Geburtsbericht von Amelie Letizia, geb. am 21.05.2008
Geplante Schnittentbindung
Wir wurden am Mittwoch, den 21.05.2008 um 7.00 Uhr früh ins Krankenhaus bestellt. Es ist das Marienkrankenhaus in Hamburg, wo ich uns angemeldet hatte.
Dort erfuhren wir, dass wir erst so gegen Mittag dran kommen würden, da wahrscheinlich noch zwei Not- Sectios dazwischen kommen würden.
Mh, hätten wir mal vorher angerufen, habe ich gedacht, aber was solls, nun waren wir da. Mein Mann überbrückte die Zeit mit Krankenhaus- Kaffee trinken und Zeitschriften lesen. Ich versuchte ab und zu zu lesen, aber in Gedanken war ich schon beim Baby ehrlich gesagt. Aufgeregt war ich auch, aber es ging, ich habe zwei Wochen vorher mit Bachblüten- Rescuetropfen angefangen. Die kannte ich noch von meiner Führerscheinprüfung, damals haben sie (wie auch noch heute *smile*) super gut für eine innere Ruhe gesorgt.
So gegen halb 11 wurden wir das erste mal aufgesucht, weil ein Zugang (für die Infusionen und evtl. Medikamente) gelegt werden sollte. Die Schwester in Begleitung von einer Ärztin stachen mich fünf mal, ohne Erfolg.
Nach einer weiteren halben Stunde kam eine andere Schwester, ich bekam ein OP-Hemd an. Ich hätte die U-Hose und die Socken anlassen dürfen, aber das sah echt bescheuert aus, also zog ich mich gleich aus. So, da lag ich nun schon mal im Bett, mit der entsprechenden Kleidung. Übrigens ich habe keine Thrombose-Strümpfe anbekommen (dafür gabs 3 Tage lang je eine Heparin-Spritze) und ich habe auch keinen Einlauf bekommen. Nach der Rasur wurde ich gefragt, das hatte ich am Vorabend erledigt, und die Stelle wurde von der Schwester und auch der Hebamme genau kontrolliert
Es kam wenig später eine andere Ärztin, die sich in Ruhe mit meinen versteckten Venen beschäftigte. Sie hatte beim zweiten Versuch Glück. Und endlich bekam ich auch diese Ringerlactat-Lsg., mir gings vom Kreislauf her gleich besser, ich hatte ja zuletzt am Vorabend gegessen und getrunken.
Cirka 12 Uhr kamen zwei Schwestern rein und sagten: „Es geht los.“
Ich schluckte, schaute meinen Mann an und dann gings wirklich los. In einen der fünf Kreissäle wurde ich geschoben. Ich kam ans CTG, was wohl eher gemacht wurde, um Zeit zu überbrücken, hatte ich das Gefühl. Dann kam die Hebamme wieder rein nach ca. 10 Minuten und meinte, dem Kind geht’s gut. Ich sagte, ja weiss ich doch.
Dann schnallte sie mich ab und ging wieder, meinte wir werden gleich abgeholt. Mein Mann bekam von Ihr OP- Kleidung an und durfte sich schon mal umziehen. Ich musste nochmal pinkeln, mein Mann wollte das zuerst nicht, aber ich habe mich durchgesetzt, er hielt die Infusionsflasche während ich auf die Toilette im Kreissaal ging.
Was geschah? Natürlich wollten sie mich in diesem Moment abholen, ggrrr, egal, schnell wieder ins Bett gelegt. Zwei Minuten später wurden wir dann auch wirklich abgeholt.
