Habt ihr selbst schonmal ein Buch veröffentlicht? Erfahrungen?

Hey in die Runde! :)
Mal so reingefragt- schreibt hier noch jemand Tagebücher? Ich habe das im letzten Jahr wieder stark für mich entdeckt und merke, wies mich aus meinem Alltag echt entlastet. Sobald ich Gedanken und Sorgen aufschreibe, sind sie irgendwie weniger schwer. Ich glaube jetzt nicht, dass ich irgendwas davon veröffentlichen will, aber so das Schreiben macht mir grundsätzlich schon Spaß. Einfach als Hobby auch über andere Themen. Aber hab mich dann auch gefragt wie funktionieren Veröffentlichungen eigentlich? An einen großen Verlag senden, der das dann druckt spielts ja eher nicht mehr- oder? Hat schon wer von euch Erfahrungen mit dem Veröffentlichen vom eigenen Buch gemacht? Fände ich sehr interessant und auch total spannend, worüber ihr geschrieben habt. Freu mich wenn sich hier wer bisschen über das Thema austauschen will.

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In der Theorie funktioniert es aber so. Manuskript, Exposé oder Idee des Projekts an die Verlage schicken und warten on positives Feedback kommt. Kommt keines kannst du es entweder sein lassen oder die andere Wege suchen.
Es würde dann noch den Selbstverlag geben, Dienstleistungsverlage oder du veröffentlichst alles selbst im Internet. Druckkostenzuschussverlage lasse ich mal aus.

Also Schreiben tu ich in dem Sinne, dass ich wissenschaftliche Arbeiten verfasse. Die werden zwar auch veröffentlicht, das würde ich jetzt aber nicht mit Romanen vergleichen. Ist ja auch was ganz anderes wenn ich auf Auftrag etwas schreibe (was dann in ein Magazin oder Buch eines Freundes als Vorwort erscheint).

Wenn man sein erstes Buch schriebt, wieso will man das dann gleich veröffentlichen? Wieso denkt man da, man sei gut genug?
Wenn ich zum ersten Mal laufen gehe, nehme ich ja auch nicht gleich an einem Marathon teil. Da braucht es ja Übung, Übung, Übung.

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Wir sind grad dabei.
Ich habe mit meiner Tochter zusammen ein Bilderbuch erstellt, zum Thema Resilienz bei Kinder stärken.

Fakt ist: bei den großen Verlagen hat man kaum eine Chance. Wir veröffentlichen jetzt selbst. Dazu brauchst du eigentlich nur eine ISBN-Nummer.

Wir sind grad dabei, über Amazon zu veröffentlichen. Das geht recht einfach. Daten hochladen und hinschicken. Die Bücher werden so gedruckt, wie sie bestellt werden. Wir haben also kaum Kosten im Vorfeld.

20 Exemplare haben wir über eine Druckerei drucken lassen. Das lohnt sich nur, wenn man Stückzahlen ab 500 Exemplare abnimmt. Und die Kosten müssen halt erstmal getragen werden. Darum gehen wir jetzt erst mal über Amazon und sehen dann weiter.

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Was heißt ihr habt keine Kosten?
Wer übernimmt das Lektorat? Wer übernimmt das Layout? Wer macht die Grafiken? Woher kommen die Bilder?
Ich würde na nicht raten, irgendetwas zu veröffentlichen was man selbst zusammengestellt hat, die Bilder alleine bearbeitet hat, eine Freundin Korrektur lesen lassen hat,... Selbst wenn ihr jetzt Germanisten seit oder Grafiker, irgendwo wird es ja Hilfe benötigen.

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Lass das mal meine Sorge sein...
Hat alles geklappt, Buch verkauft sich gut, ist fehlerfrei und alles bestens.
Meine Tochter ist Grafikdesignerin. Das passt schon.

