Alles fing ganz harmlos an.
Am Mittwochmorgen (24.10.) hatte ich zum 1. mal "richtige" Wehen, die ich schon veratmen musste. Ich freute mich riesig, endlich kommt der Kleine! Der Papa brachte den Großen (Emil, 2 1/2) noch in den Kinderladen. Aber nach 3 Stunden war alles wieder ruhig. Enttäuscht legte ich mich hin. Nichts geschah.
Am Abend fing es leicht wieder an, in einer Stunde kamen vielleicht 3 Wehen (sehr zur Freude meines Sohnes, der auf mir rumturnte, während ich im Vierfüßlerstand die Wehen veratmete).
Gegen 21 Uhr bin ich auf der Couch eingeschlafen, gegen 21.30 Uhr wurde ich wieder wach, weil ich deutlich Wehen verspürte. Aber leider auch nicht regelmäßig. Also versuchte ich zu schlafen. Das ging aber nicht richtig.
Um 22.40 Uhr fing mein Mann an, die Abstände aufzuschreiben. Ich fand das alles lächerlich, spürte ich ja, dass die Abstände nicht kürzer wurden. Es zeigte sich auch, die Wehen kamen mal alle 15 Minuten, es war aber auch eine Pause von 20 Minuten dabei.
Ab 23.40-0.40 Uhr ging's dann los!
Die Wehen kamen alle 5 Minuten und waren schon ganz schön kräftig. Wir riefen unsere Hebamme Kathrin an (ich hatte eine Beleghebamme. Ich musste auch auf jeden Fall ins Krankenhaus, da ich während der Schwangerschaft unter einem Thromboseristiko litt, d.h., ich musste mir Spritzen setzen, die das Blut verdünnten. Also musste ich wegen evtl. Blutungsgefahr auf jeden Fall ins KKH. Außerdem hatte ich bei der 1. Geburt schon erhebliche Kreislaufprobleme durch den Blutverlust).
Gut, die Hebamme war etwas verschlafen, gab mir den Rat, mich in die Wanne zu legen, um zu sehen, ob die Wehen stärker oder schwächer werden.
Gesagt, getan, um 1 Uhr ging ich in die Wanne.
Mittlerweile war mein Sohn aufgewacht und wunderte sich, warum ich so abstöhnte. Mein Mann balancierte somit zw. Emil, der nicht mehr schlafen konnte, und mir, die er nicht allein lassen wollte.
In der Wanne ging dann die Post ab. Bis dahin konnte ich die Wehen noch gut veratmen, aber plötzlich wurden sie so stark, dass ich schon erheblich lauter brüllte und stöhnte. Die Abstände verkürzten sich rasant auf 1-2 Minuten. Ich war richtig verzweifelt, dachte ich doch, ich wäre erst am Anfang, müsste noch Stunden aushalten, und das bei so heftigen Wehen! Doch mein Mann schätzte die Situation richtig ein, er war davon überzeugt, dass ich schon mittendrin bin!
Er rief also die Hebamme an, die hörte sich mein Gestöhne an und befahl mir, sofort aus der Wanne rauszugehen. Sie fragte mich noch, ob wir uns in der Klinik oder Zuhause treffen sollen. Ich wollte dass sie kommt. Immer noch dachte ich, es würde noch ewig gehen.
Währenddessen rief mein Mann seine Mama an, die sollte wie abgemacht auf den Sohnemann acht geben.
Die letzte Wehe war plötzlich so anders, ich dachte, ich müsste auf's Klo. Ich kletterte also raus, saß auf dem Klo und bemerkte, dass das schon Presswehen waren!!!
Es war mittlerweile so ca. 1.40 Uhr. Ich rief Thomas zu, er solle unsere Freundin aus dem Nachbarhaus rausklingeln, ich hätte schon Presswehen! Diese kam dann prompt 2 Minuten später angewackelt!!Endlich kam Emil nicht mehr ständig angewatschelt, um mich zu fragen, ob ich Bauchschmerzen oder Rückenschmerzen hätte. Ich hatte solche Angst, dass er die komplette Geburt mit angucken muss.