Eine super netter Mann in grüner Kluft meinte, er wäre heute mein Anästhesist, der versprühte eine gute Laune, als ob man bei einer Vorführung oder einer Live-Sendung im Fernsehen wäre. Wirklich, so kam ich mir vor, diese „Vorreiter“, die dem Publikum gute Laune eintrichtern sollen. Leider weiss ich seinen Namen nicht mehr. Er und die Hebamme schoben mein Bett in den OP-Saal. Dort durfte ich aufstehen und Richtung OP-Liege gehen, ich sollte mich auf die Liege setzen, also ich auf einem Pferd sitzen würde. Zwischendurch kamen immer wieder Leute, hallo ich bin Schwester Ruth, hallo ich bin der Operateur Dr. Frank, ach wir machen das schon, wir haben Ihnen ein bisschen Musik angemacht, so nun setzen sie sich mal hin, schön den Rücken rund machen, Schwester Ruth hält inzwischen Ihren Kopf nach unten. Eigentlich war es wie im Taubenschlag. Die Menschen sagten immer irgendwas zu mir, was ich oft nur mit einem Nicken und einem kurzen Hallo beantwortete. Aber war alles ok, ich wurde halt nur ein bisschen aufgeregt.
Die Atmosphäre war sehr gut. Ich hatte das Gefühl, die wissen hier alles was sie tun! Ich habe mich in dem Moment darauf eingelassen, denen ausgeliefert zu sein, sie hätten alles mit mir machen können, aber geplant war ja nun mal der Kaiserschnitt
Der Anästhesist sagte mir immer was gemacht wird. Steriles Tuch drauf, örtliche Betäubung setzen, Spinale reinspritzen, musste zwischendurch noch mehr den Rücken rund machen. Dann merkte ich auch schon ein leichtes Taubheitsgefühl in den Beinen, schnell sollte ich mich hinlegen, ich wurde auch zügig verkabelt, Bludruckmessgerät, Pulsmesser, die Nüpsis zum Messen der Herzschläge, Arm auf Armstütze, damit der Zugang immer greifbar war.
Sie sagten noch, wir prüfen das, ob die Betäubung schon wirkt. Wie gesagt, ich hatte eh das Gefühl, die wissen was sie tun. Der Wirkstoff von der Spinalanästhesie (Sufentanyl) lies mich auch im siebten Himmel schweben. Ich war schon etwas high, das bestätigte mir mein Mann auch nach der OP, so ein, zwei Stunden wäre ich ganz schön angetüdert gewesen.
Zwischendurch legten sie den Katheter, da die Betäubung schon sass, bekam ich davon auch kaum was mit.
Dann meinte der nette Anästhesist, sie hätten schon mit schneiden begonnen. OK, sagte ich... Mein Mann war mutig und fragte, ob er denn auch mal über den Vorhang gucken dürfte. Schwester Ruth mit forschem Ton: “Nein.“ Oha, habe ich gedacht.... Man will es ja auch gar nicht genau wissen, man ist nur froh, wenn alle gesund sind. Und das war dann auch so.
Unangenehm war das Durchspülen des Zugangs mit NaCl-Lösung, aua, echt, aber ich kniff Augen und Zähne zusammen, musste wohl sein. Dann legte die Assistenzärztin den Griff an, womit sie unser Baby raus drückten. Das erklärte der Nette auch schon vorher, dass es sein kann, dass die Luft mal weg bleibt beim Rausdrücken. Das war auch nochmal etwas unangenehm, aber dann meinte der Anästhesist das Baby ist da, ein Mädchen. Nebenbei habe ich Leute rauslaufen sehen, das war wohl die Hebamme mit unserer Tochter, sie mussten ja die Lunge vom Fruchtwasser befreien. Ich etwas geschockt zu meinem Mann (der die ganze Zeit mein Gesicht streichelte, auch er war ganz tapfer): „Hast Du sie gesehen??“ Mhmh, er schüttelte mit dem Kopf.
Aber dann kam sie schon wieder, in einem Handtuch gepukt, wurde sie mir auf die Brust gelegt. Und blieb da auch solange ich genäht worden bin! HAMMER! Vom Nähen habe ich überhaupt nichts mehr mitbekommen.