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Lies doch mal ein bisschen in Autorenforen/Autorinnenforen.
Bei den großen, bekannten Verlagen hat man kaum eine Chance. Agenturen sind da eher ein Weg zum Veröffentlichen. Selfpublishing ist "in", lies dich da mal schlau.
In allen drei Fällen sollte unbedingt jemand probelesen, denn man übersieht gerne mal Tipp-, Rechschreibe-, Grammatik und Logikfehler. Auch Korrekturanwendungen in Textprogrammen finden nicht alles. Nur ein weitestgehend fehlerfreies Werk kann auf dem Markt reüssieren.
Falls du damit rechnest, mit deinen Büchern Geld zu verdienen, beachte, dass dann Einkommensteuer fällig wird, auch in Form von Vorauszahlungen, und je nach Erfolg auch eine andere Krankenversicherung nötig sein wird.
Oder du schreibst zunächst nur für dich und lässt den Text später als Buch drucken, für dich als Erinnerung oder zum Verschenken. Es gibt auch Druckereien, die Miniauflagen, selbst nur ein einzelnes Exemplar, zu moderaten Preisen drucken. Ich habe eine gefunden, da kostet ein sehr gut gearbeitetes Taschenbuch nicht viel mehr als ein ähnlich umfangreiches Buch im Handel kosten würde. Und du könntest es dort sogar zum Verkauf anbieten. Ich möchte hier keine Werbung posten, aber auf Anfrage verrate ich gerne den Namen per pn.

Zum Thema Tagebuch: Das habe ich immer mal wieder in meinem Leben angefangen und dann wieder aufgegeben, weil ich es auf Dauer nicht interessant genug fand. Ich habe aber regelmäßig Briefe geschrieben und tue dies noch, und das ist ein guter Ersatz für ein Tagebuch im Hinblick auf Sorgen und Gedanken. Und bekomme sogar Antworten und Ratschläge, was ich von einem Tagebuch nicht erwarten darf.

Mehr Spaß hat mir dann das Fabulieren gemacht, und so entstanden mit der Zeit eine mehrteilige Fantasy-Saga und ein Band mit Erzählungen. Geld verdienen will ich damit nicht, und ganz ehrlich gesagt hätte ich Angst vor dem Stress und den zahlreichen Terminen, die wirklicher Erfolg nach sich ziehen würde. Beides habe ich zur Genüge durch meinen Hauptberuf und andere selbst gewählte Verpflichtungen. Ich brauche davon weder mehr noch anderes.

Fazit: Zum Thema Selbstgeschriebenes Veröffentlichen möchte ich raten: "Überlege dir gut, was du dir wünschst - es könnte nämlich in Erfüllung gehen." Die Geister, die man als erfolgreiche Autorin ruft, wird man so schnell nicht mehr los.

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Die größte Chance ist Selfpublishing.
Eine Freundin hat das über Books on Demand gemacht, sagt aber, dass sich der Aufwand (inkl. Steuererklärung) für sie nicht gelohnt hat. Deshalb hat sie nur ein Buch von vielen veröffentlicht.

Ansonsten ist der Weg über einen AGENTEN der richtige. Verlage lesen keine Manuskripte, es sei denn, es sind winzige Verlage.
Was die Agenten konkret verlangen ist unterschiedlich. Immer eine Leseprobe und ein Exposé, teilweise wird noch mehr verlangt.

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Was ich bei Literaturagenten nicht verstehe, wieso sollte man sich als Autor diesem undurchsichtigen Prozess ausgeben? Im Grund eist das ja nur eine weitere Hürde zu einem Verlag. Wie entscheidet der Agent wen er zu einem Verlag vermittelt. Klingt für mich immer sehr nach Freunderlwirtschaft. Den einem verweist man zu einem Verlag, einen anderen nicht, die Verlage verlassen sich auf diese Agenten (warum eigentlich),...

Der Weg übe reinen Agenten ist einer von vielen aber bestimmt nicht der "richtige". Es muss halt einfach zu einem passen. Der Selbstverlag ist nicht für jeden etwas, nicht jeder kann einen Agenten bezahlen,....

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Man bezahlt einen Literaturagenten nicht - er bekommt Prozente von dem, was der Verlag dem Autor zahlt. Geld sollte immer nur vom Verlag zum Autor fließen, nie anders herum.

Der Lit Agent weiß ziemlich genau, was auf dem Markt gesucht wird und welcher Verlag etwas sucht. Er sortiert also im Vorfeld aus, denn nur ein erfolgreich vermitteltes Buch bringt ihm auch Geld - alle Arbeit, die er vorher macht, macht er ohne Entlohnung. Deshalb ist es fast schon schwerer an eine gute Agentur zu kommen, als an einen Verlag.

Ich würde nie ohne Agenten veröffentlichen - meine Agentin übernimmt die Verhandlungen mit den Verlagen, sie überprüft die Verträge, kümmert sich um Angebote usw.

