Geburt - was für ein Erlebnis!


Seit der Geburt meines zweiten Sohnes, weiß ich, dass keine Schwangerschaft, keine Geburt und kein Schmerz gleich sind.

Ich dachte der Schmerz bei der Geburt meines ersten Sohne geht nicht zum Übertreffen!
Doch falsch gedacht! Geburt Nummero 2 war härter.

Meine Meinung war immer, je schneller desto besser. Dann hab ichs hinter mir. Ich möchte nicht so lange Wehen haben, etc.

Das war ein Fehler!

Mein zweiter Sohn Silas hatte 10 Tage überzeit.
Am Freitag hatte ich Kontrolltermin und nix tat sich. Muttermund war dicht. Sie schickten mich mit Globuli und Massageöl nach Hause und sagten, das am Dienstag eingeleitet wird.

Am Montag so gegen 1 Uhr Früh fingen bei mir die Wehen an. Ich ging am Morgen ins KH und da war natürlich noch kein Milimeter offen.

Ich verbrachte den ganzen Tag im KH mit Globuli schlucken und spazieren. Absoluter Horror und der volle psychische Druck! Ich hatte zwar alle Minuten Wehen, doch es passierte nichts.

Sie wollten mich stationär aufnehmen, was ich aber ablehnte! Ich wusste, im KH hatte ich zuviel Druck!

Um 19.00 Uhr fuhren wir (ohne Wehen) wieder nach Hause. Ich war soooo fertig und müde. Der Gedanke am nächsten Tag ins KH zu müssen und eine Einleitung zu bekommen war für mich beängstigend.

Nun lag ich um 20.00 Uhr fix fertig im Wohnzimmer auf der Couch am Heulen.

Ich rief meine Schwester an (die auf meinen Großen aufpasste) und schilderte ihr die Situation. Sie rief eine Heilerin an und bat um Hilfe.

Ein paar Minuten später bekamm ich eine soooo heftige Wehe, ich bin soo erschrocken! Mit der zweiten Wehen kam ein kleiner Schwall Wasser. Ich ging aufs Klo und dann kam schon die nächste heftige Wehe.
Die Wehen waren so heftig, dass ich nicht mehr stehen konnte. Ich war nur am Schreien.

Mein Mann dachte, er würde mich nicht mehr ins Auto bekommen. Doch er hat es noch geschafft.

In den Kreissaal bin ich dann hinein gerobbt! *gg*
Ich war echt nur am Schreien und die Wehen kamen jede Sekunde, ich konnte kaum mehr Atmen.

Jetzt wirds spannend....
wie weit war jetzt wohl der Muttermund offen?
....jaja, nur 1 Finger breit.
Nicht zu fassen!!
Die Hebammen verstanden die Welt nicht mehr. Die dachten glaube ich, ich simuliere...
Da aber ein Muttermund normalerweise so 1,5 cm pro Stunde auf ging und meiner innert einer halben von 0 auf 10cm, waren die Schmerzen fast unerträglich.

Ich habe gefleht und gebettelt, ich hielt die Schmerzen nicht mehr aus, aber sie durften mir keine PDA mehr geben. Dazu kam, dass ich ständig pressen musste und ich es nicht verhindert konnte. Es war wie eine Art Refelx.
Nach einer halben Stunde war der Muttermund komplett offen und ich durfte endlich Pressen! :-[ Was für eine Erleichterung! Der Schmerz war GANZ ANDERS! Ich hatte auch endlich Pausen zwischen den Wehen!
Ich bekam auch Sauerstoff, der mich etwas beruhigte.

Leider blieb mein kleiner auch noch mit dem Kopf halb herausen halb drinnen stecken und ich hatte gerade keine Wehe. #schwitz
Dieses Gefühl ist unbeschreiblich. Ich dachte es zerfetze mir unten alles. Nein, das war echt grausam.

Es ist jetzt 9 Wochen her und ich träume immer noch davon.

Nie wieder

lg Andrea

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Hallo,

ich hab die erste Geburts (immernoch)nicht verarbeitet. Das ist nun 13 Monate her und langsam zweifel ich an mir. Hab schon überlegt, psychologische Hilfe...

In Kurzfassung: Am Tag 11 EInleitung, ab Tag 12 Wehen (die am CTG wahrscheinlich auch durch diesen massiven psychischen Druck - da muss sich doch was getan haben) weg waren. Alle dachten, ich simuliere, bis ich am Tag 12 gefleht habe, mal nachzuschauen, wie weit und ob sich was getan hat. Die Hexe von Hebamme hat mich ohne Nachzuschauen mit Schlafzäpchen wieder auf Station geschickt. EIne Stunde später war ich im KS. Tag 13 Kaiserschnitt, da Mumu seit drei Stunden offen und Junior nicht raus wollte. Hebamme, OA und AssÄrztin haben versucht mit allen Mitteln das Kind unter der Geburt auf den richtigen WEg zu bekommen, außer Schmerzen kein Erfolg. Ich hab nach einem KS gebettelt, PDA wurde mir zunächst mit den Worten "Ach, das schaffen WIR schon" und später mit "Nun ist es eh zu spät" quasi verweigert.

Ende vom Lied: 28 Stunden Wehen mit Beendigung durch Kaiserschnitt am Karfreitag um 6 Uhr früh und am Ende hab ich erfahren, dass bei der Diagnose eigentlich sofort einen Kaiserschnitt angezeigt war.

Will sagen, ich hab die Geburt auch als Trauma erlebt und würde nie wieder a) eine Einleitung machen lassen und b) versuchen, eine "regelwidrige Schädellage" mit einem Kopf von 39 cm auf normalem Wege zu entbinden.

Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf unseren kerngesunden Sohn und spiele mit dem Gedanken an ein zweites Kind in ein paar Jahren. Gibt es was schöneres als ein Kinderlachen??
Aber nur mit geplantem KS, und wenn ich mir dafür eine Klinik suchen muss, die das macht.

Hoffe, du kommst irgendwann über dieses Erlebnis hinweg

Alles Liebe
Mad

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Liebe Mad,

ein KU von 39 cm ist zwar groß, aber keine Sectioindikation (wenn dein Becken normal groß ist, versteht sich). Wenn dein Kind nächstes Mal normal liegt, dann kannst du problemlos spontan entbinden und entgehst den Qualen einer Sectio.

Aber ein anderes KKH suche dir bitte trotzdem...und eine Hebamme, der du vertrauen kannst.

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Hallo,

der GRund für den KS war nicht ausschießlich der Kopfumfang, sondern die regelwidrige Schädellage. Der Kopf wollte nicht ins Becken.

UNd nein, ich werde auf überhaupt gar keinen Fall und unter keinen Umständen auf normalem Wege entbinden, sorry, aber gebranntes Kind...


Nichts für ungut und schönen Abend
Mad

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ojeeee das macht ja mut.
#schmoll

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Jede Frau ist anders und ein Großteil entbindet mehr oder weniger problemlos spontan ;-) keine Sorge!