Paukenröhrchen und kein Ende

Guten Morgen,

mein Sohn hat letztes Jahr im April Paukenröhrchen bekommen, da er nur noch sehr schlecht hörte. Auf dem rechten Ohr praktisch gleich null.

Die OP war nicht besonder schön, zumindest das Aufwachen (der Rest ging ganz gut).

Nun hat er eine Mittelohrvereiterung (manchmal auch nur Entzündung) nach der anderen. Die Röhrchen sind im Dezember planmäßig von allein rausgefallen. Im Januar hat uns nun der HNO mitgeteilt, dass das Ohr wieder zu ist. Wir merken, dass es sich praktisch täglich verschlechtert. Inzwischen hört er wieder kaum etwas.

Nun hat der Arzt empfohlen, da er im Herbst in die Schule kommt, nochmals Röhrchen zu setzen.

Hat jemand Erfahrung? Was soll ich tun? Ich ziemlich ratlos. Aber das er ein Problem mit dem Gehör hat merkt man deutlich. Die Kita hat uns auch schon darauf aufmerksam gemacht.

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Hallo und guten Morgen!

Also, bei meinem Sohn ist es sehr ähnlich. Er ist zwar erst 3 1/2, hat aber im Dezember 2005 auch Paukenröhrchen bekommen, weil er eine Mittelohrentzündung nach der nächsten hatte und auch ständig krank war. Er hat teilweise 2 Mal im Monat Antibiotika bekommen, weil es nicht anders ging. Außerdem hat er auch nur sehr schlecht gehört und seine sprachliche Entwicklung ist ziemlich weit zurück. Er bekommt mittlerweile 2 Mal die Woche Sprachtherapie.
Die Röhrchen sind nun im Dezember raus gefallen und im Januar hatte er sofort wieder 2 Mal eine Mittelohrentzündung. Er war fast den kompletten Monat krank.
Gestern waren wir beim HNO-Arzt um die Ohren untersuchen zu lassen, da waren wieder beide Ohren gerötet, das Trommelfell ist entzündet, obwohl er schon Antibiotika nimmt und hinter dem Trommelfell ist wieder Flüssigkeit. Er hat jetzt im März einen neuen OP-Termin um nochmal die Röhrchen einsetzen zu lassen.
Ich denke es ist schon wichtig, dass da was gemacht wird, denn wenn dein Sohn nicht richtig hören kann ist es ja auch nicht gut. Gerade dann nicht, wenn er bald in die Schule kommt. Und die Schmerzen bei einer Mittelohrentzündung sind ja auch nicht sehr angenehm.
Wie du siehst, es geht vielen so wie dir und irgendwie schafft man es trotzdem alles. :-)

Ganz liebe Grüße von Anne und Luca #katze

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Ja das ist leider kein Einzelfall. Die Dinger kommen z.B. auch manchmal sehr schnell wieder raus. Meine Tochter hatte die erste OP im Mai und die Röhrchen warem im November schon wieder rausgefallen. Also war die zweite OP im Dezember und der Doc meinte schon, dass dies sicherlich nicht die letzte OP war. Man muß da durch, bis sie etwas größer ist und das Ohr sich auch so entwickelt hat, dass sie die Dinger nicht mehr braucht. Bei meiner Tochter merkte man es auch sofort das sie schlechter hörte. Sie verstehte Lieder nicht mehr richtig und sang sie falsch (mit Wörtern die es gar nicht gab). Auch die Kindergärtnerin merkte das sofort.
Es ist wichtig das die Kids in der Schule richtig hören.

Alles Liebe
Kathleen

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Hallo,
bei unserer mittleren Tochter war das auch immer das Problem mit den Ohren: ständig Mittelohrentzündungen, Ergüsse, die nicht mehr weggingen, eine OP, die nur zwei Wochen vorhielt... sie hatte sogar schon Sprachentwicklungsverzögerungen (kein Wunder, da die Probleme spätestens ab dem 2. bis zum 4. Lebensjahr gravierend waren)
wir waren dann mit ihr bei der Osteopathin und siehe da: sie hat seither kaum mehr lange Infekte, fast keine Mittelohrentzündungen mehr, Ergüsse fließen nun auch von alleine ab und sie kann seither richtig hören - wurde auch vom HNO-Arzt bestätigt.
Und: Osteopathie ist sanft! Bei unserer Tochter kamen die Probleme von verengten Gehörgängen, stellte die Ostepathin fest.
Alles Gute Euch
Claudia

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Ich wollte Dir eigentlich eine PN schreiben, aber den Beitrag über Osteopathie möchte ich nicht unkommentiert stehen lassen:

Osteopathie ist eine Spielart der Krankengymnastik und als solche selbstverständlich überhaupt nicht geeignet, eine zugeschwollene Eustachische Röhre zu behandeln! Nichts gegen Osteopathie, unser Kind ist auch in Behandlung.