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@hansolo5 hmm okay- da wartete man in der Regeln dann wahrscheinlich ziemlich lange darauf, dass Feedback kommt. Gibt es dann nicht auch noch Literaturagenten, die man beauftragen kann für sich einen Verlag zu finden? Was sind Dienstleistungsverlage? Das ist ganz neu für mich. Oh ja stimmt- wissenschaftliches Arbeiten ist wohl wieder was anderes. Arbeitest du an der Uni oder im Rahmen von Forschung? Klingt spannend! Zu welchen Themen forschst du? Und ich glaube du hast mich falsch verstanden- ich habe nicht gesagt, dass ich jetzt etwas veröffentlichen will- aber es interessiert mich trotzdem. Und außerdem finde ich, sollte man es lieber probieren als es nicht zu probieren. @missbalou oh wow- das klingt ja toll! Also das Thema ist super wichtig- schön dass du das mit deiner Tochter gemeinsam machst! Das klingt praktisch- du machst also alles fertig, sozusagen wie ein PDF und das wird dann gedruckt? Zusätzlicher Support ist da wahrscheinlich dann nicht dabei, oder? @Amafiori danke für den Tipp- ich hab mich auch schon bisschen eingelesen. Aber finde es spannend, auch darüber zu diskutieren. Korrekturlesen ist ein wichtiger Punkt- mich persönlich stören Rechtschreibfehler beim Lesen auch. Aber so etwas übernimmt doch normalerweise der Verlag, falls man einen findet, oder? Ja ich denke im Moment ist das auch eher mein Weg- einfach mal für mich selbst schreiben. Und vielleicht möchte ich das dann irgendwann in eine schöne Form bringen! Dann melde ich mich gerne bei dir- vielen Dank! Briefe sind auch eine sehr schöne Art des Schreibens- schickst du die dann an Fremde oder Freunde? Du schreibst also und veröffentlichst auch? Oder schreibst die Fantasy Romane nur für dich selbst/ dein Umfeld? @rahsil nur sprichst auch die Agenten an- wie findet man die denn? Oder müssen die dich finden?

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Ja, bei einem "richtigen" Verlag übernimmt das Lektorat die Suche nach und das Korrigieren von Rechtschreibfehlern. Beim Selfpublishing ist man allein verantwortlich für Inhalt und Gestaltung seines Buches ( und das Cover ist nicht ganz unwichtig, falls man verkaufen möchte).
Meine Briefe gehen an gute Freundinnen, die aber weit weg wohnen und an eine ehemalige Kollegin, die weggezogen ist. Die drei Brieffreundinnen habe ich vor Jahren über ganz herkömmliche Annoncen gefunden, eine in Eltern for Family, eine in ein Herz für Tiere, die dritte in einem Fantasy-Fanzine. Lange bevor es Internet, Foren und Social Media gab. Umso mehr freue ich mich, dass wir einander trotzdem noch ausführlich schreiben und nicht auf die neuen Medien umgestiegen sind.
Meine Romane wollte ich ursprünglich einmal veröffentlichen. Mal ehrlich, wer träumt beim Schreiben nicht davon? Ich bin aber durch die Erfahrungen von anderen damit (ähnliche wie rashils Freundin) davon abgekommen, es überhaupt zu versuchen. Eine Autorin, mit der ich diesbezüglich korrespondierte, gab zu, ebensoviel Zeit mit dem Rühren der Werbetrommel in den Social Media zu verbringen wie mit dem Schreiben selbst. Das war nicht mein Weg, dafür fehlte mir auch die freie Zeit.
Die Auflagenzahl der gedruckten Exemplare meiner Serie ist 3, und gerade wurde eine 4. angefragt. Diese gebe ich zum Selbstkostenpreis ab (denn ich will auf keinen Fall mehr als durch mein Arbeitsgehalt notwendig mit dem Finanzamt zu tun haben oder anders veranlagt werden).
Es wurden auch Kleinstverlage erwähnt. Da hatte ich, als ich noch vom Veröffentlichen träumte, mehrere lange und interessante Gespräche mit dem Inhaber eines solchen, der Interesse an meiner Geschichte bekundet hat. Dafür hätte ich aber dermaßen viel kürzen und ändern müssen, dass wir nicht zusammengekommen sind. Aber so läuft vermutlich auch die Arbeit mit Lektoren oder Lektorinnen der großen Verlage. Sicher ein spannendes Procedere, an dem man als Autor oder Autorin reifen kann, aber für mich kam es dann doch nicht infrage.
Ich wünsche dir viel Freude an deinem Schreiben, ausreichend Zeit und Ruhe dafür und vor allem Durchhaltevermögen, auch wenn es mal Ideen- oder Motivationsflauten geben sollte.