Und dann ging's Schlag auf Schlag. Die nächste Wehe kam, ich wusste nicht mehr recht, welche Position ich einnehmen sollte. Mein Mann gab mir immer wieder die richtigen Befehle, so auch jetzt: "Geh in den Vierfüßlerstand!" (so hatte ich Emil entbunden). Er schmiss noch sämtliche Handtücher hin, dann hockte ich mich nieder, nahm die Hand zw. die Beine und tatsächlich, da kam der Kopf!!!!!
Ich rief nur noch "Das Baby kommt! Der Kopf kommt!!!!", hielt meine Hand an den Damm und hechelte und hechelte und hechelte.
"Ruf die Kathrin (Hebamme) an, ruf die Kathrin an!!" schrie ich. Mein Mann meinte immer, die kommt doch, die kommt doch. Aber er rief sie Gott sei dank trotzdem an, sie war zwar schon vor unserer Haustüre, suchte aber noch einen Parkplatz. Als sie dann hörte, dass ich rief "Das Baby kommt", lies sie ihr Auto einfach stehen und raste in unsere Wohnung. Da war es 2.00 Uhr!!!!
Mittlerweile kam der Kopf, ich spürte schon das Haupt, sie raste hechelnd rein, hatte keine Zeit mehr sich Handschuhe anzuziehen (die 3. Geburt in ihrer Laufbahn) und half unserem Mats auf die Welt.
2 Minuten später war der ganze Kerl da!!!
Wir hatten ein riesen Glück, der Kleine war quietschfidel, kerngesund, ich blutete nicht mehr als andere (ich hatte meine Spritzen schon eine Woche vorher einfach abgesetzt, irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl mehr, sie zu nehmen! Eine Vorahnung?), mein Damm blieb heile, die Plazenta löste sich problemlos (auf dem Sofa!)!
War das toll!! Eine halbe Stunde später durften dann alle gucken kommen: der Emil, die Freundin und die Schwiegermutter, die 1 Minute nach der Entbindung sprachlos auf der Matte stand.
Ich sage euch, es war so schön und entspannt zuhause zu entbinden. Wir hingen noch fröhlich im Wohnzimmer rum, es war eine rührende Stimmung, um 4.30 Uhr gingen wir alle zu Bett. Ich konnte zwar überhaupt nicht schlafen, ich war noch viel zu perplex über diese rasante Geburt.
Auch das Wochenbett gestaltet sich sehr schön, kein Klinikaufenthalt, ich kann schlafen und ruhen wann ich will. Denn, ZUHAUSE IST ES DOCH AM SCHÖNSTEN. Oder?
Und hier noch die Daten:
Mats kam am 25.10.07 um 2.02 Uhr auf die Welt
3800 g
51 cm groß
35 cm Kopfumfang
Liebe Grüße und die besten Wünsche an Euch alle!
Eure Mimi
Sturzgeburt im Badezimmer
Wow, das liest sich ja unglaublich! Ich war richtig gefesselt und gerührt. Schön, dass du alles überstanden hast!
vlG
wahnsinn!!! herzlichen glückwunsch zu eurem schnellen kleinen kerl!
es ist ja zum glück alles gut gegangen!
lg
friederike (41.ssw)
GLÜCKWUNSCH,ich musste zwischenzeitlich als ich deinen Bericht gelesen hatte,wegen Emil echt lachen und an meine Maus denke,die dann auch 2 1/2 sein wird und ich konnte mir das bildlich vorstellen....
ALLES LIEBE
Jenni
Wahnsinn, unglaublich!
Herzlcihen Glückwunsch!!!!
Musste richtig lachen, wegen deinem Kleinen, hihi,
Bei mir ging es auch so rasant, aber in der Klinik - ich hatte ienen vorzeitigen Blasensprung ohne Wehen. Aber als die Wehen einsetzten, war es wie bei dir!
