Hallo @ all,
ich hatte heute mein Elterngespräch im Kindergarten. Mein Sohn ist jetzt 4,5 Jahre alt.
Nun ist es so, dass er viel Aufmerksamkeit benötigt. Seine Entwicklung ist verzögert ( ganz besonders im Sprachbereich) und somit wird er oft von den "älteren" Kindern in seiner Gruppe gehänselt. Wenn er mit seinem Anliegen nicht verstanden wird, dann passiert es oft, das er einässt. Dies kommt dann als weiteres Problem hinzu (Hänselei). Leider bekommen die Erziehrinnen nicht jede Situation mit, um entsprechend einzugreifen.
In bezug auf seine Sprachentwicklung haben wir in der nächsten Woche einen Arzttermin bei der Pädiaulogie (ich hoffe, der Begriff stimmt so), alles weitere wird dann mit dem Kinderarzt besprochen (Logopädie).
Nun hat mir die Erzieherin heute morgen den Vorschlag unterbreitet, meinen Sohn als Integrationskind anzumelden. Dadurch würde sich die Gruppe von bisher 22 Kindern auf 20 Kinder reduzieren und eine dritte Erzieherin wäre zeitweise anwesend. Sie würde einen Bericht über seine Entwicklung verfassen, damit der Integrationsplatz von der zuständigen Behörde genehmigt wird. Dafür würde ein Gespräch bei mir zuhause stattfinden (u.a. Kinderzimmer ansehen) + Gespräche im Kindergarten.
Wer kennt sich damit aus? Welches Kind gilt auch als Integrationskind? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Im Grunde kann meinem Sohn diese Entwicklung nur gut tun. Und ich befürworte diesen Schritt sehr.
Im voraus vielen Dank für Eure Antworten.
Claudia
Integrationskind - Was heißt das genau?
Hallo Claudia
Ich bin Heilpädagogin und arbeite in einer Integrationsgruppe. Seit meiner Schwangerschaft leider nicht mehr, aber ich denke ich kann dir trotzdem helfen.
Ein Integrationskind heißt, dass dein Sohn in seiner Entwicklung
beeinträchtigt ist und für ihn ein zusätzlicher Bedarf an Förderung besteht, der von einer Erzieherin nicht getragen werden kann. Sollte dein Sohn ein Integrationskind werden,musst du einen Antrag auf sonderpädagogischen Förderbedarf stellen. Diesen Antrag bekommst du bei der Stadt oder Gemeinde. Dann wird eine Untersuchung beim GEsundheitsamt oder auch SPZ(Sozialpädiatrisches Zentrum) gemacht, die den Antrag dann bestätigen müssen. Einen Besuch beim SPZ würde ich dir in jedem Fall empfehlen, da dein Sohn von Fachärzten untersucht wird und du dort auch viele Fragen beantwortest bekommt. Sollte zumindest im Normalfall so sein.
Wenn der Antrag dann durch ist, muss der KIndergarten für deinen Sohn eine Heilpädagogin einstellen für eine bestimmte Anzahl an Stunden. Wie sich das verhält weiß ich nicht genau, ich selbsz habe ich volle Stelle und war demnach auch die Gruppenleitung, aber dass kann glaube ich von kiga zu Kiga variieren. Zumindest ist die Heilpädagogin für deinen Sohn zuständig und führt mit dir dann auch Entwicklungsgespräche und steht dir beratend zur Seite.
Also als erstes würde ich erstmal zum KI-Arzt gehen und dich mit ihm besprechen und der kann dir dann auch Überweisungen und ähnliches mitgeben. Und den Antrag würde ich mir auch schonmal besorgen.
Aber eigentlich sollten die dich im Kindergarten auch beraten und dir den Weg aufzeigen wenn sie es dir schon vorschlagen.
Wünsche dir und deinem Sohn alles Gute und ich hoffe cih konnte dir helfen. Wenn du noch Fragen hast, kannst du mich gern über VK ansprechen.
Netten Gruß
Schnuffelengel
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Ich habe die Erzieherin dahingehen verstanden, als dass sie heute einen Bericht erfasst, wir diesen gemeinsam durchgehen, ich diesen unterzeichne und das dieser dann an die zuständige Stelle gefaxt wird.
Es ist ein wenig "Eile" geboten, da ja die Plätze für das nächste KiGa-Jahr 2007/2008 fast zu 100% an die Eltern bestätigt wurde.
Wenn dem Antrag stattgegeben wird, dann würde sich die Gruppe von meinem Sohn auf 20 Kinder reduzieren. Evtl. befindet sich noch ein weiteres Kind in seiner Gruppe, welches der besonderen Förderung bedarf.
Das wäre wirklich toll, wenn das klappen würde. Für meinen Sohn wäre dann das Leben im Kindergarten um so einiges leichter.
Liebe Grüße Claudia
Hallo, bei meinem Sohn war eine Einzelintegration. Es waren nur 18 statt 20 Kinder und es kam eine Heilpädagogin . Der Junge ist jetzt normal entwickelt und kommt in die normale Schule. Allerdings hat die Mutter auch noch 4 wochige Kurse in der Klink mitgemacht. Allerdings war der Junge sehr gut integriert und deshalb hat der Kindergarten diesen weg gewählt und ihn nicht in die I-Gruppe wechseln lassen. Also viel Erfolg.
Hallo,
meine Tochter ist kein Integrationskind, geht aber im Kiga in eine Integrationsgruppe, in der zur Zeit mehrere entwicklungsverzögerte Kinder sind.
Soweit ich das mitbekommen habe, nimmt der Kiga mit Deinem Einverständnis Kontakt mit der Frühförderstelle beim Jugendamt auf, die für die Bewilligung einer solchen Maßnahme zuständig sind. Es gibt dann eine Reihe von Gesprächen, auch wird Dein Sohn auf seinen Entwicklungsstand untersucht werden.
In unserer Gruppe ist die Stärke ebenfalls von 25 auf max. 20 Kinder reduziert, außerdem gibt es eine dritte Erzieherin, die zusätzlich für die Integrationskinder eingestellt wurde (es ist aber keine Heilpädagogin).
Der Vorteil ist, daß gerade auf Problemkinder in einer kleineren Gruppe mit mehr Erzieherinnen besser eingegangen werden kann, weil mehr Zeit für den einzelnen bleibt.
Außerdem wird die Entwicklung der Kinder wohl genau festgehalten in entsprechenden Berichten und es gibt in regelmäßigen Abständen Gespräche zwischen Frühförderstelle, Erzieherinnen und Eltern um die bisherige Entwicklung zu besprechen und die weitere Förderung zu planen.
Ich bin wie Du der Meinung, daß Dein Sohn davon nur profitieren kann.
VG
Susi