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Den Agenten suchst du dir selbst.
Kann an einfach googeln.

Hier diese Liste hab ich gerade gefunden:
https://www.text-manufaktur.de/agenturliste.html

Dann musst du gucken, was jeweils verlangt wird.

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Ich bin Autorin, schreiben ist mein Beruf. Und wie bei jedem Beruf gibt es gute und schlechte Momente.
In Deutschland können nur ganz wenige AutorInnen vom Schreiben leben, die meisten haben noch einen Brotjob und/oder einen Partner, der einen Job hat.

Es ist nicht ganz einfach, auf dem Markt unter zu kommen. Selfpublishing ist sicherlich ein Weg, aber nur sehr, sehr selten kommt man damit zum Erfolg.

Schreiben ist nicht nur Talent, es ist auch ein Handwerk - man kann vieles lernen, aber eben nicht alles. Schreiben lernt man durch schreiben (und schreiben und schreiben) und lesen.
Es gibt einige gute Autorenforen im Netz, auf denen man sich Ratschläge holen kann (Montsegur, 42er Autoren etc.)

LG

PS: Druckkostenzuschußverlage versprechen das Blaue vom Himmel, kosten aber nur Geld. Darüber verkauft sich kein Buch, es kommt auch nicht in den Handel. Dazu gibt es eine schöne Doku auf You Tube - such mal nach Rico Beutlich

Bearbeitet von ulli4
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Ich finde man muss auch Erfolg differenzieren. Nicht jeder hat das Ziel ein erfolgreicher, berühmter Autor zu werden und mit dem Schreiben auch längerfristig Geld zu verdienen. Vielen reicht es auch schon aus ihre Geschichte aufzuschreiben und anderen zur Verfügung zu stellen. Auch sich etwas von der Seele zu schreiben ist schon ein Erfolg wenn man es schafft. Selbst mal dem stressigen Alltag zu entfliegen und den Stress hinter sich zu lassen kann schon ein Erfolg sein.

Schreiben kann ja viel mehr, es soll nicht nur Geld einbringen. Bis man eventuell mal an dem Punkt ist, hat man ja schon viel andere Dinge erreicht, die man durchaus auch als Erfolg ansehen kann. Schrieben ist ein schönes Hobby und kann einem auch viel geben.

Wenn ich das mal mit anderen Bereichen vergleiche, da empfindet man ja auch vieles als Erfolg ohne damit Geld zu verdienen. Also beispielsweise beim Sport. Wenn man da laufen geht, ist man auch schon happy wenn man eine schnellere Zeit läuft oder aber nach genug Training etwas auf der Waage bemerkt. Da würde man auch nicht auf die Idee kommen, erst von einem Erfolg zu sprechen wenn man einen Marathon gewonnen hat.

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So gesehen hast du natürlich Recht.
Schreiben ist mein Beruf. Ich habe das große Glück, dass ich die Geschichte schreiben darf, die ich auch schreiben will - und damit Geld verdiene.

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Ich lese seit 1 1/2 Jahren nur Indie Autoren über KU
Alle Bücher sind Englisch-- die Auswahl ist so viel besser

Die Autoren sind aus Australien/ US/ UK/ Ca

Einige davon haben ihren normalen Job mittlerweile gekündigt und leben von den Veröffentlichungen


Sie besuchen einige Messen von Indie Autoren, dort sind sehr sehr viele, die Tickets kosten einiges aber sie haben dadurch viel Promo-- scheint es hier in Deutschland nicht zu geben nur für Indie Autoren...

Sie kümmern sich um alles selbst --
Sie haben ACR -- dadurch lassen sie Fehler finden
Es gibt gute Fotografen für die Cover
Sie nutzen Patreon für zusätzliches Einkommen
Sie interagieren viel mit den Lesern über alle Kanäle
Sie haben außer Amazon noch andere Plattformen zur Veröffentlichung


Mir ist aufgefallen, dass sie mehr Verkäufe allein über Amazon haben als Deutsche Autoren
Sie interagieren aber auch mehr
Da kommen viele Update, viele Newsletter
Aktionen usw
Ich denke, es liegt auch daran das es dort verbreiteter ist als hier und englische Bücher mehr Reichweite haben
Und sie haben Übersetzungen in einige Sprachen ... deutsch/ italienisch/ französisch.....

