Elena- überraschende Hausgeburt und glücklich darüber!!! Lang...

Hallo ihr Lieben,

Elena schläft tief und fest- daher mein Geburtsbericht!

Ausgerechnet war meine Maus für den 25.06.2008- allerdings habe ich diesem Termin nie wirklich getraut- sie war größen- und gewichtstechnisch immer ein wenig vorraus.

Nach einem vermuteten hohen Blasenriss in der 25. ssw, Lungenreife und KH-Aufenthalt war ich mir eigentlich 100% sicher, sie würde früher kommen.

Umso frustrierender als bis zum 23.06.2008 immer noch gaaaaaaaaaaar nichts passierte. Nix Wehen, nix MuMu, nada. Hatte einen gigantischen Bauch, Wasser, keine Position mehr zum Schlafen, es war wirklich nur noch anstrengend.

Und vor allem: Den Satz: "Ich sehe es dir an- es kommt bestimmt morgen....!" für den hätte ich töten können! JEDER erzählt einem das!

Montag früh war ich dann um halb zehn bei meiner FÄ, haben CTG geschrieben- NICHTS. Noch flacher ging nicht. Frust!!! MuMu war fingerdurchläassig, aber was heißt das schon!

Um halb elf aus der Praxis raus und in die Bahn zum Geburtshaus nach Bonn zur Akkupunktur. Und auf einmal- UNGLAUBLICH - eine Wehe. Noch nicht wirklich aua- aber eine Wehe. Und zehn Minuten später- noch eine. Waren zwar noch kurz und wirklich nicht richtig schmerzhaft, aber hey- ich wollte nicht wählerisch sein.

Das hielt sich dann weiter- alle zehn Minuten (Hebi meinte nur: Guck, das wird die nächsten Tage was...)

Wieder zuhause um halb zwei bin ich rüber zu meiner Nachbarin, weil ich nicht alleine sein wollte und Menne ein Termin hatte, aus dem ich ihn nicht rausholen wollte. Wehen blieben konstant also haben wir angefangen aufzuschreiben und zu messen.

Um halb drei war mein Schatz, den wir inzwischen dann doch antelefoniert hatten, da und weiter gings. War alles noch absolut zu ertragen, aber immerhin schon ein bißchen mehr aua und die Pausen wurden immer kürzer, die Wehen immer länger.

Bei alle 3 Minuten 1,3 Minuten Wehen riefen wir im Geburtshaus an, um viertel nach sechs fuhren wir hin. Inzwischen musste ich schon fleißig atmen und so langsam bekam ich eine Ahnung, was mir blühte. Zwischendurch waren wir mal bei mir zuhause gewesen, hatte mich in die Wanne gelegt. Wehen waren stärker geworden, aber geholfen hat mir das Wasser nicht wirklich zum entspannen (und ich war mir sicher, ich wollte eine Wassergeburt...)

Hebi schrieb CTG (JUHU- ECHTE WEHEN *lach*) und untersuchte mich: MuMu auf 3 cm. Ein guter Anfang also. Sie meinte, dass es wohl noch bis morgen früh dauern würde, ich könnte ruhig noch einmal heim fahren.

Wir also wieder heim, wieder zur NAchbarin. Ich wollte laufen, war für mich die beste Methode die Wehen zu verarbeiten. Hab Runde um Runde in Lindas Garten gedreht (bei uns saßen unsere Untermieter). Inzwischen wurden die Wehen unerträglich und es gab keine Pause mehr dazwischen. Ich habe nur noch gebrochen und mein Kreislauf verabschiedete sich allmählich mitsamt meiner Kraft. Schatzi hat mich super lieb unterstützt, ist mit mir auf und ab gelaufen und hat mich gehalten, wenns nicht mehr ging.

Um halb neun habe ich bei den Wehen schon mehr geschrieen als geatmet und fing an nach KH zu betteln (ich hasse KH- bin so eine Phobikerin damit...) Menne hat die Hebi gerufen- die kam um viertel nach neun.

Meine Nachbarin hatte ein Bett für die Untersuchung hergerichtet (ich könnte sie im Nachhinein nur noch küssen ) und mit Mühe und Not schaffte ich es bis dahin. Menne saß hinter mir und stützte mich. Das Hinsetzen war die Hölle, ich wollte eigentlich nur noch weiterlaufen und sterben. Aber auf gar keinen Fall ein Kind kriegen. MuMu war auch tatsächlich in zwei Stunden auf 8 cm weiteraufgegangen. Hebi fragte nur, ob wir noch ins GH fahren sollten, aber dann schnell. War ziemlich von den Socken, dass ich plötzlich schon so weit war.

Mich hätten, nachdem ich einmal saß, keine zehn Pferde mehr da weg bewegt. Ich konnte nicht mehr, ich wollte nicht mehr und es war eh zu spät, denn die Presswehen setzten ein- der Rest MuMu war auch weg.

Hab gepresst, die Fruchtblase platzte und weiter gings. Hab das ganze Haus zusammengebrüllt (ich wusste nicht mal, dass ich solche Töne von mir geben kann), Menne hat mich tapfer gestützt und gehalten.

Den Kopf zu spüren, wie er langsam "durch mich durch" rutschte war der Hammer. Auch wenn die Hebamme dauernd meinte: "Kein Problem, der geht durch", war ich sicher, es passt im Leben nicht.

Als er dann richtig kam, sollte ich nur noch schieben. (haha, wie witzig- schieben - wenn man das Gefühl, eine Melone will durch ein Nadelöhr.) Ich wollte den Kopf am liebsten wieder zurückschieben.

Eine Wehe später war der Kopf geboren. Eigentlich war die Wehe vorbei, ich schob trotzdem irgendwie und schwupps war auch der Rest da.

Mein kleiner Engel wurde um 22:22Uhr geboren und meckerte auch sofort!

Alles dran, alles gesund, alles total unproblematisch. Um Mitternacht sind wir dann über die Straße zu uns gelaufen.

Wir sind unendlich glücklich. Auch wenn ich zwischendurch unter der Geburt daran gezweifelt habe, es war eine Traumgeburt. Völlig ohne Medikamente und Tamtam- völlig natürlich.

Klar war das nicht unbedingt so geplant, Hausgeburt war uns für unser erstes Kind ein bißchen zu heikel, aber letzendlich war es wunderschön. Habe mich so wohl gefühlt und konnte einfach meinen Instinkten vertrauen und meinem Gefühl folgen.

Ich bin nicht gerissen, nichtmal geschürft- bin heute eigentlich schon wieder sehr fit- kann Hausgeburt wirklich empfehlen für diejenigen, die KH nicht so gerne mögen.

Meiner liebsten Nachbarin und Freundin Linda danke ich ganz doll für alles, bin unendlich dankbar...

Sende euch allen Kraft und Mut für eure Geburten, schließe meine Lütte wieder in die Arme,

Alles Liebe ,
Prinzessin