Kontakt mit dem Nachbarskind weitgehend vermeiden?-ACHTUNG LANG!

Hallo!
Was würdet ihr tun?:
Unser Nachbarssohn ist sechs Jahre, aber von der Schule zurückgestellt, kommt erst 2008 hin.
Unser Sohn ist vier Jahre alt und hat sich den Großen als Vorbild genommen.
Der Nachbarssohn spricht schlecht, nennt sich selbst Looser und Versager(leidet unter Trennung der Eltern und hat eine Menge davon mitbekommen), ist zu dick aufgrund Mangel an Bewegung und schlechtem Essverhalten(Fast Food vor dem TV), ist aggressiv, spielt ständig Action-TV-Serien nach, hat keine anderen Freunde.
Und: Er will ständig zu uns in den Garten, mit meinem Sohn spielen. Damit meine ich: direkt nach dem Kiga, wo die beiden in einer Gruppe sind. Und auch am WE, obwohl ich schon oft gesagt habe, daß ich wenigstens Sonntag es nicht möchte- meine Ruhe möchte.
Die Beiden spielen nicht gut miteinander, stellen viel an(auf Sandspielzeug pinkeln, Sträucher zerstören, sich kloppen etc.)- man muß ständig aufpassen.
Ich habe schon kaum mehr Nerven, denn die Gespräche mit der Mutter des Jungen nützen nichts und ich bin immer der Depp, dem der Junge dann doch leid tut und passe dann auf.
Aber langsam reicht es mir, denn:
Mein Sohn benutzt plötzlich mehr die Fäuste als bisher seine Sprache.
Mein Sohn sagt plötzlich traurig, daß er nie mehr Sandmännchen schaut weil F. meint, das sehen nur Babys.
Mein Sohn spielt plötzlich im Kiga nur noch mit F. und seine anderen Freunde wenden sich ab, weil F. jeder sonst blöd findet.
Mein Sohn möchte oft nachmittags gar nicht mit F. spielen, läßt sich aber unter Druck setzen weil F. dann schrecklich weint und sich selbst beschimpft, daß es ja klar ist, daß keiner mit so einem Looser wie ihm spielen möchte.
Mein Sohn bekommt dann auch wie ich Mitleid- aber das ist doch keine Lösung?
Sollen wir den Kontakt radikal einschränken auf ein bis zwei Nachmittage nach dem Kiga? Oder darauf hoffen, daß es sich verläuft wenn F. ein Jahr früher als unser Sohn in die Schule kommt? Komplett vermeiden und dazu seiner Mutter sagen, daß wir erst wieder bereit sind ihn zu uns zu lassen, wenn sie tewas tut(Kinder-Psychologe und Turnverein etc.)?
Danke für Eure Meinungen!
Marti

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Hi,

wie wäre es wenn DU dem Jungen mal zu ein wenig mehr Selbstwertgefühl verhilfst?
Wenn du die ganze Zeit beobachtest, dass er sich selbst beschimpft und als VErlierer bezeichnet, dann kannst du ihm auch helfen.
WEnn die eigene Mutter das nicht fertigbringt, dann muss vielleicht jemand anders dran.
WEnn sie bei euch spielen, dann stell klar, dass bei euch eure Regeln gelten und nicht auf Spielzeug gepisst wird, auch keine Pflanzen und Bäume werden malträtiert.
Und dass das nichts damit zu tun hat, dass F. ein Looser ist, sondern weil du das nicht magst, fertig.
Ich denke, der Junge wird zuhause einfach nicht mit Regeln konfrontiert oder es wird ihm zuviel durgehen lassen.
Und Kinder haben dann schnell raus, wie man auf die Tränendrüse drückt und auf Mitleid macht.
Sag ihm einfach, dass er sich an eure Regeln zu halten hat und er nicht zu flennen deshalb braucht, wenn er sich nicht dran hält, dann muss er heim gehen.
Ist der Junge mal ärztlich untersucht worden?
Irgendwo her muss er dieses Verhalten ja haben...
LG Birgit

3

Hallo!
Danke für Deine Meinung!
Natürlich muß er sich an unsere Regeln halten, aber er bekommt schreckliche Heulanfälle und hyperventilieert dann, steigert sich richtig rein.
Ich hatte ihn schon dabei beim Turnen(was ihm so viel Spaß machte, aber seine Mama schafft es nicht ihn anzumelden, obwohl ich ihn immer mitnehmen würde), im Tierpark, beim Eisessen. Aber da er sich sehr unsozial verhält und bei jedem Rüffel(der bei uns oft fällig ist wenn eben eine Regel mißachtet wird- ganz normal z.B. für meine kids)heulend zusammenbricht, möchte ich ihn auch nicht mehr mitnehmen.
Wirklich jedes Gespräch mit der Mutter nützt nichts, die ist so fixiert auf ihre Probleme und ihr Leben.
Ich kann das nicht alles auffangen. Dieser Junge ist meiner Meinung nach wirklich schon psychisch krank- das sind keine normalen Wutanfälle, er hat richtig tiefgehende Depressionen.
LG
Marti