Ich habe auch deutsche Indie Autoren die ich vorher gerne gelesen habe
aber die machen weniger für ihre Leser und übersetzungen gibt es gar nicht und es dauert ewig bis ein neues Buch erscheint --

Ich denke für deutsche Indie Autoren ist es viel schwerer -- die haben weniger Möglichkeiten überhaupt Leser zu erreichen

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Interessante Beobachtungen- Indi Autoren kannte ich so bis jetzt gar nicht. Werde ich mir mal genauer ansehen- danke dir!

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Ich habe vor zwölf Jahren meinen ersten Roman bei einem Kleinverlag veröffentlicht. Nach dem zweiten eine Agentur gesucht und gefunden und inzwischen bringt das Schreiben einen schönen Nebenverdienst.

Leben kann ich davon nicht, war auch nie mein Ziel. Ich habe einen Brotjob, der mir sehr viel Spaß macht und nicht den Druck, jedes Jahr einen Roman liefern zu müssen. So, wie es jetzt ist, kann ich schreiben, was ich möchte, mir Zeit lassen, so viel ich brauche und am Ende sind meist alle glücklich damit.

Für mich war dieser Weg in dem Moment damals genau richtig. Bei größeren Verlagen habe ich es alleine gar nicht versucht und wollte eigentlich auch gar keine Agentur. Aber dann hatte ich ein bisschen Ärger mit meinem Verlag bzw. der Lektorin und habe einfach mal eine Agentur angeschrieben. War eher eine Kurzschlussreaktion, von der ich mir nichts versprochen und es zwei Tage später wieder vergessen habe. Ein paar Tage später kam eine Antwort, es gingen ein paar eMails und Leseproben hin und her, drei Wochen später hatte ich einen Vertrag. Wir sind heute noch glücklich miteinander. ;-)

Von Autorenfreunden weiß ich aber, wie schwer es (inzwischen?) ist, bei einer guten Agentur unterzukommen. Sehe ich durch meine Agentur bestätigt, da kommen im Jahr vielleicht zwei, drei Autoren dazu. Die Betreuung ist aber auch wirklich top, was nicht zwingend die Norm ist.

Für Self-Publishing muss man gemacht sein, ich bin es nicht. Ich will nur schreiben und sonst bitte gar nichts. Ich veröffentliche unter geschlossenem Pseudonym, also auch nix mit Lesungen und sowas. Will ich alles nicht (mehr).

Angefangen ernsthaft zu schreiben habe ich übrigens vor fast zwanzig Jahren. Habe ich schon immer gern gemacht, aber anfangs gnadenlos unterschätzt, wie viel Arbeit, Tränen und Rückschläge es brauchen würde, bis ich so schreiben konnte, dass andere es auch lesen wollten. Hätte ich es aufgeben können, ich hätte es getan. Aber, ich konnte eben nicht, das ist wie ein Zwang, als würden zig Personen in meine Kopf wohnen, die mir ihre Geschichte um die Ohren schleudern und mich nicht in Ruhe lassen.

Das ist toll. Vor allem, weil man anfangs nie weiß, was am Ende raus kommt. Also zumindest ist das bei mir so. Es gibt ja total organisierte, disziplinierte Autoren, die sich an ein Exposè halten. Meine haben in der Regel nur noch entfernt Ähnlichkeit mit dem fertigen Roman. Da wird schonmal ein Nebencharakter zur Hauptfigur, der Antagonist zum Sympathieträger, die Motivation der Personen ändert sich und dann machen die kurz vor Schluss komische Sachen, deretwegen ich dann das halbe Manuskript ändern muss und feststelle: Ja, genau so muss es sein, das ist viel besser. Immer wieder ein Abenteuer.

Also wenn du schreiben willst, kann ich dir nur raten, mach es!

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Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen! Total schön zu hören, wie gut es bei die geklappt hat! Finde du hast da genau den richtigen Weg gefunden! Schreiben für dich wenn es Spaß macht, aber ohne Druck! Da hattest du wohl wirklich richtiges Glück mit deinem Verlag! Kann man jedem nur wünschen wo unterzukommen, wo sich dann auch so gut um einen gekümmert wird! So wie du das gerade beschrieben hast, klingt es wirklich nach ganz viel Leidenschaft! Danke, dass du uns an deinen Gedanken teilhaben gelassen hast! Ich fange gerade einfach an, ein wenig für mich selbst zu schreiben. Ob was daraus wird, werde ich sehen. Ist aber für mich nicht das Ziel. Aber schöne, so einen Werdegang zu lesen! :)