Hallo zusammen!
Für alle, die ihren Kaiserschnitt noch vor sich haben, ein Geburtsbericht, der auch etwas Mut machen soll (kann).
Ich habe mich schon relativ bald im Verlauf der Schwangerschaft für einen Wunschkaiserschnitt entschieden. Die Tatsache, dass die Geburt meines ersten Kindes vor vier Jahren völlig unlustig nach knapp 29 Stunden mit einer Saugglockengeburt und vielen Unannehmlichkeiten danach endetete, war für mich Grund genug.
An dieser Stelle sei angemerkt - was andere von meiner Entscheidung halten, ist mir komplett wurscht, denn niemand außer mir musste die Kleine zur Welt bringen, nun denn!
Wir haben uns für einen relativ späten Sectiotermin entschieden, da ich meiner Kleinen zumindest die hypothetische Möglichkeit geben wollte, vielleicht mit ein paar Wehen anzuzeigen, dass sie soweit wäre. Das war dann leider nicht der Fall, schade, aber was solls.
Der eigentliche Termin wäre der 16. Februar gewesen, für 8. Februar, 8.00 Uhr war dann die Sectio anberaumt.
Am Vortag musste ich mittags ins Krankenhaus (für Oberösterreicherinnen - Gmunden war toll, sehr zu empfehlen). Es wurden dann Untersuchungen gemacht, CTG geschrieben, Blut genommen, Arztgespräche, das Übliche eben.
Bis zum nächsten Morgen war ich absolut ruhig, kaum nervös oder irgendwie aufgeregt.
Die Wartezeit am nächsten Morgen, bis die OP dann endgültig losging, erscheint dann irgendwie endlos. Ich war wirklich froh, dass mein Freund die ganze Zeit an meiner Seite war und die Geburt unserer Kleine mit mir gemeinsam erleben konnte.
Nach den Vorbereitungen (Kreuzstich setzen, etc.) dauerte es vielleicht eine Viertelstunde, bis wir den ersten Schrei unserer Kleinen hören konnten.
Ich gehöre an sich nicht zu den hochemotionalen Menschen, bei denen rasch einmal die Tränen fließen, aber dieser Moment bewegte mich wirklich (bei meinem Sohn war ich damals leider so erschöpft, dass ich unfähig war für jegliche Empfindungen) zutiefst. Mir rannen die Tränen über das Gesicht, vor Freude.
Mariella war auf der Welt!
Sie wurde mir für ein paar Minuten zum Gesicht gehalten, damit ich sie ansehen und küssen konnte, danach verschwand sie mit ihrem stolzen Papa in das Kreisszimmer zum Baden und Anziehen.
Während mich die Ärzte zunähten bekam ich einen MP3-Player aufgesetzt, hörte Musik und freute mich darauf, meine Süßen zu sehen. Das Nähen war bei weitem der längste Teil der OP, es wurden die einzelnen Schichten von innen zugenäht, der äußere Hautschnitt wurde geklebt, was scheinbar eine kaum sichtbare Narbe hinterlässt.
Danach kam ich für 1 1/2 Stunden ins Überwachungszimmer, wo auch der Kreuzstich langsam ein wenig nachließ und ich mir Schmerzmittel geben ließ.
Mein Tipp an Kaiserschnittmuttis! Ihr bekommt keine Tapferkeitsmedaille dafür, dass ihr Schmerzen stoisch ertragt. Nach ein paar Tagen wirds ohnehin besser, aber bis dahin, lasst euch was geben, wenn ihr das Gefühl habt, ein Schmerzmittel zu brauchen!
Danach ging's zu meinen Beiden zum Schmusen und Kennenlernen ins Kreisszimmer.
Mein Freund verbrachte die beiden darauffolgenden Tage fast ausschließlich bei mir und Mariella, freundete sich mit ihr an, übte Anziehen und Wickeln (am Anfang mit großer Ehrfurcht), half und unterstützte mich (ja, die ersten beiden Tage nach einem Kaiserschnitt sind nicht lustig, aber danach wirds besser)
Nach 7 Tagen sind wir dann (nach Jammern, dass mir im Krankenhaus langweilig wäre) nach Hause gegangen.
