Steve Barton: Only for a while

Steve Bartons CD "Only for a while", vielleicht habt ihr ja auch mal Lust auf was Neues? Ich kann sie euch nur wärmstens empfehlen!

Der Musicaldarsteller Steve Barton starb 2001 47-jährig unter bis heute nicht geklärten Umständen. 2009 gab der Komponist Dee Shipman in Zusammenarbeit mit Bartons Witwe Denny Berry die CD „Only for a while“ heraus, auf der sich zahlreiche, bis dato auf einem Tonträger unveröffentlichte Stücke befinden.

Die meisten Songs stammen aus Musicals, beispielsweise „Emma“, einige hat Steve selbst geschrieben. Das bunte Potpourri ist sorgsam ausgewählt: Neben den – klassischen, aber keineswegs staubig angehauchten - Duetten mit Sadie Nine und Brian Sutherland findet sich mit „Puttin on the ritz“ Ironisch-Vergnügliches, mit „The port of Amsterdam“ Melancholisch-Dramatisches, mit „It’s de-lovely“ Unbekümmert-Leichtes. Besonders unter die Haut singt sich Barton mit der Jacques-Brel-Ballade „Ne me quitte pas“ und der zärtlich mahnenden Hommage an „Mother Teresa“, in der die alte Dame auch selbst zu Wort kommt.

Das Besondere an Barton: Er konnte nicht nur singen - das können zahlreiche Künstler. Viele haben markante Stimmen, viele verstehen es, sie gekonnt einzusetzen. Barton jedoch strafte, vermutlich versehentlich, jeden Musiker, der ihn instrumental begleitete, als überflüssig ab: Er sang sowohl das Piano als auch seine Kollegen glatt an die Wand. Sein Geheimnis: Die Darstellung seiner Figuren ging über das Schauspiel weit hinaus. Wenn er auf die Bühne trat, war ein beeindruckendes Stück seiner Seele erkennbar. Seine Figuren lebten, sein Gesang war keine Show, sondern ein Teil seiner Persönlichkeit, der wie eine ungezähmte Obsession nach außen drängte. Acht Jahre nach seinem Tod beweist Steve, dass er trotz einiger Rückschläge den richtigen Beruf für sich gefunden hatte. Sein Gesang hob sich zu Recht von allem ab, was seit Urzeiten durch die Künstlerwelt kreucht und fleucht, denn da, wo ein anderer Pathos und Theatralik einsetzen würde, um sich in die Herzen der Zuhörer zu trällern, da ließ Barton schlicht seine gewaltige Stimme ertönen, frei von jeder Sentimentalität, aber dafür mit mehr Gefühl, als Schriftsteller es je beschreiben und ganze Orchester es jemals spielen könnten.

Zwar bleibt der bittere Nachgeschmack, dass hier einmal mehr mit der Prominenz eines Nimbus tragenden Toten Bares gescheffelt wird, aber dieser Umstand verliert in Anbetracht der Tatsache, den großen Steve noch einmal singen hören zu können, für echte Liebhaber beinahe seine Bedeutung.

Steve Barton wurde international bekannt mit seiner Rolle als Raoul Vicomte de la Chagny im Musical „Phantom der Oper“ und erlangte als Graf von Krolock in „Tanz der Vampire“ Berühmtheit, die bis über den großen Teich schwappte. Sein Tod beendete die Pläne, die tanzenden Blutsauger auch nach Amerika zu exportieren.

Quelle: http://www.lindner-katharina.de/

LG, Elodia

1

Steve Barton war genial!

Ich hatte das Glück, ihn damals in Wien als Graf Krolock zu sehen #verliebt - unvergessen. Jeder andere Darsteller nach ihm war dagegen zwar ganz nett, aber nicht annähernd so beeindruckend.

2

Hallo Schnuffinchen,

oh, du Glückliche! Nach Steve können doch alle anderen nur wie leidlich bemühte Amateure gewirkt haben, oder? :-)

LG, Elodia

3

Ich hatte auch die "Ehre" diesen grossartigen Mann gekannt und ihn live gesehn zu haben.Jeder der ihm zuhörte war von seiner Stimme und seiner Darstellung regelrecht gefesselt.Er war ein ganz Grosser und er fehlt sehr.Sowohl als Mensch wie auch als Musicaldarsteller war er eine grosse Persönlichkeit.

Es stimmt jedoch nicht ganz,dass die Todesursache nicht geklärt ist,sie wurde nur nicht öffentlich bekanntgegeben,es kursieren Gerüchte von Selbstmord bis hin zu Herzinfarkt.Was wirklich passiert ist,wissen wohl nur seine Verwandten und er selbst.

Ab April/Mai gibt es eine weitere CD vom grandiosen Ausnahmekünstler, "Encore" enthält weitere teils unveröffentliche Werke des einzigartigen Steve Barton.