Mein Mann und ich begrüßten unsere Amelie, während sie die Augen öffnete und etwas verdutzt in die Gegend schaute. Ich hatte Tränen in den Augen. Wir durften ihr Gesicht und Köpfchen streicheln und sie bestaunen. Nach gefühlten zehn Minuten sollte mein Mann mit Kind und Hebamme schon vor gehen in den Kreissaal, dort setzte er sich mit ihr hin. Und durfte weiter staunen Ich wurde währenddessen „erstversorgt“, Netzhose und Vorlagen an, man blutet die ersten Stunden wie Sau. Ins normale Bett rüber gehieft, beim Anziehen und richtig legen des Schlauches von dem Katheter sollte ich mit einigen Bewegungen mithelfen, was auch wirklich gut ging, auch mit der Betäubung.
Dann wurde ich zu meinen Beiden geschoben, Kreissaal-Tür ging zu, ich sagte zur Hebamme, ich möchte sie nackt auf meine Brust haben. Das hat mich ein bisschen gewundert, dass mein Mann das Bonding nicht übernehmen sollte. Wollte er auch nicht unbedingt, aber so kam Amelie auf meinen Busen. Toll. Da lag das kleine Wunder auf mir. Ich wollte sie auch so schnell wie möglich anlegen, mein Mann half mir, aber so richtig gings nicht. Als die Hebamme wieder kam (da war schon eine Stunde vergangen), half sie mir beim Anlegen, naja, so gut es ging, Amelie nahm von jeder Brustwarze vielleicht drei Züge, wenn man das so überhaupt beschreiben kann. Sie hatte ja auch noch keinen Hunger, ich weiss, ich wusste jedoch, dass das wichtig ist, damit das stillen besser klappt.
Stillen hat dann auch geklappt ganz normal, wie bei Frauen, die spontan geboren haben, nach drei Tagen Milcheinschuss und „DollyBuster-Titten“, dann noch einen Tag einspielen und dann waren die Brüste auch wieder normal und die Milch fliesst seitdem.
Irgendwann kam eine Schwester von der Wochenbettstation und zusammen mit meinem Mann schoben sie mich in mein Zimmer. Was zum Glück auch noch nicht weiter belegt war (das änderte sich in der zweiten Nacht und ab da war auch vorbei mit meiner Ruhe). Das war Schwester Kristina, die mich mit Essen, Trinken und Schmerztabletten versorgte. Ich bekam Ibuprofen 600mg, drei-viermal am Tag eine, das reichte vollkommen als Schmerzmittel und Freitag Nacht nahm ich die letzte Tablette ein, danach gings auch super ohne. Amelie kam um 13.14 Uhr zur Welt, nachdem der Katheter und die anderen Verkabelungen entfernt worden waren, bin ich um 19.30 Uhr mit Hilfe von Schwester Kristina aufgestanden, das ging schon ganz gut. Ich hatte eine aufregende Nacht, eine Tochter die mich mit ihren großen schwarzen Augen in der Dämmerung ansah. Amelie hatte ich die ganze Zeit bei mir. Die Schwestern haben sie vielleicht fünfmal gewickelt, ansonsten konnte ich fast alles machen! Manchmal geht man wie ne alte Frau gekrümmt, Husten ist scheisse, aber sitzen, liegen und gehen geht alles!! Nur das wechseln der Positionen ist etwas mühsam. Immer vorsichtig, nach ein oder zwei Tagen fluppt das schon ganz gut. Am nächsten Tag erfuhr ich, dass ich wohl schon Samstag nach Hause dürfte. Auch HAMMER, nach nur drei Nächten. Ging dann auch.
Am Sonntag zuhause, konnte ich schon leichte Hausarbeiten machen, nach einer Woche konnte ich schon wieder alles machen, halt immer in Maßen und immer schön vorsichtig. Einfach auf das eigene Bauchgefühl hören. Nach zwei Wochen bin ich das erste Mal wieder Lebensmittel einkaufen gefahren. Das allerdings war echt aufregend, weil ich nun ja mit Baby unterwegs bin.
