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Hallo, ich habe gestern Abend auf dem Ersten "Das weiße Band" geschaut. Mich sprach die Vorschau an, auch der Text in der rtv und ich meine, der Film hat auch nen Preis erhalten und so.... nun, ich hab echt bis zum Ende durchgehalten, aber ganz ehrlich?? Ich hab überhaupt nicht geschnallt, worum es da ging. Klar, da wurden Kinder gezüchtigt und einige der Kinder haben sich gerächt, aber ich fand, da war überhaupt nichts klar. Wer war denn das mit der brennenden Scheune? Und was hatte den der Krieg damit zu tun? Und wo war am Schluss die Hebamme hin und der Arzt mit seiner Familie und das behinderte Kind? Und wieso sollten die anderen Kindern denn die zwei kleinen Jungen misshandelt haben, wen hätten sie denn damit bestraft? Ich bin echt ahnungslos, das war ja merkwürdig.
Viele Grüße
pitti-lise
Das weiße Band
hallo,
hab den film nicht gesehen,aber vielleicht hilft dir das ja weiter?
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_wei%C3%9Fe_Band
Ich habe das Ende ebenfalls nicht verstanden... normalerweise ists bei Filmen ja so, dass viele kleine Geschichten am Ende zu einer großen werden mit oder ohne Happy End.... aber das waren viele kleine Geschichten ohne dass sie zusammengebracht wurden und ganz ohne End.... komischer Film...
Hallo pitti-lise,
ich hab ihn auch gesehen und mir geht es genau wie dir. Die Thematik fand ich sehr spannend, aber für meinen Geschmack merkwürdig umgesetzt.
Ich habe absolut nichts gegen Filme mit offenem Ende, die zum weiteren Nachdenken anregen sollen, aber dann doch bitte nicht so. Zig verworrende Handlungsstränge, die letztlich zu mehreren offenen Enden führen und bei mir nur Ablehnung und Frustration hinterlassen haben. Auch die Wikipedia-Erläuterung, die ich mir dann gestern Abend auch gleich angesehen hatte, fand ich nicht sehr hilfreich.
Angekündigt als Film der irgendwie die Wurzeln des Faschismus als Folge des bürgerlichen Lebens Anfangs des Jahrhunderts verdeutlichen soll (oder hab ich da was falsch verstanden), konnte ich überhaupt keinen Zusammenhang erkennen - zumal das Ganze noch vorm ersten Weltkrieg spielt.
Letztlich für mich nur die Geschichte eines (fiktiven) Dorfes, deren Bevölkerung sich durch ein überdurchschnittliches Maß an Sadismus, Frömmelei und Perversität kennzeichnet und deren Folge offenbar eine Generation von ebenfalls sadistischen Kindern ist. Zumindest habe ich es so interpretiert, dass zumindest die körperlichen Angriffe auf den Sohn des Gutsherren und der Hebamme von den Dorfkindern verübt wurden.
Da der Film so hochgelobt und mit Preisen ausgezeichnet ist ziehe ich für mich den Schluss, dass mir offenbar ein gutes Stück Intellektualität fehlt, um ihn in seiner künstlerischen Fülle zu erfassen
LG medinilla
..und ich dachte schon ich bin doof!! Also ich konnte bei dem Film auch nicht wirklich folgen, eine verworrenen Aneinanderreihung von gestörten Familienverhältnissen, die nichts miteinander zu tun hatten, als in einem Dorf zu wohnen. Am Schluß hab ich mich so geärgert, dass ich diesen Schwachsinn überhaupt angeschaut habe..
Hallo Ihr,
da bin ich ehrlich gesagt echt erleichtert, daß es Euch auch so gegangen ist.
Ich dachte schon, ich habe das Puzzleteil, daß zur Auflösung beiträgt, verschlafen-da ich mal kurz weggenickt bin!
Aber die Szene mit dem Arzt und seiner Tochter fand ich schon extrem widerwärtig...!
Nun ja, vielleicht findet sich ja noch einer/eine unter uns, die den Film verstanden hat!
Sonnige Grüße,agrokate!
Hallo!
Mit einer Deutung des Filmes kann ich jetzt gerade nicht dienen - es ist schon einige Zeit her, dass ich ihn gesehen habe.
ABER: muss man jeden Film, jede Einzelheit bis ins Letzte geklärt haben? Leben manche Filme nicht auch davon, dass einiges offen bleibt?
Wenn es Dich/Euch interessiert, informiert Euch grundsätzlich über den Regisseur (Michael Haneke) und sein Werk - da ist es meistens so. Krasse Geschichten und Einblicke, wenig mitgelieferte Deutung - viel Spielraum für eigene Gedanken und Interpretationen. Gerade letzteres sollte gutes Kino liefern. Finde ich jedenfalls. Das hat mit Intellektualität nur bedingt was zu tun, denke ich.
Beste Grüße!
Hi,
also der Film soll ja eine Parabel sein, eine Art Gleichnis.
Ich deute mal drauflos :
Die ganzen Machenschaften, also das Feuer in der Scheune, die beiden misshandelten Kinder, die Stolperfalle beim Doktor... das waren alles die Kinder des Dorfes. Das war ihre Art, sich gegen die Erniedrigung und Unterdrückung, die sie durch ihre Eltern (und den Pastor etc.) erfahren haben, zur Wehr zu setzen. Demütigungen im Sinne von: weißes Band als Zeichen der Tugendhaftigkeit tragen; am Bett festgeschnallt werden, um sich nicht anzufassen; Prügel und so weiter.
Nach außen hin haben die Kinder alles ertragen, weil sie kaum eine andere Möglichkeit hatten. Aber hast du den Kindern mal genau in die Gesichter geschaut? Da konnte man sehen, was diese Behandlung in ihnen ausgelöst hat, oder was sie in ihnen kaputtgemacht hat. Die Kinderschauspieler haben das übrigens großartig rübergebracht, fand ich. Und ist dir aufgefallen, dass die eine Tochter den Vogel ihres Vaters getötet und aufgespießt auf den Schreibtisch ihres Vaters gelegt hat? Noch so eine stumme Auflehnung.
Und noch was: Der Film spielte im Jahr 1913/14. Die Kinder sind also die spätere Nazi-Generation...
Ich fand den Film sehr gut.
°cd
Haha, Haneke eben!
Hallo,
ich habe den Film gestern gesehen und mich hat er sehr beschäftigt, konnte lange nicht einschlafen, weil er mir im Kopf herum ging.
Ich fands überhaupt nicht störend, dass es so viele lose Enden gab und man sich sein eigenes Bild machen muß. Vieles fügt sich, ohne dass es zu sehen gewesen wäre.
Ich fand auch die Schauspieler, vor allem die Kinder, echt klasse, sie wurden mir im Verlauf immer unheimlicher.
Dass der Film allerdings nicht jedermanns Geschmack trifft, kann ich mir gut vorstellen.
Viele Grüße
Caro