5

Hi,

dann denke ich einfach, dass er es bereits raus hat, auf Kommando zu heulen, aber meistens ist da zusätzlich noch eine seelische Störung vorhanden, wenn du schon schreibst die Mutter hat auch Probleme.
Das hört ja auch nicht auf, im Gegenteil in der SChule wird er dann gehänselt und wird ein Aussenseiter.
Mir würde der Junge irrsinnig leid tun.
Klar geht es an die Nerven und gerade wenn es nicht die eigenen Kinder sind, dann sagt man auch, ist ja nicht meins, wozu soll ich mich ärgern, versteh ich voll, aber irgendwie muss man ihm ja mal helfen?
LG Birgit

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Hallo,
das ist wirklich eine doofe Situation.
Ich würde dem Jungen klare Grenzen setzen, wenn er bei euch im Garten ist. Hält er sich nicht dran, muß er halt gehen.
Sprich- sobald geschlagen, extreme Schimpfwörter benutzt oder auf Spielzeug gepinkelt#augen wird, muß er gehen.
Vielleicht ist es auch sinnig, mal mit den Erziehern im Kiga zu sprechen. Dort muß es ja auch Verhaltensregeln geben, an die sich die Kinder zu halten haben.
Das Kind gar nicht mehr mit deinem Sohn spielen zu lassen, fände ich quatsch, weil er halt auch euer Nachbar ist und sie ja noch lange Zeit miteinander zu tun haben.
Gruß Ulli

4

Hallo!
#danke für Deine Meinung!
Ja, leider ist man im Kiga froh, daß F. jetzt einen Freund hat, nämlich meinen Sohn.
F. bekommt von den Erziehern bereits ein Training für mehr Selbstbewußtsein, da er in der Gruppe gar nicht klar kommt.
Aber auch die kommen mit der Mutter nicht weiter, leider.
LG
Marti

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ups..als ich meinen beitrag weiter oben geschrieben habe, hatte ich das nicht gelesen..na klasse..und du darfst es nun ausbaden.

schwere kiste das. da hilft wirklich hoffen, daß es sich verläuft sobald F. in die schule kommt.

aber um deinen sohn würde ich mir keine allzu grosse sorgen machen. er hat eine gute basis zuhause und ihm imponiert wohl gerade dieses gehabe von F.

irgendwann legt er ihn vielleicht von allein ab.

alles gute dir

gruß
barbarelle

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ja das ist wahrlich eine ziemlich ätzende sache - generell stimme ich meinen vorrednerinnen zu - setze ihm klare regeln wenn er bei euch ist und wenn das nicht klappt muß er gehen!!

abgesehen davon - wie ist's denn mit dem verabreden mit gleichaltrigen aus dem kiga???

wir haben ein ähnlich gelagertes problem - unsere nachbarstochter (9 jahre) hat 0 Freundinnen weil ihre mutter das irgendwie nicht will. jedenfalls lauert das kind ohne ende am zaun an der straße und hofft, das mein sohn (3 jahre) sich sehen läßt!!! sie hat zwar nicht solche unarten wie euer nachbarskind aber es geht mir trotzdem auf den zeiger da das nicht wirklich die gleiche altersklasse ist und sie dann teilweise versucht ihn negativ zu beeinflussen.

wie auch immer .... wir lösen das dadurch, dass der zwerg sich viel mit seinen freunden zum spielen verabredet und dadurch für sie gar keine zeit hat!!

gruß susi

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Hallo,

kann ich gut verstehen, das man da als Elternteil genervt ist, bei solchem Umgang. Jedoch tut mir der besagte Junge aus deiner Erzählung sehr Leid, ich weiß zu gut, wie schmerzlich Trennung für ein Kind ist. Habe das am eigenen Leibe als Kind durchgemacht. Deshalb kann ich mich gut in die Lage des Kleinen versetzen. Alles was er durch sein Verhalten versucht, ist Aufmerksamkeit auf sich lenken wollen, weil er davon zuwenig bekommt :-(. Ganz schön hart, das die Mutter davon angeblich nichts wissen möchte, obgleich sie doch Verantwortung hat. Ich für meinen Teil, ich könnte den Kontakt nicht verbieten. Ich bin ebend jemand, der viel Mitleid hat, und versuchen würde, an den Jungen heran zu kommen. Das gilt aber nur für mich, und wenn du den Kontakt lieber nicht mehr möchtest, kann ich das sehr gut verstehen. Ich finde auch, das der Junge Fachliche Hilfe benötigt, und zwar Dringend. Das hat nicht viel mit Psychisch krank zu tun, seine Seele leidet einfach immens unter der Situation. Er selbst, gibt sich die Schuld an der Trennung, deshalb seine Aussage: " Ich bin ein Versager" :-(. All diese Gefühle müßten wieder richtig gelenkt werden, allein schafft er es nicht. Wär es nicht möglich, das die Erzieher evtl. auch Kontakt zum Jugendamt oder Beratungsstellen aufnehmen? Noch ist ja nichts verloren. Der Junge braucht ganz viel Liebe und Wärme, nur das kannst du ihm natürlich nicht geben. Versetz dich in seine Lage bitte, du schimpfst evtl. über das " bepieselte Spielzeug"(ist jetzt ein Beispiel), und schon fühlt er sich wieder " schuldig" und verfällt wieder in die Opferrolle, also wird wieder geheult. So bekommt er ja auch Aufmerksamkeit. Nur kannst du, und dein Kleiner Sohn da nicht viel machen, das benötigt ebend eine Therapie. Scheidungs und Trennungskinder fühlen sich leider in fast jeder Situation schuldig, tut man nichts, bleibt das immer so!

Ich wünsche euch alles Gute #liebdrueck

LG, Julia