Wenn ich gewartet hätte, bis ich Wehen gehabt hätte, wär sie acuh daheim auf die Welt gekommen (was ich mir übrigens fürs 2. falls ich mit einem gesegnet werde, wünsche, falls das nciht wieder eine Frühgeburt wird).
Alles Liebe für euch 4!
Alexandra
Vielen Dank für eure Glückwünsche!
Jetzt im nachhinein können wir da auch nur noch lachen darüber, wie Emil ständig angedüst kam und sich um mich Sorgen machte. Wenn ihr wüßtet, was noch so nebenbei passiert ist. Mein Mann räumte auch irgendwann hektisch den im Bad rumstehen Wäscheständer zur Seite, schmiss dabei eine Topfpflanze um, wollte die Erde aufwischen, tappte aber in das Katzentrinkgefäß. Somit war die Erde pitschnass und ließ sich nicht mehr einfach so wegfegen. Mein Kommentar dazu in der Wehenpause synchron mit meinem Mann: "Scheiße"!
Chaotisch, aber schön!
Die besten Wünsche an Euch alle! Macht's gut, bis bald im Babyforum!
Mimi
Herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen Sohn ! Was für ein schöner Bericht, hab ein Tränchen verdrückt, du hast das so mitreißend aufgeschrieben!!!
Ich wünsch euch alles alles Liebe!
LG,
Miri
ET heute
Ja, danke, und dir auch eine "schnelle und sanfte" Geburt!
Alles Gute!
Mimi
Hey!
Glückwunsch...tolle Geburt!!!!!
Bei meiner 3.geburt hatte ich bis kurz vor Schluss nur ab und an mal ne Wehe....ok, das pressen war schwierig, da Sternengucker mit 37cm KU...aber da wir eh zuhause waren...kein Ding!
lg
melanie mit den 3 Hausgeburtsmäusen
Ja, dankeschön!
Uiuiuiui, das geht wohl wirklich von Geburt zu Geburt schneller und schneller, was?? Mir ging das zwar nicht zu schnell (besser als stundenlang in den Wehen zu liegen), aber irritiert und perplex war ich schon. Schwupps, schon war er da!
Mach's gut!
Mimi
Ich hoffe, dass dein anderer Sohn kein Trauma fürs Leben bekommen hat.
Ja, das hoffe ich ja auch. Das war meine Befürchtung. Deshalb haben wir unsere Freundin aus dem Nachbarhaus rausgeklingelt, damit er eben die eigentliche Geburt nicht miterlebt.
Die Tage danach hat er immer wieder erwähnt, dass ich ja so geschrien habe. Aber nur die ersten Tage, seitdem sagt er dazu nichts mehr.
Wir werden's ja sehen, ob er mal Kinder will, bzw. ob er dann auch mit dabei sein will, was?!
Mimi
Hi, muss an der Entbindungszeit (Herbst) liegen ich stell demnächst einen ähnlichen Beitrag rein von meiner Entbindung heute Nacht.
Ja, Daheim zu entbinden fand und finde ich auch als super tolles Erlebnis.
Lg Annett
Hallo Annett!
Na, da bin ich ja mal gespannt auf deinen Bericht!
Du musst ja auch sehr fit gewesen sein, oder bist es noch, wenn du mir gleich antworten konntest!
Liebe Grüße von Mimi
Ja, fit war ich sofort wieder -habe aber immernoch totalen Muskelkater von der schnellen Geburt.
Da ich schon fast 4 Wochen vorher mit echt heftigen Wehen und ständiger Übelkeit (mit fast keiner normalen Nahrungsaufnahme mehr) zu kämpfen hatte, waren meine Kräfte schon vorher sehr weit unten und die Geburt hat durch ihre Schnelligkeit ihren Tribut an dem Rest meiner Kräfte gefordert. Ohne meinen (starken) Mann hätt ich es auch nicht geschafft-er war nach 1 Stunde mein "3.Standbein" .
Lg annett +marcel