Ständige Paukenergüsse können dazu führen, dass das Mittelohr irreparabel ruiniert wird: Zersetzen der Gehörknöchelchen, Absterben der Hörhärchen, eitrige Löcher im Trommelfell, Veränderungen der Zellen und und und. Das ist nicht nur Theorie, das sind konkrete Gefahren, ich habe schon so viele dieser armen Kinder gesehen, gerade vor zwei Wochen wieder im Aufwachraum. Gern landen diese Kinder irgendwann auf den Schulen für geistig Behinderte oder Lernbehinderte, weil sie nicht mehr mit der Umwelt mithalten können.

Mache das auf jeden Fall mit der OP, wenn es geht, lasse gleich T-Tubes (T-Röhrchen) einsetzen, die werden im Alter von über 10 Jahren erst wieder gezogen, dann ggfs. ohne Narkose. Wir haben fünf Jahre um die Dinge gekämpft, und seit sie "verbaut" sind (zwei Wochen), haben unsere Sorgen endlich ein Ende.

Beim Aufwachen nach der OP sind die Kinder noch in der "Konfusionsphase", sie nehmen ihre Umwelt nicht wahr, sie weinen oft, aber sie spüren keine Schmerzen, sie sind noch gar nicht ganz bei sich. Dann schlafen sie ein, und erst danach sind sie richtig wach. Wundert mich, dass man das Dir nicht erklärt hat! Klar ist es anstrengend, ab die OPs sind doch wirklich unproblematisch. Wie sagt unser HNO: "Das Schlimmste an der Paukenröhrchen-OP sind die Eltern!" Stimmt, 100 Pro, wir haben das nämlich mehrmals mitgemacht.

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Hey,

ich komme gerade vom HNO. Er soll in der Tat wieder Paukenröhrchen bekommen und zwar schnell, da er ja im Herbst in die Schule kommt und er echte Probleme mit dem Hören hat. Ich habe den HNO auf Ostheopatie angesprochen. Seine Antwort (ich zitiere wörtlich: "Da können Sie Ihrem Sohn auch eine Kerze auf den Kopf stellen und warten das es besser wird.") Da war ich schon ziemlich am Boden.

Deine Zeilen tun mir gut. Irgendwie hatte ich gehofft, dass der Arzt mir diesesmal etwas anderes vorschlägt. Das Aufwachen war beim letzten mal richtig schrecklich. Er hat um sich geschlagen und nur geweint. Aber du hast recht, nach dem 2. Schlafen war er fast wieder der Alte.

Mein Sohn saß beim Gespräch mit dem HNO vorhin dabei und sagte auf einmal "Mama ich will ins Krankenhaus damit ich wieder besser hören kann". Also habe ich vorhin schweren Herzens einen Termin für den 5.3. gemacht.

Ich denke, wir werden auch das schaffen.

Ist das Einsetzen der T-Röhrchen schwieriger? Wieso macht der Arzt das nicht gleich. Zumindest wenn das Kind schon das 2. mal operiert wird.

Vielen Dank nochmal

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Das Einsetzen der T-Röhrchen ist schwieriger, ja, weil sie winzige Flügel aus Silikon haben, die ins Trommelfell verankert werden müssen. Zumal die T-Röhrchen (deshalb der Name) in den Gehörgang ragen und somit gut platziert sein müssen. Bei Kindern ist schon die Röhrchen-OP eine Fummelei, die T-Tubes sind noch fummeliger, da gehen nur erfahrene Operateure mit geschickten Händen ran. Außerdem haben gerade die "Ohrenkinder" ja oft sehr schmale Schädel und/oder enge Gehörgänge. Trotzdem dauert die OP nur wenige Minuten, das ist völlig problemlos. Das packt Ihr bestimmt. Der 5. März ist ja doch noch lange hin! Für Deinen Sohn wird das eine lange Wartezeit, bis er wieder voll am Leben teilnehmen kann. Aber schön, dass er dann auf jeden Fall operiert wird. Alles Gute für Euch.

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