Ich bin sooo glücklich über den Verlauf. Es hat einfach alles super geklappt, die OP, der KH- Aufenhalt, die Versorgung dort und zuhause. War auch einfach oberglücklich wieder zuhause zu sein! Endlich Ruhe sag ich Euch.
Wir müssen uns alle noch etwas aneinander gewöhnen, aber wir haben den Sonnenschein auf Erden in unser Haus bekommen! Amelie ist ein wunderbar pflegeleichtes Baby. Ich denke schon an das zweite...... Grins.
Amelies Daten: 3.225gr, 52cm, KU 35cm.
Viele Grüße
Lisa
Geburtsbericht von Amelie Letizia, Geplante Schnittentbindung
Ein sehr schöner Bericht, vielen Dank dafür!
Und natürlich, herzlichen Glückwunsch zur kleinen Tochter!
LG
magda
herzlichen glückwunsch zum es freut mich zu sehen dass es auch positive kaiserschnitte gibt hab nach meinem ersten ks der nicht so toll war nämlich masloß angst davor du konntest mir die angst ein bischen nehmen danke lg dany
mit bauchzwerg 27.ssw und julian 16.09.2006 an der hand
Vielleicht kannst du dein 2. Kind ja spontan entbinden? Wenn mit der Narbe und dir alles okay ist, ist das kein Problem !
hallo ja dass würde cih gerne machen aber ich habe so eine panik vor beidem eigentlich vor dem kaiserschnitt ( konnte julian noch nicht mal alleine aus dem bettchen holen) und vor der normalen geburt auch irgendwie was ist wenn der muttermund wieder nicht aufgeht wie bei julian der war 3 tage lang bei 1 cm okay julian war dann auch 1 kg schwerer als gedacht statt 31000 4100 gr. dass jetzige ist eher 1 woche zu klein et wurde schon auf den 10.09.2008 verschoben erst war es der 04.09.2008 dass ganze schockt mich noch ein bisschen wenn du magst kann ich dir mal nen ganzen geburtsbericht schreiben und du kannst dir vielleicht besser ne meinung bilden bist ja hebamme und hast bestimmt sdchon einiges erlebt lg dany
hi,
habe diese woche wahrscheinlich auch geplanten ks.
bin auch aufgeregt und meine hebi sagte, ich solle doch rescuetropfen nehmen. ich fragte nicht groß nach, weil ich da noch baldrian nahm. das hilft mir aber irgendwie net, und ich will mir nun doch mal die tropfen besorgen.
wie viel hast du da am tag genommen, kenn mich mit bachblüten nämlich net aus.
schöner aufbaueneder bericht übrigens, danke.
rebekka, 41.ssw
Hallo Rebekka,
Rescue Tropfen gibts ja in der Apotheke zu kaufen, 10 ml sind in der kleinen Flasche.
Ich habe zwei Wochen vor dem OP-Termin angefangen und zwar habe ich eine kleine Flasche stilles Mineralwasser genommen und dort 20 Tr. reingetropft. Davon habe ich dann jeden Tag einen Schluck im Mund gelassen und dann getrunken.
Du könntest Dir auch eine Mischung in der Apotheke anmischen lassen, kostet nicht mehr, aber dann hast Du nur diese eine Flasche, also für "einen" Gebrauch.
Ich nehme Rescue auch so öfter mal, wenn ich Probleme habe, wenn ich mich aufrege oder wenn ich wichtige Termine habe.
LG Lisa
Von mir auch noch mal alles Gute
Hast ja nen echt aufregenden Tag gehabt
LG Anika
Hallo.
Ersteinmal herzlichen Glückwunsch zu Eurer Kleinen! Es passt vielleicht nicht ganz hierher, aber ich fand es lustig. Wir haben auch eine Tochter, die Letizia heißt. Ist ja nun doch ein eher seltener Name. Unsere Tochter ist am 22.05. geboren. Allerdings schon 2006.
Ich wünsche Euch alles Gute für Eure Zukunft.
Lieben Gruß.
Natascha mit Letizia (*22.05.2006)