Das schmerzhafteste, aber auch tollste Erlebnis

Ich war während meiner Schwangerschaft immer stille Mitleserin, insbesondere die Geburtsberichte haben ich alle gelesen, um mich „vorzubereiten“. Jetzt möchte ich euch auch mein Erlebnis schreiben:

Ich war 2 Tage über Termin, kugelrund und hatte bei der Hitze echt keine Lust mehr. Da meine Frauenärztin im Urlaub war, sind mein Mann und ich ins Krankenhaus, um zu Fragen, ob alles in Ordnung ist, wann der Kleine denn endlich kommen wird und ob vielleicht ein wenig nachgeholfen werden kann.
Der Muttermund war gerade mal fingerdurchlässig, keine Wehe auf dem CTG, Baby ging es super und hat es sich richtig bequem gemacht.
Super, und wie können wir so langsam eine Zwangsräumung veranlassen? Der Arzt meinte einleiten kommt erst einmal nicht in Frage, weil es dem Kleinen gut geht, ABER wir könnten bisschen , im Sperma wäre die gleiche Substanz und würde wehenfördernd wirken. Mein Mann natürlich ,da er zum Schluss nicht mehr wollte (hatte Angst dem Kleinen den Kopf zu stoßen, - was ein quatsch ). Der Arzt meinte dann aus Spaß: Soll ich es ihnen verschreiben

Wir uns dann einen schönen Abend gemacht, meinem Mann hat es dann auch Spaß gemacht und was soll ich sagen, um 4 Uhr morgens wache ich auf und habe ein ziehen im Bauch. Die Abstände waren sehr groß, ca. 30 Minuten und ich habe etwas weiter geschlafen, ab 7 Uhr wurde es aber stärker und ich habe meinem Mann gleich gesagt, dass er lieber von zu Hause arbeiten soll und nicht ins Büro fahren soll.
Ich bin dann in die Badewanne und die Wehen wurden immer heftiger. Um 14 Uhr sind wir dann ins Krankenhaus, die Schmerzen waren schon so schlimm, dass ich gedacht habe, der Kleine ist gleich da. Pustekuchen, MuMu war nur 1 cm offen Wir sind dann spazieren gegangen, Einlaufbekommen, CTG,… bis ich um 18 Uhr so fertig war, dass ich nach einer PDA verlangt habe. Der Arzt meinte er würde gerne noch 1 Stunde warten, da der MuMu noch nicht weiter auf ist und ich lieber noch laufen soll. Ich mich wieder in den Krankenhaus-Garten mit meinem Mann gequält, rumgelaufen, Platsch ist auch noch die Fruchtblase geplatzt. Mir war schon alles egal, wie ich aussah, ob ich das Kind jetzt auf der Wiese bekomme …
Als wir dann wieder auf der Entbindungsstation waren, meinte der Arzt: Wahnsinn, der MuMu ist 8 cm auf, ich gebe ihnen nur eine Schmerzspritzt, die PDA brauchen sie nicht mehr, der Kleine kommt heute doch noch …
Nun ja, von der Schmerzspritzte habe ich keine Linderung gespürt, war mir auch alles egal, hab da nur gelegen und gebetet, dass es vorbeigeht. Ein großes Lob an meinen Mann, der hat die ganze Zeit mit einem feuchten Lappen meine Stirn kühl gehalten. Leider wurde er dann auch etwas nervös und hat so fest mit dem Lappen gerubbelt, dass ich schon Angst hatte, auf der Stirn ganz wund zu werden – wie erklärt man eine Wunde Stirn nach der Entbindung .
Dann ging es wirklich zum Endspurt und ich fand es als Erlösung, als endlich die Presswehen kamen. Kleiner Tip: Nicht schreien, spart euch die Luft fürs pressen und für euren Kleinen auf. Mein Mann hat mir dann immer gesagt, dass ich in Bauch atmen soll, am CTG konnte er dass auch gut verfolgen, dass es dem Kleinen super ging. Und dann machte es „plopp“ und der Kleine legte eine „Mittwoch-Landung“ hin. Ich hätte nie gedacht, dass das passt, aber um 21:15 Uhr hat es endlich gepasst und das bei einem Kopfumfang von 35,5 cm, Länge 52 und 3990 kg!!
Es ist alles super gelaufen, hab natürlich auch gleich danach gesagt, das ist das schlimmste, was ich je an Schmerzen erlebt habe, aber es ist eines der überwältigsten Gefühle, wenn es geschafft ist.

Das war vor einem Jahr, jetzt ist mein Kleiner schon flott auf den Beinen, wiegt fast 12 kg und macht uns soooo vieeeel Spassssss.