unselbständig, fantasielos), meine Beiden fällt immer etwas ein.Ich hoffe das im nächsten Kindergartenjahrt vielleicht andere Kinder nachkommen.

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Hallo!

Wirklich weiterhelfen glaub ich, kann ich dir auch nicht. Aber ich bin auch Erzieherin und hab erst in einem Kiga in einem kleinen Dorf gearbeitet und dann in einem in einer Stadt (keine Großstadt) und die unterschiede sind gewaltig. In der Stadt sind einfach viel mehr Kinder die sehr auf Medien bezogen sind, viel Fernsehen, usw. Während am Land viel mehr drausen gespielt wird. Es liegt wohl auch am Platz und an den Eltern. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass dein Sohn probleme hat. Leider weis ich auch keine gute lösungsmöglichkeit. Ich hoffe für euch, dass es in der Schule besser wird!

Lieserl

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Dein Sohn hat keine Freunde, und das ist traurig, das tut mir Leid. Ich verstehe nur nicht, dass Du das so "verkopft" angehst: Ihr wohnt da vier Monate, das ist recht kurz, und offenbar kommt er noch nicht klar. Er hat den Anschluss nicht gefunden. Vermutlich ist das durch das Kinderfest eher noch schlimmer geworden. Warum sprichst Du nicht im Kindergarten andere Eltern an, ob Euch die Kinder besuchen wollen, oder lässt Deinen Jungen sich Freunde aussuchen? Und dann lässt Du sie einfach spielen, was sie wollen? Wenn Du mit dem Anspruch herangehst, dass andere Kinder die Spielbedingungen Deines Sohnes erfüllen müssen, damit er Spaß haben darf, dann wird da niemals eine Freundschaft draus. Das wird auch in der Schule nicht besser werden. Man muss sich als Erwachsener aus solchen Dingen heraushalten, sonst lehnen die Kinder das eigene Kind irgendwann bewusst ab. Man kann es den eigenen Kindern höchstens einfacher machen, Kontakt zu finden, indem man selbst offen ist und auf andere zugeht, dann geht es irgendwann von allein. Mein Sohn hat sich Heute spontan im Kiga mit einem kleinen Jungen verabredet; sie haben drei Stunden gerodelt - und schwupps hat er noch einen Freund. Ermögliche Deinem Sohn solche Begegnungen, ganz locker und ohne Zwang, und dann klappt das auch.