Mariella ist ein echter Sonnenschein, ein sehr entspanntes Baby, das auch uns Eltern entspannt sein lässt.
Mittlerweile ist sie schon 3 1/2 Wochen alt, der Kaiserschnitt ist schon nahezu vergessen und wir genießen unser neues Leben zu viert.
Ich bin überzeugt, die Entscheidung, diesen Geburtsweg zu nehmen, war für mich absolut richtig. Für jene, die einen persönlichen Grund haben, keine "natürliche" Geburt zu wollen (Geburtsschmerzen wären als solcher Grund allerdings nicht sinnvoll ) - ja, warum nicht....
Ach ja, jetzt noch die Eckdaten unserer Kleinen
Geburtstag: 8.2.08, 8.06 Uhr
Größe: 51 cm
Gewicht: 3232g (mittlerweile auf 4 kg raufgefuttert)
Kopfumfang: 36cm
Liebe Grüße,
Doris
Geburt unserer Zwergenkönigen Mariella Gioia per Wunschkaiserschnitt
hallo doris!!
ich hatte auch keinen gewünschten aber leider geplanten ks. hab allerdings schon 2 "normale" geburten hinter mir.
mir fehlt auch sehr viel. vor allem weil ichs ja kenne wie das ist.
und dann hatte ich ja leider noch eine vollnarkose weil mein blutbild nicht ok war. anämie und sowas.
aber bei uns in freistadt dürfen väter nicht mit in den op. mein mann hat dann halt draussen gewartet und die kleine in empfang genommen.
auch mit kreuzstich dürfen sie net mitgehen.
wünsch dir alles gute.
lg auch aus oö.
martina
hallo martina,
das ist natürlich schade, wenn einem die ersten minuten fehlen, weil man eine vollnarkose hatte...
dass da der papa nicht mit in den op darf, ist klar, aber wenns bei einem kreuzstich auch nicht geht, würd ich mir ein anderes krankenhaus suchen. bei uns wär vöcklabruck bei weitem näher gewesen, aber nachdem ich von dort eigentlich nichts gutes gehört hab und eine gute freundin vor 2 1/2 jahren und die schwiegertocher der nachbarin vor 1 1/2 jahren dort beide ihre kinder bei bzw. kurz vor der geburt verloren haben, wäre es für mich nicht in frage gekommen, nach vöcklabruck zu gehen.
im vergleich zur "natürlichen" geburt war ich diesmal viel entspannter und konnte es mehr "genießen" als die erste. bei der ersten hab ich sehr viel blut verloren und hab die hälfte gar nicht mehr richtig mitbekommen. dann also lieber so.
wobei - wer halbwegs problemlos ein kind bekommen kann, auf natürlichem weg - das wäre natürlich der beste fall, völlig klar...
lg, doris
Liebe Doris,
vielen Dank für deinen netten Geburtsbericht. Wenn ich es so annähernd erleben könnte wie du, wäre ich echt froh. Bei uns ist seit gestern aus einem WKS ein Ks...
LG Hannah
hallo hannah,
ganz ehrlich, ich glaube sicher, dass es einstellungssache ist, wie es dir nach einem kaiserschnitt geht.
wenn du dir mit aller gewalt eine natürliche geburt wünscht, kann es schon sein, dass du dich nach der op des geburtserlebnisses beraubt fühlst und die schmerzen, die sich nach einem kaiserschnitt nun mal nicht wegdiskutieren lassen, viel schlimmer empfindest, als jemand, der sich mit dem thema im vorfeld schon genau auseinandergesetzt hat.
wenn du dich positiv auf das etwas andere geburtserlebnis einstellen kannst und vor allem willst, wird es dir vermutlich viel früher viel besser gehen (gesetzt dem fall, es verläuft alles normal).
das hat mir eine freundin auch so bestätigt und ich bin ganz ehrlich davon überzeugt.
wenn du noch fragen hast, einfach melden...
ansonsten - alles gute!
lg, doris